Nach über 20 Jahren ist es uns im letzten USA-Urlaub gleich 2x passiert, dass unser Gepäck verschwunden war:
1. bei Ankunft in Billings/Montana (mit Delta/SkyWest)
2. nach einem Inlandsflug von Billings nach Santa Barbara (mit
United/SkyWest)
Im ersten Fall waren unsere Koffer in Cincinnatti liegen geblieben, im zweiten Fall in Los Angeles.
Nach jeweils rund 2-3 Stunden (und jeweils spät abends) wurden uns die Koffer jedoch ins Hotel geliefert.
Leider war ein großer, nicht ganz billiger Hartschalen-Trolley, der erst gut ein alt Jahr war, bei Anlieferung in Santa Barbara an beiden Laufrollen beschädigt (= Rollen abgebrochen!).
Sofort (ca. 22:15 Uhr Ortszeit) Anruf bei der United-Hotline mit Beschreibung des Sachverhalts: Ja, wir sollen am nächsten Tag mit dem Koffer am Flughafen "vorstellig" werden. Dort würde man dann den Schaden bewerten (und ggf. bar auszahlen)
Am nächsten Morgen zum Flughafen: Schon von weitem winkt man ab. Derartige Schäden (abgebrochene Rollen, Griffe etc.) würden grundsätzlich nicht zu denjenigen Schäden gehören, für die die Fluggesellschaft haftet. (Davon war beim Anruf der Hotline noch gar keine Rede!) Man verweist auf das Kleingedruckte in deren Geschäftsbedingungen (die aber nicht auf dem Ticket mit abgedruckt und somit bekannt sind!). Massiver Protest nützt gar nichts. Man weigert sich sogar, mir die Schadensmeldung zu bestätigen, weil es kein Schaden in deren Sinne wäre. Mit Mühe gelingt es mir noch, wenigstens Namen und Funktion der United-Mitarbeiterin am Flughafen zu bekommen.
Von unterwegs schreibe ich, ich habe mich daran erinnert, dass eine Gepäckversicherung Bestandteil des Versicherungspaketes ist, via eMail eine ausführliche Schadensmeldung an die Versicherung, ein Digital-Foto hänge ich an. Ich vermerke dort auch den Namen der United-Mitarbeiterin, Flug- und Ticket-Nummer, sowie den Umstand, dass man mir eine Bestätigung meiner Schadensmeldung bei United verweigerte.
Nach Rückkehr in Deutschland finde ich ein Versicherungsschreiben samt mehrseitigem Fragebogen vor. Auch die schriftliche (nicht verfügbare) Bestätigung der Airline wird abgefordert. Zudem Gepäckabschnitte (die auch nicht mehr vorhanden waren, da bereits bei Verlustmeldung der Airline abgegeben), sowie Kaufbeleg des Trolleys, Original-Tickets, Gutachten über den Gepäckschaden und, und, und ...
Nur ein Bruchteil der gewünschten Belege hatte ich verfügbar. Diese schicke ich mit ausführlichem Schreiben an die Versicherung.
Parallel habe ich auch Korrespondenz mit United hier in Deutschland, weil ich deren Gebaren diesbezüglich nicht akzeptieren kann.
Nach einigem hin und her werde ich von United gebeten, das beschädigte Stück (kostenfrei) an eine Gutachten-/Reparaturfirma (Aero Baggage) einzuschicken. Von dort erhalte ich den Trolley nach wenigen Tagen repariert wieder zurück.
Auch die Versicherung hat sich dann letztlich doch erweichen lassen, und überweist mit einen netten Geldbetrag.
Auch wenn letztlich alles gut ausgegangen ist, muß man sich fragen
a) warum Airlines (zumindest United) angeblich nicht für Schäden haften
die in ihrer Art wohl am häufigsten vorkommen? (Und den Passagieren
dies wohl kaum auch bewußt ist!)
b) warum sich (teure) Versicherungen so zickig anstellen müssen und
es ihren Kunden nahezu unmöglich machen, ihren Schaden ersetzt
zu bekommen?
Seid also gewarnt!