Auf zu den bunten Blättern

  • da kann mann wirklich nur WOW sagen. :nicken:


    Ihr habt offenbar ein glückliches Händchen, was Wetter und Übernachtung angeht. Klingt nach einem super Urlaub mit super Erlebnissen und Erinnerungen.


    Und deine Fotos sind :daumen:

    3 Ü&F im Hotel ....................... 250 $
    Eintritt in den Bryce NP ........... 25 $


    Nur wir zwei bei Schnee und Sonne auf dem Fairyland Trail ............. PRICELESS :-)


    Bei Stammtischtreffen dabei

  • So 19.10. Kancamagus HW – Franconia Notch


    Gestern Abend noch großes Hallo hinterm Haus: Im Hot Tub sind Wale aufgetaucht. Nein, das ist gemein. Vier aufgekratzte Frauen und ein fotografierender Mann machen es sich im heißen Wasser gemütlich. Poolparty - und uns hat keiner Bescheid gesagt. Frechheit! Conny berichtet morgens noch, dass sich später jemand im Bad des Zimmers nebenan erbrochen hätte. Da ging ja einiges... Wie wir dann zum Frühstück runtergehen, erfahren wir den Grund: nebenan wird eine der Frauen frisiert und für ihre Hochzeit vorbereitet. :o9:


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    Heute wollen wir die zweite große Touristen-Attraktion der White Mountains erkunden: Franconia Notch, ein 20km langes Tal, durch das der Interstate Highway 93 nach Norden führt, das aber neben der Autobahn auch einige Naturwunder zu bieten hat. Wir fahren über die Bear Notch Road, eine gute Abkürzung von Glen zum Kancamagus-Pass, denn man muss nicht durch das notorisch verstopfte North Conway und bekommt noch schöne Ausblicke von der einsamen Straße geboten. Ist im Winter übrigens gesperrt.


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    Die Amerikaner haben ein schönes Wort für so einen kalten, klaren Morgen: „crisp“. Bei –1°C unternehmen wir unseren ersten Spaziergang zu den Sabbaday Falls. Die findet man nur ein paar hundert Meter vom Parkplatz am „Kanc“ entfernt, eine durchaus imposante Kaskade in einer engen Schlucht. Sehr hübsch.


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    Dann weiter über den Pass nach Lincoln und hier nach Norden auf die 93. Das Visitor Center an der berühmtesten Attraktion der Franconia Notch, „The Flume“, ist nicht zu verfehlen und auf dem Parkplatz, der eine Größe hat, als würde nebendran ein Einkaufszentrum warten, stehen noch nicht all zu viele Autos. Schlappe 12$ kostet der Eintritt zur Klamm und um es gleich zu sagen: es lohnt sich nicht wirklich.


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    Faule Menschen können sich vom Besucherzentrum per Bus zur Flume fahren lassen, für alle anderen gibt es einen Pfad durch den Wald, der sich zu einer 2 Meilen langen Rundstrecke verlängern lässt. Nach einer hübschen Covered Bridge geht es kurz bergauf, dann ist schon der Eingang zur knapp 250 Meter langen Flume erreicht (die übrigens vor genau 200 Jahren entdeckt wurde). Holzwege führen entlang der steil aufragenden Felswände, zwischen denen über einige Wasserfälle der Bach rauscht. Ist alles ganz nett, aber auch nicht gerade Atem beraubend. Da haben wir in den Alpen schon Spektakuläreres erlebt. Nun gut: been there, done that.


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    Wir drehen noch die Runde durch den Herbstwald, der Weg geht auf einer kleinen Holzbrücke über eine weitere Schlucht, die Liberty Gorge. Jetzt wollen wir noch ein wenig mehr wandern und entscheiden uns für den „Lonesome Lake Trail“. Den zu erreichen ist ein bisschen umständlich, denn man muss die 93 fahren bis zur „Old Man Historic Site“ (das Gesicht im Fels ist ja schon vor ein paar Jahren abgebröckelt und jetzt nur noch auf den Nummerschildern der New Hampshirer zu sehen), dort wenden und wieder zurück zum Trailhead am Lafayette Campground fahren.


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    Und wie könnte es anders sein? Wir haben uns mal wieder einen steilen Wanderweg ausgesucht. Nicht ganz so arg wie die letzten Male, aber auch nicht ohne. Conny schimpft jedenfalls wie ein Rohrspatz, ich finde so ein bisschen Anstrengung tut uns ganz gut. Und es lohnt sich! Der Lonesome Lake liegt wunderschön in einer Mulde zwischen den Bergen und lässt sich auf einem Bohlenweg umrunden. Teilweise sind die Holzbohlen allerdings verrottet oder schon ganz im Sumpf versunken, so dass man mitunter Geschicklichkeit beim Balancieren über die Steine braucht. Aber es macht Spaß.


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    Bergab geht es dann ziemlich flott und so stehen wir nach 1.40h wieder am Auto. Jetzt sind wir erledigt und fahren erstmal zurück ins B&B für eine heiße Dusche und ein kühles Ale.


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    Für das Abendessen wählen wir wieder ein Restaurant in der Nachbarschaft aus: „Red Parka Steakhouse & Pub“. Von außen eher unscheinbar, handelt es sich hier wohl um eine Institution im Mt Washington Valley, denn den Laden gibt es seit 35 Jahren. Mein Sam Adams kommt im Einmachglas, was ich schon mal lustig finde. Die Auswahl aus der nicht minder originellen Speisekarte fällt nicht leicht, wir entscheiden uns dann aber beide für den Klassiker New York Sirloin Steak. Tja, was soll ich sagen? Die Steaks sind perfekt! Wer auch immer in New Hampshire unterwegs sein sollte: Geht ins Red Parka an der Route 302 in Glen! Für das Steak würde ich in Zukunft noch eher einen Umweg fahren als für die olle Flume.


    Heute Abend steht dann noch das entscheidende Spiel 7 der Baseball Play-Off-Runde zwischen Boston und Tampa an. Nachdem die Red Sox ein sensationelles Comeback hingelegt haben, ist ganz New England im Fieber: Es ist „Soxtober“.


    Gefahrene Meilen: 96


  • Ihr macht wirklich eine tolle Reise Oli.... Deine Begeisterung reisst einen mit. :daumen:



    Oh mann.... das Essensbild v. Margarita Grill : sowas kann ich am frühen Morgen nicht sehen.



    Viel Spaß noch,


    lG Ingrid

    Humor ist der Knopf der verhindert, dass mir der Kragen platzt.

  • Mo 20.10. Glen – Lowell – Andover


    Heute verlassen wir die White Mountains, hat uns gut gefallen in diesen rauen Bergen. Man muss nicht unbedingt nach Amerika fliegen dafür, aber wenn man eh durch New England reist, lohnt es sich schon, hier ein paar Tage zu verbringen. Ansonsten liegen unsere Alpen näher. Den großen Zauber entfaltet die Gegend ohne Zweifel, wenn die Laubfärbung einsetzt. Um die auch in den höheren Lagen zu erleben, sollte man am besten schon Ende September kommen. Dann sind allerdings auch noch mehr Touristen da. Wir können uns jedenfalls nicht beschweren: drei Tage Traumwetter, ein sehr schönes Bed & Breakfast und dieses Steak im Red Parka...


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    Nach dem Frühstück fahren wir noch im Echo Lake State Park vorbei. Der ist keine 10 Minuten von North Conways Shopping-Meile entfernt und an diesem Morgen wohl der friedlichste Ort der Welt. Nebelschwaden steigen von der Wasseroberfläche auf und nur die Enten machen ein paar Wellen auf dem See, in dem sich die Granitwand der Cathedral Ledge spiegelt. Schööön...


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    Meredith am Lake Winnipesaukee


    Durch die Lakes Region fahren wir Richtung Süden. Auch das ist eine sehr sehenswerte Ecke von New Hampshire. Das Ufer des größten Sees, Lake Winnipesaukee, ist allerdings auch bis zum letzten Meter mit Motels und Ferienhäusern verbaut.


    Wir halten noch kurz am Outlet Mall in Tilton, wo Conny bei Gap eine ganz bestimmte Hose findet, die es bisher nirgends in ihrer Größe gab. Frauen können da ja sehr beharrlich sein. Ich bin schon längst auf „nur noch, wenn ich’s wirklich brauche“-Modus, was Shopping angeht. An der Tankstelle nebenan gibt es Benzin für 2,57$ die Gallone. 2,57! Ich habe vor ein paar Tagen für 3,21 getankt. Dummerweise reicht der verdammte Schlauch nicht bis auf die andere Seite des Autos und in der überfüllten Tankstelle lässt sich kaum rangieren. Also tanke ich wenig später für 2,77. Geht auch und eigentlich sind mir Spritpreise auch so was von egal. Wat mutt dat mutt, wie meine Oma immer sagte.


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    In den Market Mills ist das sehr informative Visitor Center untergebracht


    Wir fahren nach Lowell, wo es einen National Historical Park gibt. Lowell ist die Wiege der Industrialisierung der USA und wer sich für Industriekultur interessiert, sollte hier unbedingt mal herkommen. Die Stadt wurde in den 1820ern von Bostoner Kaufleuten gegründet, die an den Fällen des Merrimack River eine ideale Stelle fanden, um Textilmühlen nach englischem Vorbild zu betreiben.


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    Lowell wuchs rasant zur ersten Industriemetropole Amerikas und zog bis zur Mitte des Jahrhunderts vor allem Farmertöchter aus ganz New England an, die als „Mill Girls“ gut bezahlte Arbeit in den Fabriken fanden.


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    Trotz aller Fortschrittlichkeit waren die Arbeits- und Lebensbedingungen aus heutiger Sicht fast unvorstellbar und wenn man im Boott Cotton Mill Museum in einer alten Fabrikhalle steht, in der ein infernalischer Lärm herrscht, obwohl nur ein kleiner Teil der Webmaschinen rattert, bekommt man einen Eindruck.


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    Entlang der Kanäle führt die Route durch Lowell


    Die Mill Girls wurden später zunehmend von billigeren Immigranten ersetzt, Lowell genauso eine multikulturelle Stadt wie große Teile der USA. Auch die Geschichte der Einwanderer wird sehr gut dokumentiert, ebenso wie der Niedergang von Lowell, wo die Fabrikbesitzer zu gierig waren um rechtzeitig in neue Maschinen zu investieren und nach dem Ersten Weltkrieg mit den niedrigen Löhnen im Süden der USA nicht mehr mithalten konnte. Mitte der 50er Jahre schloss die letzte der großen alten Fabriken, Lowell verfiel.


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    In den 70er Jahren begann die Wiedergeburt: in die alten Fabrikgebäude zogen neue Unternehmen, Galerien und Wohnungen und so ist Lowell heute wieder eine lebendige Stadt, in der die Geschichte mit mehreren Museen und einem informativen Rundweg durch das Viertel mit den alten Fabriken hervorragend veranschaulicht wird. Wir verbringen hier über zwei Stunden.


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    Wenn morgens um 4.30h die Glocke schlug, mussten die Mill Girls in die Fabrik.


    Was für Literaturfans: Jack Kerouac, der berühmte Schriftsteller der Beat Generation, wurde in Lowell geboren und so kann man mittlerweile auch auf seinen Spuren die Stadt erkunden. Interessiert mich, weil ich die Beat Poets als Prüfungsthema an der Uni hatte.


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    Aber genug der Bildung für heute. Ein paar Meilen den Merrimack entlang kommt man nach Andover, hier ist unser Hotel, das La Quinta Inn & Suites. Übrigens genau an der gleichen Autobahn-Ausfahrt wie das Marriott Courtyard, wo wir vor 2 Wochen schon mal übernachtet haben. Wir beziehen unser Zimmer mit zwei Queen Size-Betten (kein Kampf um die Decke heute Nacht), machen uns kurz frisch und dann auf zum Abendessen. Unser Navi zeigt fünf Outback-Steakhäuser im Umkreis von 15 Meilen an, wir lassen uns zum nächstgelegenen lotsen.


    Heute Abend noch ein bisschen Wäsche waschen und Monday Night Football. Die Red Sox sind übrigens raus. Jetzt muss mit dem Football-Team, den Patriots, gefiebert werden. Ich finde ja Football auch wesentlich unterhaltsamer als Baseball...


    Gefahrene Meilen: 167
    Unterkunft: La Quinta Inn & Suites Andover, 62$ (via Priceline)

  • Zitat: Ich bin schon längst auf „nur noch, wenn ich’s wirklich brauche“-Modus


    .... geht mir genau so - beim Shoppen :99:.


    Die ersten beiden Foto's sehen besonders klasse aus Oli :daumen:,


    lG Ingrid

    Humor ist der Knopf der verhindert, dass mir der Kragen platzt.

  • Zitat

    Jack Kerouac, der berühmte Schriftsteller der Beat Generation, wurde in Lowell geboren



    ...die Beatnicks habe ich früher auch verschlungen - und in Kürze bin ich auch wieder On the Road... :D

  • Zitat

    Original von guildo2
    Guter Preis für LQ, ist seit Jahren eines meiner prefered Hotel's. :zwinker:
    Gruß Mike & :daumen:


    Ja, der Preis war super. Hier in Boston zahlen wir 140 die Nacht, über Priceline wohlgemerkt und schon vor Monaten gebucht. Irre. Zimmer waren überall gut, nur die Sachen, die sie bei LQ zum Frühstück hinstellen, schmecken nach nix. Aber grundsätzlich eine gute Kette mit allem, was es braucht.


    @ Otto: Wir haben die Tage standesgemäß "On the Road" als Hörbuch gehört. :zwinker:


    @ americanhero: Leider ist es hier in Boston vorbei mit gutem Wetter. Morgen soll es den ganzen Tag regnen. Wir werden uns wohl unter Schirmen auf Stadtrundgang begeben.

  • Di 21.10. Andover – Concorde – Cambridge – Somerville

    La Quinta Inn & Suites ist wirklich eine empfehlenswerte Kette, wenn man einen guten Preis bekommt – und bei 60$ kann man mal so gar nicht meckern. Die Zimmer sind geräumig, von der Laundry über Pool bis Wireless Internet ist alles da, was man als Gast braucht – aber das Frühstück ist einfach sinnlos. Außer natürlich, man will sich nur den Magen mit ein paar Kohlehydraten füllen. Wenn man zu den reinen Nährstoffen auch noch Geschmack will, sollte man wo anders sein Glück probieren. Dazu das Gewusel in dem Frühstücksraum, in dem gleich zwei Fernseher vor sich hin laufen. Echt nervig.


    Und: jeder Gast produziert einen Müllberg, der alle Anstrengungen der Amerikaner, jetzt doch langsam auf grün zu machen, konterkariert. Wir hatten uns schon gefragt, warum man im Restaurant nicht mehr standardmäßig ein Glas Wasser hingestellt bekommt – von dem ich nicht so genau weiß, ob da jemals irgendjemand von getrunken hätte. Die Antwort fanden wir neulich auf einer Speisekarte: Umweltschutz. Gestern stand in USA Today, die amerikanischen Münzprägeanstalten wollen die Verwendung von Münzen statt Dollarnoten populärer machen (zur Erinnerung: hier zahlt man ab 1$ praktisch immer mit Scheinen, bei uns ab 5 EUR), weil Münzen länger halten und recycelbar sind. Und dann hauen wir jeden Morgen im Hotel einen Kubikmeter Styropor, Pappe und Plastik in die Tonne. Naja, wat soll’s.


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    Nachdem wir das Frühstück überstanden und die Taschen im Kofferraum verstaut haben (das Gepäck wird jeden Tag mehr), brechen wir zum heutigen Bildungsprogramm auf. Es geht zu den Stätten der ersten Schlachten des Unabhängigkeitskrieges. Die liegen entlang der „Battle Road“ zwischen Concord und Lexington. Hier bezogen die Briten am 19. April 1775 böse Prügel von der aufgebrachten Bürgerwehr der Kolonialisten, deren Waffen die Soldaten des Königs in Concord hatten einsammeln wollen. Am Ende des Tages wurden die Engländer von 4.000 „Minute Men“ zurück nach Boston gejagt und 122 Menschen hatten ihr Leben verloren. Zahlreiche Heldengeschichten ranken sich um die Ereignisse und Namen wie Samuel Adams oder Paul Revere kann jedes amerikanische Schulkind aufsagen.


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    Nachdem wir uns am Visitor Center mit einer Karte versorgt haben, fahren wir nach Concord. Etwas außerhalb des hübschen Dörfchens trafen die Engländer an der North Bridge auf den fix organisierten Widerstand der Minute Men. All zu aufregend ist das heute alles nicht anzuschauen. Der Concord River fließt träge unter der Brücke dahin und hier und dort steht ein Denkmal.


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    Wir kehren erstmal in Concord in ein sehr schönes Kaffee ein und fahren dann noch mal zurück zum Besucherzentrum für die Multmedia Show. Die ist denn auch wirklich sehr sehenswert. Die damaligen Ereignisse werden so anschaulich dargestellt, dass sogar die Schulklasse vor uns mucksmäuschenstill hält. Diesen Film sollte man sich bei einem Besuch des Minute Man National Historical Park unbedingt zuerst anschauen, sonst ist die North Bridge halt nur eine Brücke über einen Fluss und die ganzen alten Gebäude – nun ja, alte Gebäude eben.


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    Historisch derart erbaut geht es nun weiter nach Cambridge, Ort zweier der berühmtesten Bildungsinstitution der Welt, dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) und natürlich der Harvard University, die auch die älteste Uni der USA ist. Einen Harvard-Abschluss braucht man auch fast, um fehlerfrei das Auto in der Innenstadt von Cambridge zu parken. Im ganzen Schilderwald finden wir aber tatsächlich eine Lücke, in der wir die nächsten zwei Stunden für nur 2$ stehen dürfen.


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    Cambridge ist eine unglaublich aufgeweckte Stadt und erinnert mich an Georgetown in Washington DC. Im Harvard Information Center informieren wir uns über die um 14 Uhr anstehende Walking Tour über den Campus, erstehen dann noch einige Souvenirs (es gibt alles, wirklich alles mit dem Emblem oder Schriftzug der berühmten Uni) und essen Lunch in einem Deli.


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    Pünktlich um zwei führt uns dann ein Student in einer recht großen Besuchergruppe auf den Campus, der wie eine grüne Oase mitten in der Stadt liegt. Diese Führung ist unbedingt zu empfehlen. Der Student macht das sehr gut und hat jede Menge Geschichten auf Lager. Wie hätten wir sonst erfahren, in welchem Dormitory Matt Damon gewohnt hat oder dass Tommy Lee Jones Zimmergenosse von Al Gore war? A propos: der ehemalige Fast-Präsident wird morgen in Harvard eine Rede halten. Dafür sind auf dem Campus schon ein großes Podium und jede Menge Stühle vorbereitet – leider nur für Mitglieder der Uni.


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    Wir bekommen die Geschichte einiger Gebäude erzählt, z.B. die der Massachusetts Hall, dem ältesten durchgehend benutzen Universitätsgebäude der USA, in der die Büros des Präsidenten der Uni und darüber Zimmer von Studienanfängern untergebracht sind. Angeblich sucht der Präsident (bzw. zur Zeit: die Präsidentin) die dort Wohnenden persönlich aus.


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    Eine kuriose Geschichte gibt es aus der Zeit des Unabhängigkeitskrieges: Washingtons Truppen campierten für eine Weile in den Wohngebäuden und schmolzen so ziemlich alles ein, woraus sich Gewehrkugeln machen ließen. Die Uni verklagte nach dem Krieg die Regierung auf Schadensersatz – Harvard war also die erste Institution, die gegen den jungen Staat vor Gericht ging.


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    Die einstündige (übrigens kostenlose) Führung vergeht wie im Flug. Am Ende stehen wir vor der Statue von John Harvard mit der Aufschrift: „Founder, 1638“, die auch „Three Lies Statue“ genannt wird, denn gegründet hat Harvard die Uni nicht, es gibt sie schon seit 1636 und es ist auch nicht mal Harvard, der da in Bronze gegossen wurde, denn von ihm hatte man gar keine Bilder.


    Insgesamt alles sehr beeindruckend, fast bekommt man da Lust noch mal zu studieren. Aber nur fast.


    Von Cambridge ist es nun nicht weit nach Somerville. Dort, nördlich der Bostoner Innenstadt, haben wir im La Quinta Inn reserviert, das wir erreichen als es anfängt zu regnen. Das soll es auch morgen tun, aber wir haben nur noch einen Tag Zeit um Boston zu erkunden. Also werden wir wohl mit Schirm losziehen. Zum Abendessen haben wir mal wieder sehr leckere Pizza bei Bertucci’s, zu dem wir uns von unserem TomTom lotsen lassen. Ohne das kommen wir schon längst nicht mehr aus...


    Gefahrene Meilen: 57
    Unterkunft: La Quinta Inn & Suites Boston/Somerville, 140$ (via Priceline)

  • Zitat

    Original von OliH
    La Quinta Inn & Suites ist wirklich eine empfehlenswerte Kette, wenn man einen guten Preis bekommt – und bei 60$ kann man mal so gar nicht meckern. Die Zimmer sind geräumig, von der Laundry über Pool bis Wireless Internet ist alles da, was man als Gast braucht – aber das Frühstück ist einfach sinnlos. Außer natürlich, man will sich nur den Magen mit ein paar Kohlehydraten füllen. Wenn man zu den reinen Nährstoffen auch noch Geschmack will, sollte man wo anders sein Glück probieren. Dazu das Gewusel in dem Frühstücksraum, in dem gleich zwei Fernseher vor sich hin laufen. Echt nervig.


    Unterkunft: La Quinta Inn & Suites Boston/Somerville, 140$ (via Priceline)[/SIZE][/align]


    Das mit dem Frühstück stimmt schon, das ist bei den meisten Hotels nicht der Rede wert. Einzige Ausnahme "Hampton Inn" da gibt es das sog. "Hot Breakfast" mit allen was man zum Frühstück braucht. Aber Frühstück im Hotel ist mir absolut nicht wichtig und kein Kriterium für meine Hotelauswahl. Meistens breakfaste ich ausserhäusig (schönes Wort :-)) z.b. Denny's IHOP, Waffle House oder wenn vorhanden in einem urigen Diner. Die letzten Jahre hol ich mir oft einfach ein paar frische Sachen im Supermarkt (Bagels, Donats, Starbucks... :-)) das reicht mir meistens auch, denn jeden Tag Denny's "Grand Slam " oder "Meat Lovers" muss ja auch nicht sein :-)
    furtherhin have a good one...

  • Mittwoch 22.10. Boston – Wrentham


    Heute Morgen ist ein Wetter, bei dem man keinen Hund vor die Tür jagen will: 6°C, dazu ein eisiger Wind, der um unser Hotel pfeift, so dass es sich anfühlt wie kurz über dem Gefrierpunkt. Der Nieselregen trifft wie spitze Nadeln auf die Haut und der Wetterbericht sagt was von erstem Schnee im Norden Maines. Es wird Zeit heimzufahren.


    Vor der Heimreise wollen wir ja aber wenigstens noch einen Schnupperkurs Boston absolvieren. Bevor wir die Stadt aber als grau und trüb in Erinnerung behalten, ändern wir schnell unsere Planung: wir verlegen einfach die letzten Besorgungen einen Tag nach vorne, packen schon mal die Taschen und machen morgen den großen Stadtrundgang, denn da soll ja wieder die Sonne scheinen.


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    Das Frühstück im La Quinta boykottieren wir und stürzen uns stattdessen in den morgendlichen Stau Richtung Downtown. So eine amerikanische Rush-Hour muss man ja auch mal mitmachen. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie das hier war, bevor der Tunnel die Autobahn unter der Innenstadt durchführte. Seit fünf Jahren rauscht der Großteil des Verkehrs unterirdisch und so kommen wir doch ziemlich flüssig durch Boston durch. Unser Ziel heißt Wrentham. In einem aufwändigen Auswahlverfahren, bei dem die aus uns beiden bestehende Jury wohl SÄMTLICHE Outlet-Malls New Englands geprüft hat, sind die Wrentham Premium Outlets zum Sieger erklärt worden und eignen sich daher hervorragend zum Füllen der allerletzten Lücken unserer Reisetaschen.


    Bei Cracker Barrel genehmigen wir uns ein sehr üppiges Frühstück, dann erstehen wir tatsächlich noch ein paar Dinge, die unabgehakt auf der Liste standen: bei mir eine Jeans und ein absolut dichthaltender Kaffeebecher, von dem ich vor zwei Jahren in Las Vegas ein Exemplar gekauft habe und mir seitdem die Hacken nach einem weiteren abgelaufen habe. Sauber!


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    Nach der erfüllten Mission fahren wir zurück ins Hotel und sortieren unseren Krempel. Nachmittags wagen wir uns dann ins Bostoner Straßengewirr. Ohne Navi ist man hier ziemlich verloren, aber so finden wir gut den Weg zum Parkhaus am Prudential Tower. Wir erkunden ein wenig die Gegend um den Copley Square. Richtig Großstadt hier. Erinnert ein bisschen an New York. Warum gilt Boston eigentlich immer als europäischste Stadt Amerikas?


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    Im Viertel Back Bay stehen wunderschöne Brownstone-Stadthäuser, so ziemlich das teuerste Pflaster Bostons mit coolen Shops entlang der Newbury Street und einem grünen Park in der Commonwealth Avenue. Da es nach wie vor kalt und windig ist, ziehen wir den Spaziergang hier aber nicht all zu sehr in die Länge, sondern begeben uns auf eine Portion Pasta in die „California Pizza Kitchen“ im Prudential Center.


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    Pappsatt geht es dann nach oben, nämlich in den 50. Stock, wo der Skywalk einen 360°-Blick auf die Stadt bietet. Heute sind es zwar nur 180°, denn die Hälfte der Plattform ist wegen einer Veranstaltung gesperrt, aber die Innenstadt ist bestens zu bestaunen. Dafür kostet der Eintritt auch nur 8,50 statt 12 Dollar.


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    Immer wieder beeindruckend so ein Lichtermeer aus 200 Metern Höhe. Wir verbringen hier oben eine ganze Weile, lauschen den Erklärungen des Audio Guides und fahren dann wieder nach unten. Bei Starbucks holen wir noch einen Kaffee, dann lösen wir das Auto in der Tiefgarage aus und fahren zurück ins Hotel, das keine 15 Minuten von Downtown entfernt ist.


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    Der Plan für morgen sieht dann also vor noch etwas in Boston zu bleiben, natürlich den Freedom Trail abzuklappern, durch Beacon Hill zu bummeln und vielleicht schaffen wir auch noch eine Bootsfahrt auf dem Charles River. Am späten Nachmittag fahren wir dann nach Providence bzw. Warwick, wo in Nähe des Flughafens unser letztes Hotelzimmer der Kette „Extended Stay America“ gebucht ist. Der Name ist für uns dann wohl retrospektiv gemeint...


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    Gefahrene Meilen: 91

  • Zitat

    Original von GambasAlAjillo


    Den Ersteren kenn ich sogar, der braut gutes Bier.....


    Ja, nur hier in Boston ist das seltsamerweise dauernd aus. Hatte ja überlegt, eine Brewery Tour zu machen, aber ich denke mal, die brauen auch nicht anders als bei uns und probiert habe ich Sam Adams schon mehr als genug in diesem Urlaub. :trinker:

  • Oli, ich danke dir sehr für all deine supertollen Fotos, sehr lesenswerten Berichte und natürlich die verbundene Zeit damit! :daumen: So ein Indian Summer weckt auch bei mir die Lust mal Zeit an der Ostküste in dem Zeitraum zu verbringen. Toll! Und selbst zum Schluss werde ich nicht weniger neidisch da ich vorhabe nächstes Jahr nach Boston zu fliegen. Werde also weiterhin deine postings mit großem Interesse verfolgen auch wenn das Ende eures Urlaubes ansteht. :zwinker:

  • Donnerstag 23.10. Boston - Providence


    Pünktlich zum Frühstück verziehen sich die letzten Wolken Richtung Ozean und wir haben strahlend blauen Himmel über Boston. Aber kalt ist es immer noch. Brrr...


    Weil das Parken tagsüber ruckzuck über 30$ kosten würde, nehmen wir diesmal die Bahn in die Stadt. Nicht weit von unserem Hotel ist die T-Station Wellington, wo man für 3$ den ganzen Tag parken kann. Bahnfahren in Boston ist absolut idiotensicher: man zieht sich eine Karte am Automat, die man immer wieder aufladen kann, wenn keine 2$ mehr für die nächste Fahrt drauf sind. Mit der Karte geht’s durch die Schranke – fertig. Das gleiche System wie in New York und Washington. Orientierung ist auch leicht, denn das Streckennetz beschränkt sich auf eine Handvoll Linien.


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    So fahren wir bis Downtown Crossing, von da sind es nur zwei Querstraßen bis zum Boston Common, dem ältesten Stadtpark des Landes. Am Visitor Center holen wir uns für 2$ einen Plan vom Freedom Trail, dann folgen wir der roten Linie auf dem Boden, die zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt führt. Sehr praktisch das.


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    Auf dem Granary Burying Ground liegen einige Helden der Bostoner Geschichte, von Sam Adams bis John Hancock, dazu acht Gouverneure und die fünf Opfer des "Boston Massacre".


    State House, Park Street Church, Old South Meeting House, Faneuil Hall – alles nicht zu verfehlen. Das Problem: heute scheint Wandertag zu sein und Dutzende von lärmenden Schulklassen sind auf dem Freedom Trail unterwegs. Nerv.


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    Wir bezahlen 5$ extra um das Museum im Old State House zu besuchen, Dreh- und Angelpunkt praktisch aller relevanten Entwicklungen Bostons bis zur Unabhängigkeit – von den Versammlungen der gewählten Vertreter der Kolonie über das „Boston Massacre“ bis zur Verlesung der Unabhängigkeitserklärung. Ich habe die ganze Geschichte mal im Detail gelernt, in der sehr schönen Ausstellung klingelt die eine oder andere Glocke in meinem Gedächtnis. Sogar ein paar Teekrümel der Boston Tea Party werden hier aufbewahrt.


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    Wir laufen den Freedom Trail bis zur North Church, der ältesten Kirche Bostons, die am Tag der Schlacht von Concorde und Lexington eine Rolle spielte, als im Kirchturm eine Laterne das Ausrücken der britischen Truppen aus Boston verriet. Der Trail geht noch bis Bunker Hill auf der anderen Seite des Charles River, uns reicht es dann aber. Am Haus des Revolutions-Helden Paul Revere, dem ältesten Wohnhaus Bostons von 1680, vorbei gehen wir zurück zum Quincy Market, wo unzählige Essensstände alle möglichen Köstlichkeiten anbieten. Ich entscheide mich natürlich noch einmal für eine Clam Chowder – es ist die beste, die ich bisher gegessen habe.


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    Anschließend gehen wir quer durch die Innenstadt zum hübschen Viertel Beacon Hill. Baumbestandene Seitenstraßen, typische braune Stadthäuser – eine Idylle mitten in der Metropole. Am Charles River braust dafür wieder der Verkehr. Wir gehen noch über die Longfellow Bridge nach Cambridge rüber, vor allem des schönen Blicks auf die Skyline wegen. Am MIT steigen wir dann in die U-Bahn und fahren zurück zu unserem Auto.


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    Auch Boston gefällt uns gut. Natürlich könnte man hier locker noch einige Tage verbringen, so viel Historie gibt es zu entdecken, so viele Museen zu besuchen. Andererseits: wir kennen ja andere Ostküsten-Metropolen wie New York, Philadelphia und Washington schon sehr gut und so viel anders ist Boston denn für den Besucher auch nicht. Ich finde zum Beispiel nicht, dass Boston europäischer wäre, als die anderen Städte. Boston wirkt genauso amerikanisch und damit multikulturell wie die anderen. Wenn man tiefer in die Traditionen eintauchen würde, ergäbe sich sicher ein differenzierteres Bild, aber als Tourist ist das eh nur bis zu einem gewissen Grad möglich. Eine schöne und sehr interessante Stadt ist Boston auf jeden Fall.


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    Es ist halb drei und anscheinend beginnt schon der Feierabend-Verkehr. Die Interstate 93 Richtung Süden ist jedenfalls gut voll. Eine Stunde später sind wir in Providence. Der Kreis schließt sich, unsere Rundreise geht zu Ende.


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    Da das Wetter bei unserem letzten Besuch von Providence nicht so besonders war, machen wir jetzt noch mal einen Rundgang. Zuerst aber gebe ich noch ein zu kleines Polo-Shirt bei Abercrombie zurück. Das habe ich jetzt tatsächlich drei Wochen durch die Gegend gefahren in der Hoffnung, dass wir am Ende noch mal in der Providence Place Mall vorbeikommen. Passt.


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    Wir gehen zum State House, das in seiner ganzen marmornen Pracht auf einem Hügel über Downtown thront. An der sehr schön angelegten Promenade spazieren wir den Providence River entlang, dann klettern wir die steile College Street hinauf zum Campus der Brown University. Immer wieder schön die Campi dieser alten Universitäten mit ihren neo-klassizistischen Gebäuden und den großen Bäumen, unter denen die Studenten auf dem Rasen in der Sonne sitzen.


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    Providence ist ein bisschen wie Boston – nur natürlich viel kleiner. Eine sehr angenehme Stadt mit vielen tollen Ecken. Kennt ja eigentlich kein Mensch in Deutschland, den Besuch kann ich aber sehr empfehlen.


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    Jetzt haben wir Hunger – auf zu Ruth’s Chris. Ruth’s Chris ist eine Steakhouse-Kette für Prime Beef, dem besten Rindfleisch, das es in Amerika gibt. Eine Tiefkühltruhe haben diese Steaks nie gesehen. Man lässt sie bei niedriger Temperatur reifen, bis das Fleisch mürbe wird. Bei Ruth’s Chris werden die Steaks dann scharf gewürzt, gegrillt und in brutzelnder Butter auf einem heißen Teller an den Tisch gebracht. Das „Sizzle“-Geräusch ist Markenzeichen der Kette und allein beim Gedanken daran ist mir schon immer die Spucke im Mund zusammengelaufen, seitdem wir letztes Jahr in New York das erste Mal bei Ruth’s Chris waren.


    Der ganze Spaß ist nicht ganz billig, ein Rib-Eye ohne Beilagen kostet z.B. 33$. Das ist natürlich irgendwo verrückt, aber es ist der letzte Abend und so gönnen wir uns das Vergnügen. In Providence gibt es bei Ruth’s Chris keinen Dresscode zu beachten, in anderen Restaurants hat es schon mal einen Hinweis, dass „Business Casual“ erwünscht ist. Jacket wird wohl aber nirgends erwartet.


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    Die Steaks sind wie erwartet perfekt – wobei ich sagen muss, dass das Essen im Red Parka in Glen vor ein paar Tagen durchaus mithalten konnte. Was sich die Küchenchefs bei der Kreation von „Shoestring Potatoes“ als Beilage gedacht haben, wird uns allerdings nicht so ganz klar. Die spaghetti-dünnen und höllisch scharfen Pommes sind zwar superlecker, allerdings kaum zu essen, ohne die Hälfte über den Tisch zu verteilen. Naja, der Kellner hat ja so ein schickes Krümel-Messer zum Saubermachen.


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    Nach einem abschließenden Schokokuchen sind wir voll bis zum Anschlag, zahlen die Rechnung von 120$ und rollen zum Parkhaus. Drei Stunden parken kostet in Providence genau einen Dollar. Macht Sinn, denn hier wollen die Stadtväter ja, dass man mit dem Auto in die City kommt, wohingegen man die Pendler in Boston lieber im Zug sitzen hat.


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    Im Extended Stay in Warwick beziehen wir ein funktional ausgestattetes Zimmer mit Küche, die wir absolut nicht brauchen werden. Wobei: mein letztes Bier, eine Flasche „Pemi Pale Ale“ der Woodstock Inn Brewery, darf der Kühlschrank noch ein paar Minuten kalt halten. Prost! :bier:


    Um 13.30 Uhr geht morgen der Flieger nach Philadelphia. Den Abschluss des Reiseberichts und das Fazit gibt es also Samstag von daheim. Schönen Dank schonmal an alle, die "mitgereist" sind und zwischendurch Kommentare eingeworfen haben. Ich hoffe, es hat Spaß gemacht. Ich fand es jedenfalls sehr schön, jeden Abend beim Schreiben den Tag nochmal Revue passieren zu lassen. Außerdem wird der Bericht helfen, sich später an all die tollen Erlebnisse zu erinnern. Manchmal mussten wir jetzt schon zurückblättern, um uns erinnern zu können, was wir an diesem oder jenem Tag gemacht haben. :99:


    Unterkunft: Extended Stay America Warwick, 52$ (via Priceline)
    Gefahrene Meilen: 67 Meilen


    P.S. Weil in diesem Forum ja immer mal wieder gefragt wird, was für Musik unterwegs gehört wird, hier unser Soundtrack der letzten drei Wochen:
    - Adam F: Colours
    - Billy Talent: Billy Talent II
    - Depeche Mode: Remixes 81-04
    - Die Ärzte: Rock’n’Roll Realschule
    - Ian Pooley: In Other Words
    - MIA.: Willkommen im Club
    - Red Hot Chili Peppers: Stadium Arcadium
    - R.E.M.: Out Of Time
    - Shout Out Louds: Our Ill Wills
    - Terry Lee Brown Jr.: Karambolage
    - The Police: Their Greatest Hits
    - Tomte: Buchstaben über der Stadt (mit der wunderbaren Textzeile „Durch das schönste aller Leben, mit den schönsten Songs der Welt“ in „Geigen bei Wonderful World“)
    - U2: 18 Singles


    Hörbücher:
    - Jack Kerouac: Unterwegs
    - Frank Schulz: Kolks blonde Bräute (war beim zweiten Hören sehr lustig)

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