Auf zu den bunten Blättern

  • Wir wollen schon seit Jahren mal eine Indian Summer Tour machen, was mich abhält sind die Temperaturen.
    Ich mag lieber 35 als 13 Temp, aber wenn ich die Bilder so sehe.... :daumen:

    Bei Stammtischtreffen dabei

    Zum Arbeiten zu alt,
    zum Sterben zu jung,
    zum Reisen topfitt ...

  • @ Kalle WY: Ja, bis auf den einen Tag auf Cape Cod und einen halben in Providence haben wir bisher echt Glück mit dem Wetter. Heute scheint schon wieder die Sonne vom strahlend blauen Himmel. Morgen soll es ein paar Wolken geben, danach wieder schön. Wäre schön, wenn es hält, denn dann bleiben die Blätter an den Bäumen...


    @ Guido: freut mich, dass Du mitfährst. Wir sind schwer begeistert von New England. Sehr idyllische Ecken und man muss nicht hunderte Meilen fahren, bis es wieder was zu sehen gibt. :zwinker:


    @ Ingrid: die Elche waren ganz sicher echt. So bescheuert verhalten sich nur echte Tiere... :totlach:


    @ Kalle: in der Sonne sind es gefühlte 25 Grad. Aber wenn die Sonne weg ist, ist es schon frisch. Nachts kurz vorm Gefrierpunkt. Aber wozu gibt es Jacken? :8):


    Heute geht es zu LL Bean. Außerdem werden wir Portland und seine Leuchttürme erkunden. Bis später. :winke:

  • Mi 08.10. Portland – Freeport


    Ein neuer Tag – und über Portland geht die Sonne auf. Herrlich. Was in diesem Urlaub bisher viiieeel zu kurz gekommen ist: Shopping. Naja, nicht wirklich. Aber Freeport ist in der Nähe und da locken wieder allerlei Outlet-Shops. Allen voran L.L. Bean. So begnügen wir uns mit einem kleinen Frühstück bei Starbucks und fahren die paar Meilen nach Norden.


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    Blick aus unserem Hotelzimmer auf Portland


    Der Laden für alles, was auch nur entfernt mit Outdoor zu tun hat, hat tatsächlich rund um die Uhr geöffnet. Die anderen Shops in Freeport machen aber erst um 10 Uhr auf und so hält sich der Rummel morgens noch in Grenzen. Wir erschrecken erstmal bei Betreten von L.L. Bean: fürs Jagen und Angeln brauchen wir eigentlich nichts. Hochsitz? Nö. Gewehre? Auch nicht. Puh, nebenan gibt es auch „normale“ Sachen...


    Um es gleich zu sagen: L.L. Bean überfordert uns. Riesige Auswahl, wobei sich die Mode eher an der gesetzteren Zielgruppe orientiert. Sprich: an unseren Eltern. Qualitativ ist das ja alles top, aber auch nicht ganz billig. Nebenan im Outlet-Bereich finden wir dann aber doch einiges Gepäck, das wir gebrauchen können: u.a. gehen eine Reisetasche und ein neues Zuhause für das Läppi mit, damit es nicht noch mehr Beulen abkriegt.


    Wir klappern noch ein paar Läden ab, wobei Conny erfolgreicher ist als ich. Noch nie gesehen; ein Abercrombie Outlet. Allerdings wirklich mit Restwaren. Man wird halt auch gierig, wenn man ein Outlet nach dem anderen besucht: „35$ für den Pulli? Zu teuer!“ – „Aber das sind nur 25 EUR.“ – „Egal. In New Hampshire gibt es den ohne Tax.“ Alles eine Frage der Perspektive.


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    Gegen Mittag fahren wir zurück nach Portland. Zuerst geht es zum Two Lights State Park, wo man – wie der Name erahnen lässt – Blick auf zwei Leuchttürme hat. Eine noch größere Attraktion ist aber die Lobster Shack, vor der schon eine riesige Schlange steht. Unser Hunger ist größer als die Ungeduld und so ordere ich die übliche Clam Chowder (nicht so gut wie in Provincetown), eine Lobster Roll (nicht so gut wie in Kittery) und Hot Dog für Conny (nicht so gut wie in Brooklyn). Die in jedem Reiseführer angestimmten Lobeshymnen auf diesen Imbiss kann ich nicht ganz bestätigen, dafür sitzt man direkt am Meer.


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    Einen noch schöneren Leuchtturm gibt es am Fort Williams Park – das Portland Head Light. Wirklich sehr schön anzusehen. Interessant auch die Forts hier an der Küste: die wurden nämlich zur Verteidigung gegen die, genau, Deutschen im Zweiten Weltkrieg angelegt. Nur wenige Meilen vor Portland versenkten deutsche U-Boote amerikanische Schiffe. Kaum vorstellbar.


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    Dann fahren wir zurück ins Hotel und erschrecken das Zimmermädchen, das noch nicht bei uns war und nun überrascht ist, jemanden anzutreffen. Ich sage ihr, dass wir in 10 Minuten wieder weg sind und sie dann gerne das Zimmer machen kann. Nützt aber nichts, sie ward nicht mehr gesehen. Egal.


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    Ich gehe in das Portland Museum of Art gleich gegenüber unseres Hotels. Ein tolles Kunstmuseum mit vielen Werken europäischer und amerikanischer Impressionisten, aber auch Picasso oder Warhol, und einem Schwerpunkt auf Kunst aus New England. Wie die ganzen Galerien vermuten lassen, ist die Gegend nicht erst seit neuestem bevorzugter Platz allerlei Maler.


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    Das Rathaus von Portland


    Conny hat für Kunstmuseen nichts übrig und unternimmt einen Stadtbummel. Danach machen wir uns auf durch Downtown Richtung Hafen. Jede Menge kleiner Läden, Cafés und Restaurants hat Portland zu bieten, wirklich eine schöne Stadt. In einem Pub am Hafen bestellen wir Burger und Rib-Eye Steak zum Bier. Meine Bestellung „medium rare“ wird als „außen dunkel, innen roh“ interpretiert, erst im 2. Versuch gelingt das Steak. Naja. Ach ja, ein Wort noch zum Bier: zwei Sorten Ale probiere ich. Das erste hat einen seltsamen Zimt-Geschmack, das zweite schmeckt irgendwie nach verbranntem Brot. Aber interessant.


    Ziemlich satt spazieren wir zum Hotel zurück und machen uns ans Packen. Morgen geht es nach Bar Harbor. Heute reifte übrigens in uns der Entschluss, dass wir, sollte das gute Wetter anhalten, den Abstecher nach Kanada streichen und lieber etwas länger die Natur im Norden Maines genießen. So langsam habe ich auch keine Lust mehr auf Autofahren. Schauen wir mal...


    P.S. Aus der Kategorie Auch-wenn-man-alles-schon-gesehen-zu-haben-meint-fällt-den-Amerikanern-noch-etwas-ein: auf einem Parkplatz beobachten wir, wie im Heck eines SUV ein kleiner Junge auf einer mobilen Kloschüssel sein Geschäft verrichtet. Irre!

  • Super Bericht und tolle Bilder.
    Im Lobster Shack haben wir 2007 auch gegessen. War ganz lecker, aber
    eben auch nichts außergewöhnliches.
    Bin schon gespannt wie es weitergeht.


    Gruß
    Mike

  • Do 09.10. Portland – Rockland - Camden – Bar Harbor


    Eine Woche sind wir jetzt schon unterwegs. Kinder, wie die Zeit vergeht. Heute stand ein langer Fahrtag an, so schauten wir, dass wir zeitig in Portland loskamen. Dass ich gestern Abend noch die ganze Flasche New Yorker Riesling leeren musste, macht das nicht gerade einfacher, aber man ist ja Profi.


    Frühstück wollten wir unterwegs einnehmen. Als wir uns Freeport nähern, fällt mir ein, dass ich dort gestern gegenüber von L.L. Bean ein Café mit dem verlockenden Namen „Isabella’s Sticky Buns“ gesehen hatte. Nix wie hin. Natürlich probieren wir dann auch die Sticky Buns – Hefeteig mit Zimt, jeder Menge Sirup drauf und Pekan-Nüssen. Lecker! Dazu gibt es Rührei mit Süßkartoffeln für Conny, ein Egg Sandwich für mich. Macht zusammen pappsatt!


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    Bald hinter Freeport, in der Schiffbau-Stadt Bath, verlassen wir dann auch schon die Interstate und fahren ab jetzt die alt bekannte Route 1. Ein Wort noch zum Wetter: in der Nacht hatte es geregnet und vormittags ist es noch entsprechend trüb und grau. Ganz ungewohnt für uns. So fahren wir fast ohne Unterbrechung bis Rockland. Dort erinnere ich mich, dass Pemaquid Point auch bei nicht so dollem Wetter ja vielleicht durchaus einen Umweg wert gewesen wäre. Zu spät.


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    Wir vertreten uns die Beine auf der Mole aus groben Granitblöcken, die zum Breakwater Lighthouse in der Bucht von Rockland führt. Die ist jetzt bei Ebbe eine Art All-you-can-eat-Büffet für die Möwen. Fast jede hat einen Seestern oder einen Seeigel im Schnabel. Fachgerecht zerlegt, bleibt von denen nichts übrig außer einer leeren Schale. Es gibt so viel zu fressen, dass die Vögel sich nicht mal streiten müssen.


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    Wie bestellt kommt jetzt auch die Sonne durch die Wolken – verspricht also noch ein schöner Tag zu werden.


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    Nur ein paar Meilen weiter liegt das Bilderbuch-Hafenstädtchen Camden auf der Route. Hier bummeln wir ein bisschen am Yachthafen und ich esse eine Seafood Chowder zum Lunch. Werde hier noch zum Suppenkasper. Aber so ein Cup Chowder geht halt immer.


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    Bei nun schönstem Sonnenschein fahren wir rauf auf den Mount Battie im Camden Hills State Park. 3$ kostet der Spaß – und die Aussicht von da oben auf Camden und die Umgebung ist jeden Cent davon wert. Vielleicht DAS New England-Panorama schlechthin.


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    Hier gibt es auch tolle Wanderwege, leider haben wir zum Wandern heute aber keine Zeit. Das muss warten bis wir im Acadia Nationalpark sind. Weiter auf der 1, die hier oben endgültig zur Traumstraße wird. Wir passieren tief eingeschnittene Buchten, Seen und kleine Orte mit weißen Kirchen. Dazu leuchten die Bäume in Farben, dass es einen einfach nur sprachlos werden lässt. Hier in Maine nähern wir uns so langsam der „High Color“-Phase.


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    Noch durch das rummelige Elsworth mit seinen Malls und Fast-Food-Restaurants, dann nähern wir uns Bar Harbor. Wir haben in einem Bed & Breakfast, dem Graycote Inn, reserviert. Nicht ganz billig, aber morgen habe ich ja Geburtstag und man gönnt sich ja sonst nichts. Der Betreiber Roger begrüßt uns und wir beziehen unsere „Otter Cliff Suite“. Sehr niedlich.


    Den Magen füllen wir mit zwei schönen Stücken Fleisch in „Jack Russel’s Steakhouse & Brewery“. Mein 16(!) unziges NY Strip ist auf den Punkt gebraten und auch Connys gegrilltes Rib-Eye kann was. Dazu lecker Garlic Mashed Potatoes. Am End schaufeln wir uns auch noch einen köstlichen Brownie mit Vanille-Eis rein. Da tut ein Verdauungs-Spaziergang durch Downtown Bar Harbor dringend Not. Der Ort gefällt uns auf den ersten Blick und wir freuen uns auf die nächsten Tage im Acadia Park.


    Übernachtung: Graycote Inn, Bar Harbor, 181$
    Gefahrene Meilen: 170

  • Zitat

    Original von OliH


    Den Magen füllen wir mit zwei schönen Stücken Fleisch in „Jack Russel’s Steakhouse & Brewery“. Mein 16(!) unziges NY Strip ist auf den Punkt gebraten und auch Connys gegrilltes Rib-Eye kann was. Dazu lecker Garlic Mashed Potatoes.
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    Hi OliH, das ist ja auch mein Leibgericht... + roasted Onions...lecker... :nicken:
    Happy Birthday...


    viele Grüße Mike


  • Fr 10.10. Bar Harbor – Acadia National Park


    Happy Birthday to me! Aah, Urlaub zum Geburtstag ist doch immer nett. Wobei es natürlich schwierig ist, da etwas Besonderes zu unternehmen, denn das tun wir jetzt eh schon seit einer Woche. Probieren wir also, diesen Tag extra-super zu gestalten.


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    Los geht’s mit dem Frühstück. Im Wintergarten des Graycote Inn sind leider alle Plätze belegt, so setzen wir uns im Wohnzimmer zu einer amerikanischen Familie an den großen Tisch. Auf den ersten Blick Mutter mit drei Kids und der Opa – aber denkste: das ist Dad. Seit gestern schlappe 76 Jahre alt, wie einer der Kleinen stolz herauskräht. Die Jüngste der Familie feiert heute Geburtstag. Da schau an. Sechs ist sie geworden und es gibt einige Geschenke zum Auspacken. Ich überschlage kurz im Kopf und komme zu dem Ergebnis, dass ich noch doppelt so alt wie jetzt werden könnte, um unserem Oberbaupt hier in Sachen Familienplanung nachzukommen. Noch Zeit also...


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    Ahronbaum gegenüber unseres Inns.


    Jedenfalls ist die ganze Familie sehr nett, die Kinder mehr als wohlerzogen. Aus der Nähe von Augusta kommen sie, der Hauptstadt von Maine, und verbringen das Geburtstags-Wochenende in Bar Harbor. Wie überhaupt einige Gäste genau das zu tun scheinen, denn alle fünf Minuten wird aus der Küche ein Teller mit einer kleinen Kerze drauf nach draußen getragen. So ein Bohei lasse ich um mich aber nicht veranstalten, sondern esse in aller Ruhe das (sehr gute) Kräuteromelette, den Toast und die Melone.


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    Nach dem Frühstück starten wir in den Acadia National Park. Erster Stopp: das Visitor Center. Wie von jedem besuchten Nationalpark geht ein Bildband sowie ein Magnet für den Kühlschrank mit. Außerdem zahlen wir hier die 20$ Entrance Fee. Jetzt können wir uns eine Woche lang kreuz und quer durch den Park bewegen. Die Schlange am Schalter ist übrigens riesig: das sagenhafte Wetter zum langen Columbus Days Weekend hat einige hier rausgelockt.


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    Den ganzen amerikanischen Touristen kann man aber mit verlässlicher Sicherheit aus dem Weg gehen, indem man wandert. Das wollen wir tun, nämlich auf den Champlain Mountain, benannt nach dem Entdecker, der vor sage und schreibe 400 Jahren der Insel den Namen „Isle de Monts Desert“ gab, weil darauf außer Pinien, Fichten, Birken und blanker Granitgipfel nicht viel zu finden war. Später wusste man die Gegend mehr zu schätzen und so kauften die gleichen Steinreichen, die schon in Newport ihre Paläste stehen hatten, im vorletzten Jahrhundert das Land auf. Schon 1919 wurde hier aber der erste Nationalpark östlich des Mississippi gegründet, der seit 1929 den romantischen Namen „Acadia“ trägt. Dass man hier so eine tolle Herbstfärbung erleben kann, ist übrigens dem großen Waldbrand von 1947 zu verdanken. Statt Fichten wuchsen vor allem Laubbäume nach, die jetzt in allen Farben leuchten.


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    Aber zurück zum Champlain Mountain. Der ist 328 Meter hoch, was auf dem Papier noch keine Angst einflößt. Das Problem: der Großteil dieser 328 Meter steht als senkrechte Wand nun vor uns. Hinauf führt der Precipice Trail, der härteste Trail im ganzen Park. Er wird gar nicht erst als Wanderweg aufgeführt, sondern als „non-technical climbing trail“. Bedeutet: anseilen muss man sich nicht, aber eher klettern als laufen.


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    Das ist denn auch nicht übertrieben, macht aber trotz aller Anstrengung richtig Spaß. Wir klettern über Granitfelsen und manchmal auch drunterdurch. Einige Stellen sind mit Eisentritten gesichert, einige gilt es mit einer Leiter zu überwinden. Eine schweißtreibende Angelegenheit, dafür wird man mit einmaligen Ausblicken belohnt.


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    Nach gut einer Stunde ist dann die ärgste Kraxelei überstanden und es geht zwischen Kiefern und Wacholderbüschen das letzte Stück zum Gipfel. Tief unter uns liegt Bar Harbor. In der Bucht hat sehr dekorativ ein Kreuzfahrtschiff geparkt.


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    Hier oben weht allerdings ein heftiger Wind und so machen wir uns bald wieder an den Abstieg. Der verläuft geradezu gemächlich, obwohl auch er Trittsicherheit und gutes Schuhwerk erfordert.


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    Schade: ein Erdbeben hat vor einer Weile den Teil des Weges verschüttet, der den Trail zu einem Roundtrip zum Parkplatz macht. Soll erst nächsten Herbst wieder eröffnet werden. So müssen wir die letzte halbe Meile entlang der Straße zum Auto zurücklegen, Nach 2,5 Stunden haben wir es geschafft und sind ziemlich erledigt.


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    Wir fahren noch einige View Points entlang der Loop Road ab, die zum größten Teil als Einbahnstraße um den östlichen Teil des Nationalparks auf Mount Desert Island führt. Der weitaus größere Teil wird durch Carriage Roads erschlossen, also Feldwegen, auf denen Kutschen und Fahrräder, aber keine Autos, fahren dürfen. Und natürlich gibt es ein großes Netz von Wanderwegen.


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    Sehr gut gefällt uns der Sand Beach, wo man bei dem strahlenden Sonnenschein heute sogar einen kompletten Strandtag hätte einlegen können. Aber das Wasser wird hier nie wärmer als 15°C. Was einige Kinder nicht davon abhält, sich in voller Montur in die Wellen zu schmeißen.


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    An Klippen und Seen vorbei und durch leuchtend bunte Wälder fahren wir schließlich am frühen Nachmittag zurück nach Bar Harbor. Nach der anstrengenden Wanderung ist jetzt erstmal Pause angesagt.


    Wir entscheiden uns dann für ein frühes Abendessen bei „Galyn’s“, einem gediegenen Restaurant in Hafennähe. Um die Uhrzeit muss man sich noch keine Sorgen um Reservierungen machen und so bekommen wir einen Tisch mit Blick auf die Bucht, die die untergehende Sonne jetzt in ein weiches Licht taucht. Sehr schön.


    Immer wieder interessant: das Geschehen an den Nachbartischen. Sie, glühender Red Sox-Fan in entsprechender Kutte (heute ist das erste Spiel der Finalserie der National League), er Zopf, dicker Schnauzer, Taschenlampe und Messer am Gürtel. Man weiß ja nie, was kommt. Jedenfalls unterhält sie lautstark das Restaurant, als sie dem älteren Pärchen aus Wisconsin einen Tisch weiter erzählt, dass ja Maine ihr Lieblingsstaat ist und sie jedes Jahr herkommen. Dazu verspeisen die beiden riesige Steaks, die die Herdplatte nur für ein paar Sekunden zu spüren bekommen haben dürften. Wenn man alle Teile hat, kann man bestimmt noch das Tier zusammensetzen. Irgendwie gruselig. Naja.


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    Als Appetizer gönne ich mir eine (perfekte) Clam Chowder, zum Hauptgang eine Auswahl lecker gegrillter Meerestiere. Bei Conny hat es sich das Seafood zwischen Nudeln eingerichtet. Auch nicht schlecht. Wir schaffen es tatsächlich mal, ein Abendessen zu vertilgen, ohne danach bis zum Anschlag gefüllt zu sein. Das erste Mal auf dieser Reise, glaube ich.


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    Anschließend bummeln wir noch ein bisschen durch Bar Harbor, checken die Angebote in den zahlreichen Souvenirläden, wo jetzt zum Ende der Saison so ziemlich alles „on sale“ ist, und köpfen zurück im Graycote Inn noch eine Flasche Sekt. Prost!
    :trinker:


    Gefahrene Meilen: 37

  • Die Blätter haben ja eine sehr schöne Farbe :daumen: - dazu sollte ich aber wieder erwähnen, dass ich grünblind bin und einen Frühlingswald total langweilig finde.... :zwinker:


    Weiterhin schönen Urlaub und für uns tolle Bilder und Berichte! [Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/a010.gif]

  • Sa 11.10. Acadia National Park – Bass Harbor


    Wir wollen nach dem Frühstück (Pancakes) den Tag mit einer kleinen Wanderung beginnen. Soll natürlich nicht ganz so anstrengend werden wie gestern, daher entscheiden wir uns für den Trail um Jordan Pond. Hört sich idyllisch an und ist es auch.


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    Den Parkplatz zum Trailhead kann man nicht verpassen. Liegt direkt an der Park Loop Road und ist mittags sehr überlaufen, weil hier am Jordan Pond House ein Restaurant ist. Jetzt um halb zehn morgens ist die Zahl der Autos noch überschaubar. Los geht’s.


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    Der Weg geht zuerst am östlichen Ufer entlang und weil das noch im Schatten liegt und ein geradezu eisiger Wind weht, frieren wir ganz schön. Das ändert sich, als wir in der Sonne weitergehen. Die Farben der Blätter sind mal wieder sagenhaft.


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    Am Westufer wird der Weg „rough“, wie es im Wanderführer hieß. Man klettert über Felsen (kein Vergleich zu gestern, denn wir bleiben schön dicht am See) und eine ganze Weile führt der Pfad auf Holzbohlen durch sumpfiges Gelände. Sehr schön zu laufen und nach 1,5 Stunden haben wir den See einmal umrundet.


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    An Seal Harbor und Northeast Harbor vorbei fahren wir dann am einzigen Fjord der USA entlang, den Somes Sounds. Wir fragen uns, was eigentlich einen Fjord zum Fjord macht im Gegensatz zu irgendeiner Bucht. Wikipedia sagt dazu, dass Fjorde von Gletschern geschaffen wurden, daher oft sehr steil und fast uferlos sind. Wieder was gelernt.


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    Durch Somesville mit der hübschen Brücke am Teich und durch Southwest Harbor fahren wir dann zum berühmten Bass Harbor Head Lighthouse. Erst sind wir enttäuscht, weil man vom Garten des Coast Guard Hauses nicht viel vom Leuchtturm sieht. Aber links vom Parkplatz führt ein kleiner Trail auf die Felsen zu Füßen des Turms und so knipsen wir den stolz über die Klippen wachenden Leuchtturm aus allen möglichen Perspektiven. Wie auch einige andere übrigens.


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    Ein bisschen knurrt der Magen und so parken wir nach einigem Gekurve vor dem kleinen Lobster-Restaurant „Thurston“ in Bernard, das nicht mehr ist als ein paar Häuser um eine Bucht mit Hummerbooten. Hier will ich jetzt endlich mal einen Lobster zerlegen. Gesagt, getan.


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    Bei Thurston bestellt man an einem Tresen, hinter dem die Hummer noch quicklebendig in Bassins krabbeln. Nicht mehr lange, denn wenn sie nicht gerade von Kunden lebendig in Papiertüten mitgenommen werden, landen sie direkt nach der Bestellung in einem großen Pott gleich hinter dem Restaurant.


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    Nach ca. 10 Minuten wird man aufgerufen und das nun knallrote Tier steht zusammen mit flüssiger Butter und einer Zange zur Abholung bereit. Frischer geht’s nicht.


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    Man muss schon einigermaßen versessen auf das weiße, süß-salzig schmeckende Fleisch sein, denn den Hummer zu zerlegen kostet doch ein wenig Überwindung und ist eine Riesensauerei. Vor allem, wenn man den Körper in der Mitte durchbricht, um an das Fleisch im Schwanz zu kommen, und sich der Darminhalt des Tieres in den Teller ergießt. Hmm, Algenschleim. Sollte man übrigens NICHT essen...


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    Geschmacklich ist der Lobster (übrigens in weicher Schale) aber super und nach einer Viertelstunde ist nicht mehr viel von dem Schalentier übrig. Lecker war’s.


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    Am Nachmittag ruhen wir uns ein wenig in unserer Suite aus und fahren zum Sonnenuntergang auf den Gipfel des Cadillac Mountain. Der ist mit 466 m die höchste Erhebung an der gesamten amerikanischen Ostküste von hier bis Brasilien und die Aussicht ist unglaublich. Auf der einen Seite das Meer mit unzähligen Inselchen, am Horizont auf der anderen Seite die endlose Hügelkette der Appalachen, dazwischen Seen und Wälder. Grandios!


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    Pünktlich gegen 18 Uhr versinkt die Sonne hinter den Bergen. Ein paar Wolken sind aufgezogen, die sollen uns heute Nacht wohl ein bisschen Regen bringen. Völlig durchgefroren rollen wir den Berg wieder runter – Zeit fürs Abendessen. Eigentlich wollten wir zu einem BBQ-Grill etwas außerhalb von Bar Harbor, aber der hat schon geschlossen. Also gurken wir wieder zurück, parken am Inn und laufen die paar Blocks nach „Downtown“.


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    Weil wir jetzt irgendwie auf Burger und Ribs gebucht sind, checken wir das „Route 66“ – auf den ersten Blick eher ein Museum als ein Restaurant, so viele Blechschilder und sonstige Devotionalien aus den 50er Jahren stehen und hängen hier. Die Schlange am Eingang entpuppt sich als 6er-Party, die bald einen Tisch bekommt , so dass auch wir nicht lange warten müssen. Warum genau wir mal wieder darauf reinfallen und Onion Rings als Appetizer bestellen, wissen wir kurz nachdem ein Berg frittierter Zwiebelringe vor uns steht, nicht mehr genau. Ansonsten halten wir uns tapfer und verstauen Burger und Rippchen so gut es geht in unseren Mägen.


    Damit geht unser Bar Harbor-Aufenthalt zu Ende, hat uns sehr gut gefallen hier. Morgen fahren wir an den Moosehead Lake und wenn die Blätter da oben genauso bunt sind wie in Acadia und das Wetter mitspielt, bleiben wir ein paar Tage zum Wandern im Norden Maines.


    Gefahrene Meilen: 84


    P.S. Wer sich schon immer gefragt hat, was Gott eigentlich seit dem 7. Tag macht: Er betreibt eine kleine Tankstelle in der Nähe von Bass Harbor. Das Foto ist der Beweis.

  • Ein wunderschöner Bericht!!! Tolle Farben. Auf Eure Wale sind wir ein wenig neidig(toll), ein leckeres Lobstermahl wär auch mal wieder angesagt. :nicken:


    Liebe Grüße
    Stefan

  • Der Lobster hat die gleiche Farbe wie die Herbstblätter.


    Ein schönes Paar seid Ihr Oli - und in Deinem Gesicht findet wohl gerade eine Veränderung statt :99:.


    Einfach klasse die Foto's.... sie haben einen "Hach-ja-Effekt" - auch der Sonnenuntergang ist super.


    Weiterhin gute Reise,


    lG Ingrid

    Humor ist der Knopf der verhindert, dass mir der Kragen platzt.

  • Zitat

    Original von Ingrid
    Ein schönes Paar seid Ihr Oli - und in Deinem Gesicht findet wohl gerade eine Veränderung statt


    Danke Ingrid. Das Experiment mit meiner Gesichtsbehaarung wurde allerdings zu Connys großer Erleichterung abgebrochen.


    Mittlerweile sind wir zurück aus der Internet-losen Wildnis Nord-Maines und sitzen im hübschen Bethel in einem sehr netten B&B. Dann kann auch mal den Reisebericht aktualisieren... :winke:


    So 12.10. Bar Harbor – Moosehead Lake


    Zum Abschied vom Acadia National Park fahren wir nach dem Frühstück und der Schlüsselabgabe bei unseren Inn-Keepern noch einmal auf den Cadillac Mountain. Die Aussicht von da oben ist einfach so toll...


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    Von Regenwolken übrigens nichts zu sehen und so fahren wir unter gewohnt tiefblauem Himmel Richtung Norden. Wir gehören zu den wenigen, die Bar Harbor heute schon verlassen, der Großteil der Besucher bleibt bis Montag, denn da ist Columbus Day, also Feiertag. Fast alle Inns und Hotels zeigen denn auch „No Vacancy“, es ist das letzte Wochenende der Saison hier.


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    Zwischen Ellsworth und Bangor geht der Highway durch bewaldete Hügel, die wunderschön in der Sonne leuchten. Die Foliage ist hier nach den letzten kalten Nächten definitv auf dem Höhepunkt.


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    In Bangor halten wir an dem Haus von Stephen King. Muss man nicht gesehen haben, aber Conny hat früher tonnenweise die Bücher verschlungen. Nun denn. Wohnt sehr gediegen der Schriftsteller – und hat in seinem Vorgarten ein „Vote for Obama/Biden“-Schild stehen.


    Die werden immer seltener nördlich von Bangor, denn hier kommt man hauptsächlich durch Farmland und den Farmern ist ein Schwarzer im Weißen Haus wohl grundsätzlich suspekt. Interessant wie rasch hier die Farben der Bäume wechseln. Kaum noch rot, dafür viel orange und gelb. Und je weiter wir nach Norden kommen, desto mehr haben die Bäume auch schon ihr Laubkleid abgelegt.


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    Maine präsentiert sich hier völlig anders als in den gediegenen Ferienorten an der Küste, die Farmen wirken mitunter ärmlich, viele Gebäude verfallen. Maine hat ein geringeres Durchschnittseinkommen als der Rest von New England – das sieht man hier.


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    Immer größer wird die Distanz zwischen den einzelnen Örtchen und wenn dann vor Unfällen mit Elchen gewarnt wird, ist der Moosehead Lake nicht mehr weit. Hier gibt es keine Farmen, man lebt von der Holzindustrie und im Sommer vom Tourismus. Greenville ist das Zentrum der Outdoor-Szene. Von hier kann man hunderte Kilometer durch einsame Wälder wandern, mit dem Kajak Seen und Flüsse erkunden oder Wildwasser-Rafting-Touren unternehmen.


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    In einem von immerhin zwei örtlichen Supermärkten decken wir uns mit ein paar Kleinigkeiten zum Lunch ein, dann setzen wir uns an einem Picknick-Platz in die Sonne. In der Kineo View Lodge haben wir ein Zimmer gebucht. Für den stolzen Preis von 91$ (das geringe Angebot erklärt die hohen Motelpreise hier oben) bekommen wir ein einfaches, aber sauberes Zimmer mit einem tollen Blick auf den Lake und die Berge drumherum. Leider hat es hier weder Internet noch Handyempfang.


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    Irgendwie sind wir nicht so ganz darauf eingestellt, jetzt am Ende der Welt zu sein. Die meisten Trailheads der Wanderwege sind nur über meilenlange Schotterstraßen zu erreichen, kein Wunder, dass hier fast nur Pick-Ups fahren. Wir sind von der perfekten Infrastruktur im Nationalpark verwöhnt, hier oben ist man wirklich in der Wildnis. Drei mal so viele Elche wie Menschen sollen hier leben. Wir sehen leider keinen, dafür einen Weißkopf- Seeadler.


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    Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang im Lily Bay State Park, etwas nördlich von Greenville direkt am Moosehead Lake gelegen. Mittlerweile haben sich Wolkenschleier vor die Sonne gelegt, die Bäume leuchten also nicht mehr so schön und ein großer Teil der Blätter liegt auch schon am Boden. Hier sind wir also schon „past Peak“ und da morgen mit eher wechselhaftem Wetter zu rechnen ist, werden wir es wohl bei einem Schnupperbesuch am Moosehead Lake belassen und uns wieder Richtung Süden aufmachen.


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    Abendessen: Homemade Cheese-Hot Dogs aus der Mikrowelle. Eklig, aber auch irgendwie geil.


    Gefahrene Meilen: 172
    Übernachtung: Kineo View Motor Lodge Greenville, 91$


  • Das mit den Elch-Warnschildern kenne ich von Ostcanada.... alle paar Kilometer standen die Dinger - und: NICHTS ! Die haben die Schilder geschenkt bekommen und hatten keinen Lagerplatz dafür :zwinker:.


    Absolut traumhafte Foto's Oli... die Farben sind einfach herrlich.


    Habt noch viele schöne Eindrücke,


    lG Ingrid

    Humor ist der Knopf der verhindert, dass mir der Kragen platzt.

  • Mo 13.10. Moosehead Lake – Bethel


    Heute Nacht hat uns dann doch endlich eine Regenfront erwischt. Tief hängen die dicken Wolken zwischen den Bergen um den Moosehead Lake. Es lohnt sich also nicht, noch für einen Wandertag hier oben zu bleiben. Spontan entscheiden wir uns für Bethel als nächstes Ziel. Das liegt auch noch in Maine, aber schon in den White Mountains. Wir sind gespannt, wie es dort mit der Laubfärbung ausschaut.


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    Wir stärken uns noch mit dem immerhin inkludierten Continental Breakfast in der Kineo View Lodge (Bagel, Muffins, Cereal), dann geht es auf Nebenstraßen durch das ländliche Western Maine.


    Die größte Stadt, durch die wir kommen ist Skowhegan am Kennebec River, den wir auf dem Weg nach Bar Harbor bei Bath schon einmal überquert haben. Danach wird die Landschaft immer hügeliger und die Bäume tatsächlich wieder bunter. Selbst jetzt, wo der Himmel grau ist, leuchten die Blätter. Bei Sonne wäre das eine Traumroute.


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    Unzählige Holztransporter sind hier unterwegs. Man wundert sich fast, dass überhaupt noch Bäume stehen, aber die Wälder hier sind halt auch riesig. In Rumford gibt es eine große Papierfabrik, wo das Wasser des Androscoogin River auch in mehreren Staustufen zur Stromerzeugung genutzt wird. Lustig, wo man hier überall hinfahren könnte: nach Mexico, Peru, Hanover, Vienna, auch Paris und Norway sind in der Nähe, Berlin sowieso.


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    Nach drei Stunden Fahrt erreichen wir das unaufgeregte Städtchen Bethel. Dem Reiseführer entnehmen wir das Chapman Inn als Bed & Breakfast-Empfehlung. Das viktorianische Haus steht direkt am idyllischen Green und wir beziehen bei sehr netten Betreibern ein hübsches Zimmer samt Bad für um die 100 Dollar. Nach dem Auspacken genießen wir bei milden Temperaturen ein Lunch auf der Veranda und schauen ein bisschen dem Kleinstadt-Leben auf der Main Street zu. Hier fühlen wir uns wohl.


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    In Bethel gibt es mit der Gould Academy übrigens ein sehr angesehenes Internat. Der Campus ist gleich neben unserem Inn. Schlappe 41.500 Dollar kostet es, hier sein Kind auf die High School zu schicken. Im Jahr! Dafür muss man sich als Schüler seinen Lehrer auch nur mit sieben anderen teilen. Wer’s hat.


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    Nach einer kurzen Runde durch den Ort beschließen wir, heute nichts mehr zu unternehmen und mal wieder Wäsche zu waschen. Dafür können wir die Maschine unserer Inn-Keeperin Sandra nutzen. Und W-Lan hat es hier auch, da lässt sich doch die weitere Reiseplanung vorantreiben. Morgen wollen wir im Grafton Notch State Park wandern und uns die Wasserfälle anschauen. Und wir sind gespannt auf Fred’s „worldfamous breakfast“.


    Gefahrene Meilen: 140
    Übernachtung: Chapman Inn Bethel, 108$

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