Reisebericht: Die Beule, die es in sicht hat!

  • San Rafael Swell, das unbewohnte Wunderland.


    Im südöstlichen Utah liegt sie, mit nordöstlicher Orientierung. 80 Meilen lang, 50 Meilen breit - die gigantische Ausbeulung der Erdoberfläche benannt nach dem San Rafael River. Und damit wären wir schon bei der ersten Besonderheit! Drei Flüsse - San Rafael River, Price River und Muddy Creek kommen aus dem Castle Valley westlich der Swell oder genauer gesagt aus den Bergen des Wasatch Plateaus und fliessen in ihre ansteigende Westflanke hinein, durchqueren sie und treten auf der Ostseite wieder in die Ebene aus. Schon ein wenig ein Kunststück - fliessen doch sonst Flüsse in aller Regel aus einem Gebirge herab. Das ist nicht das Einzige, was die Swell zum Besonderen macht - sie ist ein unbewohntes, vielfältiges Wunderland.


    Die Lage:
    Die San Rafael Swell erstreckt sich in ihrer bohnen- oder nierenförmigen Gestalt zwischen Hanksville, UT im Südwesten und Price/Wellington, UT im Norden bzw Nordwesten. Im Westen wird sie durch das Castle Valley und die Gegend des Mussentucht Flat begrenzt, im Norden und Nordosten durch die breite Fläche des Grand Valley, das sich von Grand Junction bis Price erstreckt. IM Südosten grenzt sie südlich der I 70 an die San Rafael Desert. Südost- und Ostflanke sind sehr deutlich durch das steil aufragende San Rafael Reef definiert, das zu Pionierzeiten ein mächtiges Reisehindernis darstellte. Der Abfall nach Westen und Nordwesten ist wesentlich sanfter. Die südwestliche Ecke ist am wenigsten exakt abgegrenzt und geht teils mehr oder weniger unscharf in das North Caineville Reef bzw. die Landstriche nördlich des Cathedral Valleys über.


    Wie kommt man hin?:
    Gleich vorweg: man kann die Swell eigentlich nicht auf geteerten Strassen umrunden! Zwar wird sie im Norden und Nordosten von der US 6 flankiert, der Südosten von der UT 24 und im Castle Valley verläuft die UT 10. Diese endet jedoch an der I 70, die die Swell recht zentral seit den 1970er Jahren durchquert.


    Will man weiter nach Süden und wieder auf die UT 24, dann muss man nach Westen auf die UT 72 ausweichen, die durch die Fishlake Mountains zieht und den weiten Umweg über Freemont, Loa, Bicknell, Torrey und durchs Capitol Reef und das Caineville Reef machen. Die einzige geteerte Durchgangstrasse in der Swell ist die I 70, die westlich von Green River im Spotted Wolf Canyon durch das Reef auf die Hochfläche aufsteigt und im Westen über die Red Ledges ins südliche Ende des Castle Valley abtaucht.


    Weitere geteerte Strecke sind rar! Zwar ist die Zufahrt zum Goblin Valley, bzw. ihre Verlängerung durch den South Temple Wash hinein in die Swell nach dem Goblin Valley - Abzweig für vielleicht noch zwei Meilen geteert, geht aber dann in eine Gravel Road über. Die zweite geteerte Strecke geht von Huntington im Castle Valley hinauf auf den Cedar Mountain mit seinen Kommunikationseinrichtungen, Picknickplätzen und Lookouts.


    Alles 4WD?
    Nein! Einige Strecken der Graveled Roads sind bei trockenem Wetter von erfahrenen Fahrern durchaus auch mit normalen Strassenfahrzeugen zu bewältigen. Man muss sich aber immer darüber im Klaren sein, dass ein plötzliches Gewitter die Strassen und Wege für Stunden unpassierbar machen kann - ggf. auch für 4WD´s! Also seien Sie gerüstet - haben Sie Wasser, Lebensmittel und Decken o.ä. zum Wärmen im Fahrzeug, denn nachts kann es auch im Sommer empfindlich kalt werden. Man bewegt sich oft oberhalb von 2000 Meter über dem Meer.


    Die Hauptstrecken der graveled roads:
    Zuerst wäre da der Green River Shortcut. Das ist die alte Verbindung von Green River ins Castle Valley. Sie führt südlich des Cedar Mountains über das Chimney Rock Flat und Buckhorn Flat in Richtung Huntington. Eine historische Strecke, - darauf kommen wir noch zurück. Sie verlässt die US 6 im Osten ca. 17 Meilen nördlich der I 70 (ca. UTM 12S 05572xx, 433835x,) oder 5 Meilen südlich von Woodside am Price River. Der östliche Teil ist nicht sonderlich gut ausgebaut, die ersten knapp 10 Meilen können für einen Pkw gelegentlich sogar schwierig sein. Besser wird es auf der Hochebene. Streckenweise kann man genauso gut fahren wie auf Teer, - besonders auf dem westlichen Abschnitt des Buckhorn Flat, das mit MCAdam-Decke ausgebaut ist. Trotzdem sollte man immer eine gewisse Vorsicht walten lassen. Eine der schönsten guten Gravel Roads zweigt auf dem Buckhorn Flat nach Südosten ab - die Road führt durch den Buckhorn Wash hinunter zum San Rafael River (Abzweigung ca. UTM 12S 05217xx, 43352xx,) und weiter zu einer Ranch Exit der I 70 (Exit 131) auf dem Indian Flat.


    Quert man die I 70 geht es erst parallel der Interstate nach Westen, dann nach Süden bis zum South Temple Wash bzw. dem ausserhalb der Swell befindlichen Goblin Valley. Sozusagen die grosse Längsroute der Swell! Viele Abzeigungen! Immer der grössten Route folgen! Mit vorsichtig bewegtem Pkw meist recht einfach befahrbar, solange es trocken ist. An zwei grösseren Wegekreuzungen im Abstand von ca. 3,5 Meilen bei UTM 12 S 05221xx, 429195x bzw. 12 S 052135x, 428775x halte man sich (von Norden kommend) immer links, falls man mal wieder keine Schilder vorfindet.


    Hält man sich an der ersten Abzweigung rechts und bei UTM 12S 05173xx, 428995x und 12 S 05159xx, 42894xx auch jeweils rechts, da kommt man vorbei an der Landmark der Family Butte hinunter in Reds Canyon. Altes Bergbaugebiet! Wie weit hier ein Pkw genügt, hängt vom Können des Fahres ab. Überschätzen sie sich nicht und auch nicht ihr Fahrzeug! Fährt man am letztgenannten Punkt nach Südwesten, kann man unter günstigen Umständen nach guten 20 Meilen bis zu einem Landing Strip über dem Muddy Creek vordringen. Zumindest mit einem VW-Bus ist das möglich, wie uns ein Bekannter bewiesen hat. Manche Pkw werden Schwierigkeiten mit der Bodenfreiheit haben.


    Ansonsten existieren nur noch wenige kurze Wegstücke, die ohne Einschränkung für Strassenfahrzeuge zu empfehlen sind. Eine davon zweigt von der South Temple Wash - Road nach Südosten ab - dort wo die Narrows des Washes innerhalb der Swell auf die Hochfläche übergehen. Diese Road führt zu einigen Trailheads hinter dem Reef. Weiterhin der Moore Shortcut, der an einer Ausfahrt der I 70 beginnt (UTM 12 S 05079xx, 43004xx) und über die Westflanke der Swell hinunter nach Moore im Castle Valley führt. Natürlich gibt es viele Wege, die streckenweise mit Pkw befahrbar sind, aber zumeist ist schnell Schluss! Ach ja, im Nordwesten wäre da noch der Cleveland Lloyd Dinosaur Quarry. Am besten erreichbar von Huntington an der UT 10. Hat aber schon ab Labour Day geschlossen und macht erst wieder im März auf!


    Geologie:
    Die Swell stellt eine gigantisch Aufwölbung der Erdkurste dar, die allerdings so langsam vor sich ging, dass die erwähnten Flüsse ihren Lauf beibehalten und sich in gleicher Geschwindigkeit in die Tiefe graben konnten, wie die Aufwölbung geschah. Die Aufwölbung ist am Ostrand besonders eindrucksvoll und steil. Teils stehen die ehemals flach liegenden Schichten jetzt unter Winkeln von mehr als 45°. Die Westseite ist dagegen flacher. Erosion hat die Kappe der Aufwölbung weitgehend weggenommen. Dadurch findet mal in der Mitte der Swell an der Oberfläche relativ alte Gesteine, die höher liegen als die jüngeren Schichten ausserhalb der Swell oder an ihren Rändern. Also in etwa so, wie wenn Sie bei ihrem Frühstücksei die Kappe eindrücken und entfernen - das legt auch das tiefer liegende Innern frei. Manche Geologen stellen in Frage, ob der Teil nördlich des Buckhorn Flat (Cedar Mountain) wirklich zur Swell zu rechnen sei oder ob er ein separates Gebilde darstellt.


    Durch die Steilheit der Ostflanke haben sich eine grosse Anzahl von Slot Canyons gebildet. Bell und Little Wild Horse sind allgemein bekannt - die anderen weitgehend unerschlossen. San Rafael River und Muddy Creek durchschneiden die Aufwölbung in teilweise sehr tiefen Box-Canyons, aber auf beides kommen wir noch.


    Historische Erschliessung:
    Für frühe Reisende war die Swell ein im südlichen Teil unüberwindliches Hindernis. Der Old Spanish Trail umging das Gebiet. Nur über Buckhorn Flat konnte man relativ einfach ins Castle Valley gelangen. Im späten 19. Jh. wurde die Gegend erforscht. Nicht im wissenschaftlichen Sinn, sondern zur Hauptsache durch Rancher, die an Wildpferden interessiert waren, die man bis heute vorfindet. Genauso wie wilde Esel. Letzte Roundups fanden in der 40er Jahren des 20. Jh. statt. Besonders hervorgetan hat sich die Familie Swasey, die die Swell lange nahezu als ihr Eigentum betrachten konnte. Noch heute weisen viele Features auf die Familie hin: Swasey`s Cabin, Swasey`s Leap, Joe and his Dog, Sid´s Mountain, Swasey`s Arch etc. Sie erschlossen auch einige kleinere Mining Districts. Kupfer und Uran wurden in geringen Mengen abgebaut. Mit dem 2. Weltkrieg und dem nachfolgenden Run auf Uran entstanden grössere Uranium Mines. Hidden Splendor Mine, Lucky Strike und die Minen des Temple Mountains sind Beispiele.


    Letztere führten sogar zur einzigen Ansiedlung, die jemals in der Swell bestand. Sie lag am westlich des Temple Mountain an der Strasse, die durch dem South Temple Wash heraufkam. Bis in die 60er Jahre des 20. Jh. gab es noch einen Store und eine Tankstelle. Heute ist nichts mehr davon erhalten. Ein kleines Mining Camp findet man heute noch in der Schlucht des Muddy Creek unterhalb der Hidden Splendor Mine und auch im Bereich der Lucky Strike Mine stehen noch drei oder vier Holzgebäude. Reste eines weiteren Camps befinden sich östlich des Temple Mountains und sind am leichtesten durch den North Temple Wash zugänglich.


    In den späten 40er/frühen 50er Jahren und dem Kalten Krieg erkoren die Militärs die Swell zum möglichen Platz für atombombenfeste unterirdische Waffenlager. Das Gebiet wurde gesperrt und man versuchte östlich des Buckhorn Wash riesige Tunnel in den Sandsteinzu treiben. Allerdings hatte man erhebliche technische Probleme und holte lokale Miner aus dem Castle Valley zur Hilfe. Aus wars mit der strikten Geheimhaltung! Als man bei einem Test grosse Mengen Sprengstoff in einer der Kavernen und oben auf dem Fels zwecks Haltbarkeitstestz zünden wollte, standen nach Angaben von Oldtimern Hunderte von Zuschauern auf dem Cedar Mountain. Das Schauspiel muss eindrucksvoll gewesen sein. Die Kaverne stürzte grösstenteils ein. Aus war es auch mit den geheimen Lagern! Geschadet hat dieser Fehlschlag der Swell sicherlich nicht. Die Überreste finden sich heute noch im Umfeld des Calf/Cow Canyon-Systems (M K Tunnel).


    Railroad:
    Tatsächlich gab es auch Eisenbahnrouten! Im 19. Jh. versuchte man, die erste Schmalspur - Railroad von Grand Junction nach Price über die Swell zu bauen. Von Green River am Ostrand nach Norden, dann südlich des Cedar Mountains über Buckhorn Flat versuchte man das Castle Valley mit seinen grossen Kohlevorkommen zu erreichen. Der Trassenbau wurde bis zum Westende des Cedar Mountains vorangetrieben. Sie ist heute noch an vielen Stellen zu sehen und für locals eine beliebte 4WD-Herausforderung. Schienen wurden jedoch niemals verlegt. Man hatte sich zwischenzeitlich für die nördliche Route entschieden. Entlang des alten Railroad Grades finden sich noch primitivste Unterkünfte der chinesischen Arbeiter, Wassertröge und Kalkbrennöfen (in der Gegend südöstlich des Chimney Rocks).


    Die neue Route war ebenfalls problematisch! Sie folgte dem Beginn der vorbereiteten Trasse westlich von Green River, wich schnell nach Norden ab und erreichte den Price River bei Woodside. Von hier baute man am Fluss entlang. Die Ingenieure wollten das geringe Gefälle am Fluss nutzen, trafen aber auf grosse Hindernisse. An einer Stelle zwang eine nur knapp 30 Meter dicke Felswand zu einer 1,5 Meilen langen Schleife. Dort machte man dann doch einen Durchstich und so entstand der bis heute erhaltene, einzige Schmalspur-Eisenbahntunnel in Utah (ca. UTM 12 S 05473xx, 43545xx). Später wurde auch hier die Strecke nochmals verlegt und umgeht heute die Swell vollständig.


    Die Flüsse:
    Price River, San Rafael River und Muddy Creek durchfliessen aufgrund der geologischen Historie die Aufwölbung der Swell. Sie bilden dabei eindrucksvolle Canyons.


    Price River:
    Der am wenigsten Aufregende von allen. Durchquert die Swell nördlich des Cedar Mountain in einem Gebiet mit sehr viel Shale und damit entsprechend sanften Formen. Eine Begehung des Canyons wird selten versucht. Als bekanntestes Feature kann der genannte Eisenbahntunnel an der alten Ghost Railroad gelten.


    San Rafael River:
    Nach seinem Eintritt in die Swell bildet sich schnell ein gewaltiges Canyonsystem aus. Der grösste Teil davon ist Wilderness Study Area, somit nur zu Fuss zu betreten. Der Zugang erfolgt in der Regel entweder vom Ostenrand der Swell oder von Süden durch z.B. den Virgin Spring Canyon. Eines der eindrucksvollsten Gebiete im Bereich der Südwestens! Leichter zu erreichen sind Viewpoints auf The Wedge, dem Nordrand des Canyonsystems. Nicht umsonst spricht man vom Little Grand Canyon des San Rafael! Wie gelangt man hin? Vom Buckhorn Flat (ca. UTM 12S 05181xx, 433595x) nach Südosten. Bei ca. UTM 12 S 05211xx, 433025x) hält man sich links. Die Strecke benötigt meist HC. Am Canyonrand angekommen bietet sich ein phantastischer Blick, tatsächlich ein verkleinerter Grand Canyon South Rim! Man kann ein ganzes Stück am Rand entlang nach Osten und Westen fahren. Fahren sie morgens oder abends hin - mittags schauen Sie ziemlich genau gegen die Sonne!


    Eine zweite Möglichkeit zur motorisierten Erschliessung des Flusslaufs bietet sich am Übergang der Buckhorn Road über den Fluss. Heute benutzt man eine einige Jahrzehnte alte "neue" Bridge, die ursprünglich Hängebrücke steht als Erinnerungsstück (gesperrt) daneben. Hier befinden sich auch die bekannten Peaks Assembly Hall, Bottleneck und Window Blind. Zusammen mit den nördlichen Cliffs ein grossartiges Panorama. Am Nordufer des Flusses zieht ein 4WD-Trail nach Osten und erschliesst nicht nur den River sondern auch die Tributaries Red und White Canyon. Bei ca. UTM 12 S 05420xx, 431785x sollte man anhalten und zur wenige hundert Meter südlich liegenden Schlucht des Flusses laufen (Sie können auch nach kurzen Sidetracks suchen). Ein eindrucksvoller Graben mit sehr steilen Wänden tut sich auf. Die Primitive Road endet heutzutage kurz vor der Landmark Mexican Mountain bei ca. UTM 12 S 05442xx 431835x. an der Grenze der Mexican Mountain Wilderness Study Area. Ein Startpunkt für eindrucksvolle Wanderungen. Man kann Mexican Mountain halb umrunden oder die anspruchsvolle Route durch den Spring Canyon und über das östliche Reef in Richtung Tidwell Draw und US 6 versuchen. Aber zuvor sollte man vom Endpunkt der Road wenige Meter nach Süden zum Fluss laufen. Schwarz und eng tut sich eine tiefe Schlucht auf, - völlig unmöglich, hinunterzukommen. Vorsicht, nichts ist gesichert, Sie klettern auf eigene Gefahr! Und unten füllt der Fluss die gesamte Breite aus. Upper Black Box! Jenseits des Berges liegt die berüchtigte Lower Black Box. Genauso eine Falle, die schon für einige Herausforderer tödlich war.


    Hinter dem Mexican Mountains an der Lower Black Box liegt der historische Swasey`s Leap. Einer der Brüder Swasey soll hier der Folklore nach die sehr enge, aber tiefe Schlucht mit seinem Pferd übersprungen haben. Später legte man Baumstämme und Planken darüber, um sich mit Schafherden riesige Umwege zu ersparen. Das Bauwerk existiert immer noch, ich würde es allerings nicht betreten! Diesen Punkt kann man auch über die Jackass Bench von Südwesten her erreichen. Ebenfalls 4WD, aber weniger Fussmarsch. In jedem Fall eine ausgesprochen lohnende Tour mit aussergewöhnlichen Panoramen. Für echte Adverturer: Verlassen der Swell durch den Canyon des San Rafael - Thompson Hole - mit dem er die Ostflanke durchbricht. Hier kann man stellenweise nur noch von gigantisch reden.


    Muddy Creek:
    Ca. 11 - 12 Meilen südl. der I 70 tritt der Muddy von Osten in die Swell ein und schafft im Merry Go Round den Durchbruch. Nicht weit entfernt aber hoch oben in den Cliffs der berühmte Hondoo (Hondu-) Arch. dahinter die Landmark Tomsich Butte, die man mittels 4WD z.B. über Reds Canyon erreichen kann. Der dort beginnende, nach Osten gerichtete Geländeanstieg ist im Licht des späten Nachmittags oder bei Sonnenuntergang einer der eindrucksvollsten Landschaften des Südwestens.


    Gleiches gilt - in unterschiedlichen Farbtönen - für das südlich anschliessende Keesle Country. Hier hat sich der Muddy einen Box-Canyon geschaffen - The Chute! Eine unvergessliche Wanderung für jene, die es nicht scheuen, im Wasser zu waten. Allerdings auch auf viele Meilen keine Ausstiegsmöglichkeit und daher nur für jene, die sich mit dem Wetter auskennen. (Flash Flood Danger!) Eine wirklich grosse Tour in archaischer Landschaft führt vom Flat südlich der Tomsich Butte durch The Chute bis zum Landing Strip der Hidden Splendor Mine und von dort zurück über Primitive Roads durch Keesle Country hinauf auf The Big Ridge, von wo es dann wieder hinunter zum Ausgangspunkt geht. Man quert dabei Penitenary Canyon, einen kleineren Slot. Abstieg ist für im Wege finden Geübte möglich und eine Alternative für die letzten Meilen. Oben auf Keesle hat man sehr gute Ausblicke über das östliche Reef bis hin zu den LaSal Mountains. Aber das ist nichts für Ungeübte. Die Gesamtstrecke liegt bei gut 35 Meilen! Sicher nichts für einen Tag und kaum etwas für zwei aufgrund der fordernden Streckenführung. Dafür wahrscheinlich in der Kombination einzigartig. Manche legen in der Gegend des Landing Strips ein Camp an, bovor sie starten.


    Beginnend an der Hidden Splendor Mine durchbricht der Muddy das südöstliche Reef in einer gewaltigen engen Schlucht. Noch ein Box Canyon! Je nach Wasserführung besser oder schlechter zu begehen. Auch hier Vorsicht vor Flash Flood. Die Gebiete zu beiden Seiten sind Wilderness Study Areas, der Canyon selbst allerdings nicht. Lassen Sie sich nicht dazu verführen, den Spuren mit einem 4WD zu folgen. Diese Strecke ist wegen der Gefahr einzusinken und dabei das Fahrzeug zu verlieren nur für sehr erfahrene Spezialisten geeignet. Der Untergrund kann auch dann noch Wasser führen, wenn an der Oberfläche nichts mehr fliesst und wasserführendes Sediment verhält sich gelegentlich wie Treibsand. Wanderungen sind einfacher, die Gesamtstrecke beträgt auch nur ca. 4 Meilen, bis der Fluss die Ebene erreicht. Wenn Sie entdeckungsfreudig sind, können Sie im unteren Bereich rechts und links Slotcanyons finden. Die Wahrscheinlichkeit ist aber gross, dass diese für Sie unpassierbar sind. Man benötigt Kletterausrüstung, Kraft und Geschick. Erfahrung sei vorausgesetzt!


    Die Slots:
    Wie schon beschrieben - Bell und Little Wild Horse nahe des Goblin Valley kennt jeder. Sie sind auch technisch nicht zu anspruchsvoll! In Wirklichkeit reiht sich im östlichen Reef Slot an Slot - viele davon haben nicht mal einen Namen. Direkt nördlich benachbart findet man Chute und Crack Canyon, die auch zu einer Rundtour kombinierbar sind. Ein paar Meilen weiter Wild Horse Canyon mit dem wenig bekannten Skylight Arch. So geht das weiter nach Norden. Wahrscheinlich darf die Swell als eine der grössten Ansammlungen von Slaot Canyons gelten.


    Zu erreichen sind die Slots von der UT 24, meist mittels 4WD, oft auch auf dem letzten Stück nur zu Fuss. Das grosse Highlight: das Eardley Canyon System. Abfahrt von der UT 24 südlich der Iron Wash Bridge - nach Osten durch ein Gate und hinunter in den Wash, der sich nach einer Meile gabelt und rechts zum Eardley führt. Am Fuss des Reefs beginnt die Sache noch einfach. Nach einer Meile erreicht man einen länglichen Talkessel - die wohl grösste Ausprägung des sog. Chinle Valleys im Reef. Durch die Aufwerfung gelangten Chinle-Layer, die sonst immer unter Wingate-Sandstein liegen, in eine höhere und schräg angeschnittene Position. Chinle erodiert wesentlich einfacher als die benachbart älteren (Moenkopi) bzw. jüngeren (Wingate) Gesteine und bildet so die ungewöhnlichen "Täler" mitten im Reef.


    Hier gibts eine erste enge Schleife des Washs am Nordwesthang. Man folgt dem Wash, bis Eardley Canyon als Slot von rechts mündet. Ja, dort müssen Sie rein und rauf! Nach einer guten halben Meile ein Pool! Hier endet meine Beschreibung - die Tour wird zu technisch für uns. Alternativ kann man NW über den Crawford Draw ins System einsteigen, aber der untere Eardley bleibt den hartgesottenen Canyoneers vorbehalten.


    Andere Features:
    Neben den schon beschriebenen Dingen gibt es eine Unzahl sehenswerter Punkte und Details:


    Minen:
    Generell gilt: "Stay out, stay alive!" Minen sind gefährlich, da sie fast immer ungesichert verlassen wurden. Das Auffinden von altem Dynamit ist nicht ungewöhnlich. Da Dynamit sich über Jahrzehnte wieder in das extrem gefährliche Nitroglyzerin zurückverwandelt ist so etwas höchst brisant. Instabile Stollen, offene Schächte machen die Sache nicht besser. Eine besondere Gefahr in den verlassenen Uranminen stellt das sich ansammelnde Edelgas Radon dar. Geruchlos, farblos, geschmacklos - somit nicht durch die menschlichen Sinne zu erfassen - führt es zu radioaktiver Verseuchung mit der Langzeitfolge Lungenkrebs.


    Lucky Strike:
    Taucht man von der Family Butte kommend hinab in Reds Canyon, dann gelangt man bei ca. UTM 12S 05054xx, 42885xx an eine Abzweigung, deren rechter Weg auf die hohen Cliffs zuläuft. In einem Talkessel findet man die Überreste der Lucky Strike Mine. Drei, vier alte Holzgebäude, einige Autowracks, so etwas wie ein Keller! Die Mine selbst liegt in den Cliffs des gigantischen Amphitheaters. Läuft man ein kurzes Stück in den kurzen westlichen Seitencanyon findet man eine sehr grosse Halbhöhle.
    Die am Eingang des Talkessels liegende Butte ist in Höhe eines grünen Gesteinsbandes geradezu mit Stollen gespickt.


    Hidden Splendor:
    Mehrere Hinweise finden sie weiter oben. Location: ca. UTM 12 S 05045xx, 42670xx am nördlichen Ende der grossen Schlucht des Muddy. Landing Strip hoch über dem Fluss, einige Wohngebäude erhalten. Daran finden sich gelegentlich angeschlagene Claims.


    Copper Globe:
    Verlassen Sie die I70 an der Ausfahrt des Moore Cutoff, aber wenden sich nach Süden und dann mehr oder minder parallel zur Interstate nach Südosten. Auf Justensens Flat gehts nach Süden zur alten Kupfermine. Dort finden sich - neben einem enormen Vorrat an Scheitholz Behausungen und Gerät sowie einige ungefährliche kurze Tunnel. Hier hat das BLM gesichert. Mit etwas Glück finden sich hübsche Kupfermineralien. Nicht weit davon ein Mahnmal zum "Krieg" zwischen Rinder- und Schafzüchtern, der hier ein Todesopfer forderte. Über den westlich gelegenen Cat Canyon kann man die Tour zu einer Rundfahrt machen und die I 70 in Höhe des Castle Valleys wieder erreichen. 4WD!


    Copper Globe liegt in Luftlinie nur 3 -4 Meilen von Lucky Strike entfernt, aber auf einer Ebene, die durch die gewaltigen Cliffs wie z.B. im Kessel der Lucky Strike sichtbar vom System des Reds Canyon separiert ist. Kein Weg führt darüber. Man muss nahezu 40 Meilen fahren, um diese kurze Distanz zu überwinden. Erfahrene crosscountry - Wanderer können von Copper Globe nach Süden zu den Cliffs gelangen. Sie werden mit überwältigenden Views belohnt.


    Temple Mountain:
    An der Gravelroad von der Zufahrt zum Goblin Valley in Richtung I 70 hinter dem Reef gelegen. Von der UT 24 Hanksville - I 70 weithin als Landmark auf halber Strecke ausmachbar. Der einzige Berg, der das Reef deutlich überragt. Eigentlich keine Mine, sondern ein kopletter Mining District. Der Berg hat eine ungewöhnliche mineralische Zusammensetzung, die sich in einer selten so ausgeprägten Farbigkeit der Gesteine zeigt. Uran und Vanadium waren die Hauptprodukte. Auch heute noch werden die Claims jährlich unterhalten um die Rechte daran nicht zu verlieren. Besonders interessant ist eine Rundtour um den Berg, die aber erfahrenen 4WD-lern oder Wanderern vorbehalten bleibt. Beginnen kann man da, wo die Zufahrt zum Goblin Valley nach links (Süden) abzweigt.


    Gleich danach - aber in Richtung Reef - zweigt eine Dirtroad nach Norden ab, mehr oder weniger parallel zum Reef verlaufend. Meistens noch mit einem Pkw befahrbar. Nach einer Meile erreicht man North Temple Wash und wendet sich nach links in Richtung Reef. Der Weg verläuft auf dem Boden des Washes.


    Sobald er ins Reef eindringt, wird die Kulisse beeindruckend, - manche mögen solche engen Schluchten auck bedrückend finden. Trotzdem bleibt der Weg einfach und man kommt leicht noch eine halbe Meile weit. Selbst das ist schon eine lohnende Strecke. Eine Stufe im Bett des Washes markiert das Ende der flachen Strecke. Ab hier ist 4WD zwingend erforderlich. Nochmal eine halbe Meile und man trifft linkerhand auf alte Minengebäude aus Holz. Auch hier waren im Frühjahr 2004 wieder Claims angeschlagen. Fahren Sie nicht nach links steil die Anhöhe hinauf! Der sehr schmale Weg ist weiter oben von den Claimstakern mit Felsbrocken absichtlich blockiert und ein Wenden nahezu unmöglich! Besonders schlecht für denjenigen, der den Bypass der ersten Blockade entdeckt und diese umrundet. Dahinter sitzt er in einer Falle, die nur sehr schwer wieder inklusive fahrzeuig zu verlassen ist. Das Problem liegt in einem Zusammenspiel von Gefälle und Anfahrtswinkel, das rückwärts nicht passiert werden kann. Diese Strecke ist zudem gefährlich instabil.


    Hier beginnt aber eine mögliche Wanderoute, die den Berg südlich passiert. Über einen Sattel gelangt man auf kürzerem Weg hinüber zum Ort der alten Ansiedlung Temple Mountain. Aufgrund der grösseren Höhe die man erreicht bieten sich weite Ausblicke über die Swell und die ausserhalb liegende Desert.


    Die richtige 4WD - Route verläuft in der Nähe der Holzgebäude nach rechts hinunter in einen flachen Wash und überquert diesen. Wenn Sie weiterfahren wollen müssen Sie sich auf harte Arbeit und langsames Vorankommen einstellen. Geübter Umgang mit dem 4WD ist unabdingbare Voraussetzung! Beschädigungen am Fahrzeug sind durchaus möglich. Dafür bietet sich eine grossartige Landschaft. Immer wieder trifft man auf altes Equipment und Gebäudereste. Temple Mountain selbst bietet immer neue Perspektiven. Eine Herausforderung für Photographen. Auf der Westseite angelangt kann man hoch oben im Berghang einen alten Militärlastwagen erkennen, der inzwischen so etwas wie eine Landmark ist. Der gesamte Berg ist von Stollen und Schächten durchzogen. Angeblich soll es möglich sein, durch dieses System bis auf dem Gipfel zu gelangen. Ich kenne aber niemanden, der das tatsächlich unternommen hat. Die Nordostflanke des Berges ist bis hoch hinauf mit alten Trails durchzogen - meist nicht mit Autos befahrbar, aber für Abenteurer anstrengende Wanderstecken. Auch hier der Hinweis - Minen sind gefährlich!


    Letztendlich trifft man auf die am Anfang genannte Road - der Kreis schliesst sich. Dort, wo die Primitive Road mit der Gravelroad zusammenkommt lag früher die schon erwähnte Ansiedlung Temple Mountain.


    Knapp 3 Meilen westlich und leicht auszumachen liegt Flat Top. Ein Tafelberg, der ebenfalls Miningaktivitäten erlebte. Eine sehr schlechte Spur führt praktisch bis auf das Gipfelplateau. Zu Fuss ok und dann eine tolle Aussicht bietend, mit einem Fahrzeug beim Zustand des Weges eher nicht!


    Behind The Rocks Road:
    Am Platz des ehemaligen Temple Mountain führt eine sehr gute Gravel Road nach Südwesten, die am oberen Anfang des Chute Canyons endet und schon aben beschrieben wurde. Für 4WD geht es noch weiter - hier beginnt die sogenannte "Behind The Rocks Road". Diese Strecke ist selbst für die herkömmlichen SUV´s wie Blazer oder Grand Cherokee in der Regel off limits. Vergleichbar mit den Moab Hardcore - Routen.


    Swasey´s Cabin:
    vom BLM geschützt und in gemässigt restauriert findet sich diese alte Cowboy Cabin am Head of Sindbad - dem höchsten Teil der Swell. Erste Abfahrt von der I 70 nach dem Aufstieg durch den Spotted Wolf Canyon, -die Autobahn nach Süden unterqueren und der guten Dirtroad an der Südseite nach Westen folgen. Nach 2 Meilen knickt die Road nach Süden ab, nach ca. weiteren zwei Meilen gehts rechts zu Swasey`s Cabin. Die letzten Jahre stets ausgeschildert.


    Sinkhole:
    Fährt man an obiger Ausfahrt in Richtung San Rafael River Bridge / Buckhorn Wash, dann kommt man nach ca. 7 Meilen in ein flaches Tal. Rechts der Road steht eine Einzäunung aus Holzbalken. Dahinter der Krater einer EInsturzdoline, d.h. eine Höhlendecke ist eingebrochen und hat das Feature geschaffen.


    Pictographs:
    Keine Spezialität von uns! Trotzdem sei das Panel im Buckhorn Wash erwähnt. Es ist direkt an der Road und nicht zu verfehlen.


    Arches:
    Bisher hat man in der Swell mehr als 50 Arches entdeckt. Der bekannteste ist Hondoo (Hondo-, Hondu-) Arch nahe der Tomsich Butte. Viele andere verstecken sich im östlichen Reef im Gebiet des Eardley Systems und hin zum Spottet Wolf Canyon oder The Blocks und sind nur nach ausgesprochen harten Fussmärschen - zumeist kombiniert mit Kletterstrecken - erreichbar und überhaupt sichtbar.


    Vielleicht hat das dazu beigetragen, dass viele davon erst in den letzten Jahren entdeckt wurden. Wegebeschreibungen sind in der Regel sehr schwierig, wer solche sucht, sei auf die Literatur verwiesen. Es gibt eine Zusammenfassung der wichtigsten Arches und der zugehörigen Touren. Erhältlich z.B. im Powell - Museum von Green River (eine der besten Quellen für Literatur über Utahs Südosten überhaupt!). Für touristische Ansprüche sind die meisten Touren unrealistisch aufwendig.


    Zwei Arches sollen aber nicht unerwähnt bleiben, auch wenn einer keinen mir bekannte Namen trägt. Fährt man (mit 4WD) von Swasey´s Cabin nach Westen, kommt man nach weniger als 2 Meilen an eine Wegegabelung. Der Hauptweg läuft weiter nach NW und nähert sich der Interstate an (einige Seitenwege sind zu ignorieren). Ein Wash zur rechten Hand kommt durch einen Betondurchlass (ca. UTM 12 S 051925x, 43020xx) von der Nordseite der Interstate. Der Durchlass ist gross genug für ein SUV. Auf der Nordseite folgt man von den vielen Wegen denen , die diesem Wash am nächsten nach NW folgen und nach ca. 1 Meile erreicht man in leuchtend gelben Gestein den Dutchman (Dutchmen´s - ) Arch (ca. UTM 12 S 05185xx, 43025xx) . Hätte man sich hinter dem Durchlass mehr nach Norden oder NO gehalten, dann kann man in den gelben Cliffs herumforschen und weitere kleine Arches entdecken.


    Hält man sich an der Wegegabel hinter Swasey´s Cabin links kann man den oberen Anfang des Eagle Canyon erreichen. Dieser grosse Canyon wird von der I 70 auf zwei ziemlich hohen Stahlbrücken überquert. Noch vor diesen Brücken gibt es rechts im Cliff nahe des Weges einen riesigen, unbenamten Arch. Leicht zu übersehen, wenn man in Richtung der Brücken unterwegs ist! Lage ca. UTM 12 S 051445x, 429955x.


    Eagle Canyon:
    Unter den Brücken hindurch kann man mit 4WD noch ca 1 Meile weit kommen. Früher waren es mal 4 Meilen - die letzten 3 sind heute gesperrt, da sie in der Sids Mountain Wilderness Study Area liegen. Die Landschaft ist ausgesprochen schön. Er endet an einem Steinhügel, der den Canyon blockiert! Machen Sie sich die Mühe, auf diesen hinaufzuklettern. Er bietet einen ungewöhnlichen Blick auf einen der grössten Jumps, die ich im Südwesten kenne (ca. UTM 12 S 05084xx, 430345x) . Dieser ist vollkommen unpassierbar. An der Sperre für Fahrzeuge kann man Eagle Canyon über eine fahrtechnisch schwierige Steigung (ca. UTM 12 S 05109xx, 43011xx) den Eagle Canyon nach Osten und Westen verlassen. Die Ostroute ist 4WD-Hordcore und führt u.a. zu einem Platz der Strassenverwaltung auf die Interstate - allerdings nur in Richtung Westen. Nach 5 Meilen ist Wenden an der folgenden Ausfahrt möglich. Der westliche Ausgang gestaltet sich etwas leichter und führt letztendlich zur Ausfahrt am Moore Shortcut.


    The Blocks:
    Die gelben Felsen im Gebiet des Dutchman Archs sind die obersten Teile eine Gebiets, dass sich The Blocks nennt. Es entwässert durch steile Canyons nach NW ins Castle Valley. Auch hier finden sich einige Arches. Hält man sich nach der Durchfahrt unter der I 70 rechts und exploriert verschiedene Spuren in Richtung Norden, dann kann man Wege entdecken, die z.B. in Cane Wash und die Forks des Coal Wash hinabführen. Eine archaische, unberührte Landschaft. Vieles davon Wilderness, aber mit Korridoren für Mechanized Travel. Trotzdem, das meiste erschliesst sich nur zu Fuss oder dem Pferd. Hier liegt noch Neuland für uns. Im Gebiet The Blocks finden sich auch Teerquellen.


    Kakteenblüte:
    Fährt man vom Green River Cutoff auf der Ostseite des Cedar Montain nach Norden, dann gelangt man auf die weiten Ebenen am Summerville- und Neversweat-Wash bzw. die Humbug Flats. Hier finden sich im Frühjahr riesige Flächen bedeckt mit blühenden Kakteen! Beste Zeit Mitte /Ende Mai.


    Nahe der Strassen:
    Die US 6 und UT 24 verlaufen entlang des östlichen Reefs. Befährt man sie, hat man meist den Eindruck, zwischen ihnen und dem Fuss des Reefs wäre zur Hauptsache featurelose und mehr oder weniger flache Wüste. Das ist meist nicht richtig. Die Landschaft ist oft sägezahnartig geformt, die flachen Flanken der "Zähne" dem Betrachter auf der Strasse zugewandt, was den Verlauf kontinuierlich aussehen lässt. Fährt man auf einem der vielen Wege näher ans Reef heran, stellt man schnell fest, dass es vieles zu entdecken gibt: kleien Washes / Canyons und interessante Felsformationen zum Beispiel. Da man nun die "Zähne" von der steilen Seite betrachte, hat man einen vollkommen anderen Eindruck und der Blickkontakt zur Strasse geht meist rasch verloren. Hier befindet sich somit eine kleine, geheime Welt, die kaum einer kennt. Vorsicht, die Trails sind gelegentlich auch nicht ohne! Eigeninitiative ist hier gefragt.


    Bemerkungen am Ende:
    Die Aufzählung ist bei Weitem nicht vollständig. Einige Punkte habe ich bewusst ausgelassen, weil sie entweder
    - ohne Führer kaum zu finden sind
    - der Weg gefährlich ist
    - das Feature sehr fragil ist und keinen Besucheransturm vertragen würde.
    Dazu zählen einige der imposantesten Viewpoints im ganzen Südwesten.


    Kundige Personen, die professionell als Führer arbeiten, gibt es praktisch nicht.


    Die San Rafael Swell ist seit einigen Jahren für die Benutzung durch ATV´s vollständig gesperrt. Grund dafür waren die enormen Schäden, die die Fahrer dieser fahrzeuge anrichteten. Heute sind nur noch bestimmte ausgeschilderte Routen zum Befahren mit ATV freigegeben.


    Direkt anschliessend an die Swell im Westen findet man das Gebiet des Mussentucht Flats, dass im Cathedral Valley-Bericht beschrieben ist.


    Karten für die Swell, denn ohne geht vieles nicht:
    Ich empfehle die 1.100.000 metric Topomaps des USGS, die bei vielen Vistor Centers, Museen und Buchläden zu erhalten sind. Man benötigt die Ausgaben "Huntington", "Salina", "San Rafael Desert" und ggf. als Erweiterungen "Hanksville", "Loa" und "Price". Ein GPS ist sehr hilfreich. In den Irrgärten von Keesle Country beim Wandern schon nahezu unentbehrlich.© RRS 2004/2006



    Gruss


    Rolf

  • Hi Rolf!


    Verfolge mit Spannung alle Deine Berichte und muss feststellen, ich sollte nächstes Jahr wieder einen langen USA-Urlaub machen. Mein Problem: wie überzeuge ich Werner von der Dringlichkeit? ? ?( ?( ?( ?( ?( ?(


    Gruss
    nirschi

  • Hallo,


    Danke für den detaillierten Bericht.


    Das gibt teilweise auch meine Erfahrungen wieder. Für einige Strecken wäre ein 4WD wirklich nicht nötig gewesen. Die Straßen waren breit wie eine Autobahn und absolut fest. Ich habe allerdings keine Erfahrungen gemacht, wie es beispielsweise nach einem Gewitter oder Dauerregen dort aussieht.


    Alles in allem, schade, das ich diesen Bericht nicht vor unserer Reise hatte, dann hätten wir mit Sicherheit noch mehr gesehen und auch bestimmt den Dutchman Arch und noch einige andere gefunden.

    BeiStammtischtreffen dabei


    Jeden Glauben holt das Wissen mal ein!


    Gruß Klaudia

  • Hi folks!


    Die Swell-Story hab ich nochmal redigiert -erstens wegen der vielen Schreibfehler und schlimmen Satzkonstruktionen und zweitens um noch einige Detailinfos - z.B. Koordinaten - hinzuzufügen.


    Klaudia:
    Breit wie Autobahnen würde ich die Strecken nicht nennen, aber wenns trocken ist, sind die regelmässig gegradeten gut zu fahren. Das ändert sich an manchen Stellen schon nach 5 Minuten Gewitterregen und sie werden wie viele Dirtroads des Südwestens für Stunden unpasssierbar. Ein 4WD ist da hilfreich, hat aber auch seine Grenzen. Nasser Shale ist mit allen Gefährten lebensgefährlich.


    nirschi:
    ...als Schwabe sollte man doch davon angezogen werden, dass man in der Gegend absolut kein Geld ausgeben kann.........oder ist das jetzt ein Vorurteil? 8)


    Gruss


    Rolf

  • Zitat

    Original von nirschi
    Man muss ja auch dort hinkommen, und das ist teuer! Ich bin nämlich ein ganz bescheidener Mensch (Zelter) und absolut nicht shopping-süchtig. Bei mir heisst es: Hauptsache


    Hi nirschi,


    stimmt schon, die Anreise kostet Geld. Aber auch nicht mehr als USA sonst. Und als Zelter bist Du in der Swell goldrichtig. Motels gibts namlich nicht. Und auch keine kommerziellen Campingplätze. :)


    Gruss


    Rolf

Letzte Aktivitäten

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!