Hi zusammen, auf dieses Forum hat mich cleetz aufmerksam gemacht (danke dafür), und weil ich ein bisschen was mit USA zu tun habe, bin ich halt mal hergekommen...
Ich heiße Hazel und bin Deutsch-Amerikanerin, allerdings hier in D geboren und "sozialisiert". Meine Großmutter war eine American Native, ihr Mann allerdings Weißer. Nun gut ... ich bin trotzdem nicht nur Mitglied in unserem Stamm, sondern inzwischen auch "Elder" und darf dadurch einige Privilegien genießen, obwohl ich dort noch nie gewohnt habe und mich nicht mal meine eigene Familie kennt ... also die, die noch leben, das ist meine Generation und die, die jünger sind als ich. Anscheinend ist meine Familie ziemlich zahlreich (klar: Granny hatte 11 überlebende Kinder, und die haben ja inzwischen auch wieder erwachsene Kinder), und mein Vater genoss offensichtlich im Stamm eine hohe Wertschätzung, denn irgendwie werde ich dort von allen, mit denen ich bisher zu tun hatte, mit offenen Armen empfangen.
Ich habe Anfang März bei der ITB eine Delegation des Stamms kennengelernt und für sie als German Tour Guide und Translator fungiert (aber eigentlich hätten die mich überhaupt nicht gebraucht, die WOLLTEN mich nur gern dabei haben und fanden es selber ganz aufregend, endlich mal ihr "deutsches Stammesmitglied" kennenzulernen). Yoh, nun habe ich also einen sehr engen Kontakt mit denen geknüpft, und Mitte Juni fliege ich mal für 4 Wochen ins Reservat (westlich von Seattle auf einem der Inselchen dort), um mir anzuschauen, ob ich dort nicht vielleicht den Rest meines Lebens "unter Gleichgesinnten" verbringen möchte.... und ich muss sagen, allein wie die Natives miteinander (und mit den anderen Menschen) umgehen, zieht mich alles dorthin und hält mich hier nix. (Naja, hier in der Gesellschaft laufe ich eh unter "alter Hippie", dann passt es ja.)
Nun gut... im Staate Washington hat's über 200 Regentage im Jahr, aber hier im Westerwald, wo ich seit rund 20 Jahren wohne, sind es auch nicht viel weniger - und der Winter dort dürfte um einiges milder sein, weil die Nähe zum Pazifik die Temperaturen im Winter ein bisschen mäßigt...
Ich bin sehr gespannt darauf, was ich euch berichten kann, wenn ich Mitte Juli wieder hier lande. Aber einstweilen freue ich mich jetzt erst mal auf die bevorstehende Reise, die für mich weitaus mehr als "Urlaub" ist, sie wird wohl eher eine Art Spurensuche, denn mein Vater ist 2005 gestorben, meine Großmutter schon in den späten 50er Jahren ... und von meinen zahlreichen Onkels und Tanten lebt wohl nur noch ein Onkel .. der muss mir dann aber wirklich viel erzählen... ach ja und dann halt die Cousins und Kusinen... die können bestimmt auch noch viel erzählen. Und die Bekannten (eine oder zwei von denen, die auf der ITB waren, kannten meinen Vater bzw. diesen Teil meiner Familie recht gut). Yoh, bin gespannt und lasse mich überraschen!