Und wie reist ihr gewöhnlich ?

Ohne Lenkdrachen hätte ich gesagt:
:77: :019[2]:

Aber so... :68:
Also 170km pro Tag müssten auch so zu schaffen sein!
:O

okay Jürgen, nachmachen in 16 Tagen

Es gibt Leute die Fahren rund um Australien auf dem Rad.

Für die sind 170 km am Tag ein Klacks.

Kennt Ihr den: http://www.hubert-schwarz.com/target-1.asp?ID=2

...die Belastung auf einem Skateboard ist aber ungleich höher.

Ich würde nicht tauschen.

Es geht hier um besondere Leistungen. Ist aber Alles nichts gegen die Begegnung, die ich in den USA hatte.
Ich habe es schonmal im anderen Forum erzählt. Viele werden sie noch nicht kennen, deshalb nochmal.

Es war in New Mexico. Sehr heiß. Die Luft flimmerte.
Wir lassen die Räder eine sehr lange, gerade Gefällstrecke hinunterrollen als wir etwas Unwirkliches, durch das Flimmern der Luft, Undefinierbares vor uns sahen.
Als wir näher kamen löste sich die Erscheinung in 2 Menschen auf. Einer, der kopfüber auf seinen Händen lief und ein anderer, der einen Bollerwagen(Handwagen), beladen mit Ausrüstung zog. Natürlich kamen wir ins Gespräch.
Der, der auf den Händen lief, war ein Vietnam Veteran, dem eine Granate beide Beine weggerissen hatte. Der andere war sein Freund, der dem Veteranen half.
Der Beinlose, wollte beweisen, dass man auch ohne Beine etwas erreichen kann, dass man nicht zum hilflosen Sozialhilfeempfänger wird, und war von der Ostküste zur Westküste auf Händen unterwegs.
Ich habe später in einem amerikanischen Fahrradmagazin gelesen, dass er, seinen Namen habe ich leider vergessen, in Los Angeles angekommen ist. 13 Wochen vor seinem Plan.

Mfg Günter
der immer geglaubt hat, dass es etwas Besonderes ist, mit dem Rad den amerikanischen Kontinent zu durchqueren.

Ich hab noch so etwas in der Art. Soll ich?

Mfg Günter

Zitat

Original von GKeipinger
Soll ich?

Na klar ...

Noch eine Begegnung mit einer großen Leistung:

Die Geschichte handelt von "Gary" dem Penner.
1999 auf Radtour von Seattle nach Tijuana.
Ort der Handlung: Hiker & Biker site auf dem New Brighton State Beach Campground bei Santa Cruz.
Ich hatte eine kurze Etappe von Half Moon Bay nach Santa Cruz. Der Wind hat auch gestimmt und um 2 Uhr nachmittags saß ich, Zelt aufgebaut, frisch geduscht und nichts mehr zu tun an unserem typischen Campground Tisch.
Jetzt taucht Gary auf. Im Rollstuhl. Der Rollstuhl überladen mit Plastiktüten wie sie von den Obdachlosen wohl in der ganzen Welt benutzt werden. Alles ziemlich vergammelt. Gary sah auch so aus. Langes, ungepflegtes Haar mit grauen Stähnen genau wie in seinem schmutzigen Bart.
Er rollte auf die Biker & Hiker Site, hat nur genickt und fing an sein Zeug vom Rollstuhl loszubinden und zu verteilen. Dann hat er angefangen, im Rollstuhl, sein Zelt aufzubauen. Sah sehr professionell aus, bis er mit einem Rad an einer Baumwurzel hängenblieb und er umfiel. Ich hab ihm aufgeholfen und noch mit ihm zusammen sein Zelt aufgestellt.
Dann hat sich Gary bei mir bedankt, indem er mir seine, zur Haschischpfeife umgebaute Mini Mac Lite ( fällt nicht so auf) anbot, um mir einen "shit" rein zu ziehen. Ich brauche kein dope um happy zu sein und außerdem hab ich Gary`s Gebiss gesehen. 3 oder 4 schwarze Zahnstummel hat er wohl noch gehabt. Ich hab also dankend abgelehnt und hab ihm angeboten einen Streifen aus meiner 700ml Sigg Aluflasche zu nehmen. Ich hab da immer einen Bourbon drin für Notfälle. Alkohol desinfiziert hab ich mir gedacht.
Nach unserem 2. Streifen hat mir Gary seine Lebensgeschicxhte erzählt. Von dem Unfall, bei dem er im besoffenen Kopf seine Beine verlor.
Er lebte in Denver und ist über die Rockys, durch die Wüsten und über die Sierra mit dem Rollstuhl gefahren. Er wollte nach Südkalifornien um ein schönes warmes Plätzchen zu finden. Mit dem bepackten Rollstuhl von Denver nach Santa Cruz!! Wir haben die Flasche noch zusammen leergetrunken.

Das war die Geschichte von Gary. Dem Penner????

Mfg Günter

Gary, ich weiß nicht wo du heute bist, aber ich hoffe, du hast dein warmes Plätzchen gefunden.

Nicht ganz so berührend wie die Stories von Günter, aber trotzdem......

August 1969. War mit dem Rad von nahe Frankfurt bis nach Verona unterwegs gewesen und dann auf dem Rückweg in den Dolomiten "gestrandet". Fahrrad und das meiste Gepäck als Expressgut aufgegeben und mich mit dem Zug auf den Rückweg gemacht. So gegen 10 Uhr abends am Brenner von Italien nach Österreich gelaufen, weil der Zug nicht über die Grenze fuhr. Dann nach einer halben Stunde oder so runter nach Innsbruck.

Eingeschlafen! Mal aufgewacht, die Leute im Zug gesehen, weitergeschlafen!

Irgendwann wieder aufgewacht. Alle Leute weg, Abteil aber normal beleuchtet. Komisch! Rausgeschaut - die typische Lichterskyline Innsbrucks erkannt! Aha, also aussteigen, die andern sind halt schon weg.

Da war aber kein Bahnsteig! Die hatten den Zug zwischenzeitlich weit raus aufs Bahnhofsvorfeld geschoben und abgestellt! Ohne nochmal zu gucken, ob da einer drin ist! Also raus und in Richtung der meisten Lichter quer über viele Gleise marschiert. Tatsächlich am Bahnhof gelandet.

Und jetzt ging der Ärger los! Mein letzter Zug nach München war weg und diese Alpenrepublik hatte anscheinend um Mitternacht Sperrstunde! Und ich einen tierischen Durst! Einen Typen gefragt, der so aussah, als ob er sich auskennt und der hat mir dann wenigstens Wasser besorgen können. Mann, war ich dankbar!

Der hat sich dann zu mir gesetzt und wir haben gequatscht! Hat mir erzählt, er sei Österreicher ohne festen Wohnsitz und arbeitet jetzt mal grad gelegenheitshalber hier aufm Bahnhof. Schläft in Waggons, kann aber heut nacht nicht einschlafen. Hat mir von seinen Touren bis an die Nordsee erzählt. "Aufm Dreier sein" nannte er das. Und wie man z.B. in Pfarrhäusern was zu essen kriegt wenns nötig ist. Sesshaft sein, das konnte der sich garnicht mehr vorstellen. Ich glaube, irgendwie gabs da so eine Art Seelenverwandschaft, auch wenn ich so nicht leben wollte. Aber rumkommen, das wollt ich damals auch schon!

Morgens um 5 oder halb 6 kam dann der nächste Zug nach München.
Unterwegs kann man halt was erleben!

Gruss

Rolf

Hi!!

Ich respektiere alle diese Leistungen, kann aber leider manchmal die Beweggründe nicht nachvollziehen.

Am meisten imponiert mir noch Gary - den kann ich auch irgendwo am besten verstehen.

Gruß

Heinzla

Hut ab vor Hoffmarck und Gary.

fg günter

...suuuper das es noch solche Abenteurer gibt...
Und das mit den Spenden super+suuuuuuuuuuper...
Wie schafft man das eigentlich mit dem Rad von dieser
Insel dann weiterzukommen?...Hab mal so ein auf Ballonreifen
gestütztes Fahrzeug gesehen..aber ob man mit dem über den
Kanal kommt...??? :41:
Liebe Grüsse
Rüdiger