Black Dragon Canyon
Black Dragon Canyon - ein geheinmisvoller Platz? So scheint es jedenfalls, wenn man den wenigen Informationen glaubt, die über diese Schlucht zu finden sind. Da ist im Allgemeinen von einem Trail die Rede, der nur für Hiker und Biker geeignet sei. Biker befahren die Route offenbar nur bergab und selbst professionelle Photographen veröffentlichen Bilder, die vorgeben, den Canyon zu zeigen. Leider waren manche dieser Leute nicht wirklich dort, machten ihre Aufnahmen von einer bekannten Rest Area an der I 70 und bekamen so anstelle des Gesuchten den Spottet Wolf Canyon vor die Linse. Schon etwas ungewöhnlich!
Konsultieren der USGS Topomaps hilft in diesem Fall auch nicht recht, in der 1:100.000 Edition ist die Route nicht eingezeichnet. Was gäbs denn noch? Die Map 712, "San Rafael Swell" der Serie Trails Illustrated (National Geographics). Hier findet man die Route als Bike-Trail eingezeichnet, allerdings mit eine Lücke von ca. 1/2 Meile, so, als ob sie nicht durchgängig sei. Könnte durchaus sein, an der Stelle ist das Reef am steilsten, den Canyon möglicherweise durch Jumps blockiert? Locals schwärmen allerdings von der Schönheit des Ortes und den Felsmalereien.
Also müssen wir exploren. mal sehen, was uns blüht.
Wir sind auf der I 70 von Green River in Richtung Westen, passieren Exit 149 zur UT 24 nach Hanksville, fahren weiter in Richtung San Rafael River. Nach seiner Überquerung ist Umsicht angesagt, um die "Ausfahrt" nicht zu verpassen, die sich hinter einem Hügel versteckt. Sie liegt ungefähr eine dreiviertel Meile jenseits des Flüsschens direkt neben dem Mile Marker 147. Unbeschildert geht direkt rechtwinklig vom Standstreifen eine Gravelroad nach Norden, dazu muss nach wenigen Metern ein Gate geöffnet werden. Lassen Sie sich nicht beirren - das Abfahren von der Interstate ist nicht verboten! Schlecht ist die Road nicht, man könnte sie bei gutem Wetter leicht mit einem Pkw befahren. Erreicht man an der I 70 die Rest Area mit dem grossen Holzkreuz, dann ist man vorbeigefahren.
Die Road windet sich durch das dem Reef vorgelagerte Hügelland. Nach gut einem Kilometer eine Abzweigung nach links. Das ist für heute falsch, führt nach kaum 500 Metern zu einer Parking Area, die zwar weitere hochinteressante Hikes erschliest, aber jetzt nicht unser Ziel ist. Dazu mehr an anderer Stelle. Wir fahren weiter nach Norden, halten uns an der nächsten Wegegabelung links.
Jetzt sieht man, wo es weitergeht. Im Reef tut sich eine enge, tiefe Schlucht auf, der Weg hält genau drauf zu. Wir fahren im Wash, der aus diesem Canyon kommt. Black Dragon Wash!
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Die Box des Black Dragon Washes wird im Reef sichtbar. Hier gehts noch mit dem Pkw voran.
Noch immer ginge es auch mit Pkw. Die Spur gabelt sich erneut (beide treffen sich wieder!), wer kein HC hat, tut gut, die linke Route zu wählen und sein Fahrzeug zu parken, bevor der Weg in die Schlucht eindringt , ins gewaltige Reef, wo er rechts und links von den Cliffs eingerahmt, begrenzt wird. Viel Platz ist hier nicht - ein richtiger Box Canyon.
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Ein Pkw sollte spätestens hier abgestellt werden.
Rechts ums Eck gehts weiter.....und dahinter sieht man nicht weit, nur bis zur nächsten scharfen Biegung nach links.
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Mitten im Reef, - gleich sind wir an den Felszeichnungen angelangt
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Der Blick zurück zum Ausgang der Schlucht
Dann tut sich rechterhand ein gewaltiger Bogen auf, dessen Hintergrund die Felszeichnungen enthält, die dem Canyon den Namen gaben.
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Hier finden sich die Malereien geschützt unter dem Steinbogen
Vom abgestellten Pkw bis zu der durch einen Holzzaun umgrenzten Stelle sind es vielleicht 300 Meter, kein Grund, die kleine Wanderung zu scheuen! Man sieht Figuren - menschliche Gestalten? - wie sie auch der wesentlich bekanntere Horseshoe Canyon nahe dem Maze bietet: Nicht in gleicher Menge, aber mit derselben künstlerischen Handschrift.
Doch wo ist der Drachen? Der hat man uns doch versprochen! Rechts von den unteren Menschengestalten befindet sich eine nahezu senkrechte Felskante, die an ihrem unteren Ende nach links abknickt. Noch ein Stück weiter nach rechts.......da findet man das "Etwas" mit zwei Beinen und zwei Hälsen. Ein Dragon? Na, ich weiss nicht so recht! Schwarz ist er jedenfalls auch nicht, eher dunkelrot oder braun.
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Die unteren Zeichnungen
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Der Dragon herausvergrössert
Wer keine Höhenangst hat, kann einem aufsteigenden Sims folgen und hoch oben zu weiteren Zeichnungen gelangen. Der Platz lädt zum Picknicken ein - gegenüber stehen einige schattenspendende Bäume.
Während der Pause reflektieren wir mal, was uns im Vorfeld bekannt war und war wir vorfinden. Erstens: der Weg abgehend von der I 70 ist alles andere als schwierig, kann mit dem Pkw bewältigt werden, wenn man die letzen Meter läuft. Auch nicht weiter als zu manchem View Point in einem N.P. Zweitens: die Trails Illustrated Map liegt falsch. Zum Einen handelt es sich nicht um einen Bike Trail und zum Anderen sind die Pictographs ganz offensichtlich nicht nur von Westen her zu erreichen. Die verzeichnete Lücke existiert schlichtweg nicht, hat vermutlich nie existiert!
Drittens: das namensgebende Objekt ist nicht schwarz! Schauen wir mal, wie es weitergeht. Den üblichen Gerüchten nach sollten wir ja nicht mehr weit kommen. Jedenfalls nicht mit dem SUV.
Der Blick den Canyon hinauf offenbart die dramatische Aufwölbung, die die Gesteinsschichten mitgemacht haben. Stetig stegen die einzelnen Lagen zum Zentrum der Swell hin an. Umgekehrt offenbart der Blick zurück, wie die Strata im Boden versinkt.
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Black Dragon Canyon nach Westen
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Nach Osten hin versinkt der Wingate im Boden, rechts ein Balanced Rock
Wir fahren weiter nach Westen, hinein in ein grossartiges Panorama. Im Gegensatz zu anderen Gebieten der Swell ist hier Red Rock Country. Der Weg wird schlechter. Vorsicht ist angebracht, 4WD auch! Immer wieder will auch der 4LO benutzt werden. Aber es geht vorwärts. Nichts für Fahrer ohne Erfahrung, aber passierbar. Felsentürme säumen den Weg, linkerhand findet sich ein Balanced Rock. Nicht so gross wie im Arches, aber doch bemerkenswert.
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Cliffs
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Black Dragon Canyon nach Westen
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Black Dragon Canyon zurück nach Osten
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Weiter gehts!
Wingate-Cliffs, die anfangs die Wände des engsten Teils des Canyons bilden, reiten jetzt hunderte von Metern über uns auf tiefer liegenden Schichten, sind durch die stärkere Erosion schon weiter abgetragen. Stellenweise scheint der Weg direkt und ohne weitere Umwege hinauf aufs Plateau der Swell zu ziehen. Wird es jetzt langweilig?
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Wingate Cliffs hoch oben. Vor kaum zwei Meilen waren sie noch auf dem Niveau des Weges
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Geht es jetzt aufs Plateau hinauf?
Keinesfalls! Der Wash tieft sich wieder ein, die bekannten Baumkuchen-Strukturen tauchen auf. Stellenweise wird es so eng, dass man auf die Aussenspiegel des Fahrzeugs aufpassen muss.
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Erneut im Wash
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Engstelle
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Cliffs hoch darüber
Plötzlich durchbricht ein Rauschen die Stille. Linkerhand, vielleicht 500 Meter entfernt und deutlich höher sieht man den künstlichen Hang der I 70, kann man die Container der Trucks erkennen. Eine Rest Area bietet Einblick von oben aber wohl kaum einer vermutet hier unten einen befahrbaren Durchbruch durchs gewaltige Reef.
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Die I 70
Die Formation, auf deren Spitze man auf der I 70 zufährt, wenn man ist starke Gefälle des Spottet Wolf Canyons eintaucht, diese aber dann linkerhand liegen lässt - sie bildet die Trennung zwischen Spotted Wolf und Black Dragon Canyon und zeigt sich nun hoch oben zu unserer Linken.
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Die trennende Mesa zwischen Spottet Wolf- und Black Dragon Canyon
Jetzt klettern wir wirklich langsam und unaufhaltsam hinauf auf das Zentrum der Swell. Auf den Jackass Benches treffen wir auf den Weg zu Swaseys Leap, einem weiteren Highlight, über welches an anderer Stelle zu berichten sein wird. Hier endet an sich der Trail durch den Black Dragon Canyon. Umkehren? Nicht, wenn es schon früher Abend ist. Dazu ist die Strecke technisch denn doch zu anspruchsvoll. Also weiter!
In westlicher Richtung kann man über Jackass Flat und Rattlesnake Bench die Ranch Exit 131 der I 70 erreichen, welche als Abfahrt für den Besuch von Swaseys Cabin oder der Buckhorn Wash Road bekannt ist. 11 bis 12 Meilen mit gelegentlichen weiten Ausblicken, aber ohne herausragende Features. Leicht zu fahren - 4WD nicht mehr erforderlich. Auf der I 70 nach Osten in Richtung Green River fahren wir nach einem wunderschönen Tag in die heraufziehende Dunkelheit.
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Nochmals die Trennung der beiden Canyons, diesmal von der Interstate aus. Black Dragon Canyon liegt links der Felsspitze im tiefen Schatten des Abends
Fazit:
Es wenig bekannter Canyon direkt neben der viel befahrenen I 70. Leicht zu erreichen! Die Route ist durchgängig, aber im Mittelteil nicht ganz einfach zu fahren. Der Zustand entspricht nicht dem, was oft kolportiert wird - weder ist die Route Sackgasse noch ist sie ein extrem schwieriger Bike Trail oder gar nur zu Fuss zu durchwandern. Dass der Dragon nicht schwarz ist, fällt weniger ins Gewicht. Für den erfahrenen SUV-Fahrer eine Route mit ein paar Herausforderungen, die in unseren Bildern nicht zu sehen sind! Wer weniger erfahren ist, begnügt sich besser damit, die Schlucht zu erwandern und so ihren beeindruckenden Charakter zu erleben.
© RRS 2006
- klasse Fotos und prima Bericht top26
und bin streng nach Mietvertrag immer auf Asphalt gefahren, willst du sehen?
