Flugangst

@ matsche P.S. Doris.. Was heißt eigentlich H.M. ???

HM. ist mein lieber Gatte, der mir bei all unseren Flügen stets die Hand gehalten hat. Er läßt übrigens grüßen und sagt zu Flugangst:

"Ein Fluzeugabsturz kommt so oft wie 6 Richtige im Lotto - und die haben wir auch nicht!"

Flugangst ist ja eine reine Kopfsache ... die damit zusammenhängende Übelkeit kann man aber HIERMIT in den Griff bekommen !!
Hilft bei Reiseübelkeit auf See, in der Luft und im Auto ... selbst getestet und für SEHR GUT empfunden

Ich bin tatsächlich überrascht und erstaunt.
Prozentual gesehen hat doch mehr als die Hälfte erhebliche Flugangst.
Und doch setzen sie sich in den Flieger. Respekt. Ich weiß überhaupt nicht ob ich es auch so machen würde. Statistisch gesehen ist es doch das sicherste Beförderungsmittel. Sogar Radfahrer sind mehr gefährdet.
Im Flieger ist mir die Ängstlichkeit der Menschen noch nicht so aufgefallen.
Man müsste es nach euren Schilderungen ja sehen.
Graue Gesichter, tropfende Armlehnen......., doch schlafende sind mir schon mal aufgefallen.
Ich schau mir die Menschen um mich herum aber auch nicht so genau an.
Für die Ängstlichen weiterhin viel Mut.

Wolf

Ich bin also nicht die einzigste.....püüüüüüh.
Generel hab ich keine Angst, aber bei Turbolenzen habe ich auch immer Bedenken das die meine fest eingepressten Handabdrücke nie wieder aus ihren Armlehnen bekommen. Beten ist mir auch nichts fremdes im Flugzeug.

Das schlimmste war mal von LV nach Philadelphia wo man uns sagte keine Sorge wir kommen nur was schnell runter, aber alles verfügebare an Feuerwehr und Rettungsmanschaften sei schon da, irgendwelche Landeklappen klemmten wohl. Ich möchte nicht mehr durch ein Spalier blinkender Lichter von unzähligen Rettungsfahrzeugen empfangen werden.

Ich nehme allerdings nichts ein, da muss ich durch. Mein Verstand ( sofern er mal mit mir spricht ) sagt mir jedesmal hey auf der Strasse verunglücken täglich mehr Menschen, aber der Teufel auf der rechten Schulter flüstert .. da bist du aber jetzt nicht.

Zitat

Original von VoF Fan
Ich bin also nicht die einzigste.....püüüüüüh.

Bille, Du auch.

Wolf

Zitat

Original von Doris H.M.
Ich glaube, gegen Flugangst hilft nur: viel fliegen!!!!!

Doris und HM.

Interessante These, ist bei mir aber genau andersherum... ich fliege im Jahr etwa 10mal und manchmal hab ich das Gefühl, mir fällt es immer einen Tick schwerer... wie schon gesagt, hab ich keine Angst, aber irgendwie steigt der Respekt... nach 2 Durchstartern im letzten Jahr noch ein bißchen mehr...

Ansonsten bin ich beim Einsteigen in den Flieger "schicksalsergeben" - ändern kann ich ja sowieso nix mehr, außer ich steige nicht ein und das kommt gar nicht in die Tüte...

Yes

Genau wie Kalle merke ich meine hin und wieder aufkommende Höhenangst im Flugzeug überhaupt nicht. Ich fliege eigentlich auch recht entspannt. Und das schönste ist der Start und die Landung. Turbolenzen habe ich allerdings auch nicht so gerne. Und ein letzter Rest von ungutem Gefühl bleibt immer - schließlich ist man ja ausgeliefert.
Nachdem wir vor vielen, vielen Jahren in Jugoslawien, wie das damals noch hieß einen Tag nach einer Flugzeugkatastrophe vom gleichen Flughafen (Split) starten mußten wie eins der zusammengestossenen Flugzeuge mit lauter Deutschen an Bord, war mir da allerdings schon recht mulmig. Es könnte sogar sein, daß wir zwei der Opfer (2 Kölner) 2 Tage vorher kennengelernt haben, das haben wir nie abschließend klären können.
Naja - seitdem hat meine Frau verstärkte Flugangst. Und da wir im nächsten Jahr wieder in die USA wollen und dem Air France Unglück jetzt, muß ich jetzt schon mal mit der Überzeugungsarbeit beginnen.

Ich habe keine Angst vorm Fliegen.

Mit Angst würde ich in kein Flugzeug steigen. Angst ist ein psychologische Sache, die man nicht mit irgendwelchen Mitteln bekämpfen oder austricksen sollte.

Man muß sich halt nur fragen: Was kann passieren wenn ich fliege?

Entweder
1. man stürzt ab und stirbt, oder
2. man stürzt nicht ab und überlebt.

Die Chancen stehen also 50/50.

Wenn man also
1. abstürzt ist man zu 99,9 % sofort tot. Ist doch ein schöner Tod, oder!
2. nicht abstürzt, Glück gehabt, man kann die Reise genießen.

Ich sage mir bei Flugreisen immer:

Wenn ich abstürze, dann gefälligst auf dem Rückflug!

Beim Absturz auf dem Hinflug wäre ich ziemlich sauer!

Also ich finde, man sollte der Flugangst mit Humor begegnen.

Wahrscheinlich würde ich während eines Absturzes auch in Panik geraten, aber etwas dagegen unternehmen kann man eh nicht.

Also ich habe keine Angst vorm Fliegen!

edit: Ich hab noch meinen Lieblingsspruch vergessen: Runter kommen sie immer.

Zitat

Original von Buff
Entweder
1. man stürzt ab und stirbt, oder
2. man stürzt nicht ab und überlebt.

Die Chancen stehen also 50/50.

Nö, so krass nun nicht. Das würde gelten wenn 50% aller Flugzeuge abstürzen...

Zitat

Wenn man also
1. abstürzt ist man zu 99,9 % sofort tot. Ist doch ein schöner Tod, oder!
2. nicht abstürzt, Glück gehabt, man kann die Reise genießen.

Die Frage stellt sich doch gar nicht. Rechnest Du Deine Überlebenschance aus wenn Du über die Straße gehst oder in den Bus steigst...?

Zitat

Ich sage mir bei Flugreisen immer:

Wenn ich abstürze, dann gefälligst auf dem Rückflug!

Zitat

Ich hab noch meinen Lieblingsspruch vergessen: Runter kommen sie immer.

Oder: Der Pilot will auch wieder nach Hause, hat Familie und Kinder.

Ich denke da nicht weiter drüber nach, steige genauso selbstverständlich in ein Flugzeug wie in den Bus/Auto/Bahn. Da hofft auch keiner das er lebend ankommt, da geht man einfach mal von aus. Und erst recht klatscht niemand wenn die Bahn angekommen ist Und die sind statistisch gefährlicher...

Wenn ich in mein Auto steig hab ich die Verantwortung und Kontrolle über mein Fahrzeug und meine Reaktion und allem was dazugehört und kann im Notfall dazu beitragen wie's ausgeht

Wenn ich in ein Flugzeug steig bin ich abhängig von der Verfassung des Piloten und seinem Vogel und kann keinen Einfluss nehmen

Ein Pilot möchte auch wieder nach Hause kommen....stimmt
der Pilot von dieser Air-France wollte das mit Sicherheit auch

Ein Flugzeug ist das sicherste Verkehrsmittel der Welt....stimmt
das haben sich diese Menschen die in die Air-France gestiegen sind vielleicht auch gesagt

das sind so meine Gedanken und trotzdem steig ich am 25.08. in ein Flugzeug....um 12 Std. zu fliegen

Amerika ist das wert....trotz meiner Angst

Gruß Hanni

Zitat

Original von Devil I
Wenn ich in mein Auto steig hab ich die Verantwortung und Kontrolle über mein Fahrzeug und meine Reaktion und allem was dazugehört und kann im Notfall dazu beitragen wie's ausgeht

Bedingt... Wenn Dir irgend ein besoffener Idiot entgegenkommt der plötzlich auf Kollisionskurs geht hast Du auch verloren, es gibt ein Haufen toter Autofahrer die nicht schuld waren. Oder nimm die Steineschmeißer auf der Autobahn...

Zitat

und trotzdem steig ich am 25.08. in ein Flugzeug....um 12 Std. zu fliegen

Richtig so

Zitat

Original von Doris H.M.
Ich glaube, gegen Flugangst hilft nur: viel fliegen!!!!!

Das sehe ich anders....Flugangst kann man nicht steuern.

Es kommt auch immer darauf an, was man selbst so auf Flügen erlebt hat - und ich bin weiß Gott schon sehr viel geflogen und hab danach oft gesagt: so, das war jetzt das letzte mal.

Bei meinem ersten Flug nach Portugal hab ich auch noch ganz mutig aus dem Fenster geschaut. Ich sah, wie wir am Ziel-Flughafen vorbeiflogen - ok dachte ich mir, der Pilot hat die gleichen Orientierungsprobleme wie ich. Als er aber dann plötzlich die Maschine "herumriss", daß sich der Gurt in die Gedärme "reinfrass", war für mich klar, daß Fliegen nicht so mein Ding ist.

Bei meinem ersten Landeanflug in den USA dachte ich, wir landen in San Francisco im Wasser - ich war 10 Minuten im Wachkoma.

Und in Saarbrücken hab ich bei der Landung schon das Gras riechen können, als die Maschine wieder hochgerissen wurde. Irgendwann, als bei mir wieder die Atmung einsetzte, kam dann die Durchsage, daß Verkehr auf der Landebahn war.

So summieren sich die Erlebnisse und es bleibt immer ein Stück Angst.

LG Ingrid

Hallo Ingrid, so meinte ich das auch nicht.
Aber nach jedem Flug kam bei mir so ein wenig "Routine" dazu. Wie es bei den Starts und Landungen ist und daß ich nicht bei jedem Wackeln des Fliegers in schlimmste Panik verfallen bin. Ich habe immer noch Angst vor und bei jedem Flug - aber sie (oder mich) vielleicht ein bischen besser im Griff?

Ist ja auch bei den Leuten so, die mal einen Autounfall hatten und dann nicht mehr selbst gefahren sind. Da hilft halt auch nur: rein ins Auto und losfahren.

LG

Doris

Ok Doris, verstanden .... ich flieg ja auch nach wie vor noch, ist halt die schnellste Art von A nach B zu kommen.

LG Ingrid

Zitat

Original von cleetz
Nö, so krass nun nicht. Das würde gelten wenn 50% aller Flugzeuge abstürzen...

Ich weiß! War auch nicht so ernst gemeint!

1995 mußte ich mit einigen Außendienstmitarbeiter die auf Grund eines Incentives einen Roundtrip von 12 Tagen durch den Südwesten USA gewonnen hatten begleiten u.a war ein Rundflug von Las Vegas hin zum Grand Canyon und zurück im Programm.

Morgens um 7:00 war die Welt noch in Ordnung, die Maschine war nur mit
unseren Leuten besetzt und es war ein Wunderschöner Flug, was man bisher nur erahnen konnte sah man jetzt, wie gewaltig dieser Canyon doch war.
Der Rückflug war um 19:00 geplant und wie es sich gehört waren alle pünktlich, der Flieger hob ab und auf ca 100 Meter höhe schmierte er ab nach unten, ich sah die Landebahn auf mich zukommen und und es ging wieder nach oben, im Flieger war es Mucksemäusechen still, den es ging weiter rauf runter,runter rauf und nur eine leere Coladose schepperte von oben nach unten (im Flieger) Die Turbelenzen wurden immer schlimmer und irgendwann hatte ich den Gedanken, He Pilot, anhalten ich will aussteigen,
verwarf ich aber relativ schnell und von hinten hörte ich ein dezentes Bäuerchen und sah in einigen Gesichter die sehr,sehr grün bezw blass aussahen.
Ich lehnte mich entspannt zurück und dachte, Na was solls, haben Sie in der Firma was zu erzählen, "Schon gehört, der Kalle Eckert ist Tod, abgestürzt am Grand Canyon".Wer kann das von sich schon behaupten,
15 Minuten oder waren es Stúnden später sah man den Hoover Damm, OK dachte ich, ist zwar nicht so spektakulär wie der Grand Canyon, aber am Hoover Damm abgestürzt zu sein, passiert auch nicht alle Tage, irgendwie roch es komisch in den Flieger.
Dieses auf und ab wurde immer schlimmer, aber irgendwann sah man die Lichter von Las Vegas und ein Stossgebet, Hee wenn schon abstürzen dann bitte hier "Schön gehört, Kalle ist mit einem Flieger abgestürzt, och wo den? in Las Vegas" Bohey

Was mir zwischendurch immer mal wieder auffiel, die beiden Piloten lachten sich irgendwie scheckig...

Sicher gelandet verschwanden einige ganz schnell in Richtung Restroom .

Ich sollte 14 Tage später mit einer anderen Truppe den Flug noch einmal machen, ich habe abgelehnt.

Kalle die Nummer kenne ich. Mein Fazit.... nieeeeeeeeeeeee wieder.
Bei uns war es 1994 auch in so einer Maschine für 10 Leute. Hin alles tutti.

Zurück dann *Abstürze* von 20-30 Metern. Raufgeschleudert um wieder zu fallen. Dieser Zustand hielt auch an. Nein ich dachte nicht ich sterbe, mein Körper hat einfach ausgeschaltet, die erste Ohnmacht in meinem Leben. Das erste was ich dann wieder sah war die Pyramide.

Mein Mann, ein echt harter Brocken was sowas angeht und ein Achterbahnfan wäre auch nicht gleich wieder eingestiegen.
Hätte ich das auf dem Hinflug auch nur geahnt, ich wäre heute noch irgendwo zu Fuss unterwegs.

Zitat

Original von Kalle
Was mir zwischendurch immer mal wieder auffiel, die beiden Piloten lachten sich irgendwie scheckig...

Sehr gut beobachtet. Die Burschen machen sich daraus einen Spass.

Wolf