die Buchmesse in Leipzig

  • Hallo zusammen,


    zwischen all unseren Geburtstagsfeiern, Logierbesuchen und der eisernen Hochzeit meiner Eltern war endlich auch mal Gelegenheit, die Leipziger Buchmesse zu besuchen:


    Ausflug zur Leipziger Buchmesse 2009


    Endlich haben meine Freundin Bine und ich mal einen gemeinsamen Termin gefunden und schon können wir mit ihrem Wohnmobil nach Leipzig reisen, die Buchmesse unsicher machen.


    Eintrittskarten haben wir schon vorab im Internet besorgt – wir hoffen, nicht so lange anstehen zu müssen, schließlich wollen wir ja „Bücher satt“ genießen, da heisst es, die Recourcen zu schonen!


    Die Fahrt ist am Freitag gegen Mittag stressfrei und wir kommen bald auf unserem Stellplatz in der
    Querstraße an. Strom ist schnell angeschlossen und los geht’s in die City.


    Hier gibt es ja viele schöne, alte Bauten – viele im Jugendstil, schön anzusehen. Logisch, dass wir durch alle Geschäfte schnökern, mal so ohne Männer ist das Erholung pur – und hier und da „springt“ und auch etwas an, was unbedingt mit muss (ich habe ja noch die Aufgabe, 50 „Geschenke“ zu einem 50. Geburtstag im Juni zu besorgen, da wird es langsam Zeit, das Ziel zu erreichen, denn es ist ja auch noch eine nette Verpackung für jedes Geschenk nötig….)


    Wir klären noch, wo und wie wir am Samstag zum Messegelände kommen und dann machen wir es uns im Womo gemütlich. Naja, vorher gabs ne lecker Pizza zum Abendbrot, wir wollen uns ja nicht mit wechselseitigem Magenknurren am Schlafen hindern.


    Auffällig ist, dass viele junge Leute in seltsam anmutender Verkleidung durch die Gegend ziehen. Fast sieht es nach verspätetem Karneval aus. Möglicherweise hängt das mit einem Event auf dem Bahnhof zusammen?


    Frühstück gibt’s am Samstag praktischerweise in einem der vielen Lokale im neuen Bahnhof, das ist lecker und wird uns die richtige Grundlage bieten, uns ins Messegetümmel zu stürzen.


    Als wir zur Tram gehen, sind wir bereits in guter Gesellschaft und die erste Bahn fährt davon – weil der Automat die Fahrtickets erst mit Zeitverzögerung druckt.


    Eigentlich warb ja die Internetseite der Buchmesse, dass man mit dem Eintritts-Ticket kostenfrei fahren kann – allerdings nicht mit dem aus dem Internet, das muss erst umgetauscht werden, was vorsichtshalber nicht auf der Seite zu finden ist.


    So what, das langweilige Ticket drucken hat den Vorteil, dass wir einen Sonderbus erwischen, der gleich nach der zweiten Tram ankommt. Die erste hätten wir eh nicht bekommen, ZU voll war sie, viele Leute blieben zurück.


    Im Bus, der keine Zwischenstopps hat, finden wir Platz – umfallen ist nicht. In guter Stimmung und inmitten vieler verkleideter junger Menschen treten wir die Fahrt an.


    Am Messegelände selbst herrscht um halber 11 Uhr das reine Chaos. Dickes Gedränge vor allen Kassen – wir müssen ja zur Info, um unsere Internettickets umtauschen zu lassen. Wo das geht und wie das geht, ist die große Frage, ich habe Glück und sehe, wie viele von einem Stand weggeschickt werden – so kann ich fix die richtige Richtung einschlagen und tatsächlich ebenso schnell jemandem meine Ausdrucke in die Hand drücken. Bine steht bereits an der „Vereinzelungsanlage“ in einer wieder sehr ungeordneten Menschenmenge und schwupp, sind wir beide auf dem Gelände.


    SO voll haben wir uns das nicht vorgestellt. Naja, in den Hallen wird es sich gewiss verteilen und wir können gemütlich schnökern.


    Denkste – es ist voll! Es gibt keine (oder nur ganz wenige und ungemütliche) Sitzgelegenheiten, die abgeteilten Ecken, in denen Lesungen und/oder Gespräche stattfinden, sind dicht von Menschenmassen umlagert, uns da durchzustehen haben wir keine Lust, das ist nicht unser Ding.


    Ja und dann die Buchstände – sie sind ebenfalls dicht umlagert und kaufen kann man ja nichts – außer im Buchshop, das winzig, unorganisiert und ebenfalls proppevoll ist- gefühlte Wartezeit an der Kasse: EWIG, angesagte Wartezeit anderthalb Stunden. So verlassen wir DIESEN Bereich fluchtartig


    Ansonsten ist es voll, kommen wir nicht dazu, uns mal ein wenig in ein interessantes Buch zu vertiefen, was ja schon mal im Stehen nicht so einfach und gemütlich ist – aber es ist eben voll, auch wenn die Leute rücksichtsvoll sind, gibt’s hier nen Buff, da nen Schubs, `tschuldigung – heisst es dann, wir gucken jedes Mal auch hoch – dann wieder zurück auf den letzten Absatz im Buch – nee, KEIN Vergnügen.


    Bei einem Reiseverlag gibt es ein nettes Buch zu Frachtschiffreisen. Es ist eingeschweisst, also kann niemand reingucken- schade. Oder auch nicht, denn auf dem Cover ist ein „dicker Pott“, ein Containerschiff der Firma Maersk abgebildet – und Maersk ist zwar weltweit die größte Container-Schifffahrtslinie, doch nimmt sie KEINE Passagiere mit. Paradox? Wir erfahren es nicht.


    Auch ne Erfrischungspause ist kaum machbar, SCHLANGEN vor den Ausgabestellen von Speisen und Getränken, dann einen leeren Stuhl – besser zwei – erwischen? Schier unmöglich, das Unterfangen.


    Endlich finden wir Biergartenbänke und ne halbe Ecke frei – aber voller abgegessener Teller na ja, immerhin. Also einer mit Klamotten hinsetzten, freihalten, der andere los ans Ende der Schlange. Aber was gibt’s hier eigentlich? Handy sei dank können wir kommunizieren, als Bine die Angebote erspähen kann und so haben wir dann auch irgendwann was zu trinken und zu essen vor uns. Bzw. mehr zwischen dem dreckigen Geschirr.


    Hübsche Mädels mit großen Servierwagen sind bereits zweimal in unserer Nähe gewesen, einmal war in der Reihe vor uns Schluss mit dem Absammeln der schmutzigen Geschirrberge – auch wenn ich sicher bin, dass mindestens das Zeugs von zwei, drei weiteren Tischen drauf gepasst hätte und beim zweiten Mal kamen die Mädels von hinten, um ebenfalls in der Reihe hinter uns aufzugeben.


    Meinen entsprechenden Hinweis haben sie mit verächtlichem Gesicht-Verziehen angehört. Eine Zumutung, auch das Geschirr von unserem Tisch noch abzuräumen. Messe eben?


    Nach unserer Stärkung geht’s ab in die Comic-Halle und das werden wir bald bereuen, denn es ist kaum ein Fuß auf den Boden zu bekommen. Dennoch – oder gerade deswegen? – sind wir fix im Sog und mittendrin. Hier steppt der Bär, hier sind es nur verkleidete Kids und ihre größeren Geschwister, die sich amüsieren, an x Ständen Kram kaufen, von dessen Existenz (und der Notwendigkeit ihres Besitzens!) wir bis dato noch nichts gehört hatten. Und alle sind sie verkleidet, wir fallen mächtig auf, werden aber toleriert.....


    Das können wir also ganz fix und ohne jedes Bedauern hinter uns lassen – doch denkste: So schnell wir reingezogen wurden, so schwer ist es, im Strom der Massen zu einem Ausgang zurück zu finden. Das grenzt an sportliche Extremleistung – aber: Wir haben es geschafft und überlebt!


    Tja, was kann man als Resumé zur Buchmesse feststellen?


    War mal ganz nett, wird aber in keinem Fall für uns zur Tradition werden, wie unsere jährlichen Besuche auf einem fremden Weihnachtsmarkt (diesmal Saarbrücken)


    Und n gut sortierte Buchladen bietet allemale interesaantere (und preiswertere) "Schnökermöglichketeiten"


    Usabima

  • Zitat

    Original von guildo2
    Leipzig ist schließlich meine Geburtsstadt die ich 1987 verlassen hab.... :p


    Du wirst vielleicht lachen Mike, aber dein Dialekt kam mir für'n NRWler ziemlich ungewöhnlich vor.
    Jetzt erklärt sich das ... :8):


    Viele Grüsse.........andie :winke:

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