Beiträge von Hatchcanyon

    Thema Filme und Gepäckkontrolle:


    Wenn man unbedingt vermeiden möchte, dass die Filme durchleuchtet werden, dann kann man so vorgehen:


    - Um Handkontrolle bitten. Ist in den USA eine Selbstverständlichkeit - in Germany leider nicht, obwohl es einen entsprechenden Erlass des Bundesinnenministeriums gibt.


    - Alle Filme ohne Filmdosen in einem lichtdichten Beutel haben. Das erleichtert und beschleunigt die Kontrolle.


    - In dem Beutel einige höchstempfindliche Filme (Schwarzweiss 3200 ASA, Kodak oder Ilford) mitführen. Die gehen nämlich garantiert in jeder Durchleuchtungsmaschine kaputt und das dürfen die Kontrolleure nicht machen. Somit hat man ein Argument.


    Natürlich ist man rechtzeitig am Kontrollpunkt und wartet vielleicht auch mal, bis der Andrang gering ist.


    Gruss


    Rolf

    [quote]Original von GambasAlAjillo
    So wie auf diesem alten Photo wird es wohl bald wieder sein:


    [Blockierte Grafik: http://www.cathedralinthedesert.org/images/cathedral_2.jpg]


    Als wir Anfang Juni dort waren, stand das Wasser noch gut zwei Meter über der alten Mooslinie am Wasserfall - vielleicht dort, wo die rechte Kante des Schlitzes so etwas wie einen leichten Knick hat. Da der Wasserspiegel bis heute um ca. 5 Meter abgesunken ist, sollte es jetzt noch rund 2-3 Meter über dem Boden stehen.


    So, wie der See-Pegel sinkt, könnte Anfang nächsten Jahres der Punkt erreicht sein, dass die Cathedral wieder vollständig "aufgetaucht" ist. Das Frühjahrshochwasser wird dann zwar wieder zum Ansteigen des Pegels führen, aber spätestens im Herbst 2005 ist es wieder weg. Denn eine Änderung der Zuflussmengen zum Lake Powell ist ja zur Zeit nicht zu erwarten.


    Gruss


    Rolf

    Zitat

    Original von GambasAlAjillo
    3 der 5 Teile des Arches müssten hier zu sehen sein. Ist er das, Rolf?


    Einen ähnlichen habe ich im Canyon de Chelley gesehen, auch da gibt's ein Bild. Hier von der anderen Seite.


    Hi Gambas,


    nach der Beschreibung müsste er er sein, auch der Ausblick scheint das zu bestätigen. Leider ist das Bild ziemlich mies, denn von aussen ist der Arch weitaus eindrucksvoller. Das Problem des Photografen war wohl der Sonnenstand. Weil man ausserhalb einige Meter niedriger steht, muss man nach oben halten und hat ab Mittag bis weit in den Nachmittag totsicher die Sonne im Bild. Wahrscheinlich deswegen die "Innenaufnahme".


    Die Beschreibung

    Zitat

    There are a total of 5 arches at this location.


    ist übrigens etwas merkwürdig, denn der Autor meint wohl die fünf Bögen des Features. das sind nach der üblichen Definition aber keine fünf Arches.


    Gruss


    Rolf

    Baxter Pass, Gilsonite Country und der nebulöse Fantasy Canyon


    Schon mal von Baxter Pass und Gilsonite gehört? Nein? Keine Aufregung, Sie sind in guter Gesellschaft!


    Eisenbahn-Enthusiast? Trotzdem nichts davon gehört? Schon weniger verständlich, denn schliesslich handelt es sich um eine Ghost-Railroad allerersten Ranges - eine, die zu Lebzeiten zu den technischen Meisterstücken gehörte.


    Fangen wir erst einmal damit an, wo die Dinge zu finden sind:
    Startpunkt ist die I 70 von Green River nach Grand Junction. Nach der Colorado Stateline taucht die Interstate hinab ins Rabbit Valley (ein durchaus sehenswertes Naherholungsgebiet für das Grand Valley). Noch ein Gefälle und wir erreichen die Ausfahrt Mack. Dort verlässt man die Interstate. Wer mehr Abenteuer schon am Anfang mag, verlässt die I 70 schon an der letzten Ausfahrt in Utah - Harley Dome - und fährt nördlich der I 70 auf dem alten Highway in Richtung Osten.


    Nach Verlassen der I 70 bei Mack gehts nach Norden zu der Ansiedlung Farmen die den Namen Mack trägt. Direkt nach Überqueren der Eisenbahngeleise biegt man in Richtung Westen auf den alten Highway ab.
    Fährt man auf diesem nach Osten in Richtung Grand Junction, dann kommt man 3 Meilen durch Loma und in weiteren zweieinhalb Meilen sieht man die Raffinerie, die Gilsonite heisst, weil sie den Stoff verarbeitete.


    Um das Material von den nur schwer zugänglichen Fundstätten des East Tavaputs Plateaus abtransportieren zu können baute man 1904 die Eisenbahn, eine Schmalspurbahn, die die einzige Möglichkeit darstellte, die technisch aussergewöhnlich schwierige Route durch die Book Cliffs zu realisieren. Zuerst kam man bis Dragon im Evacualtion Creek Canyon bzw. der Black Dragon Mine. Spätere Erweiterungen gingen über Watson bis Rainbow, wo ebenfalls Gilsonite abgebaut wurde. 1938 wurde die Strecke stillgelegt, 1939 abgebaut.


    Was ist Gilsonite?
    Es ist schwarz, teerartig, - ein Kohlenwasserstoff-Gemenge und gut brennbar. Es wurde (und wird) als Beimengungen zur Farben, Tinten, Batteriegehäuse, Isoliermaterial etc. verarbeitet. Die Gänge (Flöze) stehen oft senkrecht, sind bis zu 3 Meter mächtig und gehen 500 Meter und mehr in den Untergrund. Ein sehr dünner Gilsonite-Gang (kaum mehr als 1 cm breit) kommt in der Hades Pit zutage, von der später noch die Rede sein wird.


    Die Eisenbahn machte die Minen erst wirtschaftlich. Interessanterweise wurde das Material nicht als Schüttgut oder in geschlossenen Waggons transportiert, - nein man füllte es in Säcke, die auf flachen Wagen gestapelt wurden!



    Baxter Pass:
    Auf dem alten Highway von Mack nach Westen kommt man nach ca. 3 Meilen an ein kleines hangemachtes Holzschild "Baxter Pass", das nach rechts zeigt. Der Weg ist die erste grössere Abfahrt vom Highway nach Überqueren des East Salt Creek, der aufgrund seiner Grösse nicht zu verfehlen ist. Nach knapp 3 Meilen biegt die Strasse rechtwinklig nach Westen ab um nach weiteren 3 Meilen einen Schwenk nach NW zu machen. Ab hier fährt man auf der alten Eisenbahntrasse durch die Foothills der Book Cliffs. Die Landschaft ist grau, staubig, manche mögen es öde nennen. Im Frühjahr finden sich trotzdem immer wieder blühende Pflanzen, man muss nur genau hinsehen. Die Gravel Road folgt mehr oder minder dem West Salt Creek um nach vielleicht 14 Meilen in die Book Cliffs einzudringen. das Tal wird enger, der Pflanzenbestand üppiger, es entwickelt sich niedriger Buschwald. Seit dem Verlassen von Mack wird man kaum noch ein Fahrzeug gesehen haben.


    Die Strecke folgt dem Tal und der alten Schienentrasse für gute 10 Meilen, um dann am Zusammenfluss von East- und West Branch des Salt Creeks dem West Branch zu folgen. Die Stelle ist durch eine Kreuzung, an der man sich links hält - und Gebäudereste eines Lokschuppens gekennzeichnet. Es handelt sich um Atchee, das ehemalige "Bahnbetriebswerk" der Strecke. Faährt man noch knapp eine Meile weiter eröffnet sich der Ausblick auf die Südflanke von Baxter Pass, mehr als 2550 Meter hoch. Eine Linie im Hang markiert die alte Trasse und ist die heutige Dirtroad.


    Fährt man zur Passhöhe kann man sich kaum vorstellen, dass hier eine Eisenbahn verlief! Enge Kurven, starke Steigungen! Hinter dem Pass wird es nicht besser, der Abstieg ist zwar kürzen, aber nicht weniger kurvenreich. Einige der Kurven hatten unglaublich enge Radien, bis hinunter zu 27 Metern! Eine technische Meisterleistung. Auf den ebeneren Streckenteilen nördlich des Passes verwendete man relativ grosse Lokomotiven, die den Pass mit seinen engen Kurven nicht befahren konnten. Diese Lokomativen waren im Übrigen zerlegt an ihren Einsatzort gelangt und dort erst wieder zusammengebaut worden.


    Einige Meilen hinter der Passhöhe fährt man an McAndrews Lake vorbei, recht idyllisch, aber einsam. Man befindet sich jetzt im Tal des Evacuation Creeks. Es ist cattle country - bitte schliessen Sie die vielen gates, die durchfahren werden müssen, immer gut hinter sich ab!. Einige Ranches liegen - oft nicht von der Road sichtbar - in der Gegend.


    Dragon:
    Nach weiteren 13-15 Meilen erreicht man das ehemalige Dragon. Gelegentlich gibt es handgefertigte Schilder - in Richtung Rangely sind Sie falsch! Es geht vorerst immer in Richtung NW bis NNW und immer im Tal! Ab der Utah Stateline wird die Road erst einmal wesentlich schlechter. Bei Dragon (Utah) ist ein kurzer Abstecher (weniger als 1,5 Meilen) nach links in den Dragon Canyon zu den alten Minen möglich. Einer der Lagergänge fing 1908 Feuer und brannte 1910 immer noch. Man könnte Ähnlichkeiten mit dem "Brennenden Berg" bei Dudweiler im Saarland sehen.


    Watson hatte ein Postamt und dies hat eine Geschichte:
    Die Regularien der Staatlichen Postverwaltung erlaubten Pakete bis zu 50 Pfund Gewicht im "Nahverkehr", maximal zwei Transportzonen weit und dieses war preiswert! Also verschickte man über dieses Postamt Zement und 13.700 Steine für einen Bankbau in Vernal, die mit der Eisenbahn bis Watson gelangt waren und die die Post dann wie auch immer nach Vernal über die Dirtroads transportieren musste. Angeblich war jeder Stein einzeln verpackt, was billiger war, als das Material auf anderem Wege nach Vernal zu bringen.


    6 bis 7 Meilen NW von Dragon verlässt die Road den Canyon, steigt auf eine öde Ridge hinauf. Einsamkeit! Kaum noch Vieh. Es mag sein, dass sie lange rostige Rohre auf dem Boden sehen. Vorsicht, das sind Gas-Pipelines, die Gegend ist gasreich! Östlich liegt versteckt das System des Hells Hole Canyon, weiter westlich die Ghost Towns von Rainbow und Watson. Von Watson siehr man nicht mehs sehr viel, in Rainbow kann man einer mächtigen Gilsonite-Ader bzw, den tiefen Abbaugräben für einige Meilen folgen. Fährt man aber weiter nach (N)NW, gelangt man zum White River, einer willkommenen Abwechslung der Öde. Eine Brücke führt über den Fluss, am Nordufer steigt die Strasse aufs nächste Plateau und man erreicht in kurzer Zeit Bonanza, eine Kohlenmine. Ab der Südseite des White Rivers befindet man sich wieder auf Teer.


    Kohle, Gas, Gilsonite! Das Gesamte Tavaputs Plateau soll angeblich eine der weltweit grössten Lagerstätten fossiler Brennstoffe sein - die weitaus grösste Menge aber mit heutiger Technik nicht oder nicht wirtschaftlich abbaubar.


    Bonanza:
    Direkt am Beginn von Bonanza - ich weigere mich, es eine Town zu nennen - biegt man nach links auf eine sehr löcherige Teerstrasse ab, die mit einigem Abstand nach Norden mehr oder minder dem White River nach Westen folgt. Nach wenigen Meilen endet der löcherige Teer glücklicherweise wieder (die Löcher sind schlimmer als die mehr abgerundeten in Dirtroads!). Man folgt an den vielen Abzweigungen immer der Road, die einem am grössten erscheint. Das Kohlekraftwerk Little Bonanza liegt nach einigen Meilen rechts, man lässt es auch rechts liegen.


    Eine technische Bemerkung:
    Diese sehr einsame Gegend hat wenige Features, die sich als Landmarks eignen, sie ist das Monotonste, was wir kennen! Wege gibt es ausgesprochen viele, Schilder dagegen wenige - mit Ausnahme von Wegweisern, die zu Gaspumpen und Bohrstellen führen. Ein GPS mit Backtrace - mit passendem Setup und natürlich eingeschaltet - ist dringend zu empfehlen, um im Fall des Falles auch wieder zurückzufinden.


    Der merkwürdige Canyon:
    Vielleicht 15-18 Meilen mehr oder minder nach Westen in Richtung Ouray (nein, nicht das in Colorado!) taucht dann am rechten Strassenrand ein Schild "Fantasy Canyon" auf. Also entgegen andersartiger Behauptungen ist das Ziel gut ausgeschildert! Man kommt auf einige kleinere Wege, an jeder Abzweigung steht wieder ein Schild. Pretty easy! Kurze Zeit später befindet man sich auf einer mausgrauen Fläche, die das Trailhead für Fantasy Canyon darstellt. Kein Wunder, denn die gesamte Gegend ist ja mausgrau. Es gibt eine Tafel mit Karte und Hinweisen, einen (?) einsamen Tisch mit Bänken und natürlich viel Staub. Bis zum eigentlichen "Canyon" sind es nur wenige Meter.


    Fantasy Canyon - die Bezeichnung ist meines Erachtens nach historisch schlicht falsch! Fantasy mag da mitgespielt haben, vielleicht um in dieser featurelosen Gegend wenigstens etwas vorweisen zu können. Ein Canyon ist es jedenfalls nicht. Das Land ist Public Land. Die Stelle ist seit mehr 100 Jahren bekannt, die richtige Bezeichnung lautet Devils Rockhouse, gelegentlich auch Hades Pit genannt. In 1909 gab es den ersten Photoreport in einer Zeitschrift.


    Es handelt sich um eine kleine Gruppe von Hügeln, zur Hauptsache aus dem mausgrauens und weichen Silt bestehend (silt bedeutet "Schlamm", was auf den Ursprung der Sedimente sehr zutreffend hinweist - es sind in seichtem Wasser abgelagerte Schlämme, oft sehr fossilienreich! Dinosaur Natl. Monument ist ja auch nicht so weit entfernt). Das gesamte Feature ist kaum grösser als 100 x 200 Meter.


    Im Silt finden sich härtere Sandstein-Einlagerungen, die möglicherweise älter als der Silt sind und von diesem umlagert. wurden. Nach Freilegung durch Verwitterung wurden diese Schichten durch das Wetter angegriffen, der Silt schneller als der fahlbraune Sandstein. So arbeiten sich die Sandstein-Bestandteile langsam aber sicher an die Oberfläche. Diese "differentielle" Erosion ist für die Bildung der merkwürdigen Formen innerhalb des Bereiches verantwortlich.


    Die herauspräparierten "Gestalten" sind sehr fragil und detailreich, aber für meine Begriffe eher sonderbar als sonderlich schön. Dazu mag aber die ausgesprochen triste Umgebung und die wenig attraktive Farbe der Features selbst viel beitragen. Es sind durch Steine abgegrenzte Wege vorhanden, damit man den Features nicht gar zu nahe kommt. Metallene Marker zeigen auf die bedeutenderen "Gestalten", die natürlich alle Namen tragen, so wie das auch oft in Höhlen Usus ist.


    Im vom Parkplatz aus gesehen hinteren Hügel befindet sich eine Art Kessel, die durch einen relativ engen Zugang erreicht werden kann. Der Kessel mag vielleicht 5-7 Meter tief sein, an manchen Stellen auch weniger. Hier häufen sich die herauspräparierten Figuren, auch der bekannte Tea Pot findet sich hier.


    Im Hintergrund des Kessels findet man die schon erwähnte Gilsonite-Ader. Sehr dünn, eigentlich nicht der Rede wert, aber eben leicht zugänglich, wenn man schon mal da ist. Mitten im Kessel hat man eine unförmige Sitzgelegenheit montiert, die dem Gesamteindruck nicht gerade zuträglich ist. Wie schon erwähnt ist der dominierende Silt mausgrau, Sandstein-Reste tendieren ganz leicht ins Graubraun, ebenfalls sehr hell.


    Manipulierte Aufnahme?:
    Nach einem späten "Lunch" aus dem Ice Chest haben wir den Sonnenuntergang abgewartet, weil es ja so ein bekanntes Photo gibt! Unser Glück, es wurde ein imposanter Sonnenuntergang. Da es einige Schleierwolken gab, die sich naturgemäss besonders rot bis rosa färben und die Farbstimmung weiter in Richtung Rot schieben eigentlich ideale Bedingungen! Ein schweres Stativ mit Kinoneiger war auch von der Partie und genügend Filmmaterial vorhanden. Die Aufnahmen erstreckten sich über den Zeitraum von eineinhalb Stunden vor Sonnenuntergang bis vielleicht zwanzig Minuten danach in die tiefer werdende Dämmerung hinein. Rotfärbung des Gesteins? Nicht im Geringsten, schon garnicht wie im "berühmten" Photo auf der lichtabgewandten Seite! Bestenfalls ein leichter Braunschimmer zeigt sich. Das wars dann schon - Synnatschke hat völlig recht!


    Ich bin sicher, besagtes Bild ist stark bearbeitet, bei der Ausleuchtung wurde ggf. mittels Rotspiegelfolie oder Scheinwerfer nachgeholfen, anders ist die Farb- und Helligkeitverteilung (hier bei Sonnenaufgang) nicht erklärbar.


    Zurück in die Zivilisation:
    Schon ziemlich im Dunkeln machten wir uns auf den Rückweg. An ein, zwei Wegegabelungen war das GPS hilfreich. In Bonanza angelangt nahmen wir die Road in Richtung Dinosaur um über Rangely und Douglas Pass zurück zur I 70 zu gelangen. Diese Strecken sind bis auf die erste voll geteert. Nur die ersten paar Meilen sind teils dirt. In Rangely gegen 10 pm noch etwas zu essen zu bekommen ist mehr oder minder aussichtslos. Die Stadt hat ihre beste Zeit lange hinter sich. Die CO 138, der "Dinosaur Diamond Scenic and History Byway" ist a Rangely bis unterhalb des Douglas Pass neu ausgebaut, trotzdem sei vor freilaufendem Vieh und Wild des nachts gewarnt!


    Die lange ungeteerte Strecke über den Baxter Pass, die ja mehr oder minder parallel zur Route über den Douglas Pass liegt ist in ihrer Unberührtheit eindruckvoll, wenn man Einsamkeit und im Norden auch unendliche Öde ertragen kann. Lohnt sich der weite Weg wegen der Hades Pit? Nach unserer Meinung nicht, aber sehr wohl wegen der einzigartigen Weite, die man zwar nicht auf Dauer mögen muss, aber vielleicht doch einmal erlebt haben sollte. Und wenn man dann schon mal in der Gegend ist, spricht auch nichts gegen einen Besuch der Hades Pit!


    Ach ja, volltanken sollten Sie vielleicht, bevor Sie das Grand Valley bei Mack verlassen, denn dass Sie nachts in Rangely Sprit bekommen, - dafür bürge ich nicht! © RRS 2004


    Gruss


    Rolf

    Zitat

    Original von arizona
    Rolf!
    Die Frage war doch nicht welche gibt es.


    Du kennst sicher viele, welcher ist den Favorit?


    Oh sorry! ?( Aber nach der Anzahl war auch gefragt.


    Tja, das ist schwer, sehr schwer sogar!


    Antelope ist heute natürlich der Publikumsmagnet. Als wir den vor vielen Jahren besuchten, kannte ihn noch kaum jemand und es war herrlich. Heute scheints mir viel verloren zu haben, denn Slots sind für uns auch Einsamkeit.


    Ansonsten: Round Valley Draw, Bull Canyon! Aber das ist Geschmackssache.


    Sehr schön, auch wenn es geologisch keine Slots sind, der Joint Trail im Needles. Aber das ist nicht Page!


    Und natürlich als absolute Highlights die Slots in den Moroni Slopes. Leider sehr anspruchsvoll - vieles ist viel zu schwierig für uns. aber eben auch nicht in Page und Umgebung.


    Gruss


    Rolf

    Thompson Spring oder warum fahren Sie eigentlich immer dran vorbei?


    Thompson Spring liegt an der I 70, nur ca. 7 Meilen östlich von Crescent Junction, der Abfahrt auf die US 191 in Richtung Moab. Kommt man aus Richtung Moab kann man schon ca. 3-4 Meilen vor der Autobahn auf eine Gravelroad nach rechts abbiegen. Das ist dort, wo rechts der letzte Hügelzug endet. An diesem Platz befand sich im Übrigen früher die Siedlung Valley City. Neben der US 191 zwischen Fahrbahn und Eisenbahn sieht man als letzten Überrest einen Kellereingang. In den Hügeln kann man noch das alte Valley City Reservoir mit seinem gebrochenen Damm finden. Truly a ghostly place! Die Gravel Road führt direkt zur Abfahrt Thompson Spring. Sie ist auch für Pkw gut befahrbar, aufgrund dessen, dass sie auf Mancos Shale verläuft, bei nassem Wetter aber unpassierbar.


    Thompson Spring erscheint von der Interstate praktisch nur als ein Platz für eine Tankstelle, die aufgrund ihrer Lage nicht gerade die niedrigsten Preise hat. Aber der Ort, der schon fast eine Ghosttown ist, hat mehr zu bieten. Eigentlich schade, wenn man achtlos daran vorbei fährt!


    Etwas zur Geschichte:
    Der Ort entstand im Zuge des Eisenbahnbaus. Wegen der Quelle konnten die Züge Wasser fassen. Relativ schnell entwickelte sich eine nicht unbedeutende Siedlung, die noch lange bis ins 20. Jh. wesentlich bedeutender als Moab war. Auch Kohle hat eine Rolle in der Geschichte, ebenso wie Viehzucht.


    Fast eingegangen ist Thompson Spring, als die Interstate den Ort umging und die Reisenden nun daran vorbeifuhren. Der Niedergang begann aber schon früher. Heute leben nur noch wenige Menschen dort.


    Sehenswertes:


    Das Restaurant/Cafe:
    Am alten Highway, der mehr oder weniger parallel zur Eisenbahn durch den Ort führt, findet sich ein wahres Kleinod - direkt an der grössten Kreuzung im Ort, wo es auch über die Schienen geht. Es ist ein 50er-Jahre Restaurant/Cafe, vollständig erhalten und obwohl schon seit ca. 30 Jahren geschlossen in einem sehr guten Zustand. Mit langem Tresen, Chromgestell-Barhockern und was sonst noch dazugehört. Wenn man durch die angestaubten Scheiben ins Innere blickt, meint man unwillkürlich, hinter einem müssten Strassenkreuzer mit Heckflossen parken!


    Irgendwie erinnert das Innere an Edward Hoppers Bild "Nighthawks".
    ( wers nicht kennt: http://www.ibiblio.org/wm/pain…eet/hopper.nighthawks.jpg )
    Nur eben ausgestorben. In diesem Lokal sind übrigens Szenen von "Thelma und Louise" entstanden.


    Das Motel:
    Direkt daneben ein altes Motel, verlassen, schmutzig, die Zimmer zur Strasse teilweise offen. Manche haben noch Einrichtigsteile, Badezimmer gibt es auch noch. vermutlich ebenfalls nach Fertigstellung der I 70 eingegangen. Ein schönes Beispiel für "Reisekultur" vor 40/50 Jahren.


    Die Train Station:
    Sieht intakt aus und ist es auch. Aber allem Anschein nach unbesetzt! Noch bis in die 40er Jahre des 20. Jh. hielten transkontinentale Reisezüge. Nach Auskunft eines Lokführers der Denver & Rio Grande Western ist es heute eine der letzten "Flag-Stations" im US-Schienennetz, - somit ein echtes Relikt des alten Westens. Will man an einer Flag-Station aussteigen, dann muss man dem Zugpersonal zuvor Bescheid sagen, damit der Train stoppt. Relativ einfach! Aber wie kann man einsteigen? Auch nicht so schwer - man muss, wenn sich der Zug nähert, eine Flagge schwenken und sich so bemerkbar machen. Gut, dass die Reisegeschwindigkeiten amerikanischer Züge nicht allzu hoch liegen.


    Ghost Town ?:
    Einige alte Gebäude existieren noch, manche sind unbewohnt, manche nicht. Also Vorsicht und Respekt beim Erkunden! Auf einem Grundstück nördlich der Bahnlinie hat eine typische 40/50er-Jahre Limousine ihre vorerst letzte Rast gefunden. Das wahrscheinlich schon seit einigen Jahrzehnten. Ein pittoreskes Photoobjekt. F+ür technisch Interessierte: Der Motor - ein gewichtiger Gusseisen-V8 liegt ausgebaut neben dem Fahrzeug und wer motortechnisch versiert ist wird auch erkennen, warum die Maschine ausgebaut wurde!


    Sego und die Kohle:


    Direkt nördlich von Thompson Spring beginnen die Book Cliffs. Im Sego Canyon nur wenige Meilen nördlich findet sich die Ghost-Town Sego, eine Coal Minig Town. Die Anfahrt über Schotter ist leicht, bei Regen sollte man wegen möglicher flash flood davon Abstand nehmen.


    Sego entstand im 19. Jh. aufgrund der entdeckten Kohle, die als besonders sauber und brennkräftig galt. Sie wurde erst mit Fuhrwerken nach Thompson zur Eisenbahn und von dort nach Salt Lake City transportiert, später baute man einen Abzweig der Eisenbahn durch den Sego Canyon bis zur Mine. Einen tiefen Geländeeinschnitt für die Geleise mit bedrohlich hohen, steilen Wänden kann man heute mit dem Auto durchfahren.


    Ende der 40er Jahre ging die Mine, die zwischenzeitlich auch den Dampfloks der Eisenbahn Brennstoff geliefert hatte, wegen Misswirtschaft in Konkurs. In einer Art Aufstand übernahm die Belegschaft die Mine und das Ganze wurde für wenige Jahre wieder profitabel. Das endgültige Aus in den frühen 50ern kam durch den Umstieg der Eisenbahn auf Dieseltraktion - damit fehlte der Hauptabnehmer direkt vor der eigenen Tür. Hinzu kamen Wassermangel und einige mysteriöse Unglücke. Die Mine wurde aufgegeben. Die meisten Miner transportierten ihre Häuser nach Moab, wo ihre Kenntnisse in den Heydays des Uranbooms gebraucht wurden. Heute findet man in Sego noch einige Überreste , besonders von gemauerten Gebäuden.


    Book Cliffs:
    Die Gravelroad geht nördlich von Sego weiter in die Book Cliffs, wird aber bald durch ein Gate blockiert. Hier beginnt die Uinta Reservation, ein Zutritt an dieser Stelle ist nicht erlaubt.


    Allerdings kann man auf einigen Wegen entlang der Kante der Book Cliffs weiterkommen und interessante Ausblicke nach Süden über Arches und hin zu den LaSals finden. Die Yellow Cat Area liegt auch nicht weit im Süden. Interessant ist auch, dass die Cliffs aus der Nähe nicht mehr so abweisend grau aussehen, wie sie zumeist von der I 70 erscheinen. Hier kann man auch relativ häufig Geier zu Gesicht bekommen.


    Sego Lily:
    Die Staatsblume Utahs blüht im Frühjahr (Mai) in den Book Cliffs. Entlang der erwänten Wege findet man sie teilweise in grossen Mengen.


    Rancher:
    Thompson Spring war auch ein bedeutender Viehverladeplatz. Hoch auf dem nördlich liegenden Tavaputs Plateau herrschen gute Bedingungen zur Viehzucht; weit oben - den Sego Canyon hinauf gab es eine heute fast völlig vergessene "Ghost-Town": Webster City!


    Webster City war wohl nie eine wirkliche Town, es war ein Camp für Ranch Outfits, hatte aber den stolzen Namen bekommen. Dies war einer der Punkte, von denen Vieh über Thompson Spring an die Schlachthäuser im Osten verschickt wurde.


    Der alte Highway:
    Bevor die I 70 in den 70er Jahren fertiggestellt wurde, gab es schon eine Fernverbindung von Grand Junction über Green River und Price nach Salt Lake City. Diese Route führte durch Thompson Spring, - war eine seiner Lebensadern. Auch heute noch kann man der alter Strasse auf löcherigem Teer bis hinüber nach Colorado folgen, bevor sie dann bei Mack, Co wieder zu einer regulären (aber heute unbedeutenden) Strasse wird. Dazwischen ist ein Besuch der Ghost Town Cicso möglich. Die Strecke hat ihren eigenen Flair - wer etwas Zeit hat, sollte sie einmal befahren - zumindest für einige Meilen. © RRS 2004


    Gruss


    Rolf

    Zitat

    Original von Kalle
    Kennt jemand die Wasatch Mountains in Utah und kann was dazu sagen?


    Da wir zum Yellwostone Park wollen wäre es wohl nur ein kleiner Umweg, lohnt der ?


    Hi Kalle,


    die Wasatch Range erstreckt sich östlich der I 15 von ca. Lake Utah /Provo nach Norden. Es sind die Berge östlich von SLC und berühmt für ihren Pulverschnee. Olympiade 2002!


    Sehenswertes:
    Mt. Timpanogos - zum Wandern
    Timpanogos Cave
    Park City - Utahs Aspen
    Heber Canyon
    Thistle an der US 6: gigantischer Bergrutsch in den 70ern, der als Damm einen grossen See aufstaute.


    Südlich der US 6 das Wasatch Plateau. Im Osten zur San rafael Swell hin viel Kohle, ansonsten hoch (über 3.000 Meter), schneereich und im Sommer DER grüne Kontrast zu den Canyons.


    Gruss


    Rolf


    Gruss


    Rolf

    Zitat

    Original von Kalle
    @Rolf,
    warum ist der Chaco Canyon die Ausnahme ?


    Hi Kalle,


    weil er beeindruckender ist:


    - die lange Anfahrt durch die Wüste
    - die Gebäude sind sehr viel grösser, besonders Pueblo Bonito
    - die Geschichte von Threatening Rock
    - die geheimnisvollen Anasazi-Strassen durch die Wüste
    - Fajada Butte mit ihrem astonomischen Beobachtungspunkt.


    Chaco war wohl ein kulturelles Zentrum und weniger ein Wohnort. Das schein ihn zu unterscheiden.


    Gruss


    Rolf

    Zitat

    Original von André
    Da hast du wohl recht, dass das nicht leicht realisierbar ist. Du kannst zwar anhand deiner "Stempel" den Wagen anheben, aber was passiert dann? Mal ganz abgesehen davon, dass diese Stempel sicher auch schnell im Grund versenkt werden.


    Ford bietet uebrigens bei den Super Duty Trucks eine Hydraulik an, um den Body des Fahrzeugs anzuheben und damit die Bodenfreiheit erheblich zu erhoehen. Das haette ich vor drei Jahren gebraucht, als meine Frau unseren damaligen Dodge Dakota 4WD so eingegraben hat, dass die Karre auf dem Transfer Case der Transmission aufgelegen hat und die Raeder somit gar nicht mehr greifen konnten. Hat damals das ganze Allradgetriebe zerwürgt.


    Meine Empfehlung lautet, wer in's Gelaende gehen will, sollte erstens einen 4WD haben, zweitens ueber ausreichend "ground clearance" verfuegen und drittens (und ganz wichtig) die geeigneten Reifen drauf haben.
    Ich habe vor Kurzem die 0815-"All Terrain" Tires gegen richtige Mudders (Maxxis Buckshot Mudder, 305/70R16) ausgewechselt und bin absolut begeistert. Kein Gelaende kann schlammig genug sein.


    Hi Andre,


    gegeben hat es sowas interssanterweise schon, aber für einen anderen Zweck: Lancia hat mal damit experimentiert, eine Art Stempel hinten nach unten zu drücken, um das Wagenheck an daran angebrachten kleinen Rädern quer in die Parklücke zu schieben. Eben was für enge italienische Altstädte.


    Solche Hebestempel wären schon was Feines. Man müsste halt zuvor wie bei einem Wagenheber ein Brett (könnte man sogar leicht im Wagen mitführen) oder Steine etc. unterlegen, um nicht wieder einzusinken. Und dann natürlich das angehobene Rad unterbauen.


    4WD und HC sind natürlich essentiell, aber nicht hinreichend, wenn der Boden nachgibt. Kenne ich weniger von Schlamm, dafür mehr von wasserführendem Kies. Der wird wie Treibsand. Und da hilft eben kein Ausgraben - da hilft nur Fahrzeug hochheben! Geht zwar auch mit einem alten Bumper Jack oder einem Highlifter, ist aber umständlich.


    Wir haben immer einen Hydraulic Jack im Wagen, trotzdem wäre was mit Motorkraft schöner.


    Du sagts es,d as mit den Reifen ist sehr wichtig. Nicht nur wegen Schlamm, den gibts im Südwesten ja nicht ganz so viel, aber auch weil die normalen Reifen auf Stein in kürzester Zeit disintegrieren. Ich steh übrigens auf Cooper - haben wir gute Erfahrungen mit gemacht.


    Gruss


    Rolf

    Zitat

    Original von Kalle
    Hallo zusammen,
    wo Bucht ihr eigentlich euren Flug und das Auto.


    Hi folks,


    bei uns trifft das in Bezug auf USA eigentlich nur für Flüge zu und die buchen wir immer direkt bei der Fluggesellschaft. Einfach und schnell - wozu soll man da in ein Reisebüro gehen - die haben offen gesagt bei unseren "unmöglichen" Zeiten, Zielen und Wünschen meist keine Ahnung und müssen sich erst kundig machen. Bis dahin hab ich direkt schon alles unter Dach und Fach.


    Bei Fluggesellschaften haben wir eh ziemlich feste Vorstellungen, mit wem wir fliegen wollen und bei Leihwagen (nicht USA) kommen meist nur Hertz oder Avis in Frage. (Diesjahr hatten wir in USA einen Unfall und brauchten auch einen Mietwagen. Den haben wir uns dann von Avis geholt.)


    Ansonsten, wenn ich irgendwo auf der Welt ein Hotel oder Auto buche, dann maile ich das gewünschte Hotel an und buche den Leihwagen online.


    Wir haben im Übrigen nicht den Eindruck, damit teurer wegzukommen.


    Gruss


    Rolf

    Rattlesnake Canyon - The King of Arch Canyons


    Beschreibung unserer Tour Ende Mai 2004:


    Rattelesnake Canyon liegt an der Nordseite des Umcomphagre Uplifts im westlichen Colorado. Das Gebiet gehört zur Black Ridge Canyons Wilderness.


    Drei Möglichkeiten existieren, ihn zu erreichen:
    - per Boot auf dem Colorado (Grand) River hinunter bis zur Mündung des Rattlesnake Canyons, - von dort kann der Canyon begangen werden. Gesamtlänge ca. 3,4 - 4 Meilen. Der Aufstieg zu den Arches durch den ersten linken Seitencanyon ist sehr anstrengend. Es existiert kein Weg an sich. Der Höhenunterschied vom Flussufer bis zur Ebene unterhalb der Arches beträgt gut 300 Meter.


    - von Fruita - oder genauer gesagt Kingsview am Südufer des Colorado (Grand) Rivers, dann am südlichen Flussufer bis zum Trailhead und von dort hinauf zum Arches Trail. Ebenfalls mehr als 300 Meter Höhenunterschied. Dieser Trail ist markiert - teils mit Pfeilen, teils mit Cairns.


    - durch den Black Ridge Corridor bis zum Trailhead der Arches Trails, dann von dort absteigend.


    Die ersten beiden Wege werden hier nicht beschrieben.


    Anfahrt zum Trailhead der Arches Trails:


    Auf der I 70 bis zur Ausfahrt Fruita ca. 10 Meilen westlich von Grand Junction, von dort nach Süden über den Colorado (Grand) River. Nach gut zwei Meilen kommt die Abzweigung nach rechts ins Colorado National Monument. Dieser Strasse folgt man am Visitors Center vorbei bis zu einer scharfen Linkskurve, in der eine breite graveled road in Richtung Glade Park (einfaches Schild) abzweigt (UTM Koordinaten ca. 12S 0695370, 4325200). Man biegt auf die graveled road ab. Nach nur 3-400 Meter geht nach rechts ein Weg ab. Direkt am Beginn findet sich eine Hinweistafel zu Black Ridge und Rattlesnake/Mee Canyons.


    Je nach Jahreszeit sind unterschiedlich Strecken zum Trailhead vorgeschrieben: Upper oder Lower Access Road. Erstere wird vom 15. April bis 15. August freigegeben, zweitere von Mitte August bis Mitte Februar. Zwischen Mitte Februar und Mitte April ist die Zufahrt mit Kfz verboten. Bis zum Trailhead sind es in jedem Fall 12 - 14 Meilen one way.


    Zuerst verlaufen beide Strecken zusammen, die Trennung ist ausgeschildert. Ende Mai war natürlich die upper Road zu nehmen. An sich ist die Stecke bis weit hinauf auf das Plateau der Black Ridge auch mit vorsichtig bewegten Pkw möglich, jedoch kann amn damit das Trailhead nicht erreichen. Dazu bedarf es 4WD und eines nicht ganz ungeübten Fahrers. Eine generelle Gefahr besteht darin, dass der Aufstieg zur Black Ridge durch Siltstone geht und daher bei Regen innerhalb von Minuten auch für 4WD unpassierbar wird. Ein Versuch bei solchen Bedingungen kann ganz schnell tödlich enden - das Fahrzeug wird in kürzester Zeit unkontrollierbar nur noch der Schwerkraft folgen und dies sogar mit stehenden Rädern! Zum Glück ist es aber meist trocken.


    Auf der Black Ridge wird die Strecke langsam aber sicher steiniger. Nach Norden ergeben sich gute Blicke über das Grand Valley hinüber zu den Book Cliffs. Der Abstieg von der Black Ridge ist steinig, war aber dieses Jahr das erste Mal in recht gutem Zustand (gegraded?). Nach den ersten Steilstücken trifft man auf die Kreuzung zur Lower Road. Danach bewegt man sich durch pinebewachsenes Gelände mehr oder minder auf leicht nach Norden abfallendes Gelände. Der Weg wird steiniger. Problematisch sind einige sehr rauhe Stufen, die neben 4 low (besonders zurück und damit bergauf!) auch einen versierten Fahrer erfordern, um Beschädigungen des Fahrzeugs zu vermeiden. Aufsetzen ist nicht unnormal, stark herausragende Steinspitzen sind häufig und erfordern geschicktes Manövrieren um unbeschadet durchzukommen.


    Von der Strecke hat man schon einmal einen Einblick in den oberen Rattlesnake Canyon, an einer Stelle geht es zum Mee Canyon- Trailhead nach links ab. Am Rattlesnake Trailhead schaut man wiederum über das weite Grand Valley - auch ein gutes Stück nach Westen!


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    Blick vom Trail über die Black Ridge in den Rattlesnake Canyon. Die Ridge rechts mit ihrer vorgelagerten Stufe bilden den interessantesten Teil.


    Man findet eine der üblichen Registrierungsboxen, aber keine Hinweistafel! Diese steht gut versteckt einige Meter den Trail hinunter.


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    Start am Trailhead. Weiter Blick über das Grand Valley hinüber zur Gegen des Baxter- und Douglas Passes


    Der Trail selbst steigt zuerst steil und weg vom Canyon ab, wendet sich dann in Richtung Rattlesnake. Nach etwa einem Kilometer gibt es eine Wegegabelung. Entweder nach links zum Trail, der oberhalb der Arches auf der Ridge entlangführt (Upper Arch Trail) oder nach rechts zum Trail, von dem man die Arches von unten sieht (Lower Arch Trail).


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    Auf dem Weg zum Lower Arch Trail. Im Hintergrund sieht man den Beginn des Westwater Canyons und am Horizont die Book Cliffs.


    Zu den Arches selbst:


    Es wird behauptet, Rattlesnake Canyon mit seinen 9 Arches sei nach Arches NP die dichteste Ansammlung von Arches. Dies wird nicht nur von Chris Moore und mir bezweifelt! Wer das Bull Canyon System bei Moab kennt, kennt einen ernsten Konkurrenten! Die Bögen befinden sich in Navajo Sandstone, der eher gelblich ist. Dies ist ein deutlicher Unterschied zu den mehr roten Bögen des Arches NP - aber ein sehr reizvoller!
    Noch eines - ich bezweifle dass es sich im klassischen Sinn um Arches handelt, weil es keine durchbrochenen Fins sind sondern durch fliessendes Wasser geschaffene Jumps mit entsprechenden Deckendurchbrüchen. Wer die Gemini Bridges kennt, dem wird die Ähnlichkeit sofort auffallen.]


    Upper Arch Trail:
    Der kürzere von beiden, eine knappe Meile one way geht oberhalb der Bögen entlang des Randes der Ridge auf nahezu gleichbleibender Höhe. Er ist wenig anstrengend, bietet gute Ausblicke in den Canyon selbst. Die Bögen sind von oben sichtbar, manchmal allerdings nicht leicht zu finden! An einer Stelle ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt. Man geht auf einem kaum 1 Meter breiten Felsabsatz ca. 20 Meter weit. Links ist eine senkrechter Absturz, ca. 50-70 Meter tief. Die Stelle kann bei Verzicht auf die Aussicht auch auf höherem Niveau umgangen werden. Der Trail endet an der Westspitze der Ridge mit einem weiten Ausblick nach Westen.


    Noch ein Hinweis: Kurz hinter der Gabelung und nachdem man sich dem Rand der Rigde genähert hat, gehen nach links einige Cairns, die zum Cliffrand führen. Man findet dort einen schon fast freistehenden Felsturm, der über eine schmale Verbindung begangen werden kann, was völlig ungefährlich ist. In der Mitte der Verbindung kann man nach links durch einen Sandstein-Graben in Richtung des Cedar Tree Arches absteigen. Nach wenigen Metern kommt man an eine sehr steile Stelle - schon fast eine Stufe - von ca. 3 Meter Höhenunterschied. Der Weg führt über diese weiter in Richtung Arch. Man sollte sich nicht verführen lassen, die Stufe hinabzuspringen, wenn man nicht sicher ist, diese auch wieder hinaufzukommen! Denn unterhalb "endet" der Weg an einer vielleicht 40 Meter hohen Sandsteinmauer. Man wäre also quasi ausweglos eingeschlossen! Dazu aber noch später!


    Das Betreten des Sandsteins in der Nähe der Durchbrüche ist gefährlich. Was man von oben nicht sieht und ahnt, man steht zum Teil auf den Decken mächtiger Hohlräume, die nahe der Durchbruchstellen teils nur noch wenige Zentimeter dick sind. An einer extrem gefährlichen Stelle stand (steht?) ein Schild, sonst ist man auf den gesunden Menschenverstand angewiesen.


    Der Upper Trail ist der weniger anstrengende, man erkauft dies allerdings auch mit einem Verlust an grandiosen Blicken. Trotz allem, bei wenig Zeit isr er durchaus eine Empfehlung wert!


    Lower Arch Trail:
    an der Wegegabelung rechts führt der Weg erst leicht, dann über eine Schutthalde nach Norden - also entgegen der Bögen von der Ridge hinab auf ein niedrigeres Niveau. Der Abstieg ist ungefährlich. Auf dem tieferen Niveau angekommen geht es mehr oder minder nach Westen, um die Ridge, von der man kam, an ihrer westlichen Spitze zu umrunden.


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    Schon auf der Nordseite der Ridge finden sich schöne Gesteinsformationen


    Dazu läuft man ca. 2 Kilometer, dann wendet sich der Weg nach Süden und dann im Hang des Rattlesnake Canyons auf der anderen Seite der Ridge wieder zurück in östliche Richtung. Man befindet sich auf einem Absatz unterhalb der Navajo-Schichten auf Kayenta und oberhalb der Wingate Cliffs, die den inneren Rattlesnake Canyon eingrenzen. Die Strecke ist aber nie wirklich stark ausgesetzt, - Schwindelfreiheit nicht erforderlich.


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    Man bewegt sich stets auf dem Niveau der Stufe, die schon von der Black Ridge aus zu sehen war. Ist das Licht gut, steht einem vielfarbigen Schauspiel nichts im Wege.


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    Nachdem die Spitze der Ridge umrundet wurde, gelangt man in den Bereich der Bögen.


    Die links liegenden, imposanten Navajo-Cliffs enthalten die Bögen.


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    Der erste Bogen kündigt sich an. Twin Arch. Gewaltige Alkoven finden sich in grosser Anzahl.


    Nacheinander: Unnamed Arch, Hole in the Bridge (!), Twin Arch, Eye Arch, East Rim Arch, Overhang Arch, Trap Arch und Cedar Tree Arch. Das sind nur 8 Arches! Wo ist der neunte? Der liegt in der oberen Wand des Rattlesnake, aber in der Wand gegenüber! Er ist nur schwer auszumachen.


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    Hole in the Bridge Arch


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    Unnamed Arch


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    Hole in the Bridge und Unnamed Arch bilden ein Double


    Aufgrund ihrer Ausrichtung ist die beste Zeit zum Besuch der Arches auf dem unteren Trail der späte Nachmittag. Am besten so abgestimmt, dass man gerade bei Einbruch der Dunkelheit wieder am Trailhead zurück ist! Nur so bekommt man das beste Licht für Photos und die Bögen sind besonders eindrucksvoll. Morgens und mittags dagegen kommt alles flach für das Auge. Ein wirklicher Verlust! Das bedeutet aber auch, dass man nachts die rauhe road zurückfahren muss, was bestimmt nichts für Anfänger ist. Wenn man auf dem Rückweg nach längerer Strecke an einer Sendeanlage ankommt, dann ist man falsch gefahren. Viel Spass beim Zurückfinden. Schön, wer ein GPS hat! Die Beschilderung ist nämlich nachts kaum auszumachen.


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    Alleine schon die phantastischen Cliffs ohne Bögen sind einen Besuch wert


    Für uns war East Rim Arch der eindrucksvollste, Eye Arch der gigantischste aufgrund seiner grossen Höhlung. Schön sind sie alle!


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    Der gewaltige East Rim Arch, auch als Centennial- oder Akiti-Arch bekannt


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    Eye Arch


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    Auch Eye- und East Rim Arch bilden ein Double


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    Phantastische Cliffs finden sich entlang des gesamten Weges


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    Overhanging Arch


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    Licht und Schatten sowie das warme Licht des späten Nachmittags sind wichtig für die optische Wirkung


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    Alkoven sind die Arches der Zukunft


    Der Trail endet am Fuss des Cedar Tree Archs.


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    Cedar Tree Arch


    Und jetzt wird offensichtlich, warum es keine sehr gute Idee gewesen wäre, den beschriebenen Abstieg vom oberen Trail in Richtung dieses Bogens zu machen! Unterhalb des Bogens fällt ein Cliff ca. 40 Meter tief nahezu senkrecht ab. Diese Wand ist von technisch unten noch am ehesten durchsteigbar. Es gibt einige Trittlöcher. Wer schwindelfrei, klettererfahren und trittsicher ist mag es versuchen, wird aber oberhalb auch noch die beschriebene Stufe ohne Trittlöcher überwinden müssen. Wenn jemand diese Strecke begehen will, dann muss er es aus diesem Grund von oben versuchen, auch wenn es von unten einfacher wäre. Es ist zwar ein atemberaubendes Abenteuer, aber ich rate dringend davon ab!


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    Der Trail durch Cedar Tree Arch


    Für alle normalen Besucher beginnt hier der Rückweg.


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    Nur durch einen Lichtfleck offenbart sich Trap Arch


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    Die immer tiefer stehende Sonne bringt die Formen und Farben der Cliffs erst richtig zur Geltung. Schade, wenn man zu früh da ist.


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    Die Alkoven werden jetzt besser ausgeleuchtet


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    Noch einmal präsentiert sich der gewaltige East Rim Arch


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    Das Licht ändert sich minütlich


    Kurz bevor man zum Fuss der oben beschriebenen Steigung in der Geröllhalde auf der anderen Seite der Ridge gelangt, zweigt der Weg hinunter nach Fruita ab. Auf diesem Weg findet sich noch der Window Rock Tower, ein kleiner Arch, der an den Tower Arch in den Klondike Bluffs erinnert - nur eben eine Miniaturausgabe!


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    Kurz vor Sonnenuntergang auf dem Rückweg an der Nordflanke der Ridge. In der anderen Richtung hatte sich der Felsabbruch mit seiner Adlerskulptur nicht offenbart.


    Rattlesnake Canyon ist ein phantastischer Platz, nicht nur für Archhunter und Photographen, wenn man die Schwierigkeiten (nicht ganz unproblematische An- und Abfahrt, beste Bedingungen erst am späten Nachmittag) akzeptieren kann. Vielleicht ist es ja eine gute Idee, die Nacht im Zelt zu verbringen. Allerdings ist das an den Arches, der Ridge, dem Trailhead und entlang der Road auf den letzten 1,5 Meilen vor dem Trailhead verboten.


    Wo bekommt man aktuelle Informationen?
    An der Ausfahrt der I 70 befindet sich ein Colorado Visitors Center. Den Besuch kann man sich sparen, die Volunteers vor Ort sind ahnungslos. Das Zentrum bietet allerdings Unmengen der üblichen Flyers von touristischen Zielen in Colorado, - allerdings nicht von solchen wie Rattlesnake Canyon. Was ja vielleicht auch ganz gut ist!


    Andere Möglichkeit: Das Visitors Center des Colorado Monuments. Man kann Glück haben, jemanden mit Kenntnissen zu erwischen, man kann aber auch Pech haben: Meistens bekommt man nur Floskeln, die nicht wirklich weiterhelfen. Aber es gibt Karten zu kaufen! Die USGS Topomap 1:100.000 "Grand Junction" oder die 1:50:000 Topomap "Mesa County". Beide helfen weiter.


    Die beste Adresse für Auskünfte ist das BLM Büro in Grand Junction. I 70 verlassen in Richtung Airport, dort zum Rental Car Return nach links abbiegen - das Büro ist gleich das erste Gebäunde links. Vielleicht zuvor anrufen (970-244-3000), wann man jemanden mit Kenntnissen über Rattlesnake Canyon sprechen kann. © RRS 2004


    Gruss


    Rolf

    Zitat

    Original von Kalle
    Hallo zusammen,
    wenn ein Reisender sich als Fahrer bei einer geführten Jeeptorur als Fahrer zur Verfügung stell und etwas passiert, wie sieht da der Versicherungsschutz aus ?
    Welches Gericht entscheidet ?


    Hallo Kalle!


    Wo findet das Ereignis statt? In den USA? Dann gilt US-Recht in jedem Fall.


    Aber irgendwie ist mir die Konstellation noch relativ unklar?


    Gruss


    Rolf

    Zitat

    Original von heinzla
    Was würdest Du dir den wünschen, was auch bezahlbar wäre bzw. für den normalen Straßenverkehr zugelassen ?( 8)


    Hi Heinzla!


    Etwas ganz einfaches, aber leider wohl nicht so einfach zu realisieren:


    Steuerbar ausfahrbare Hydraulikstempel in der Nähe der Räder, also quasi wie eingebaute Wagenheber. Um das Fahrzeug anzuheben, wenn es sich eingegraben hat.


    Sonst muss man das nämlich mittels Wagenheber händisch liften und dann die Räder unterbauen. Und wer schon mal in wasserführendem Kies festsass, weiss warum ich das wünsche. Ausgraben ist nämlich kontraproduktiv. Man vergräbt das Gefährt immer tiefer!


    Gruss


    Rolf


    Hi folks,


    das stell ich mir grad so vor, wie dann einer die Kamera abreisst? :D Oder brauchen die die Kamera, weil die Kiste jetzt keinen Rempler mehr verträgt?


    Also mal ehrlich, wie soll das praxisgerecht funktionieren? Einen richtigen Überblick hat man ja nur mit ein paar Meter Abstand. Montieren die jetzt das Teil an einen 10 Meter langen Ausläufer? Bräucht ich aber mehrere, - vorn, hinten und an jeder Seite einmal. 8) Oder gibts so ein ferngesteuertes Ufo, dass um die Fuhre rumfliegt? Und wie bleibt das Teil z.B. im Südwesten staub- und schlammfrei?


    Sorry, das scheint mir was für Leute zu sein, die besser eh nicht ins Gelände fahren.


    11 bis 14 Lautsprecher? Klasse, das übertönt natürlich garantiert jedes Aufsetz- und Schleifgeräusch. :D Kommt das daher, weil Range Rover jetzt Ford ist (den Explorer haben die ja auch nicht richtig hingekriegt)?


    Ich persönlich würd mir da ja was ganz anderes wünschen!


    Gruss


    Rolf

    Hi folks!


    Lieblingsrestaurants? In den USA?


    Zwei - und dummerweise am gleichen Ort. In Durango, CO!


    - Mahogany Grille im historischen Strater Hotel
    - Palace Restaurant an der Train Station


    und früher Mr. Rosewaters (Breakfast). Gibts aber leider nicht mehr. Hat sich zur Ruhe gesetzt.


    Auch noch bemerkenswert:


    - Bucks T4 in Big Sky, Montana


    - Handlebars in Silverton, CO. Gute Hausmacher-Kochkunst in rustikalem Ambiente. Besonders schön, wenns draussen schon kalt wird und der ungewöhnliche Kamin an ist.


    Die grösste Katastrophe von allen (die etwas Besseres sein wollen):
    - The Christmas Tree in Flagstaff, AZ


    Gut in Moab - unserer Home Base:
    - Golden Steak fürs Frühstück - kein Glamour, aber gutes Essen. Auch der Sheriff geht hin. 8)
    - Bucks für Steaks
    - und natürlich ein Bier!


    8) 8) 8)


    Gruss


    Rolf

    Paradox?


    Sie wissen was paradox ist? Gut! Aber wissen Sie auch WO Paradox ist? Nein? Hier erfahren Sie es!


    Paradox liegt im Westen Colorados. Es ist eine kleine Farm- und Ranch-Community im gleichnamigen Valley, das durch den Dolores River gebildet wurde. Die CO 90 durchzieht das Tal fast auf der ganzen Länge. Nahe der Brücke über den Colorado River findet sich der historische Store von Bedrock. Obwohl nur wenige Häuser umfassend hat Bedrock ein eigenes Postamt. Zwar sind wir hier in Colorado, trotzdem ist Moab, UT die nächstgelegene Stadt. Man erreicht Paradox von Moab auf der US 191 in südlicher Richtung, biegt dann an der LaSal Junction nach Osten auf die UT 46 ab, die ab der Stateline die Bezeichnung CO 90 trägt. Man kommt durch LaSal, einer kleinen Ansiedlung, die ihre beste Zeit vor 50 Jahren während des Uran-Booms hatte - die berühmte Mi Vida Mine von Charlie Steen liegt südlich nicht weit weg am Rande des Lisbon Valley. Einige Meilen weiter befindet sich die Ghost-Site Old LaSal, dann taucht man mit Hilfe von Haarnadelkurven ins Tal des LaSal Creek ab. Hier ist altes Mining-Gebiet und wer sich umsieht, wird Mines entdecken. Nach einigen weiteren Meilen biegt die Strasse in den Spring Creek Canyon ab um endgültig über einen kleinen Pass zum Paradox Valley abzutauchen.


    Ungewöhnlich, dieser Name! Paradox - was soll hier paradox sein?


    Man sollte an der Linkskurve, in der sich das Tal öffnet, anhalten und aussteigen. Paradox Valley liegt zu Füssen, auf beiden Seiten von den üblichen Wingate Cliffs gerahmt. Im Westen ragen hoch die LaSal Mountains auf.


    Die Landschaft, - das Valley an sich - ist es, das den Namen durch ein ungewöhnliches Feature gab. Der Fluss fliesst nicht wie gewohnt längs das Tal hinab, nein er überquert es! Das ist paradox! Der Fluss kommt aus einem der in der Gegend üblichen Red Rock Canyons und tritt durch die Südwestwand in das Tal ein, überquert es auf nahezu dem kürzesten Weg und verschwindet durch eine Lücke in der NO-Wand wieder in seinem gewohnten Canyon. Diese Lücke kann man sehr gut vom Aussichtspunkt sehen, das Eintrittsportal weniger gut. Westlich des Flusses erstreckt sich das so wenig passende Tal noch über 7-8 Meilen, nach Osten sind es sogar mehr als 17 Meilen. Es steigt vom Fluss weg nach beiden Seiten an. Falls die Szenerie vertraut vorkommt - das Spanish Valley von Moab ist genauso geformt, wenngleich mit anderen Dimensionen. Dort ist der Colorado River der "Schuldige".


    Wie entstand das ungewöhnliche Paradox Valley? Keine Angst, ich werde nicht die gesamte geologische Historie erzählen, auch wenn diese ausgesprochen spannend ist. Wen es interessiert, der bekommt alle nötige Literatur zu kaufen.


    Paradox Valley ist eigentlich garkein Tal, sondern im Gegenteil eine Aufwölbung! Kaum zu glauben? Trotz allem, es stimmt! Vor Jahrmillionen geriet das im Untergrund liegende Steinsalz in Bewegung und wurde entlang einer Falte plastisch nach oben gedrückt. Es hob die darüber liegenden Sedimentschichten - zumeist Sandstein - langsam an und bildete einen langgestreckten Hügel. Quer dazu floss auch schon zu dieser Zeit der Dolores River in einem tief eingeschnittenen Canyon, der eine Verlagerung des Laufes verhinderte.


    Die Erosionstätigkeit des Flusses hielt weiter an und es kam, wie es kommen musste. Irgendwann durchschnitt er die angehobenen Deckschichten und kam mit dem Salz in Kontakt. Steinsalz ist nunmal wasserlöslich, also wurde das Salz aus dem Untergrund als Sole abtransportiert. Die Folge: die Aufwerfung sackte zusammen, es entstand eine Art Graben. Da die Lösung am Fluss am stärksten ist, liegt dort auch das Bodenniveau des Grabens am niedrigesten.


    Dieser Vorgang findet auch heute noch statt. Am Eingang zum Valley ist der Dolores River kaum mit Salz belastet, beim Verlassen des Tales aber stark! Er transportiert jedes Jahr mehr als 200.000 Tonnen Salz ab. Von der Mitte des Tales bis zum Fluss-Ausgang treten regelrechte Salzquellen auf und fliessen in den Fluss. Im Boden findet man Grundwasser, das 8 mal salziger als Meereswasser ist.


    Fährt man auf der CO 90 nach Osten, bemerkt man den mehr oder weniger kontinuierlichen Anstieg des Geländes, dadurch verursacht, dass die Erosionskraft des Flusswassers mit der Entfernung nachlässt. Weit entfernt vom Fluss kommt man über einen Sattel in eine folgende flachere Mulde. Bis hierher reicht die Lösungskraft (noch) nicht, die flache Mulde wird geologisch identisch durch den Dry Creek gebildet, sozusagen eine Miniaturausgabe der Situation im Paradox Valley.


    Diese Salt Valleys sind typisch für die Grenzregion Colorado-Utah. Alle tendieren in nordwestlicher Richtung, alle haben die gleiche Ursache, die riesigen Salzvorkommen, die sich entlang alter Verwerfungsschwärme wie Keile nach oben drückten! Spanish Valley, Salt Valley (Arches), Castle Valley, Lisbon Valley, Paradox Valley, Sinbad Valley, Big Gypsum Valley und Dry Creek Basin sind sozusagen Geschwister und weltweit ziemlich einzigartig.


    Nordöstlich und nördlich des Valleys - entlang der Südwest-Flanke des Uncomphagre Uplifts befinden sich in den Canyons des San Miguel und Dolores sowie auf den Mesas zahlreiche Minen. Ortsnamen wie Vancorum und Uravan sagen etwas über die abgebauten Erze (Vanadium, Cobalt, Uran). Die durch den Abbau verursachten gravierenden Umweltbedrohungen in Form von radiaktiven Halden versucht man seit einigen Jahren zu sanieren. Eine weitere durch Bergbau entstandene Ansiedlung ist Gateway am Eingang des Unaweep Canyons, einer weiteren geologischen Rarität. Aber ausserhalb dieses Berichts!


    Paradox und seine Umgegend haben noch mehr zu bieten:


    Dolores Canyon: ca. 1,5 Meilen östlich der River Bridge geht nach links eine recht gute Gravel Road ab, die das Tal überquert und in den nörlichen Canyon des Dolores hineinführt. Man kommt an einer Sole-Verdampfungsanlage vorbei und dann: ein enges Tal mit einem richtigen Fluss! Nach 4 Meilen die Einmündung des San Miguel in eindrucksvoller Szenerie. Ab hier folgt die Strasse dem San Miguel nach Uravan. Dort gelant man auf die CO 141 - rechts nach Vancorum und ggf. zurück ins Paradox Valley, - links in Richtung Gateway nach Norden. Man kann sich aber auch nach SW wenden und auf Gravel den Hyroglyphic Canyon hinauf auf die Sawtooth Ridge in ein altes Minengebiet fahren. Der Weg - teils 4WD - führt oben auf den nörlichen Klippen entlang des Paradox Valleys mit teils sehr schönen Ausblicken nach Osten und erreicht die CO 90 am Ostende des Tals. An der Mündung des San Miguel finden sich die ersten Spuren einer historischen Wasserleitung. Man schaue nach Holzbalken hoch oben in der nörlichen Canyonwand. Diese Leitung sollte vor einem Jahrhundert einen Mining-Distrikt oberhalb des Dolores mit Wasser versorgen. Das Ganze wurde aber nie rentabel. Am besten sieht man die Reste und bekommt eine Vorstellung von der fast unmenschlichen Leistung, wenn man auf der CO 141 in Richtung Gateway fährt. Nach einigen Meilen verläuft die Strasse hoch oben über der Schlucht des Dolores. Rechts befindet sich eine gigantische Navajo-Sandsteinklippe, links in einer Linkskurve kann man rausfahren und von einem Aussichtspunkt in die Schlucht hinuntersehen und auf eine lange Strecke die Leitung verfolgen.


    Der Dolores River Canyon in Richtung Gateway gehört zu den eindrucksvollsten und mächtigsten Canyons des Red Rock Country, durchaus auf einer Höhe mit der UT 121 entlang des Colorado Rivers. In Gateway kann man ca. 500 Meter südlich der Flussbrücke nach links abbiegen und am Rande der LaSals nach Moab zurückfahren. Diese Strecke geht bis auf über 2.500 Meter Höhe und bietet gute Chancen zur Wildbeobachtung. Allerdings sollte man Karten und GPS zur Navigation haben, auch wenn die Strasse meist breit und gut geschottert ist. Es gibt einie Möglichkeiten, falsch zu fahren! Über Gateway steht noch der mächtige Block der Palisade, einer Mesa, die zu den schönsten im Südwesten gehört.


    Biegt man im Paradox Valley direkt hinter dem Gefälle hinunter ins Tal in Richtung Paradox (Ansiedlung) ab um bei den Häusern nach links auf die LaSals zuzufahren, dann gelangt man auf eine Road, erst noch Teer, dann Gravel, die ebenfalls in die LaSals führt. Von hier kann man vielleicht von Ende Juni bis September über den Geyser Pass zurück nach Moab fahren oder entlang der Ostflanke der Berge, wo man im Nordosten auf die Gateway Road trifft. Nimmt man Moab als Ausgangspunkt, dann gibt es somit viele Möglichkeiten, den Kreis zu schliessen. Entlang der Road findet man noch einen schön im Wald liegenden Stausee und auch für die Begegnung mit Schwarzbären stehen die Chancen nicht schlecht. Mule Deers, Elks und Marmots gehören sowieso zur "Bevölkerung". Auch hier sollte man navigieren können!


    Der südlich des Valleys gelegene Canyon des Dolores Rivers ist einer der schönsten Flusscanyons des Südwestens. Allerdings auch einer der abgelegensten und besonders schwer zu erreichen! Zwischen Big Gypsum Valley und Paradox ähnelt der Flussverlauf streckenweise durchaus den Goosenecks des San Juan. Muleshoe Bend ist eine grossartige Fluss-Schlinge. Wohl kaum ein Tourist wird diese Highlight zu Gesicht bekommen. In den Hängen des Canyons gibt es Herden von Bighorns, die 50 Tiere und mehr umfassen können.


    Wie gelangt man dorthin? Eines vorneweg - ohne 4WD, Ausdauer, gute Fahrzeugbeherrschung, Topomaps und GPS sind die Chancen gleich Null. Ansonsten hier die folgende Hilfe: ca. 9 Meilen östlich der Dolores Bridge im Paradox Valles liegt links der Strasse eine Schottergrube. Eine Meile weiter geht nach rechts eine erst recht gute Gravelroad ab, die schnell über Schutthalden den Talhang erklimmt und sich dabei wieder westlich wendet. Auch hier gute Blicke über das Valley. Man gelangt in das Minengebiet der Opera Box-, Uranus-, Pluto-Mines (alle nicht mehr aktiv). Eine Route - man hält sich andauernd entlang des Valley-Cliffs (Davis Mesa) bis man auf einen überragenden Aussichtspunkt kommt, der genau über dem Eintrittsportal des Dolores in das Valley liegt - der Fluss, die Bridge und Bedrock Store liegen quasi zu Füssen. Dieser Weg ist nicht einfach zu befahren und Sackgasse.


    Die andere Alternative: Zwischen Opera Box- und Uranus Mine nach SW abbiegen, entlang der Nordkante der Wild Steer Mesa (kann man garnicht verfehlen und durch die Schlucht des Gregory Creeks zur Südseite der Skein Mesa (ebenfalls gut auszumachen) und von dort zum Punkt hoch über den Muleshoe Bend. Abstiege zum Fluss kaum möglich, die Schlucht ist um die 400 Meter tief! Problematisch: die Navigation in den Wäldern des Hochlands, - daher GPS und Topomaps. Jenseits des Dolores der tiefe LaSal Creek Canyon, weiter im SO der ausgedehnte Bull Canyon. Dies ist touristisch völlig unberührtes Gebiet, das geradezu zur Exploratio herausfordert. Aber mit Bedacht, man ist hier im Falle eines Falles völlig auf sich gestellt. Nach Süden hin ins Gypsum Valley kann man übrigens wegen der hohen Cliffs nicht gelangen, es sei denn, man schlägt sich weit nach Osten durch.


    Minen, von denen es reichlich gibt, nie betreten! Je nach geologischen Gegebenheiten kann in den Stollen das unsichtbare, nicht zu riechende oder zu schmeckende hochradioaktive Radon-Gas konzentriert auftreten. Herumliegendes Dynamit gehört ebenfalls zu den Gefahren. Da es schon einige Jahrzehnte herumliegt, kann es sich wieder zurück in TNT verwandelt haben, das sehr leicht auf Schlag oder auch Tritt zündet. Dass die alten Stollen unstabil sein können, versteht sich von selbst. Vorsicht auch vor nicht abgedeckten Schächten! Also immer die alte Regel beherzigen "Stay out! Stay alive!"


    Sie sehen, auch ein Paradox ist eine Reise wert! © RRS


    Gruss


    Rolf