Gestern Abend habe ich mir ein Konzert der anderen Art gegönnt.
2. Kurt Oster Beat Revival in Recklinghausen
Dort spielten 7 Bands, die auch schon in den 60ern auf der Bühne standen und bei den damaligen Beatfestivals mitmachten.
Ich war damal so um die 17 und die gestrigen Besucher wohl auch. Aber die Stimmung war gut und die Musik auch. Bei ein/zwei Sängern schwächelte das Stimmvolumen, aber an den Instrumenten waren die älteren Herren immer noch gut.
Wenn ich bedenke, das ich vor 40 Jahren so schon unterwegs war.
Hier ein paar Kommentare aus der Presse
Eine Veranstaltung zu Ehren und zur Erinnerung an den Stadtjugendpfleger KURT OSTER , dem Initiator der legendären Jugendbälle und Beatfestivals in der Vestlandhalle ( Recklinghausen) in den 60er Jahren. Er verstarb viel zu früh mit nur 61 Jahren. Zu Lebzeiten ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz für seine Verdienste um die Jugend.
7 Bands werden an diesem Abend auf der Bühne stehen:
Big Wheel - Dr. Soul - Lucky & The Giants - Percy & The Gaolbirds - Shaggy Dad -Silver Strings- Vincebus
Special guests : Rolf "Öl" Peters und NINO
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Als die Beatles 1963 ihre ersten Singles auch in Deutschland veröffentlichen, sollte dies ungeahnte Folgen haben: „Twist And Shout” und „I Wanna Hold Your Hand” werden nicht nur zu Hymnen einer Generation – sie setzen auch eine nie dagewesene „Gruppendynamik” in Gang: In kürzester Zeit schießen die Bands wie Pilz(köpf)e aus dem Boden – im Revier zählen Zeitgenossen zwischenzeitlich 1500 Formationen. Ihre Namen: The Dakotas, The Levis Boys, The Curries , The Rangers, The Hurricanes...
Hauptstadt des „Ruhrgebeats” und Mekka von „Beatern”aus Nah und Fern: Recklinghausen mit seiner Vestlandhalle. „Zu Spitzenzeiten traten da an einem Wochenende fast 100 Bands vor 10 000 Zuschauern auf – es war Wahnsinn!”, erinnert sich einer, der dabei war: Jürgen „Matu” Matuszewski erlebte die wilde Zeit nicht nur als Fan. Er gehörte zu jenen Beatboys, die die Gitarre (respektive den Bass) auch selbst in die Hand nahmen. Mit seiner Band Lucky & The Giants stand er viele Male auf der Bühne der Vestlandhalle. „Ich erinnere mich noch genau, wie mir ein Freund zum ersten Mal 'Twist And Shout' vorspielte. Danach wusste ich: Das will ich auch mal machen”, so der heute 59-Jährige.
Dazu zählt auch die an jenen Mann, der Recklinghausen zum Liverpool des Ruhrgebiets machte: Kurt Oster – nicht etwa ein gewiefter Manager oder visionärer Rock'n'Roll-Impresario, sondern einstiger Jugendpfleger der Stadt. Die legendären Beat-Schlachten in der Vestlandhalle: Sie waren seine Maßnahme zum „vorbeugenden Jugendschutz”!
Oster erkannte: Man darf die Beat-Begeisterung nicht verteufeln – wie es so viele Erwachsene taten –, man muss sie vielmehr in geordnete Bahnen lenken. Und dies gelang dem bei der Jugend beliebten Beat-Beamten: „In der Vestlandhalle ging es immer sehr gesittet zu. Es gab natürlich auch keinen Alkohol – wir haben höchstens mal gepafft...”, erinnert sich Jürgen Matuszewski. Dem Erfolg der Jugendbälle, Festivals und Band-Wettstreite tat dies keinen Abbruch. Zu besten Zeiten spielten alle zwei Wochen Beatbands vor Tausenden von Teenagern. Darunter Top-Truppen wie die Lords und die Rattles, aber auch zahllose lokale Stars wie die German Blue Flames oder Frederic & The Rangers.
Viele dieser Beatboys von einst sind noch heute aktiv – auch Jürgen Matuszewski. Der pensionierte Postler zupft nicht nur den Bass bei Lucky & The Giants, er kümmert sich zudem um die Bewahrung des Beat-Erbes sowie das Andenken an den 1982 verstorbenen Kurt Oster. Gemeinsam mit Bandkollege Elmar Habicht veranstaltet er am 15.11. zum zweiten Mal das Kurt-Oster-Beat-Revival (s. Info). Auf der Bühne stehen dabei zahlreiche Bands und Musiker, die schon damals in der Vestlandhalle um die Wette beateten. Percy & The Gaolbirds aus Enger – 1966 Sieger beim großen Recklinghäuser Beat-Festival – rücken gar in lückenloser Urbesetzung an. 100 Prozent original auch das Programm – „Matu” verspricht: „Gespielt werden nur Songs aus den 60ern – so wie einst in der Vestlandhalle!”