Reisebericht: Rainbow Terrace

  • Rainbow Terrace:


    Schon wieder nordwestlich von Moab? Ja, natürlich, in dem Gebiet könnte man vermutlich einige Wochen verbringen und hätte noch längst nicht alles gesehen! Also noch ein Ziel, diesmal mit vorherrschend roten Farben, auch wenn von "rainbow" die Rede ist.


    Um es gleich vorweg zu nehmen, die beschriebene Route ist ohne 4WD und eine gewisse Erfahrung nicht zu bewältigen. Für Wanderer bietet sich eine wenig begangene Route, deren Länge man in gewissem Masse selbst bestimmen kann (maximal ca. 20 km)


    Wir brechen auf, wiederum von Moab nach Norden, wiederum auf der US 191! Die in anderen Beschreibungen aufgeführte Route über die Blue Hills Road bringt uns auch diesmal in die Nähe des Zielgebiets.


    An der Abzweigung zur Dubinky Well Road (UTM 12S 060011x, 429305x) fahren wir geradeaus weiter nach Nordwest, aber nur für eine Viertelmeile. (UTM 12S 059982x, 429332x) und folgen dem Trail schräg nach links. Im letzten Jahr war er frisch gegraded, somit eher eine Road als ein Trail. Levi Well Trail wird er genannt. Er führt uns durch die nördlichen Blue Hills hinüber in den oberen, flachen Teil des Ten Mile Canyons. Nach knapp eineinhalb Meilen rechts Levi Well, ein alter Brunnen zum Vieh tränken.


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    Auf der Levi Well Road in den Blue Hills


    Weiter gehts in mehr oder weniger westlicher Richtung. Rechts und links sind rote Cliffs aus Entrada Sandstein zu sehen. Weit in der Ferne grüsst das Reef der San Rafael Swell. Der Zustand des Weges ist stark davon abhängig, wann das letzte Mal gegraded wurde und wie die Niederschläge der letzten Zeit aussahen. Er wird zumeist HC erfordern, gelegentlich sogar 4WD.


    Wir fahren bis zu UTM 12S 059180x, 428923x. Dort gehen schwache Spuren nach Süden, denen wir folgen. Sind diese nicht zu finden, fährt man weiter, weniger als eine Viertelmeile und folgt dem nächsten grossen, sandigen Wash in gleicher Richtung. Irgendwann treffen beide Routen zusammen. Jedenfalls baut sich vor uns das weite Amphitheater der Rainbow Rocks auf.


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    Fahren im Wash, Vor uns die Rainbow Terrace


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    Das Amphitheater bis hin zum Tombstone am Ende der Cliffs


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    Blick nach Norden zum Ten Mile Wash. Am Horizont grüssen die Book Cliffs


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    Rainbow Terrace mit einem einfachen Stück des Trails


    Der Trail führt uns in Richtung der nordöstlichen Ecke. Über Sandhügel erklimmen wir die Steinterrasse unterhalb der hohen Cliffs - Rainbow Terrace! Die Spur ist nicht immer gut definiert, aber trotzdem kaum zu verfehlen. Rechterhand der nicht allzu hohe Steilhang der Terrace, links das Cliff.


    Im weiten Bogen schwingen sich die Rainbow Rocks nach Südwesten. Ein abgesetztes zweites Teilstück liegt nördlich eines riesigen, weissen Slickrockfeldes, das beide Teile trennt. Der Farbkontrast ist erstaunlich, die tiefroten, teilweise hell gebänderten Felsen des Entrada-Sandsteins und der helle, weisse Navajo-Sandstein des Slickrock-Gebiets, dessen Oberfläche entfernt an ein Gehirn erinnert. Die roten Entrada-Schichten werden an einigen Stellen von Morrison-Formation überlagert, teilweise regelrecht gekrönt.


    Schwer ist die Fahrt bisher nicht, aber jetzt baut sich ein Hindernis auf! Ein hausgrosser Felsklotz versperrt uns den Weg! Rechts ist die Lücke eng, es droht der Steilhang! Links könnte es fürs Fahrzeug knapp werden, die Breite der Durchfahrt schein unzureichend. Seien Sie beruhigt, beides ist möglich. Mit ein bischen Vorsicht kein Problem daran vorbeizukommen.


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    Vor Schreck verwackelt oder war es ein Schlag vom Fahrzeug? Wie kommt man daran vorbei?


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    Bitte nicht abstürzen!


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    Von der anderen Seite siehts garnicht so schlimm aus - aber Achtung auf den Graben rechts und die Steinkante links!


    Weiter gehts auf der Terasse nach Süden, der Knick in Richtung Westen ist schon zu erahnen. Was ist denn das da ganz im Westen des Höhenzugs? Kenne wir das nicht? Natürlich kennen wir das, es ist die längst vertraut gewordene Landmark des Tombstones, der die Rainbow Rocks im Südwesten abschliesst. Dort ungefähr führt uns die Route hin.


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    Weiter gehts auf der Rainbow Terrace


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    Ein Krönchen ziert das Cliff


    Auch hier lohnt es sich, am Nachmittag vorbeizukommen - der Bilder wegen. Kurz vor Sonnenuntergang wird die Lichtstimmung oft regelrecht dramatisch, aber immer dran denken, dass man denn eventuell in die Dunkelheit kommt.


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    Links die Cliffs zum Tombstone hin, in der Mitte das helle Slickrockfeld und rechts der zweite Teil der Rainbow Rocks, an dessen Rand sich Arches finden lassen


    Der Trail bleibt nicht überall so gemütlich, es gibt auch eine Stelle, an der durchaus Vorsicht angebracht ist, um mit dem SUV heil darüber hinwegzukommen. Ein kurzes, steiles Stück wie eine Stufe. Aussteigen, genau erkunden, bei Bedarf eine neue Route durch Aufhäufen von Steinen bauen. Sobald die Route nach Westen wegdreht, wird hin und wieder die Route etwas schwerer zu finden, aber es ist kein unlösbares Problem. "Immer an der Wand entlang" lautet die Devise.


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    Einer der steilen und schräg hängenden Abstiege. Die Stelle ist anspruchsvoller als es das Bild erkennen lässt
    Nur wenige hundert meter nördlich des Tombstones treffen wir auf einen grösseren Weg, der uns nach links zum Tombstone und damit auf eine vetraute Route bringt. nach rechts können wir auf das grosse grauweisse Slickrockfeld gelagen, welches die ganze Zeit zwischen den beiden roten Blöcken herübergrüsste. Ein herrlicher Irrgarten! Von hier führt ein kaum zu erkennender Trail zurück zur Rainbow Terrace. Wer ihn fahren will, sollte das besser von der anderen Seite tun, von hier ist er kaum zu entdecken.


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    von der der Dubinky Well Road zugewandten Seite ist vom grossen Ampitheater nichts zu erahnen. dafür lassen sich die Rainbow Rocks von dieser Seite leicht ersteigen und als erhöhter Aussichtspunkt nutzen


    Zu Fuss kann man noch hinüber zur nördlichen Mesa wandern und nach den beiden Kneehi-Arches suchen. Warum die wohl so heissen? Raten Sie mal! Überhaupt kann man die ganze Gegend auch ohne SUV erforschen. Auf den bekannten Routen bis zum Tombstone fahren, was bei gutem Wetter auch mit Pkw geht und von dort aus laufen. Vielleicht erst an der wand entlang, dann durcu das Slickrockfeld zurück. Es dürften allerdings 7-9 Meilen zusammenkommen.


    Anmerkung: die Bilder sin im Abstand von 4 Jahren entstanden.


    © RRS 2006

  • Hi Rolf !


    WIEDER einmal ein toller Bericht. Die Felsen und überhaupt die Landschaft trifft genau meinen Geschmack.
    Besonders gut gefällt mir das Cliff mit dem "Krönchen" top26


    Und zum Rätsel: "Kneehi".... ich spreche ja bekanntlich kein englisch :-),
    denke mir aber, daß die Arches vielleicht kniehoch sind ? Sollte ich total daneben liegen, einfach lächeln oder ignorieren top12

    Humor ist der Knopf der verhindert, dass mir der Kragen platzt.

  • Klasse!! Das ist mal wieder ein super Bericht über eine schöne Gegend, die mir auch wieder total zusagt. top20 top39


    Und schon habe ich wieder einen weiteren Grund, in die Gegend zu fahren. Hatte zwar schon mal was darüber gehört, aber noch nie Bilder davon gesehen. Da kommen ja wirklich wieder Begehrlichkeiten auf. :-)

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