Auf Abwegen in Arizona, Holbrook - Willcox

  • Vorausgeschickt sei folgendes:


    Diese Strecke kann man verwenden, um vom Petrified Forest NP zum Chiricahua NM zu gelangen.
    Aber man sei gewarnt.


    Positives: Abseits der ausgetretenen Pfade, für Massentourismus unerschlossen, eine Gegend die man normalerweise nie sieht, viel Freizeitaktivitäten von Locals und ein paar kleine Überaschungen.


    Negatives: über viele Meilen keine Services, viele Kurven, für Wohnmobile wahrscheinlich ein wahres Abenteuer, keine 'Höhepunkte' wie man Sie in den Reiseführern finden würde.


    1. Teil) von Holbrook über den 180, 180A, 61,60 nach Springerville


    Natürlich kann man von Norden kommend auch nach dem Petrified Forest NP in die 180 einbiegen.


    Die Strecke führt aus der Wüste durch ein Stück Prairie in eine Hügelkette. Man sieht nicht viel, ein paar Hügel mit Löchern von, so wie es aussieht, eher kleinen bergmännischen Erfolgen, ganz wenig Besiedelung und absolut nichts, das zum verweilen einlädt.
    An der Junction von 60 und 61 kann man nach Westen in Richtung Show Low abbiegen, macht aber nur Sinn wenn man den Tank leer hat.
    Danach sieht man Berge auf sich zukommen und fährt einfach in Richtung US191 den man dann in Richtung Süd auch einschlägt.


    Ist Springerville erreicht (man kann nach Eagar ein Schleife einlegen) ist es Zeit noch einmal ans Essen und Trinken, eine kleine Erleichterung und den Zustand des Autos zu denken.
    Ab hier sind mindestens 3 Stunden Fahrt mit einem sehr dünn gestreuten Netz von PortAPottys zu bewältigen.


    2. Teil) Springerville - Clifton


    Ab Springerville fährt man in die Berge. Die Strasse ist gut ausgebaut, einige Kurven verlangen aber 15-20 MPH, nicht die Beschilderung wohlgemerkt, sondern der Kurvenradius! Und von den Kurven gibt es viele!


    Siehe Mapquest: Total Est. Time: 3 hours, 0 minutes Total Est. Distance: 121.13 miles


    Von den 120 Meilen sind ungefähr 50 wie ein normaler Highway mit 50-55 MPH zu fahren, der Rest dementsprechend langsamer.


    Belohnt wird die Mühe mit teils spektakulären Aussichten von relativ großer Höhe durch das teils gebirgige Hinterland von Arizona. Auf der Strecke begegnet man einigen Campgrounds und Kleinstsiedlungen die wohl hauptsächlich von einheimischen Wanderern und Jägern verwendet werden. Benzin habe ich auf 75 Meilen keinen gefunden!
    Abgesehen von den teils wunderschönen Aussichtspunkten ist das Fahren an und für sich ein Erlebnis.
    Nachdem man die erste Anhöhe bis Alpine hinter sich gebracht hat, windet man sich über den Bergrücken, einmal nach links und einmal nach rechts. Öfters hat man den Eindruck jetzt geht es endlich wieder dem Talboden zu, wechselt die Straße von der einen Seite eines Berges auf die andere des nächsten und anstatt bergab findet man sich in der nächsten Steigung. Die Kurven sind eng und unübersichtlich - und wenn das nicht genügt um einen wach zu halten, dann schaffen es die Eingeborenen mit Ihren Pickups die an und ab um die nächste Kurve schneiden!
    In Fahrtrichtung Süden hat vor allem der Beifahrer ein paar spannende Minuten vor sich, da es über einige Kilometer durch enge Kurven und Kehren immer wieder dem ungesichterten Abhang entlang geht!


    'Belohnt' wird man nach ca. 2,5 Stunden Fahrt mit dem Anblick eines total zerfressem Gebirges. Der Highway führt ein paar Kilometer durch die Morenci Mine - die größte Open Pit Mine, die aktiv ist, und einige tolle Einblicke in den Bergbau mit schwerem Gerät bietet.


    Ein kleiner Einblick:


    http://www.rshantz.com/Mines/Arizona/Morenci/Morenci.htm


    und


    http://www.phelpsdodge.com/Com…nment/MorenciMineTour.htm


    Wer Lust hat - das PDF mit der Tour auf der linken Seite hat noch ein paar Bilder und beschreibt die Minentour (Achtung 1,4M)


    Nach der Mine kann man endlich wieder Coffee von der Tanke holen (mit einem großen Baby Ruth wie in meinem Fall so üblich - bei meiner Frau ist es immer ein flavoured Coffe, meist French Vanilla; genug abgeschweift, zurück ins Auto.


    Nach der Mine geht es hinunter in die alte Minenstadt, die wie üblich viel Ruinen und 'Waste' aufzuweisen hat. Wenn man sich die Verfärbungen neben der Strasse ansieht, dann weiss man warum man an vielen Stellen der Erde die Finger vom Leitungswasser läßt :31:


    Nach Clfiton wird es wieder ruhiger:


    3. Teil) Clifton - Willcox


    Nachdem man die Berge hinter sich hat fährt man über und durch einige Hügelketten erst nach Süden, dann nach Westen. Lange hat man noch die Terrassen des Bergwerks im Rückspiegel, um dann in ein breites Tal mit Baumwollplantagen!!! zu kommen. Ich hatte noch nie bewußt ein Baumwollfeld gesehen (obwohl ich in CA wohl an einigen vorbeigefahren bin) und ich wahr mehr als überrascht ausgerechnet in AZ darauf zu treffen.


    Safford hat ausser 2 großen Jails wohl sonst nicht viel zu bieten und man wendet sich wieder in Richtung Süden um nach knapp 30 Meilen dan Interstate wieder zu finden. Auch hier findet man sich wieder auf einem schönen Highway durch hügeliges Land wieder, bis sich im Süden ein Tal auftut in dem sich der I10 schlängelt und Arizona wieder zum steinigen, sandigen Land wird, das man eigentlich auch erwartet.


    Apropos Willcox - Übernachten ist kein Problem - Das Essen schon eher, aber McD und Pizza Hut sind vertreten (Herz was willst du mehr), Dennys habe ich keinen entdeckt ebensowenig wie IHOP, Red Lobster,....



    Noch eine kleine Anmerkung: Die Strecke ist bei Regen wohl ausgesprochen fad (keine Vistas und Kurven ohne Ende) - also ein wenig Zeit und Sonne einpacken und man kann einen schönen Tag im östlichen AZ verbringen.


    Ich glaube, die Strecke ist eine kleine Anregung für Menschen, die AZ schon ein wenig kennen und genügend Zeit haben, auch einmal eine Strecke zu befahren, die in Reiseführern nicht so oft auftaucht.


    Have Fun
    Erwin

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