Dixie 2011: Im Süden 'was neues

  • Vielen Dank für das Lob, Pollemaxe - ich fühle mich :brav:


    Was aufregendes wird erst übermorgen wieder passieren. Heute waren wir nur am Strand und haben den Aal gemacht, Pelikane und ander Vögel bei der Jagd beobachtet, einen Delphin gesehen, den Streitkräften bei Manövern zugeschaut und überlegt, ob wir den einen oder anderen Ami nicht besser ins Wasser ziehen sollten. Viele von denen sehen nämlich so aus, als ob sie an Land nicht lange überleben könnten :99:
    Zum Militär: Ich hatte ja schon vorher erwähnt, daß wir jeden Morgen um 0800h die Hymne von der Basis gegenüber hören. Von dort sind sie heute mit ziemlich vielen Hubschraubern ausgerückt, ein Mal ist 'ne Rotte von vier großen Choppers über uns drüber. Zudem sieht man hier sehr oft die YF22 Raptor in der Luft, die ja bis vor ein paar Wochen gegrounded war. Alle möglichen Marine-Einheiten sind auch immer wieder unterwegs. Bis auf die Helis war das aber nie mit Lärm verbunden und selbst das hielt sich in Grenzen.


    Heute Abend sind wir zum großen Abschiedsdinner bei unseren Amis eingeladen und morgen geht's dann weiter nach Atlanta, von wo es dann wieder etwas zu berichten geben wird.


    Eines ist allerdings noch erwähnenswert: Wir haben nach unserer Rückkehr vom Strand direkt vo unserem Hotel bei Brusters zwei große Eisbecher geholt. Genau dort hat auch Barack Obama letzten Sommer Eis gegessen als er hier war, um die Ölschäden zu begutachten. Seitdem geniesst die Eisbude hier besonderes Ansehen :zwinker:


    Für die Leute hier hat sich das übrigens gelohnt. Die Tochter unserer Freunde hatte direkt vorm Oil Spill als Kellnerin in einem Restaurant zu jobben angefangen. Nachdem das Geschäft dann hier wegen des Ols in die Binsen gegangen war - wir sind damals dann nach Tampa statt hier hoch geflogen - hat ihr Chef sie und alle anderen Angestellten aufgefordert, ihren Verdienstausfall geltend zu machen. Sie hatte mit $2.000 gerechnet - und $6.700 bekommen.
    Hier im Süden läuft auch ständig Fernsehwerbung für die Küstenregion von Louisiana bis Florida - bezahlt von BP!!

    Light travels faster than sound. This is why some people appear bright until you hear them speak.

  • Zitat

    Original von Viking


    Hier im Süden läuft auch ständig Fernsehwerbung für die Küstenregion von Louisiana bis Florida - bezahlt von BP!!


    Richtig so!!!


    LG
    Andrea

  • 05.10.11
    Kurz vor Zehn ging es nach dem Frühstück los in Richtung Atlanta. Zwei Drittel der Strecke waren auf Stateroads zurückzulegen. Das Speed Limit lag bei höchstens 65mph und da recht häufig die Cops hinter den Büschen lauerten, fuhren wir nicht schneller als 70mph laut unserem GPS. Wir fuhren auch durch viele Ortschaften, wo dann das Limit bis auf 35mph runterging, woran wir uns dann auch immer ganz genau hielten, da die Cops es innerorts doch meist etwas genauer nehmen.


    Die Strecke war recht interessant, da wir dort doch einen tieferen Einblick in das ländliche Leben bekamen als das auf der Interstate der Fall gewesen wäre. Es ist immer wieder unglaublich in welch ärmlichen Behausungen Amerikaner teilweise leben und mit was sie ihren Lebensunterhalt zu bestreiten versuchen. Wir sahen sehr viele total runtergekommene Trailer oder Mobile Homes und baufällige Hütten, die selbst alte Plattenbauten wie Traumwohnungen erscheinen lassen.


    Auch die Geschäfte am Strassenrand waren teilweise doch sehr exotisch und sahen nicht gerade aus, als ob man davon seinen Lebensunterhalt bestreiten könnte, was vielleicht auch die ärmlichen Hütten erklärt. Das einzige Geschäft, das sich hier unten im ruralen Süden wohl richtig lohnt, ist der Verkauf von 'For Sale'- Schildern, die hier wirklich das Strassenbild bestimmen, sei es an Häusern, Grundstücken oder alten Schrottkarren.


    Auf der anderen Seite sahen wir aber auch Baumwollfelder in voller Blüte, die wohl bald bereit zum Pflücken sind, und einen wunderschönen Anblick boten oder auch einige schöne Gestüte und Rinderfarmen.


    Bei Columbus fuhren wir dann von Alabama nach Georgia und hielten gleich mal beim Welcome Center, wo wir uns mit Infomaterial für Atlanta eindeckten und einen netten Plausch mit einer Mitarbeiterin hatten.


    Dann ging es endlich mal wieder auf eine Interstate, die I285 und wir machten guten Fortschritt bis wir die Außenbezirke von Atlanta erreichten, wo dann nur noch von Gridlock die Rede sein konnte. Glücklicherweise gehörten wir zu der Minderheit mit zwei Insassen im Auto und so konnten wir auf der HOV Lane am schlimmsten vorbeirauschen.


    Gegen 1630h fuhren wir bei unserem Hotel vor und mußten erst mal am Front Desk vorbeiflitzen, weil seit der Grenze zwei Stunden zuvor keine Raststation mehr kam und wir die eine oder andere Dose Mountain Dew oder Dr Pepper geschlürft hatten.


    Nachdem wir uns etwas frischgemacht hatten, ging es zur Lenox Square Mall. Für weniger als zwei Meilen benötigten wir gut eine halbe Stunde, da hier kompletter Stillstand herrschte. Die Mall ist sehr schön und hat sogar einen 'Luxury Wing' mit Ferragamo, Tiffany, usw. Allerdings scheint es auch hier Probleme zu geben, da z.B. im Cartier Store nur noch leere Regale standen.


    Wir waren irgendwie aber ohnehin nicht in der Stimmung zum Einkaufen und so aßen wir nur beim Asiaten im Food Court, fuhren noch kurz bei Best Buy vorbei und dann zurück ins Hotel. Das Zimmer ist sehr geschmackvoll eingerichtet, wir haben einen 42er Samsung mit sehr vielen HD-Kanälen, der fast so ein gutes Bild wie daheim in D bietet, aber das Hotel ist sehr hellhörig. Die nächste Nacht ist wohl Ohropax angesagt.


    06.10.11
    Das Frühstück hier entschädigt für die dünnen Wände: Richtiges Geschirr und Besteck, eine Riesenauswahl und sogar eine Koch, der einem Waffeln und Omeletts nach Wunsch zubereitet - und zusätzlich zu den vorgefüllten Kaffeekannen auch noch ein Automat für alle möglichen Spezialitaten. Im Zimmer haben wir eine Pad-Maschine mit Pads von Wolfgang Puck.


    Nach dem Frühstück gingen wir zum Front Desk und baten um einen Shuttle zur nächsten MARTA-Station, dem hiesigen öffentlichen Personennahverkehr. Innerhalb von zwei Minuten fuhr eine mindestens acht Meter lange Stretchlimo auf Basis eines Lincoln Navigators vor und los ging es zur U-Bahn.


    Dort mußten wir uns erst mal mit dem Fahrkartenautomaten auseinandersetzen, aber nach ein paar Minuten hatten wir unsere Tickets und kurz darauf saßen wir auch schon in einem Zug Richtung Innenstadt. Dort an der Station Peachtree Center angekommen fiel uns auf, daß hier unten im Tunnel die Wände aus nacktem Fels bestehen. Sieht total urig aus. Wir waren auch gut 60m unter Straßenniveau, was sich auch eindrucksvoll in einer monstermäßig langen Rolltreppe zeigt.


    Dann kam wieder unsere App CityMaps2Go auf dem iPhone4 zum Einsatz, die uns verläßlich und schnell zu unserem Ziel führte. Nach Durchqueren des Centennial Parks kamen wir zum Büro der City Segway Tours, eine halbe Stunde vorm offiziellen Tourstart. Nach Ausfüllen aller möglichen Papiere hatten wir noch Zeit, uns in der Gegend umzuschauen. Kurz vor zehn bekamen wir dann Helme angepaßt, schauten ein Einführungsvideo und schon schnappten wir uns und unsere Segways namens Annie und Charlotte und schoben diese um die Ecke, wo unser Guide Bobby uns erst mal im Learner Mode mit dem neuen Modell vertraut machte. Da wir die Tour in Wien schon mal gemacht hatten und auf Anhieb mit den Teilen zurecht kamen, wurden die dann gleich auf Full Speed geschaltet, also 10mph.


    Da wir mit dem Guide alleine waren und von Anfang mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs waren, weitete Bobby die Tour deutlich über das normale Maß hinaus aus und wir sahen wirklich ungeheuer viel von der Stadt. Er zeigte uns viele Details im Centennial Park, der anläßlich der Olympischen Sommerspiele 1996 errichtet worden war. Dann ging es in die Innenstadt, auf den Uni Campus, ins Geschäftsviertel, zum Football Stadium, etc. Wir bekamen sehr viele Details erklärt, geschichtliche Hintergründe beschrieben, Restauranttips, etc.


    Nach etwas über drei Stunden waren wir dann wieder am Office, wo wir noch Souvenirs kauften und Bobby ein fettes Tip ($30) überreichten, das er in dieser Höhe wohl von Deutschen nicht erwartet hatte. Ich werde über diesen Ausflug noch einen einen Extrabeitrag mit vielen Photos erstellen, da diese Touren das verdienen.
    Apropos Photos: Mein iPad ist voll. Ich werde daher in den nächsten Wochen, wie schon früher angekündigt, eine Photostrecke posten.


    Nach der Segway Tour haben wir uns erst mal in den Centennial Park gesetzt, das herrliche Wetter genossen und 'was gefuttert. Dann ging's rüber zu CNN. Der Sender ist zusammen mit dem Omni Hotel in einem Gebäude untergebracht, das eine riesiges Atrium in seinem Inneren hat, ähnlich wie das Sony Center in Berlin. Es ist zwar nicht so schön wie das Sony Center, aber deutlich größer. Nachdem wir Tickets gekauft haben mußten wir noch durch eine Sicherheitskontrolle und dann ging es über die längste freistehende Rolltreppe der Welt nach ganz oben - die Fahrt dauert volle zwei Minuten!



    Oben angekommen wurden wir von unserer Führerin begrüßt und dann in einer Stunde in die Geheimnisse von CNN eingeführt. Wir liessen uns auch von einem Photographen an einem Anchor Table ablichten und schossen selbst einige Bilder. In einigen Bereichen war Photographieren allerdings strengstens verboten und die Einhaltung des Verbotes wurde auch streng überwacht. Wir bekamen gezeigt, wie die Nachrichten hereinkommen, verifiziert werden und dann in verschiedenen Feeds zusammengefaßt und schließlich gesendet werden. Die Tour dauert etwa eine Stunde und lohnt sich wirklich. Die Kosten liegen bei $15, aber wir hatten ein Kombiticket für CNN und die World of Coca Cola gekauft, bei dem man $3 pro Nase spart. Bei einem längeren Aufenthalt in der Stadt lohnt sich auch der City Pass für $69. Wir kauften dann noch unser Photo und ein paar Souvenirs.


    Wir liefen dann quer durch den Centennial Park zur World of Coca Cola, neben der auch noch das Georgia Aquarium steht, für das wir aber leider keine Zeit mehr hatten. Die Coca Cola ist ja hier in Denver erfunden worden und beherrscht auch die Stadt. Pepsi-Produkte findet man hier in Atlanta kaum. Das Museum lohnt sich wirklich, man fängt mit einer ca. 20minütigen Einführung an und kann danach verschiedene Ausstellungsbereiche frei erkunden, unter anderem eine Abfüllanlage, eine Ausstellung mit Werbemitteln, ein Kino mit Werbespots aus mehreren Jahrzehnte, ein 4D-Kino, das mit ähnlichen Filmen aus den Themeparks von Orlando mithalten kann und mehr.


    Am Ende gibt es 'Taste It!', wo man Softdrinks von allen fünf Kontinenten probieren kann, 64 verschiedene Sorten. Beim Verlassen des Museum darf man sich noch eine Souvenirflasche aus der Abfüllanlage greifen und kommt dann -wie immer in den USA- in den riesigen Store.


    Jetzt hatten wir aber Hunger und wollten eigentlich Pizza essen. Das iPhone zeigte den nächsten Pizzaladen in 890m Entfernung und wir ließen uns dort hinführen. Die Pizzeria sah allerdings sehr gammelig aus und wir entschieden uns dagegen. Auf der anderen Straßenseite, war aber das Varsity, der größte Drive-in der Welt und das größte Restaurant der Stadt mit 800 Plätzen. Es wurde 1928 von einem Studenten gegründet, der einfach nur leckere Hot Dogs essen wollte, aber das nirgends konnte. Wir waren am Morgen mit dem Segway schon hier und Bobby hatte uns den Laden wärmstens empfohlen und uns auch eine der Kellner am Drive-in vorgestellt. Der erzählte uns dann ganz stolz, daß er schon 37 Jahre hier arbeitet. Ein Kollege am anderen Ende der Anlage hätte sogar schon 50 Jahre auf dem Buckel, der Rekord läge bei 55 Jahren. Eine vernünftige Krankenversicherung scheint hier aber nicht angeboten zu werden, da der Mann keine drei Zähne mehr im Mund hatte.


    Wir waren aber jetzt zu Fuß da und gingen daher ganz normal durch den Haupteingang ins Restaurant. Dort ist erst mal 'ne Wand mit Bildern aller möglicher Prominenter, die dort gegessen haben, z.B. die Präsidenten Carter, Clinton und Bush I. Dann erwartet einen eine 30m breite Theke mit Dutzenden Kellnerinnen, die ständig 'What 'll you have?' schreien. Dieser Spruch steht auch auf den Souvenirs, die man hier kaufen kann. Wir bestellten uns zwei Chili Dogs, zwei Cheese Dogs und zwei F.O. Das ist eine Spezialität des Ladens: Ein gefrorener Orangensaft-Shake, der wirklich superlecker ist, Die Dogs waren auch sehr gut und alles zusammen hat gerade mal $13 gekostet. Der Laden brummt auch richtig und ist hier eine richtige Institution.


    Von dort ging es dann mit der U-Bahn zur Lenox Square Mall, wo ich mir beim Foot Locker noch ein paar Laufschuhe holte. Mit dem Handy rief ich dann unsere Stretch-Limo, die uns eine Viertelstunde später einsammelte.


    Während des Wartens konnten wir mal wieder die doch etwas absonderlichen Konsumgewohnheiten im Lande der begrenzten Unmöglichkeiten beobachten:
    Wir saßen am Haupteingang der Mall. Direkt davor war ein großer, kostenloser Parkplatz, der nur zu etwa 30% belegt war. Trotzdem bezahlten Leute $5 für das Parken in den ersten Reihen, was ihnen etwa 10 - 30m Laufen ersparte. Ein paar Meter weiter zum Eingang konnte man das mit Valet Parking noch toppen. Für $7 & Tip konnte man sein Auto hier parken lassen. Wir haben das mal genau beobachtet. Die Leute haben im Schnitt länger auf ihr Auto warten müssen als sie gebraucht hätten, um die paar Schritte zum Parkplatz zu gehen. :kopfkratz:


    Auf dem Weg zum Hotel fuhren wir dann noch einen Umweg, um einen anderen Gast einzusammeln. Wir wußten das nicht und dachten, daß der Fahrer einfach den Stau und das Linksabbiegen vor dem Hotel vermeiden wollte. So erschraken wir etwas als bei einem Stop an einer Ampel plötzlich die Tür aufging. Die Dame, die die Tür aufgerissen hatte, erschrak aber noch mehr, weil sie wohl nicht mit anderen Fahrgästen im Auto gerechnet hatte. Das war allerdings mehr zu hören als zu sehen, weil sie - eine geschätze Endfünzigerin- vor lauter Botox, Silikon und Collagen kaum noch eine Miene verziehen konnte.


    Nach fünf Minuten wußten wir alles über die Restaurants, die man unbedingt besuchen muß, daß sie aus Atlanta stammt, in Palm Beach wohnt, mit der Queen Mary um die Welt gereist war und München lieber mag als Frankfurt. Heute Morgen beim Frühstück konnten wir dann recht deutlich sehen, daß Silikon in nicht unbeträchtlichen Mengen auch noch an anderen Stellen zu Einsatz gekommen war. Wie Amerikaner in Hotels teilweise zum Frühstück erscheinen, läßt einen doch immer wieder schmunzeln. Ich spiele hier jetzt nicht auf die Implantate an, sondern auf die Kuschelsocken und die Klamotten. Andere Länder, andere Sitten. :zwinker:


    So, jetzt fahren wir gleich rüber zum Zoo. Heute Abend wollen wir dann zum frühestmöglichen Zeitpunkt online einchecken und dann in Ruhe das Gepäck an die maximale Gewichtsbelastung bringen, indem wir noch Ballast in Form von Dr Pepper und Mountain Dew einpacken.


    Sorry wegen der fehlenden Bilder, aber die liefere ich dann in den nächsten Wochen nach.

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  • Wiebitte ?



    Wir liefen dann quer durch den Centennial Park zur World of Coca Cola, neben der auch noch das Georgia Aquarium steht, für das wir aber leider keine Zeit mehr hatten. Die Coca Cola ist ja hier in Denver erfunden worden und beherrscht auch die Stadt. Pepsi-Produkte findet man hier in Atlanta kaum. Das Museum lohnt sich wirklich, man fängt mit einer ca. 20minütigen Einführung an und kann danach verschiedene Ausstellungsbereiche frei erkunden, unter anderem eine Abfüllanlage, eine Ausstellung mit Werbemitteln, ein Kino mit Werbespots aus mehreren Jahrzehnte, ein 4D-Kino, das mit ähnlichen Filmen aus den Themeparks von Orlando mithalten kann und mehr.


    Willst du gucken, ob wir mitlesen ? :kopfkratz:


    Segwaytour habe ich für Mai auch schon gebucht :nicken:

  • 100 Gummipunkte für Dich, Matsche - Du bekommst dafür dann auch ausführliche Photos vom Innen- und Kofferraum des Ford Escape, die ich heute extra für Dich geschossen habe.
    Meine Frau und ich hatten, als ich den Beitrag schrieb, gerade ausführlich Denver und Atlanta verglichen. Deswegen wohl der Fehler :99:
    Im nächsten Satz habe ich ja auch schon wieder von Atlanta geprochen :zwinker:

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  • 07.10.11
    Nach einem leckeren Frühstück mit Omeletts, die genau nach unseren Wünschen gemacht wurden, ging es zum Zoo. Die Interstates waren jetzt um 0930am schon wieder frei - zwei Stunden vorher hatten die Chopper der Lokalsender etwas andere Bilder übermittelt: stehender Verkehr oder Stop'n'go so weit das Auge reichte


    Am Zoo angekommen erschraken wir erst mal, weil es wirklich nur vor Familien mit kleinen kleinen Kindern und Schulklassen wimmelte. Wir wählten dann einfach unsere altbewährte Taktik, antizyklisch vorzugehen. Das funktioniert in Zoos genau so gut wie in Themeparks. Man fängt entweder mit den nicht so attraktiven Sachen an oder geht erst mal in die am weitesten vom Eingang entfernte Ecke. Die Topattraktionen nimmt man sich dann gegen Mittag vor, wenn die Familien alle beim Futtern sind, und danach wechselt man in die vorderen Bereiche.


    Hier im Zoo machten wir es so, daß wir erst mal zu 'uninteressanten' Tieren gingen, in Atlanta's Zoo also gegen den Uhrzeigersinn vorgingen, da die Kinder ihreEltern und Lehrer erst mal Richtung Elephanten, Giraffen und Pandas zerrten. Mittags waren wir dann bei den Gorillas während in den Futterkrippen Rush Hour herrschte und danach ging's zu den eben genannten Highlights. Hat hervorragend geklappt.


    Der Zoo ist ganz nett, aber nichts besonderes. Die Zoos von San Diego und der in Denver sind um Klassen besser. Die einzige wirklich schöne Anlage ist die der Gorillas. Alles andere ist doch etwas outdated. Ich glaube, mit dem Aquarium wären wir besser bedient gewesen.


    Da uns die Stadt hervorragend gefallen hat, werden wir sicher noch mal herkommen und den Fehler berichtigen. Zumal es hier noch so viel mehr zu sehen gibt. Auch haben wir festgestellt, daß man in der Innenstadt sehr preiswert parken kann. Der gestrige Transfer mit der Stretchlimo und der U-Bahn hat uns $22 gekostet (2x $5 Tip für den Fahrer und $12 für MARTA). Direkt hinter dem Segway Office (Matsche: Aufgepasst!) konnte man den ganzen Tag für $5 parken. Auch an einigen anderen Stellen in der City haben wir Parkplätze für $5-8 gesehen. Viel billiger als z.B. in Boston, San Francisco oder gar NYC.


    Vom Zoo ließen wir uns dann über die POI-Funktion des TomTom zur Atlantic Station führen.
    Hierbei handelt es sich um eine offene Mall mit Vergnügungsviertel in einem Neubaugebiet mit recht edlen Eigentumswohnungen, einem Multiplex-Kino und zahlreichen Restaurants. Witzigerweise kostete das Parken an einer Parkuhr $3/h, im Parkhaus waren dagegen die ersten zwei Stunden kostenlos. Es war das erste Mal, daß ich solarbetriebene Parkuhren mit Kreditkartenlesegerät gesehen habe. Bei einer Parkhöchstdauer von zwei Stunden wären allerdings auch 24 Quarters notwendig, was die Kreditkartenfunktion erklärt.


    Wir haben dann in der riesigen Garage geparkt, die hervorragend organisiert ist. Sie Farbcodierung der Bereiche setzt sich bis hoch in die Mall fort, so das man trotz der Weitläufigkeit sein Auto problemlos wiederfindet. Wir sind dann zu Target, haben Reese's Peanutbuttercups gekauft, Kaugummis und Kopfhörer, da meine gestern den Geist aufgegeben hatten. Dann gab es leckeres Essen bei Moe's Southwest Grill.


    Hier kann man sich Burrittos, Quesadillas und anderes leckeres TexMex-Food ähnlich wie bei Subway die Baguettes zusammenstellen lassen. Alles wird frisch gemacht, die meisten Zutaten sind Bio (organic in der Landessprache), aber es geht trotzdem sehr flott. Mit $20 & Tip waren wir dabei. Dafür gab es zwei riesige Burritos mit 'ner Monsterladung Nachos, zwei Portionen sehr leckeren scharf gewürzten Reis und zwei Becher für den Soda Fountain. Bei den Condiments findet man dann eine Salsa Bar, an der man sich kleine Töpfchen füllen kann. Es war wirklich sehr lecker. Wir gehen in Frankfurt gerne ins El Pacifico, ein sehr gutes mexikanisches Restaurant - Moe's Burritos konnten da gut mithalten.


    Nach dem Essen ging's wieder ins Hotel, wo wir erstmal ein bisschen chillten und dann im Business Center online bei Lufthansa eincheckten und unsere Bordkarten druckten. Dann packten wir ganz gemütlich. Den noch verbleibenden Platz in unseren Koffern/Taschen füllten wir mit Dr Pepper- und Mountain Dew-Dosen auf bis zum Gewichtslimit auf. Sollte unsere neue Digitalwaage nicht so genau sein wie die alte analoge fliegen dann beim Baggage Drop-Off halt ein paar Dosen wieder raus. Im Moment sind wir laut dem Gerät aber bei genau drei Mal 23kg.


    Jetzt schauen wir Shrek auf TBS und ich mache alles für die Steuerrückzahlung der Sales Tax in Louisiana fertig, da wir das morgen auf dem Flughafen noch bei der Post aufgeben wollen.


    Der nächste Post kommt dann am Sonntag oder Montag schon wieder aus D. Vielleicht auch später, da ich am Montag Geburtstag habe und sicher beschäftigt sein werde. Eine unfreiwillige Urlaubsverlängerung haben uns die Fluglotsen ja versaut, weil sie frühstens am Dienstag streiken werden.

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  • Danke, Leute :peace1:


    Wir haben heute Morgen nach einem Late Check-out gefragt und dürfen jetzt bis 1300h bleiben. Es ist alles gepackt, jedes Gepäckstück wurde mit Dr Pepper-Dosen auf exakt 50lbs/23kg gebracht und jetzt setzen wir uns noch ein bißchen an den Pool.


    matsche:
    Als Innenstadtbewohner (Frankfurter Westend) sind wir hohe Parkgebühren gewohnt. Wir zahlen für unseren Parkplatz €100 im Monat - und das ist in unserer Gegend noch relativ günstig. Ich kenne Leute, die €200 und mehr zahlen. Deswegen hatten uns die günstigen Gebühren on Atlanta doch sehr überrascht.

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  • hatte gestern einen bericht über "kampfschwimmerausbildung" im camp bei panama city gesehen und mußte dran denken wie ihr dort chilled und die jungs bei der ausbildung ums überleben kämpfen... :D


    war ein super bericht und bin auf die bilder gespannt


    :peace1:


    ps: könnt ihr mir sagen, wie so ein taxback voucher aussieht und auf was ich achten muß (was muß alles ausgefüllt sein?)

  • Der Sohn unsere Freunde in PCB ist schon bei den Marines angenommen worden. Der macht jetzt nur noch die High School fertig und nächstes Jahr rückt der dann ein. Er will zu den Seals - so wie der drauf ist, schafft der das auch. Wir kennen den, seit er sieben ist und schon damals wollte der dahin. Nächste Woche wird er 18. Seine Mutter hofft jetzt nur, die Amis aus Afghanistan und dem Irak draußen sind, bevor George mit seinem Training fertig ist. Die Chancen stehen gar nicht so schlecht, da er nach der Grundausbildung dann noch auf's College geht und dann in die OCS. Das sollte alles zusammen fünf Jahre dauern.


    Ach ja, unser Dr Pepper ist auch die Diet-Variante. De Zuckerbrühe muß nicht unbedingt sein :zwinker:


    So, und jetzt der letzte Rest des Reisebrichts, die Bilder gibt es dann wie schon gesagt in den nächsten Wochen.



    08.10.11
    Heute mal zum Abschluß des Urlaubs etwas länger geschlafen, bis ca. 0730h. Beim Aufwachen lag die Rechnung schon unter der Tür. Nach dem Frühstück haben wir dann die letzten Reste eingepackt und uns danach an den Pool gesetzt und noch mal die Sonne genossen.


    Kurz vor Eins sind wir dann zum Airport aufgebrochen. Auch am Samstag herrschte auf der I85 recht reger Verkehr, im Bereich der Georgia Tech staute es auf der rechten Spur sogar, weil da heute wohl ein Footballspiel stattfand und trotz MARTA-Anschlusses natürlich jeder mit dem Auto hinfährt.


    Gegen 1330h kamen wir dann im Rental Car Center an und gaben unseren treuen Begleiter wieder in die Hände von Dollar zurück. Wir haben insgesamt 3340km mit dem Ford Escape zurückgelegt und dabei im Schnitt 8,86l/100km verbraucht. Der Wagen war zwar recht einfach ausgestattet, hatte aber eigentlich alles notwendige an Bord. Das einzige, was wir wirklich vermißt haben, war eine Klimaautomatik. Die einfache a/c des Escape verlangte ständiges Nachregulieren, die Kühlleistung war stark geschwindigkeits/drehzahlabhängig und eine zugfreie Belüftung war kaum möglich. Vielleicht sind wir von der perfekt arbeitenden Automatik mit Sonnenstandssensor und anderen Gizmos in unserem deutschen Auto auch einfach zu verwöhnt.


    Nach einer kurzen Fahrt mit dem Peoplemover zum Terminal trafen wir als erste Gäste am um 1345h Lufthansa-Schalter ein. Da der Check-in erst um 1430h begann, blieb meine Frau erst mal mit dem Gepäck dort und ich machte mich auf die Suche nach einem Postamt - das es am verkehrsreichsten Flughafen der Welt aber leider nicht mehr gibt. Nach kurzer Recherche fand ich aber einen Shop der Briefmarken verkauft und kurz darauf auch einen Briefkasten. Jetzt bin ich mal gespannt, wie lange es dauert bis wir die Sales Tax aus Louisiana zurückbekommen - bzw. ob da überhaupt was kommt.


    Gegen 1445h hatten wir dann unsere selbstgedruckten Bordkarten gegen neue getauscht - wir hatten es nämlich wieder geschafft, uns Plätze am Bulkhead zu schnappen. Dann durften wir noch $50 für den zusätzlichen Koffer latzen. Die DLH-Tante wollte zwar $70, aber auf meinen Hinweis, daß wir vor dem 01.06.11 gebucht hätten, sagte sie 'Oh, you know the rules by heart, Sir.' Unsere drei Taschen und Koffer wogen übrigens 23,2kg, 23,2kg und 23.0kg - das nenne ich perfektes Packen. Wir konnten also alle unser Getränkedosen drin lassen.


    Dann hüpften wir in den Zug zu unserem Terminal E, stiegen aber bei B schon aus, da wir bei Sbarro Pizza futtern wollten und das vorher schon abgecheckt hatten. Ach ja, Zeitschriften kauften wir auch noch, eine bekamen wir sogar kostenlos, weil ich letztes Jahr in Tampa beim Kauf von Magazinen eine Bonuskarte bekommen hatte, die auch in ATL galt. Beim Kauf von sechs Magazinen bekommt man das siebte frei.


    Gegen 1630h trudelten wir dann am Gate ein, wir hatten uns entschieden, die ganze Strecke zu laufen, da wir noch lange genug sitzen würden, und machten es uns gemütlich. Hier gab es eine Neuerung: Die Hansa hat hier Blöcke vor dem Schalter eingerichtet, in denen man sich beim Boarden nach Sitzreihen schon einsortiert. Dann wird ganz einfach von hinten nach vorne geboarded. Das ging dann auch sehr pünktlich um 1725h los und um 1750h wurde 'Boarding completed' gemeldet.
    Push-Back erfolgte pünktlich um 1805h, aber wir sind dann noch gut 25 Minuten gerollt, bzw. mußten auf die Take-Off Clearance warten.


    Unsere Bulkhead-Sitze waren sogar noch besser als auf dem Hinflug, da wir zu zweit in dem Dreier in der Mitte saßen. Zwischen den beiden rechten Sitzen ließ sich sogar die Armlehne hochklappen, da war das richtig gemütlich. Der Flieger war nicht so rappelvoll wie auf dem Hinweg und alle Infants saß ca. 20 Reihen hinter uns. Das Essen haben wir uns wie immer geschenkt und stattdessen den Großteil des Fluges gedöst, bzw. ich habe mir Bad Teacher mit Cameron Diaz angeschaut - ganz witzig.


    Die Crew war wie immer bei DLH supernett und sehr aufmerksam und das Fluggerät top in Schuß. Da merkt man schon, warum das hier ein paar Euronen mehr kostet als bei USAir. Ich hatte zwischendurch immer wieder mal über Airshow nach unserer Speed geschaut und dabei gesehen, daß wir wohl keinen besonders guten Jetstream erwischt hatten. Wir hätten es gerade so zur geplanten Ankunftszeit von 0915 schaffen können, aber dann war Nebel in FRA und wir mußten im Westen für zehn Minuten ins Holding. Danach noch ein Mal komplett ums Rhein-Main-Gebiet geflogen, da die normale Betriebsrichtung 25 in Aktion war und auf der 25C gelandet, was man an der Welle im Boden kurz nach der Touchdownzone sofort merkte - jetzt war auch der letzte im Flieger wach und es war mittlerweile schon 0935h.


    Dummerweise bekamen wir dann eine Parkposition ganz im Westen in der Nähe des Cargo Apron zugewiesen, was noch einen zehnminütigen Bustransfer nach sich zog. Dafür schien die Sonne bei 5 Grad Celsius. Da wir ja ganz vorne am Bulkhead zu den zwei Reihen Business vor der Tür sassen, kamen wir mit als erste aus dem Flieger. Die Grenzkontrolle dauerte keine 30 Sekunden und schon ging es zum Baggage Claim. Da durften wir dann noch ein Mal 30 Minuten auf unser Gepäck warten. Außer uns standen da höchstens 30 Leute, da die meisten anderen Paxe wohl Anschlußflüge hatten.


    Auch das ging irgendwann vorbei und dann ging's nur noch zum Airport Supermarkt, um unseren Kühlschrank zumindest für ein leckeres deutsches Frühstück zu befüllen. Draußen hieß es dann erst mal ein Taxi zu finden, das unser nicht unbeträchtliches Gepäck schlucken konnte. 100m weiter stand dann eine B-Klasse, die nach Umklappen einer Rückbankhälfte dazu in der Lage war. Heute wählten wir mal den Weg durch die Stadt statt über die Autobahn, um mal zu schauen, was das ausmacht. Ergebnis: Zeitlich das gleiche, aber deutlich billiger und zudem muß der Taxifahrer vorm Haus nicht verboten wenden. Unser Taxifahrer sprach sogar ein bißchen Deutsch, was in Frankfurt etwa so selten ist, wie ein englischsprachiger Cabbie in NYC. :zwinker:


    Um 11h waren wir dann endlich zu Hause. Die vor dem Urlaub per Aufkleber auf dem Briefkasten angebrachte Androhung von Ordnungsgeld beim Einwerfen von kostenlosen Werbezeitungen hatte im Gegensatz zum einfachen Schild 'Keine Werbung' endlich Wirkung gezeigt. In den drei Wochen unseres Urlaubs hatte nur ein Pizza Flyer den Weg in unseren Briefkasten gefunden. Die schönste Post: Ein Gesundheitsbonus in Höhe von €477 von meiner PKV - da hätten wir ja doch noch mehr einkaufen können. :D

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  • Zitat

    Die vor dem Urlaub per Aufkleber auf dem Briefkasten angebrachte Androhung von Ordnungsgeld beim Einwerfen von kostenlosen Werbezeitungen hatte im Gegensatz zum einfachen Schild 'Keine Werbung' endlich Wirkung gezeigt.


    :kopfkratz: ... Das wäre mal eine Überlegung wert, aber kommt man damit im Zweiflsfalle auch durch :?(:


    Welcome home ... :peace1:

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