Storming the 50's

  • Also ehrlich die Berichte sind ein Genuß, auch wenn Du mir die Illusion über die so tollen
    Blue Ridge Mountains etwas genommen hast. Du hatte ich nämlich bei meinem nächsten Besuch in NC auf dem Programm.
    Es gibt aber soviel anderes zu sehen.
    Trotzdem nochmal ein dickes Lob für Deine Berichte. :nice_day:

  • Der Bericht ist wie immer absolut super, nur, ich hatte Otto schon geschrieben, dass die Landschaft im Sauerland auch nicht schlechter ist, und dass das wahre Amerika nun mal eben der Südwesten ist und bleibt. Nach meiner unmassgeblichen Meinung......


    Gruss


    Jürgen

  • Die Ecke ist auch nicht so meins, Volkers wohl auch nicht... ging ja ums Staatensammeln... und daher... :daumen: aber ich schweife ab... :zwinker:



    Yes

    Genieße jeden Tag Deines Lebens...

    Einmal editiert, zuletzt von Yes ()

  • Zitat

    Original von GambasAlAjillo



    Nö....
    Aber auch nur wg. der Essensfotos, oder?


    Neiiiiiin![Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/smilie/boese/u075.gif], na ja vielleicht ein bischen [Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/d050.gif]


    Quatsch, absolut gemütserhellend geschrieben, und Fotos die es treffen. Ich mag Ansichten wie ich sie vorher noch nicht gesehen habe.


    Das "weiche" Wasserfallbild der Dryfalls würde in "Gross" und Schwarz/Weiss direkt was für ne schmucke Wohnzimmerwand!.


    [Blockierte Grafik: http://www.wernthaler.de/Dryfall.jpg]


    Stefan

  • Klasse Bericht :daumen: Macht Spass zu lesen :nicken:


    Klar ist es im Sauerland auch schön , aber ich bin trotzdem auch gerne im alten Süden der USA. Damit meine ich nicht unbedingt den Blue Ridge Parkway... dann ich auch nach Winterberg fahren :zwinker: . Ich mag die Städte wie Natchez, New Orleans, Charleston usw. Grüne Hölle habe ich den ganzen Tag zuhause... :D

  • 10. Tag



    West Virginia - Mountain Mama, diese beiden Begriffe sind unweigerlich miteinander verbunden, die kennen wir. Verursacher dieser Zeilen ist John Denver, das Lied “Take Me Home Country Roads” ist der Countrysong des 20. Jahrhunderts, offiziell als solcher gewählt.
    Mir ist es egal, ich höre sowas nicht, höchstens in einer heavy Version.


    Heute bin ich mal wieder nicht nur früh sondern sehr früh aufgestanden. Um 6:01 verliess ich das Knights Inn, das mich mit Sicherheit nicht wiedersieht.
    Eine halbe Stunde später war ich an der Grenze zu West Virginia, wo das Begrüßungsschild leider nicht geeignet war um mein im Shenandoah begonnenes Lied weiter einzusingen. Da ich keine Lust hatte diverse Landstraßen abzufahren um einen besseren Schilderort zu finden hoffte ich bei der Ausfahrt nach Ohio ein perfekt in wunderbarer Landschaft aufgestelltes Schild anzutreffen.
    Das war ein Irrtum.




    Das wilde und wundervolle West Virginia bestand aus nebligen grünen Bergen bzw. ich fuhr durch ein endlos langes vernebeltes grünes Tal. Stundenlang - mit nur einer kurzen Auflockerung durch ein sehr süßes Frühstück bei Shoneys. Kurz vor 10 ragte eine goldene Kuppel durch die grüne Hölle, ich war in Charleston, der Hauptstadt.



    Eine Kleinstadt mitten im Wald - aber ein riesiges Capitol mit goldener Kuppel. Kam mir etwas überdimensioniert vor. Kontrollen am Eingang gab es nicht, drinnen wurde ich nicht beachtet, egal wo ich hin ging, in den Senat, ins Büro des Governors. Als hätte ich eine Tarnkappe auf....



    Weitere Einzelheiten zu Virginia im allgemeinen und zum Capitol im spöziellen gibt’s hier.



    Bekanntlich gibt es auch in den USA mittlerweile die eine oder andere Ökotopie. In New Haven/WV steht das weltweit erste Kohlekraftwerk das CO2 nicht nur abtrennt sondern vor Ort in tiefere geologische Erdschichten presst. Klick. In Deutschland soll das Zeug ja über Pipelines nach Schleswig Holstein geleitet werden, was aber mit Sicherheit nicht genehmigt wird. Direkt vor Ort nach unten ist viel einfacher. Was unter der Erde mit dem Kohlendioxid passiert weiss natürlich niemand aber man hofft es würde alles gut. Vielleicht eruptiert demnächst ein Geysir um das Zeug wieder raus zu pressen.
    Stellt euch mal vor die Erde macht nicht das was die Menschen von ihr denken sondern was sie will und erwärmt oder verkühlt sich selbstständig. Wem schiebt man dann die Schuld in die Hose?
    Klimen kommen und gehen seit Milliarden von Jahren, es wird wärmer oder kälter, wie es gerade in die Laune der Natur passt. Wir ändern da nichts dran, versuchen es aber zu erklären.
    Viel wichtiger wäre die Bekämpfung der Armut und Analpfabetisie in der Welt, damit sich die eine oder andere Religion, die den Ungebildeten werweisswas verspricht, nicht noch weiter ausbreitet. Und nicht nur deshalb.
    Viele Kohlendioxidverhinderungsmilliarden könnten für wirklich sinnvolle Aufgaben genutzt werden. Aber - mit dem Thema “Klimawandel” kann man den Menschen erstaunlicherweise dauerhaft Geld aus der Tasche ziehen, “Smog” “Ozonloch” oder “Feinstaub” waren nur zeitlich begrenzte Verarschungen. Naja, Hauptsache es kommt keine neue Eiszeit, egal ob von Langnese oder Dr. Schöller.....


    Um nur ganz leicht vom Thema abzuschweifen: Ob es bald den ersten elektrischen Stuhl mit Solarstrom gibt?



    Das Bild hat mit dem Thema überhaupt nichts zu tun....


    Mehr habe ich aus West Virginia Mountain Mama nicht zu erzählen, das Ohioschild leuchtete mir kurz hinter der Silver Memorial Bridge entgegen. Da ich noch auf der Suche nach einem weiteren “Welcome to West Virginia” Schild war, drehte ich, fuhr nochmal zurück, das Schild war in der Brückenmitte und deshalb nicht zum Aussteigen und drunter singen geeignet, fuhr wieder nach Ohio, filmte die Einfahrt, drehte wieder um, filmte diesmal - nur Fotos ist nicht genug - und fuhr dann entgültig nach Ohio, dem Land meiner traumlosen Schläfen - oder so ähnlich.....







    Ohio - endlich. Hier wollte ich schon immer hin, seit frühester Kindheit, von Geburt an sozusagen.



    Huch, da muss ich kurz eingeschlafen sein und geträumt haben.
    Ohio? Ein Schild, ein Capitol und weg bin ich wieder, oder muss man hier mehr als ein paar Stunden seiner unbilligen Zeit opfern?
    Landschaftlich auf keinen Fall, hier ist es noch unbergiger als/wie in West Virginia. Flach, langweilig.


    Immerhin ist in Columbus, der Hauptstadt, ein etwas anderes State House zu bewundern, mit einer ungewöhnlichen Kuppel. Eine Tour wurde leider nicht angeboten, ich hab mir deshalb alles ohne Reiseleitung angesehen.
    Einzelheiten dazu und über Ohio als solches gibt’s wie immer hier.




    Mein von Priceline zugewiesenes Zimmer befand sich im Hyatt on Capitol Square75 East State Street,
    Columbus, Ohio, USA 43215


    Priceline Gebot 52 $ - 4 Sterne - incl. Gebühren 68,02 $ = 49,05 €.
    Valet Parking 28 $ - direkt gegenüber ein Parkplatz für 10 $ Overnight.



    Nach dem Check-In besuchte ich eins der wenigen Highlights in Columbus:
    Germantown.
    Ich wollte mal wieder etwas ganz anderes essen und begab mich in Schmidt’s Sausage Haus & Restaurant. Nicht wirklich hinein sondern nur bis zur geöffneten Tür.



    Dort kamen mir Töne entgegen, die mir den Hunger verdarben. Töne, die aneinandergereiht Lieder ergaben, die ich wirklich nicht hören möchte - obwohl ich weiss wer Florian Silbereisen ist. Selbiger könnte hier musikalisch als Kellner anfangen, ich verliess den Laden lieber fluchtartig. Stattdessen gab’s ne Pizza.


    Den Abend verbrachte ich gemütlich Bier trinkend und People watchend am Capitol Square.


    Für morgen habe ich keine Übernachtung vorgebucht da ich nicht weiß wo ich sein werde bzw. wie weit ich fahren werde.



    Was habe mir mir heute nur flüchtig oder gar nicht angesehen?



    10. Tag - 340 Meilen oder 547 km gefahren

  • "Mehr habe ich aus West Virginia Mountain Mama nicht zu erzählen, das Ohioschild leuchtete mir kurz hinter der Silver Memorial Bridge entgegen. Da ich noch auf der Suche nach einem weiteren “Welcome to West Virginia” Schild war, drehte ich, fuhr nochmal zurück, das Schild war in der Brückenmitte und deshalb nicht zum Aussteigen und drunter singen geeignet, fuhr wieder nach Ohio, filmte die Einfahrt, drehte wieder um, filmte diesmal - nur Fotos ist nicht genug - und fuhr dann entgültig nach Ohio, dem Land meiner traumlosen Schläfen - oder so ähnlich....."


    Was Du Dir für einen Stress machst Volker :o9:


    Zum Bericht: immer wieder herrlich Deine Wortwahl :daumen:



    LG Ingrid

    Humor ist der Knopf der verhindert, dass mir der Kragen platzt.

  • Zitat

    Original von Ingrid
    Zum Bericht: immer wieder herrlich Deine Wortwahl :daumen:


    War auch nicht leicht - deshalb hat es ja ein halbes Jahr gedauert bis ich endlich fertig war. Schließlich will ich täglich mindestens einen leckeren lacher liefern.......

  • Zitat

    Original von GambasAlAjillo


    War auch nicht leicht - deshalb hat es ja ein halbes Jahr gedauert bis ich endlich fertig war. Schließlich will ich täglich mindestens einen leckeren lacher liefern.......


    :kuss:


    Das Wort "Analpfabetisie" .... :totlach:... ich schaffe es nicht es auszusprechen :daumen:



    LG Ingrid

    Humor ist der Knopf der verhindert, dass mir der Kragen platzt.

  • 11. Tag



    Kurz vor 7 ein letzter Blick aus dem Hotelfenster, dann ging’s wieder auf den Highway - bzw. auf irgendwelche Nebenstrassen, weil ich heute mal wieder TomTommen wollte.




    Die Strecke, die mir die Dame anzeigte und -sagte, war mir nicht ganz klar, aber solange es in Richtung Norden ging war das egal, irgendwo kurz vor dem Nordpol vermutete ich Detroit, die bekannteste Stadt Michigans, dem nächsten Staat auf meiner “Abschussliste”.


    Unterwegs schaute ich mir die Swartz Covered Bridge an, die in der Nähe von Harpster am Wegesrand stand, wo sie den Sandusky River überspannt.
    Erbaut 1978 - 1992/93 restauriert.
    Eine Liste aller Holzbrücken Ohios ist hier anzusehen.


    Was mich wundert: Die Dächer sind ja zum Schutz der Brücke erbaut worden. Wäre es nicht einfacher und viel weniger Aufwand bei Bedarf “mal eben kurz” eine neue Brücke zu bauen?



    Nach dem Frühstück bei Bob Evans habe ich mir überlegt die Hard Rock Cafes in Pittsburgh und Cleveland auszulassen, es wäre zu viel Fahrerei gewesen, hauptsächlich will ich ja Welcome-Schilder und Capitolsens in meine Sammlung aufnehmen bzw. abhaken.


    An der Staatsgrenze bin ich deshalb wieder ein bißchen kreuz und quer gefahren um mehr als ein Schild zu sehen. Hat hier in der mittäglichen Sonne Spaß gemacht, mehr als ich im frühmorgendlichen verregneten West Virginia gehabt hätte.



    Die Lichter der Großstadt Detroit waren schon nah als ich ein Schild “Bridge to Canada” entdeckte. Warum nicht auch noch kurz einen Abstecher ins Nachbarland machen dachte ich mir und war schon auf der Ambassador Bridge. Nach kurzer stempelloser Passkontrolle hatte ich kein passendes Geld für eine kanadische Parkuhr und war nach einem Bild vor der detroitschen Skyline schon wieder auf dem Weg zurück. Auf einen Besuch des Caesars hatte ich keine Lust, es war zu früh für ein Buffet.



    Die Wiedereinreise dauerte etwas länger, der Immigrationofficer konnte nicht wirklich verstehen was ich eine Stunde in Canada gemacht hatte.
    Die Skyline von Detroit angesehen? Fotos gemacht? Er dachte wohl ich wäre ein Spion. Nach diversen sinnlosen Fragen war ich wieder im Staat der 50 Staaten.
    Detroit sah aus der Ferne richtig gut aus, aber je näher ich kam desdo trostloser wurde es. Bis auf die innere Innenstadt waren nur verlassene Häuser und fast keine Menschen zu sehen. Wie in einer Ghost Town.





    Rund um den Campus Martius Park war dann immerhin so etwas wie Leben zu entdecken, ein Hard Rock Cafe, ein paar Restaurants, diverse Suppenküchen für Obdachlose und das eine oder andere Memorial. Ein paar Meter weiter war dann gleich wieder alles völlig verkommen und ich verliess die Stadt fluchtartig.
    Das Motown Museum und das Henry Ford Museum werden beim nächsten Mal besucht - falls es ein nächstes Mal gibt.



    Knappe 100 langweilige Meilen später erreichte ich Lansing, die Hauptstadt Michigans und fuhr gleich zum Capitol, das nicht zu übersehen war und mich an Sacre Ceur erinnerte. Drinnen waren keine Kontrollen und ich schaute mir in Ruhe alle Räume und Säle (Sääle? Sähle?) an. Ein sehr schön renoviertes Staatshaus - halt, vielleicht sogar eins der schönsten meiner bisherigen Laufbahn.



    Mehr Bilder und ein paar Infos zum Capitol und Michigan im allgemeinen gibt es hier zu sehen.


    Da ich heute ausnahmsweise keine Unterkunft vorgebucht hatte fuhr ich noch ein paar Meilen weiter und landete irgendwann im Days Inn in Battle Creek ...



    ... wo ich den Tag mit einem Steak im örtlichen Lone Star ausklingen liess.





    11. Tag - 384 Meilen oder 617 km gefahren

  • "Was mich wundert: Die Dächer sind ja zum Schutz der Brücke erbaut worden. Wäre es nicht einfacher und viel weniger Aufwand bei Bedarf “mal eben kurz” eine neue Brücke zu bauen?"


    Guter Gedanke von Dir :nicken:.... aber würdest Du die Brücke ohne das Dach fotografieren ? :kopfkratz:



    Säle ist schon richtig :rolleyes:



    LG Ingrid

    Humor ist der Knopf der verhindert, dass mir der Kragen platzt.

  • unbergiger als/wie in West Virginia.


    als Gedächtnisstütze: - grösser als - kleiner als - dicker als - ....
    so gross wie - so klein wie - so dick wie --


    Nichts für ungut,
    Und nicht als Klugscheisser.....


    Obelix

  • Zitat

    Original von Obelix
    unbergiger als/wie in West Virginia.


    Da hat sich nen Schrägstrich reingeschummelt. es sollte alswie heissen, so schreib ichs immer. Gedächtnisstützen nützen nichts, ich rede auch so....




    12. Tag




    Heute war der 50. Staat und das 48. Capitol fällig - ich musste nur noch kurz durch einen Teil von Indiana, Chicago und ein paar Meilen später wäre dann der gesamte Mittelwesten erstürmt. “Kurz durch” ist natürlich keine Beschreibung für eine Stadt wie Chicago. Ich stand sehr lange in einem endlosen Stau der mir immerhin einen schönen Blick auf die Skyline ermöglichte, was nach einer Stunde recht langweilig wird.




    Am 14.8.2009 um 14:27 war ich dann am Ziel.
    50 - das war’s. Ich kann wieder nach Hause, ich habe fertig. Das war’s. Amerika - ich kenne dich.




    Naja, nicht ganz, das Capitol in Madison fehlt noch. Und die in Boise/Idaho und Juneau/Alaska, aber das wird in diesem Urlaub nichts.


    Eine Stunde später bin ich in Madison. Sieht gut aus das Ding, wie neu erbaut, es erstrahlt richtig in der leuchtenden Sonne.




    Um 4 PM begann die letzte geführte Tour des Tages, ich war dabei. 60 Minuten lang erzählte der Reiseleiter alles was man über das Capitol wissen sollte, ob es einen interessiert oder nicht. Ich fand es schade daß ich so wenig Touren bei “meinen” bisherigen Capitols mitgemacht habe, weil ich oft an Wochenenden vor Ort war oder keine Führungen angeboten wurden. Ich kann es ja in den deutschen Landtagen probieren....


    Alles wichtige über Wisconsin und das Capitol ist hier zu sehen.



    Was mache ich mit dem Rest des Tages? Wisconsin ansehen, das als Dairyland, das Molkereiland bekannt ist? Ne, laß sein, keine Lust.
    Erstmal das Super 8 Motel suchen, das ich heute für die Wyndham-Rewards Punkte, die ich für die Übernachtung im Ramada in Atlantic City bekommen habe, nämlich 10.000, eingelöst habe.
    Es ist schon erstaunlich. Da zahle ich 43 $ für ein Zimmer und bekomme eins für 56 $ umsonst dazu. Aber ich will mich nicht beschweren.
    Nach dem Einchecken tippe ich - eine meiner Lieblingsbeschäftigungen am Abend - die Buchstaben S-T-E-A-K ins TomTom und werde zu einem 500 Meter entfernten Outback gelotst, wo ich eine Clam Chowder und ein RibEye Steak mit Mushroom Lobster Topping bestellt, bekommen und gegessen habe. Die Pilzlobster waren nicht nötig, es passt besser zu einem Sirloin, so wie es auf der Karte auch angeboten wird. Jetzt weiss ich es und geniesse mein nächstes RibEye wieder Topping-Less. Erstaunlicherweise habe ich heute keine kulinarischen Bilder geknipst



    Beim abendlichen Internetten bekam ich eine e-Mail von Delta. Meine Flugzeiten hätten sich geändert. Statt 2 sind jetzt 8 Stunden Aufenthalt in Paris - ohne Begründung. Ich schaute mir den Air France Flugplan an und stelle fest daß es wirklich keinen 10-Uhr Flug nach Düsseldorf gibt. Also angerufen und gefragt was ich machen kann um den langen Aufenthalt zu umgehen. Die Lösung: Ich fliege einen Tag früher nach Hause, übermorgen schon, und zwar mit KLM, ab Chicago über Amsterdam. Bei Air France waren keine Plätze in der Business Class mehr frei. Ok, warum nicht auch KLM testen, und auf einen Tag mehr oder weniger kommt es jetzt nicht mehr an, ich bin ja fertig mit dem, was ich ansehen wollte.
    Vorteil bei den heute üblichen Kooperationen von Fluggesellschaften, in diesem Fall Skyteam: Ich rufe bei Delta an um Flüge von Air France auf KLM umzubuchen.....


    Einziger Nachteil: Das Zimmer in Chicago ist über Priceline gebucht und es gibt keine Erstattung wenn ich es die letzte Nacht nicht mehr nutze. Egal, immer noch besser als 8 Stunden in Paris warten.....
    Da morgen beim letzter kompletter Tag im Land ist legte ich mich früh schlafen um morgen ebenso früh wieder wach zu sein.

    12. Tag - 339 Meilen oder 545 km gefahren

  • 13. Tag


    Mein treuer Begleiter der letzten Urlaubsjahre, die kurze helle Hose, ist mittlerweile recht löcherig geworden und nicht mehr stopfbar. Bei der Ausreise aus Wisconsin entdecke ich am auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehenden Welcome Schild einen Nagel und sehe das als Zeichen mich von der Hose zu verabschieden. Wenn nicht hier wo dann sollte sie ihre letzten Atemzüge tun .....



    Da ist schon 30 Meilen vor der Stadt der erste Stau, das verdirbt mir leicht die Lust. Ich komme und komme nicht näher, nach gefühlten 5 Stunden sehe ich endlich die Silhouette der Stadt im Dunst auftauchen. Der viele Sprit, den ich eigentlich noch hatte, ist mittlerweile durchgejagt, es wird langsam knapp. Aber finde mal in Chicago ne Tankstelle. Ich frag das TomTom und das schickt mich quer durch die Botanik, ohne das an den angegebenen Stellen etwas zu finden ist.




    Die 5. Tanke ist dann endlich wirklich eine. Aber voll - mit Taxis, die hier scheinbar nur zum Spaß vor den Zapfsäulen stehen und anderen den Platz wegnehmen. Mit hin- und her jonglieren komme ich rückwärts an eine Säule. Für 20 $ Sprit und ich fühle mich wieder wohl in meinem Auto. Jetzt wird das eine oder andere wichtige angesehen.



    Fast neben der Tankstelle war das Hard Rock Cafe, in dem ich das letzte Shotglas dieses Urlaubs kaufte und mich dann auf den Weg zum Brunnen machte. Welcher Brunnen? Na, “der” Brunnen, aus dem Vorspann von Al Bundy. Den hatte ich in einem früheren Leben schon gesucht und gefunden - aber 1994 war er gerade in Reparatur. Jetzt zeigte er sich in voller Pracht - fast so schön wie der Bellagio Fountain.



    Der Clarence Buckingham Memorial Fountain, wie er mit richtigem Namen heisst, wurde 1927 zu Ehren des namensgebenden Clarence Buckingham eröffnet. Bezahlt hat Katy Buckingham, seine Schwester. Vorbild war der Basin Latona in Versailles.
    Er hat schon wieder eine längere Renovierung hinter sich, wurde erst im April 2009 neu eröffnet. Hab ich Glück gehabt.



    Der Brunnen wässert von 8 AM - 11 PM, von April bis Oktober, falls das Wetter es zuläßt. Zu jeder vollen Stunde ist Showtime. 20 Minuten lang wird gesprüht was die Düsen hergeben, die mittlere Fontäne bis zu 45 Meter hoch.
    Abends mit Musik und Beleuchtung - was ich leider im Laufe des Tages vergessen habe. Ich muß also unbedingt nochmal nach Chicago - was irgendwann zusammen mit Uli sowieso geplant ist.
    Ich fahre noch ein bißchen durch die Stadt, zum Navy Pier, zum Planetarium, zum Soldier Field (kein Friedhof sondern ein Stadion das wie ein griechischer Tempel aussieht), nach Northerly Island und dann zum Hotel, dem Red Roof Inn Downtown. Punkt 15 Uhr kann eingecheckt werden - ich bin der Erste und schnell im Zimmer.



    Ich habe an der Rezeption gefragt ob es eine Möglichkeit der Erstattung gibt wenn ich das Zimmer nur eine Nacht nutze - aber die haben mich auf Priceline verweisen und da hab ich gar nicht erst angerufen weil die Geschäftsbedingungen eindeutig sind. Es ist zwar billig, aber auf gar keinen Fall stornierbar. Naja, kann sich das Zimmer einen schönen Abend machen, ganz alleine.....
    Red Roof Inn Chicago Downtown
    Priceline Gebot 56 $ - 2 Sterne - incl. Gebühren 71,89 $ = 52,49 € - über Priceline.
    Valet Parking 39 !!! $ - für chicagoer Verhältnisse recht günstig .....




    Einen Tag weniger in Chicago? Kein Problem, ich schaue mir heute soviel wie möglich an und morgen geht’s dann eben nach Hause. Es gibt Schlimmeres. Der Sinn dieses Urlaubes war ja keine ausführliche Chicagosifizierung.
    Ich gab dem Valetparker den Autoschlüssel und machte mich zu Fuß und per Bus auf den Weg zum Millenium Park, dem momentanen touristischen Highlight der Stadt. Ich hatte während meines herumirrens auf der Suche nach einer Tankstelle schon einiges gesehen und es gefiel mir gut. Aus der Nähe noch besser.




    Eigentlich interessieren mich Kunst, Museen oder Ausstellungen nicht die Bohne. Aber es gibt natürlich Ausnahmen. Eine steht hier.”The Bean” - offizieller Name “Cloud Gate”.


    Die Skyline ist durch die Bohne gesehen viel wirkungsvoller als der direkte Blick. Aber wirklich wichtig ist für die meisten Besucher nur das eigene Bild. Nur selten wird nach oben geschaut, der Blick ist meistens auf sich selbst gerichtet. Zu Hause schaut man nur kurz - oder lang - in den Spiegel, hier kann man sich stundenlang an sich selbst sattsehen. Und es so schön anonym, obwohl man inmitten einer Menschenmenge steht, sitzt, liegt oder springt.





    Weitere Einzelheiten kommen später auf meiner HP....



    Ich kaufte noch ein oder zwei Shirts für Uli und machte mich wieder auf den Heimweg.
    Mein letztes Essen: Jack Daniels Steak & Shrimps im T.G.I. Friday’s.
    Die abendliche Beleuchtung des Parks habe ich leider verpasst, verpennt, vergessen. Schade - aber Chicago ist auf jeden Fall nochmal eine Reise wert, gerne in weibleicher Begleitung.....


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