Jede Menge Kohle...

  • ... gab es heute bei einer Grubenfahrt in Bottrop.


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    Hier gibts jetzt nur einen kleinen "Appetitanreger", einen Bericht und ein paar mehr Bilder werde ich am Wochenende mal zusammenstellen.


    Nur schon mal soviel:
    Eine solche Erfahrung sollte jeder, der an diesem Thema leidlich interessiert ist, mal gemacht haben - es ist wirklich interessant.


    Bilder von unter Tage durften aus Sicherheitsgründen nicht gemacht weden.


    Leider war am heutigen Tag dort unten Produktionsstillstand wegen eines Gesteinseinbruchs über dem von uns besuchten Abbaugebiet, der erst wieder "abgestützt" werden mußte. Somit haben wir die Maschinen nicht in Produktion erlebt - der Lärm und vor allem der Dreck blieb uns dadurch erspart. (Somit gibts auch kein "Totalverdrecktbild" von mir....)


    Beeindruckend war es trotzdem - wie versprochen, es folgt noch mehr....



    Glück Auf!


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  • Am 18.3. habe ich an einer Grubenfahrt der Zeche Prosper in Bottrop teilgenommen.
    Angeboten hatte diese Tour das Stadtmarketing-Büro in Bottrop, welches m.E. als einziges noch solche Touren im Rahmen der Aktion "Unternehmen Entdecken" für Einzelpersonen anbietet. Ich habe zumindest sonst nirgendwo eine Möglichkeit gefunden, außerhalb einer Gruppe, die den Event selber mit dem Bergwerk plant und durchführt, an einer solchen Führung teilzunehmen. Man musste am Anmeldungstag nur frühzeitig da sein, da die Tickets sehr begehrt waren/sind.


    Mein Interesse an einer Grubenfahrt wurde durch die Route Industriekultur geweckt, deren Ankerpunkte wie den Landschaftspark Nord in Duisburg oder andere Sehenswürdigkeiten ich in den letzten Jahren gerne mal besucht habe. Weiterhin war mein Großvater Bergmann und ich habe sein Haus übernommen/geerbt, das 1930 im Stil eines Bergmannshauses gebaut wurde. Ansonsten hatte ich bislang zu diesem Thema nur Bezug wegen Bergbauschäden, da unter meinem Wohnort bis vor ein paar Jahren auch Kohle abgebaut wurde.



    Treffpunkt war Prosper IV, Schacht 9 in Bottrop – das ist in der Nähe des Autobahnkreuzes Bottrop.


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    Teilnehmen können an solchen Touren bis zu 12 Personen im Alter von 18 bis 60 Jahren, die sich diese Tour zutrauen und auch relativ gesund sein sollten. Ab 12 Personen muss vom Bergwerk noch eine zusätzliche Begleitperson bereitgestellt werden, daher diese Begrenzung. Bei unserer Tour waren 4 Frauen dabei.


    Zu Beginn der Tour hat man sich zusammengesetzt und von unserem Tour-Guide eine kleine Einführung am Beamer erhalten; weiterhin wurde man kurz in den Gebrauch des Atemschutzgerätes eingewiesen, welches man in einem Notfall benutzen muss.



    Danach musste man sich umkleiden, für jeden war ein Spind vorbereitet, in dem die Kleidung etc. in der richtigen Größe hing (die musste man bei der Anmeldung angeben).


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    Man hatte sich komplett umzuziehen inkl. Unterwäsche und Socken, Hemd, Hose mit Gürtel (war gerade für mich nötig), Jacke und Halstuch. Dazu lagen noch Helm, Handschuhe und eine Schutzbrille bereit und für später ein Handtuch.


    Weiter bekam man an anderer Stelle noch ein paar Arbeitsstiefel, die sehr gut eingewichst waren, so dass man vor Antritt der Tour unter Tage schon schmutzige Finger hatte; dazu ein paar Schienbeinschoner.


    An der nächsten Station – der Lampenstube - wurde man mit einem Gürtel ausgerüstet, an dem eine Batterie plus Lampe an einem langen Schlauch (auch als Kopflampe zu benutzen) und das Atemschutzgerät (der so genannte CO-Filter-Selbstretter) für den Notfall hingen; der war schon etwas schwer und vor allem ungewohnt.


    Hier wartete auch der Waschkauenwärter auf uns und machte ein paar Bilder mit den Kameras, die man ihm vorher ausgehändigt hatte.
    Unter Tage sind keine Aufnahmen erlaubt und man durfte auch keine Batterie-betriebenen Geräte wie Uhren oder Handys mitnehmen, da diese durch Funken eine Explosion hervorrufen könnten. Rauchen und offenes Feuer ist selbstverständig auch verboten.


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    Neben unserem Guide wurden noch zwei weitere Leute für die Tour abgestellt, damit wir uns da unten auch nicht verlaufen oder irgendwelchen Unsinn anstellen konnten.



    Mit dem Förderkorb unter dem Fördergerüst (siehe Bild oben) ging es in der Schachthalle dann durch den Aufzugsschacht in 2 Minuten auf 1000 Meter Tiefe.
    Dabei entstand wie im Flieger ein Druck auf den Ohren und zum Teil war es sehr laut, da in diesem Schacht die Luft durch ein Gebläse wieder rausgeholt wurde, welche in einem anderen Schacht reingeblasen wurde.
    Der Bergmann redet hier vom Wetter, was geregelt wird.


    Die Fahrt war etwas rau, aber jedes größere Fahrgeschäft auf der Kirmes ist unangenehmer.


    Unten angekommen waren es so ungefähr 25 Grad und es blies ein heftiger Wind verursacht durch die Wetter-Regulierung.
    Mein erster Eindruck:
    Trotz Beleuchtung und eigener Lampen war es recht dunkel, man befand sich in einem relativ großen Tunnel mit einer Unmenge an Gerätschaften. In den Stollen fahren auch Schienenfahrzeuge oder kleinere Einschienenhängebahnen zum Transport von wirklich allem. Dazu sah man viele Versorgungsleitungen für Wasser, Abwasser, Strom etc. und immer wieder unbekannte Geräte jeglicher Art.
    Dazu kam noch das seltsame Gefühl in dieser unbekannten Umgebung zu sein – zumal die Höhle erwartungsgemäß nicht gerade sauber und trocken war. ;-)


    Wir mussten die Lampen anmachen und die Schutzbrillen aufsetzen.
    Ein Hinweg von ungefähr 1,5 km lag vor uns, welcher zu Beginn eigentlich noch recht einfach war, da man recht gut und aufrecht gehen konnte.
    Gezeigt wurden uns auch Wassertröge an der Decke, die bei einer Schlagwetterexplosion zerplatzen und das Feuer sofort löschen sollen. top8
    Nach dem Passieren von zwei Luftschleusen ließ der Wind nach, aber die Luft wurde auch mäßiger.
    Teilweise wurde es sehr eng, wenn man an Geräten vorbei musste und nach dem Überqueren eines Förderbandes, welches ganz schön flott lief, über eine kleine Brücke wurde es noch zunehmend enger und vor allem auch schlammiger – gut dass die Stiefel wasserdicht waren.
    Spätestens hier war ich sehr froh, einen Helm auf zu haben, ich bin mehrfach damit irgendwo gegen geknallt.


    Wir waren jetzt auf dem Weg zu einem Abbaugebiet (teilweise leicht bergauf) und konnten uns auch in den Bereich begeben, wo die Kohle mit großen Maschinen tatsächlich abgebaut wird, dem sogenannten Streb. Der Produktionsbetrieb war während unseres Besuches allerdings gestoppt, da es weiter oben zu Problemen gekommen war, die erst behoben werden mussten – es hatte wohl einen Gesteinseinbruch gegeben, der abgestützt werden musste. Somit kamen wir nicht in den "Genuss" der Lärm- und Staubentwicklungen, welche bei der Produktion entstehen, aber ich war eigentlich auch gar nicht böse drum. Der Eindruck alleine so war schon recht heftig und das alles inkl. Walzenschrämmlader und Abstützungen mal aus der Nähe zu betrachten (in kleineren Flözen kommen sogenannte Kohlenhobel zum Einsatz). Wir hatten noch Glück, weil das Flöz, das gerade abgebaut wurde, recht hoch war (so 2m), so dass man gebückt gehen konnte und nicht kriechen musste, es war aber alles sehr eng.
    Diese gebückte Haltung während dieser 200 - 300 m fand ich etwas anstrengend, den Rest der Lauferei auch mit dem Gürtel fand ich jetzt nicht so schlimm, schließlich bin ich in großer Hitze mit Rucksack z.B. u.a. im Südwesten der USA schon gewandert.
    Letztendlich wurden wir nicht so besonders schlimm eingedreckt, aber die Kumpel, die dort unten arbeiteten, waren schon ganz schön schmutzig.


    Da wir jetzt nicht mehr viel anschauen konnten, ging es den gleichen Weg wieder zurück. Es wurde auch eine Pause gemacht, wo Wasser rumgereicht wurde (die Bergleute unter Tage trinken teilweise 5 Liter pro Schicht). Der ein oder andere hat sich auch ein Kohlensouvenir mitgenommen.
    Die meisten hatten keine Problem mit der Lauferei, aber wer völlig unsportlich ist, sollte sich diese Tour besser nicht antun. Ich war zwar völlig durchgeschwitzt und auch für meine Verhältnisse verdreckt, aber nicht erschöpft.
    Am Ausgangspunkt angekommen ging es mit dem Förderkorb wieder nach oben inkl. Ohrendruck und Lärm – und nach 2 Stunden waren wir wieder zurück in der Oberwelt.


    Der Kauenwärter hat wieder ein paar Bilder gemacht zum Vorher-Nachher-Vergleich – bei uns war der Unterschied aber nicht soo groß.


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    Der Gürtel wurde wieder abgenommen und danach musste man sich in einem Vorraum seiner dreckigen Klamotten komplett entledigen (natürlich nach Geschlechtern getrennt ;-) ) – am meisten hatten die Stiefel gelitten.


    Nach einer Dusche wurde die Alltagskleidung wieder angezogen und es gab noch einen kleinen Imbiss (Schnitzel, Frikadellen, Kartoffelsalat) und jede Menge alkoholfreier Getränke.


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    Unser Guide hat noch einen kleinen Vortrag gehalten und uns anhand von Karten gezeigt, wo wir unterwegs waren.


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    Unter-Tage-Karte
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    Wir haben dann noch für die Reinigung der Klamotten gesammelt (die ganze Tour war schließlich kostenlos!) und nach gut 4 Stunden war die ganze Veranstaltung wieder vorbei.



    Glück auf!



    Ich bin jetzt wirklich nicht der Fan vom Bergbau geworden, aber es war eine Erfahrung, die man mal gemacht haben sollte, solange es noch möglich ist – wenn man an dem Thema ein wenig interessiert ist.
    Respekt verdienen alle Kumpel, die täglich dort unten unter diesen Bedingungen und Anstrengungen arbeiten müssen. Und ich will gar nicht daran denken, wie man früher dort mit Hacke und Schaufel schuften musste.
    Da will ich mit meinem Büro-Job ganz und gar nicht tauschen.


    Zuhause habe ich erst gemerkt, dass trotz Dusche der Staub noch im/am Körper war, als ich meine Nase geputzt habe und das Taschentuch heftig schwarz war; und ein paar blaue Flecken habe ich auch abbekommen.



    Fazit
    Wer Interesse an dem Thema hat, sollte eine solche Grubenfahrt irgendwo/irgendwie mal machen. Ich fand es beeindruckend.

  • Schöner Bericht Otto! top44


    Du machts ja immer tolle Sachen!

    Als Kind war ich mal mit der Schulklasse in einem Bergwerksmuseum, weiß aber schon gar nicht mehr wo das war. Interessant ist das Thema auf jeden Fall, und auch ein bißchen abenteuerlich, so weit in die Erde zu fahren.


    Ich frage mich wieso die Bergwerkskleidung denn ausgerechnet weiß ist. top24


    War das Köpi auch alkoholfrei? :-)

  • Auch das KöPi war alkohlfrei - angekündigt war ein "Bergmann-Schnaps" zu Ende der Tour, den gabs irgendwie nicht - hat mir aber auch nicht wirklich gefehlt.


    Und "weiss" ist die Kleidung nun wirklich nicht (mehr) :-)


    Ein Bergbaumuseum ist in Bochum - und im Deutschen Museum in München gibt es auch was zu besichtigen.

  • Also sowas würde ich mir auch noch antun.... wobei ich in dem Förderkorb garantiert Schiss hätte. top8



    Interessanter Bericht Otto. top39....dankeschön !



    LG Ingrid

    Humor ist der Knopf der verhindert, dass mir der Kragen platzt.

  • hi Otto,
    klasse der Bericht.


    Im Rahmen meiner Ausbildung zum Instandhaltungs-Ing. war ich auch mehrmals unter Tage. Der Unterschied zwischen den 70er und den 90er Jahren ist schon gewaltig. Immer mehr Maschinen und immer weniger Menschen die man vor Kohle sieht, ist in der Stahlindustrie nicht anders.
    Auch ist die Arbeit sicherer geworden. Wenn man hier in der gegend über die Friedhöfe geht findet man immer wieder grosse Gräber aus den 50er und 60er Jahren die von den den schweren Unglücken hier berichten.




    Egal wie man zum Bergbau steht, Respekt vor den Männern die unter Tage beschäftigt sind.


    Danke Otto

  • Mensch Otto, da bin ich ja enttäuscht.
    Ich habe die Tour auch schon in Bottrop gemacht aber wir durften uns nur die verschmutzte Oberbekleidung ausziehen, die Hände waschen und mußten alle in der sehr reizvollen Unterwäsche zum Essen gehen. Das sei so üblich und ginge gar nicht anders wurde unserer Gruppe vermittelt.
    Na ja, war auf jeden Fall super lustig, könnt ihr Euch denken, da ich die einzige Frau war top24

    BeiStammtischtreffen dabei


    Jeden Glauben holt das Wissen mal ein!


    Gruß Klaudia

  • Wer an dem Thema Interesse hat und mal was von Unter Tage sehen möchte, sollte sich den Wiederholungs-Bericht im WDR am Samstag morgen im Fernsehen (10:20 Uhr) ansehen:


    Unter Tage aus der Reihe Quarks & Co mit Ranga Yogeshwar.


    Ich fand die (Erst)-Sendung eben ganz interessant.

  • Zitat

    Original von Otto
    Wer an dem Thema Interesse hat und mal was von Unter Tage sehen möchte, sollte sich den Wiederholungs-Bericht im WDR am Samstag morgen im Fernsehen (10:20 Uhr) ansehen:


    Unter Tage aus der Reihe Quarks & Co mit Ranga Yogeshwar.


    Ich fand die (Erst)-Sendung eben ganz interessant.


    Die Reportage kann ich auch nur weiterempfehlen…sehr interessante Einblicke, stimmt aber auch alles etwas nachdenklich.


    Quarks & Co. ist generell immer sehenswert - einer der wenigen Sendungen, die ich regelmäßig schaue (aber wen interessiert das schon :D)


    LG Ingrid

    Humor ist der Knopf der verhindert, dass mir der Kragen platzt.

  • Hi Otto,


    da hast du einen sehr interessanten Bericht über deinen unterirdischen Ausflug verfasst. :daumen:
    Für mich ist das allerdings nichts, ich bin lieber oberirdisch unterwegs.
    Ich habe immer Angst, dass mir der Himmel auf den Kopf fällt.... :o9:


    Aber eine Frage tat sich mir eim Lesen deiner Geschichte auf.


    Zitat

    An der nächsten Station – der Lampenstube - wurde man mit einem Gürtel ausgerüstet, an dem eine Batterie plus Lampe an einem langen Schlauch (...) für den Notfall hingen; (...)
    (...) Unter Tage sind keine Aufnahmen erlaubt und man durfte auch keine Batterie-betriebenen Geräte wie Uhren oder Handys mitnehmen, da diese durch Funken eine Explosion hervorrufen könnten. (...)


    Wurde euch erklärt, warum die eine Batterie zu Explosionen führen kann und die andere nicht?
    Oder ist das Jedem sofort klar nur mir erschließt sich die Wissenschaft der Technik mal wieder nicht? :denk:

  • Die Batterien und die Lampen sind einfach anderer Bauart, nennt sich explosionsgeschützt. Einfach erklärt, können diese dinge keinen Funken ziehen (der dann der Auslöser der Explosion wäre), bzw. dicht verbaut.

  • Zitat

    Original von Florian
    Die Batterien und die Lampen sind einfach anderer Bauart, nennt sich explosionsgeschützt. Einfach erklärt, können diese dinge keinen Funken ziehen (der dann der Auslöser der Explosion wäre), bzw. dicht verbaut.


    Genau so ist es, auch Rangas Team mußte seine normale Kamera gegen eine wie sie sagten abgesicherte Kamera tauschen, damit sie unten filmen konnten.


    Wie das technisch genau funktioniert weiss ich allerdings auch nicht...

  • Heute hatte ich Gelegenheit, in einer geführten Tour das Trainingsbergwerk in Recklinghausen zu besuchen.



    Dieses Trainingsbergwerk der RAG ist vor etwa 30 Jahren entstanden, als man alte Zufluchtsstollen aus dem 2. Weltkrieg wieder geöffnet hat und danach weiter ausbaute.



    Das "Bergwerk" ist sozusagen ebenerdig in einen kleinen Hügel gebaut. In diesem werden auch Bergleute ausgebildet und alles neue Gerät zunächst ausprobiert, bevor es unter Tage eingesetzt wird. Aus diesem Grund stehen da auch viele Maschinen rum und es sieht aus wie in einem wirklichen Bergwerk. Nur ist die Luft besser, die Temperatur normal und man darf Bilder machen. Somit konnte ich ein wenig nachholen, was mir bei meiner Grubenfahrt in Bottrop verwehrt geblieben war.



    Zunächst musste man sich wieder ein klein wenig umkleiden, diesmal aber nur mit Kittel und Helm.
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    Der "Einstieg" ins Trainingsbergberg
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    Zunächst gab es einen Folienvortrag mit Informationen zum Bergbau und der RAG und auch einen kleinen Film zum Abbau der Steinkohle.
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    Die vollständige Montur eines Bergmanns
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    Danach gab es eine Führung in 2 Gruppen, dabei wurden alle möglichen Gerätschaften gezeigt und erklärt, manche wurden auch angelassen (laut ist da eher untertrieben).
    Manchmal durften wir auch was ausprobieren.


    Die Enge war schon identisch mit meiner Grubenfahrt, aber es war nicht so laut, so stickig, so schwülarm und nicht so dreckig – aber man bekommt schon einen kleinen Eindruck von der Arbeit des Bergmanns.


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    Fräse
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    Abdeckung des Gebirges
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    Schienenfahrrad
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    Bohrer für Sprenglöcher
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    Wetterschleuse
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    Auch einen kleinen Fahrstuhlschacht hat man zur Spitze des Hügels eingebaut.
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    Einschienenhängebahn
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    In diesem Teilstück ist teilweise der Film "Das Wunder von Bern" gedreht worden.
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    Einer aus der Gruppe durfte auch mal diesen Schaufelbagger ausprobieren
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    Die Veranstaltung hat insgesamt knapp 3 Stunden gedauert und ich fand sie sehr interessant. In dem Stollen hätte ich mich auch noch länger aufhalten können. Auf die Berufsausübung kann ich aber gerne verzichten...

  • Geiler Kittel, Otto... war der aus Leder ? :zwinker:
    Und diesmal war Dein Bart auch auf Vordermann... :nicken:


    Tolle Bilder... wie immer ein schöner Bericht von Dir...



    Yes

  • Danke!


    Da drin zu knipsen war nicht so einfach, da der Blitz oft nicht ausreichte. Darum habe ich die Kamera manchmal auf- bzw angelegt und ohne Blitz probiert.



    Der Kittel sieht wirklich aus wie aus Leder - war aber dickes, gestärktes Leinen (aber nicht unbedingt besondes sauber - war aber auch nicht nötig).



    Solange der Schnauz nicht nass wird, ist er (meistens) auf Vordermann :zwinker:

  • Heute ergab sich für mich die Gelegenheit, mal wieder an frische Kohle zu kommen.


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    Ich hatte nämlich Anfang des Jahres Glück und einen der begehrten Plätze für eine Grubenfahrt in die Zeche Prosper in Bottrop ergattert.


    Treffpunkt war wiederum der Schacht 9 der Zeche Prosper.
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    Die Besuchergruppe bestand diesmal aus 4 Frauen und 6 Männern und bekamen von einem netten ehemaligen Bergmann und jetzigem Besucher-Führer einen Lichtbildervortrag zur Kohle im Allgemeinen und der Zeche Prosper und seinem Abbaugebiet im Besonderen gezeigt.



    Danach mussten wir uns wieder komplett inklusive Unterwäsche umziehen. Man bekam feste Stiefel und Schienbeinschoner und einen etwa 2,5 kg schweren Gürtel mit Lampe und Notfallatemgerät umgeschnallt.
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    Ein Gruppenbild vor der Grubenfahrt wurde auch gemacht; Bilder unter Tage sind nicht möglich zu machen. Dafür braucht man eine spezielle Kamera und eine spezielle Erlaubnis.
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    Diesmal sind wir nicht in Schacht 9 direkt in der Nähe eingefahren sondern wurden erst noch etwa 10 Minuten zu Schacht 10 im Bus gefahren. Dort ging es in schneller Fahrt bis auf knapp 1000 Meter abwärts.


    Mein erster Eindruck war direkt, dass es nicht so warm war wie bei meiner vorherigen Grubenfahrt. Dies hatte mit der Führung des Wetters zu tun – so wie die Klimatisierung unter Tage heißt.



    Es war ein Weg von etwa 2 km bis zum Abbaugebiet zu gehen und zunächst ging es stark abwärts. Es war recht dunkel, ziemlich warm (aber nicht so saunamäßig wie ich es in Erinnerung hatte) und natürlich nicht gerade sauber :zwinker:. Die schweren und wasserdichten Stiefel waren an einer Stelle auch sehr vorteilhaft. Insgesamt fand ich es nicht sehr anstrengend, zumal man immer wieder eine Pause machte und vom Guide so einiges erklärt bekam.


    Diesmal gab es keine Betriebsstörung und wir könnten in gebückter Stellung direkt bis zum Kohleabbau vordringen. Es war schon recht beeindruckend, einen Kohlehobel hautnah bei der Arbeit zuzusehen.


    Hier mal ein ähnliches Bild aus dem Bergbau-Museum Bochum.
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    Natürlich war es schmutzig und laut, aber ich hätte es schlimmer erwartet. Trotzdem wäre das definitiv kein Job für mich. Man zeigte uns auch noch, wie die großen Maschinen, die das Gebirge (das Gestein über der abgebauten Kohle) abhalten, bewegt wurden.
    Hier ein ähnliches Bild vom Bergbaumuseum Bochum
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    So wie links sind wir durchgekrabbelt – und es war natürlich nicht so sauber.



    Auf dem Rückweg konnten wir uns 700 Meter bergauf gehen ersparen, weil wir ein Förderband benutzen durften, auf das wir uns bäuchlings gelegt haben.



    Im Förderkorb ging es in etwa 2 Minuten wieder nach oben und nach 2 Stunden war die Grubenfahrt wieder zu Ende.



    Natürlich gab es wieder ein paar Danach-Bilder und diesmal bin ich ganz schön dreckig geworden.
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    Das ging aber alles mit viel Wasser und Seife wieder runter.
    Danach gab es noch eine herzhafte Gulaschsuppe und man hat in der Gruppe sich noch ein wenig unterhalten.
    Die ganze Veranstaltung hat 6 Stunden gedauert (Unkostenbeitrag 5 EUR) und ist für jemanden, der sich etwas für den Bergbau interessiert, sehr spannend. Es ist nur schwierig, an einen Teilnehmerplatz zu kommen.

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