Chesler Park Trail @ Needles District, Canyonlands NP

  • Bizarre Türme, Knollenfelsen, tiefe Spalten, Canyons und fantastische Ausblicke - all das bietet die Wanderung durch Chesler Park im Needles District, dem südlichsten Teil des Canyonland Nationalparks in Utah. Die Tour gilt zurecht als einer der abwechslungsreichsten und schönsten Trails im ganzen Park, ist aber auch sehr anstrengend und eher was für erfahrene Wanderer.


    Die Wegmarkierung besteht in weiten Teilen aus aufgehäuften Steintürmchen, es gibt wenig Schatten und absolut kein Wasser. Einige steile Passagen sind zu überwinden, wobei die Höhendifferenz mit insgesamt etwas über 400 Metern auf dem Papier nicht all zu Furcht einflößend erscheint. Eine topographische Karte kann hilfreich sein, ist aber kein absolutes Muss: wenn man einigermaßen Orientierungssinn hat, reicht die Karte, die man am Parkeingang überreicht bekommt.


    Unbedingt bei der Tagesplanung bedenken, sollte man die weite Anfahrt bis zum Trailhead. Von Moab ist man über eine Stunde unterwegs. Die etwa 40 Meilen südlich von Moab von der 211 abzweigende 191 gehört aber sicher zu den absoluten Traumstraßen im Südwesten. Es geht durch das grüne Tal des Indian Creek, Rinder grasen am Ufer unter den riesigen Bäumen und rechts und links ragen steil die Tafelberge empor. Dieses Tal muss den Vergleich mit dem des Virgin River im Zion Park nicht scheuen. Dabei kommt man auch am berühmten Newspaper Rock voller Petroglyphen vorbei. Toll. Das Tal wird dann immer breiter, die Straße verlässt das Flussufer und gibt den Blick frei auf die Sixshooter und andere Felsformationen im Süden des Canyonlands National Park. Irgendwann erreicht man dann auch den eigentlichen Eingang des Parks, von da sind es immernoch fast 10 Meilen bis zum Trailhead am Elephant Hill, wobei das letzte Stück über eine enge Dirt Road führt. Bei trockenen Bedingungen kommt man hier aber auch mit einem normalen PKW gut durch.


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    Weit geht der Blick vom Elephant Hill Trailhead bis zu den La Sal Mountains


    Wir hatten uns beim Frühstück in unserem Bed & Breakfast in Moab etwas fest gequatscht. Entsprechend erreichen wir erst lange nach 11 Uhr den Parkplatz am Elephant Hill, eigentlich schon fast zu spät für die Tour zum Chesler Park, denn die meisten Wanderführer setzen 6 bis 8 Stunden für die Tour an. Aber wir haben schon festgestellt, dass wir schneller laufen, als in den Zeitangaben der einschlägigen Führer steht. Also los. Es beginnt mit einem steilen Anstieg – da ist der Körper doch gleich auf Touren. Nicht dass man sich heute warm machen müsste – es ist der heißeste Tag seit langem.


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    Geht gleich steil los...


    Wir achten darauf, keines der Steinmännchen zu verpassen, die hier am Anfang die einzige Wegmarkierung darstellen, zumal abseits des Trails die „kryptobiotische Kruste“ den Boden bedeckt. Das sind kleine Organismen, die Wasser und Nährstoffe speichern und an die dann wurzelnden Pflanzen abgeben. Ohne diese Organismen, die eine schwarze Schicht bilden und als kleinen Türmchen aufragen, wäre hier nichts als Sand, der vom Wind über die Felsen geweht würde. „Don’t Bust the Crust“ ist das Motto, also immer schön auf dem Weg bleiben. Wenn man ihn denn findet...


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    Die kryptobiotische Kruste aus der Nähe


    Nach etwa 3 Kilometern kommen wir durch eine Felsspalte, danach geht es hinab in den Elephant Canyon. Direkt gegenüber klettern wir wieder nach oben und kurz darauf ragt vor uns eine Wand aus Felszähnen empor - die Needles. Die haben wir am Vortag vom Needles Overlook aus der Ferne gesehen. Überflüssig zu erwähnen, dass die rot und weiß gestreiften Formationen aus der Nähe noch viel interessanter sind. Das Problem: diese Wand müssen wir hoch! Um die Mittagszeit liegt die aber zum Glück im Schatten. So ist bald der Durchgang zwischen den Felszacken und damit Chesler Park erreicht.


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    Die Needles "von hinten"...


    Wir setzen uns nach dem anstrengenden Anstieg einige Minuten in den Schatten, futtern ein paar Kekse und genießen die grandiose Aussicht. Dann geht es auf in den Park. Chesler Park ist ein von den Needles wie die Zinnen einer Burg umgebenes, grasbewachsenes Hochplateau. Ein bisschen überrascht es, nach der Kraxelei über die Felsen auf einmal ein riesige Steppe vor sich zu haben. Es gehören aber ebenso sandige Bereiche und ausgedehnte Felslandschaften zum Gebiet. Für Abwechslung ist also gesorgt. In einem weiten Bogen führt der Trail einmal rund um den ganzen Park. Wir entscheiden uns, nach rechts zu gehen.


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    Chesler Park


    Nach kurzer Zeit liegt ein wahres Felsenlabyrinth vor uns. Von oben betrachtet, denkt man nie im Leben, dass da ein Weg durchgehen könnte. Ist aber so. Dummerweise lassen wir uns von Fußspuren in einem sandigen Bachbett ein wenig in die Irre führen. Allerdings vermissen wir bald die Steinmännchen und laufen zurück, bis wir wieder eines entdecken und weiter dem Trail nach Süden folgen.


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    Im Felsenlabyrinth


    Schließlich kommen wir tatsächlich an einem Wegweiser vorbei. Richtung "Joint Trail" sind wir richtig. Nun geht es über eine Sand Road. Reifenspuren verraten, dass man hier auch mit einem Geländewagen hätte hinkommen können. Nicht weit entfernt liegen die Butler Flat Campgrounds. Dieses Stück durch den Sand ist der unangenehmste Teil der ganzen Wanderung, denn wir laufen in der prallen Mittagssonne. Endlich erreichen wir einen kleinen Picknickplatz und legen uns erstmal in den Schatten auf die Bänke. Ein junges Trio gesellt sich zu uns und wir plaudern eine ganze Weile über Gott und die Welt.


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    Blauer Himmel, rot-weiße Felsen - toll!


    Alle Anstrengungen wert ist der nun folgende Weg auf dem Joint Trail. Es geht durch eine tiefe, enge Spalte, die an der engsten Stelle vielleicht 60 cm breit ist. Einige Seitencanyons sind sogar noch schmaler. Am Ende des Spalts klettern wir wieder ins Freie.


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    In der engen Felsspalte des Joint Trail. Nein, es steht da kein Topf mit Gold...


    Der letzte Teil des Rundwegs zieht sich dann etwas. Es geht durch die Grassteppe und da gibt es null Schatten. Schließlich erreichen wir den Durchgang zwischen den Needles und machen uns an den Abstieg. Nach 17 Kilometern zurück am Auto sind wir dann ziemlich erledigt. Sechs Stunden haben wir benötigt, inklusive einiger Pausen. Hat Spaß gemacht!


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  • Hallo Oli,




    wieder ein klasse Bericht von dir von einer Wanderung, die noch auf meiner To Do Liste steht.
    Leider wird es dieses Jahr noch nichts damit, da muß ich auf den nächsten Südwest Urlaub warten.
    Und wenn ich die Bilder so betrachte, möchte ich den Hike natürlich so schnell wie möglich machen. top12

  • Schöner Bericht top26.
    Uns war diese Wanderung letzten September verwehrt. Wir mussten wegen starkem Regen abbrechen top21 um mit unserem Street-Car noch rechtzeitig rauszukommen. Die Bachdurchfahrt war schon 50 cm unter Wasser. Und es wurde zusehens mehr.
    Dein Bericht ist ein kleiner Trost (und macht Appetit auf mehr).
    Gruß Eric

  • Sehr schöner Bericht top26 Wir sind die Runde im Chesler Park links herum gelaufen und haben im Joint Trail den "Abzweig" verpasst top18
    Die Wanderung war aber super toll, obwohl wir leider zu wenig Wasser (jeder 1,5 Liter) mithatten. Es war auch sehr heiß und wir haben 6 Stunden benötigt. Danach waren wir auch platt top6

  • top26 Schöner Bericht!


    Dieser Hike ist wirklich klasse, ein Bericht von mir mit weiteren Bildern gibt es hier.


    Ich habe in Monticello übernachtet, das ist ein wenig näher als Moab.


    Mir ist damals auch das Wasser sehr knapp geworden, es war aber auch tierisch heiß! ;-) Habe auch 6 Stunden gebraucht und war ganz schön platt!



    Eric
    Wo mußtest du denn durch einen Bach bei der Anfahrt, da kann ich mich gar nicht dran erinnern?

  • Zitat

    Original von Otto
    Eric
    Wo mußtest du denn durch einen Bach bei der Anfahrt, da kann ich mich gar nicht dran erinnern?


    Auf dem unbefestigten Weg zum Elephant Hill Parkplatz - das war vermtl. ein Wash.
    Auf dem Hinweg führte der schon Wasser so das ich glaubte es sei ein Bach.
    Bin mir nicht sicher aber ich glaube das war so 'ne 1/2 Meile vor dem Parkplatz top24.


    Ironie des Schicksals: die einen haben zu viel - die anderen zu wenig Wasser top12.
    Eric

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