Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten

  • Samstag
    Die Sonne strahlt auf new-mexikanischen Boden. Stechend blauer Himmel begleitet uns nach dem Frühstück in die Rockies. Selbst hier keine Wolke zu sehen. Auf der Interstate 25 führt uns die Straße wieder durch weites, ebenes Land bis Raton. Kurz darauf erreichen wir Colorado und schon kommen erneut die Berge. Wir sind in Trinidad, eine schöne alte Stadt, die aus der Ferne an Durango erinnert. Und obwohl so ein Fahrtag keinerlei körperliche Anstrengung bedeutet, stürmen wir den Burger King.


    Die US 160 führt nun ins Grasland. Weit und breit nicht einmal ein Hügel. Eigentlich könnte man bis Chicago sehen, denn gen Osten kommen nur noch die Ebenen in denen die kalte Luft der Rockies auf die warmen Winde der Golf Region trifft. Tornado Alley! Aber hier ist nichts los. Man kann sich nicht vorstellen, dass noch etwas anderes kommt, als flache Steppe. Im Rückspiegel erheben sich die schneebedeckten Rocky Mountains. Kim, eine gottverlassene Ortschaft, in der es nicht einmal eine Tankstelle gibt, dient als Zigaretten-Pause-Lokation. Echt spannend hier, aber Menschen gibt es, wir haben sie nur nicht gesehen.


    Nach 300 Meilen sind wir an einer Straße, die wir noch 33 Meilen fahren müssten, um unser nächstes Ziel, den Wisdom Tooth Arch, zu erreicht. Zurück müssen wir auch wieder und als wir so 66 mal 1,609 rechnen, strecken wir die Nase in den Wind und lassen den Steinbogen dort, wo er ist. Kurz vor La Junta bröckelt die Ebene in tiefe Canyons hinab. Es sind nur die Ränder zu erkennen, aber morgen werden wir einen dieser Canyons durchwandern.


    La Junta, ein Eisenbahnknotenpunkt, auch wunderbar! Schön, dass wir mal hier Station machen. Die Innenstadt besteht aus Läden, deren Fenster mit Spannplatten vernagelt sind, keine Restaurants, nur Fastfood. Pepperoni Lover im Pizza Hut, dazu ein eiskaltes Sprite, - ein Traum! Am Abend im Hampton Inn, übrigens ein nettes Hotel, erkundige ich mich bei den Hiesigen an der Rezeption nach der Anfahrt für morgen. Man hat mir bestätigt, dass meine Planung stimmt und dies der einzige Weg sei, um den Picketwire Canyon zu bezwingen. Also, bitte merken, denn morgen werden wir dahingehend eine ernüchternde Überraschung erleben.


    Sonntag
    Als wir kurz nach 8 Uhr von der 109er in die ungeteerte 802 in Richtung Vogel- und Picketwire Canyon einbiegen, sind es noch 17 Meilen bis zum Trailhead. Nur die letzte Meile war etwas ruppig, aber vor Ort stehen bereits Autos und das waren auch PKWs.


    Ein gut gekennzeichneter Trail führt vom flachen Land in den Canyon hinunter. Und unten angekommen geht es ohne nennenswerte Höhenunterschiede zügig voran. Es ist schön hier. Wir treffen Mountain-Biker, die wir immer wieder einholen, da sie sich einen Stein nach dem anderen ansehen. Zu guter Letzt haben sie dann noch einen Reifenschaden und wir erarbeiten uns einen massiven Vorsprung. Der Fluß Purgatoire begleitet uns, bringt jedoch keine Kühlung. Von Stunde zu Stunde wird es wärmer.


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    Nach knapp vier Meilen stehen wir vor einem alten Friedhof. Die kleine Kapelle ist zerfallen, das Kreuz nur noch teilweise sichtbar. Die Grabsteine sind gut erhalten. Na ja, nicht so unser Ding, aber die Wanderung ist sehr schön und abwechslungsreich. Und dann kommt bald der Hammer. Es geht noch eineinhalb Meilen voran. Wir freuen uns, dass das Ziel in greifbare Nähe rückt und zwei besondere Steinbögen auf uns warten. Und dann passiert's. Unmittelbar vor dem Window Rock, dort, wo vor Jahrtausenden Dinosaurier ihre Spuren hinterlassen haben, stehen Nachweise der modernen menschlichen Zivilisation. Nassgeschwitzt und durchaus erschöpft blicken wir in die Kühlergrills von fünf Autos. Ich glaube ich spinne! Das ist ungefähr so, als wenn du mit letzter Kraft vom letzten Höhenlager am Gipfel des Mount Everest ankommst und oben wird gerade der Kioask aufgemacht, an dem sie Wiener Schnitzel und Bratwurst verkaufen. Oh Mann! Man könnte sich nun auf den Standpunkt stellen, dass man das, was man nicht erwandert hat, auch nicht richtig gesehen hat. Da bin ich aber momentan ganz anderer Meinung.


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    Der interessante Window Rock steht auch unmittelbar an der Dirtroad und nachdem ich mit dem Fotografieren fertig war, haben wir uns eine kleine Pause gegönnt und mussten schon wieder darüber lachen. Erstens wollten wir ja wandern und zweitens interessiert sich hier kein Schwein für die Arche. Alle gehen zu den Saurier Tracks und ich wünsche ihnen, dass es sich um Tritte von Kühen handelt, die vor 80 Jahren durch einen frisch betonierten Estrich gewandert sind. Was sagen die Heinis von der Nationalparkverwaltung oft: Nobody knows! Wir ziehen weiter zum Picture Window, ein ebenfalls aus schönem Felsen geformter Bogen. Ich nehme an, dass Lava ist.


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    Na ja, wir schauen uns jetzt mal die Kuhtritte an und finden sie ganz nett. Aber ehrlich gesagt kann das alles sein und wenn ich die Abstände zwischen den Spuren sehe, dann sind das vielleicht 50 Zentimeter. Dinosaurier und 50-Zentimeter Schrittmaß? Ok, ich bin jetzt sehr subjektiv und denke noch kurz an die gute Frau an der Rezeption. Es ist unvorstellbar, dass die das nicht wußte. Obwohl, ... Es bleibt zu erwähnen, dass wir in Flußnähe noch einen dritten Steinbogen entdeckt haben. Wir taufen ihn Little Picketwire Arch.


    Als wir nach fast 20 Kilometern vor der Steigung zum Canyonausgang stehen, sind wir doch ziemlich am Ende. Der Schweiß fließt in Strömen und nur der Gedanke an das kalte Getränk im Auto sichert das Vorankommen. Nach gut 6 Stunden sind wir zurück. Eine tolle Wanderung, trotz allem, zu zwei wunderbaren Steinbögen.


    Wir waren wieder sehr früh im Hotel und bevor wir uns nochmal das Abendessen in diesem Nest antun, entschließen wir uns, lieber 65 Meilen nach Pueblo zu fahren. Die Hoffnung war, dass wir an der Interstate bestimmt ein vernünftiges Restaurant finden. Das Essen im Red Lobster war gut. Es mag ja sein, dass es verrückt ist, zwei Stunden dafür zu fahren. Aber so sind wir halt ;-)


    Fortsetzung folgt ... Nachdem die Bilder bereits online sind [siehe Updates] - werden sukzessiv und parallel zu diesem Bericht die Wanderungen erstellt. Den Fortschritt könnt Ihr gut über die "Updates" verfolgen!

  • Montag
    Kendall in Kansas ist die erste Lokation, an der wir bei einem USA-West-Urlaub Central Time erreichen. Äcker, Felder, Grasland, einige Fabriken und Futterfarmen mit tausenden von Rindviechern, die stinken wie die Pest. Fast die Hälfte hätten wir schon, aber New York ist noch weit und auch nicht unser Ziel.


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    Nach 213 Meilen stehen wir mitten in der Pampa, das Land ist flach wie die Racetrack Playa und mitten drin ein paar Gipszacken. Willkommen bei den Monument Rocks. Selbst bei grellem Mittagslicht strahlt das Weiß mit gelb-braunen Streifen einen Kontrast zum Umland und Himmel aus, es ist unglaublich. Steinsäulen, Löcher und ein riesiger Arch, den man ebenerdig wie eine Tür durchschreiten kann. Einfach toll! In den oberen Etagen hausen hunderte von Schwalben und auf den Fotos sieht es fast so aus, wie wenn Staub auf dem Objektiv ist, wenn sie durch das Bild pfeifen. Im Hintergrund geben die Ölpumpen ihre unverwechselbaren Geräusche ab.


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    Mit den Flip-Flops - man ist das schön, mal nicht die Wanderschuhe zu tragen - umrunden wir die weißen Gebilde, inspizieren jeden Zentimeter. Abends oder früh am Morgen wäre es natürlich der Hit, aber wer will schon abseits jeglicher Zivilisation und mangels alternativer Sehenswürdigkeiten hier in der Nähe übernachten? Wir jedenfalls nicht und darum nehmen wir gerne ein paar Meilen mehr in Kauf. Der Besuch hat sich gelohnt.


    Nach einigen Meilen erreichen wir die Interstate 70 und es gibt erst einmal eine verdiente Brotzeit im Subway, bevor wir nach Denver durchrauschen. Es sind noch 250 Meilen bis zur Mile-High-City. Kurz vor der Stadt geraten wir in ein Mega-Gewitter. Die schnellste Scheibenwischereinstellung, die der Mitsubishi hergibt, ist zu wenig. Tempo runter! Als wir an einer Tanke stehen, wir der Vorteil klar: Das Auto ist blitz-blank. Waschanlage gespart, aber meine Zigarette brennt irgendwie schlecht.


    Eine Blechlawine schiebt sich hinein, wir sind mitten drin, und der andere Stau kriecht uns entgegen. Wo kommen denn die vielen Autos her? Schlange nicht nur auf der Interstate, sondern auch beim Check-in im Curtis. Irgendwas ist los in dieser Stadt. Wir werden es aber nie erfahren, egal.


    Der ersten Spaziergang tut gut, nachdem wir nach der langen Fahrt doch etwas viereckig sind. Aber weit war es nicht mehr. Am Larimer Square suchen uns ein Restaurant, das Ocean Prime Denver, und warten in der Bar, bis wir Hunger haben. Prost! Das Essen war ganz gut, aber der Ober war nervig.


    Morgen wird ein ruhiger Tag: kein Hike, keine Autofahrt, - die Pause ist seit langem überfällig. Ob wir das überhaupt aushalten? Wir werden sehen.


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  • Dienstag
    Denver wäre ja durchaus eine nette Stadt, die jedoch zwei Nachteile hat. Das Wetter ist oftmals miserabel, da es viel regnet und kalt ist. Und dann wäre noch die zentrale Einkaufsstraße (16th Street Mall) zu nennen, die jedes Jahr mehr von Pennern bevölkert ist. Irgendwie bekommen sie das Problem nicht in den Griff oder sie wollen halt nicht.


    Das Curtis ist ein sogenanntes Boutique-Hotel und es gehört zur Gruppe unserer verrückten Paris H.. Stadthotels haben ja so ihren eigenen Charme, um es mal positiv auszudrücken. Einen Stern muss man immer selbst dabei haben, damit das Qualitätssiegel erfülllt ist. Und diese Boutique-Hotels meinen, wenn sie irgendwo in die Ecke eine rote Kommode stellen, dann ist das stylisch und Grund genug horrende Preise zu verlangen. Lange Rede kurzer Sinn, wir haben uns viel mehr von diesem Hotel erwartet.


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    Und da stehen wir nun unter der überdachten Hotelanfahrt und blicken auf die Straße, wo immer noch der Regen auf die Fahrbahn pinkelt. Der Blick nach oben verspricht Besserung und so ziehen wir unsere Regenjacken über und es geht los. Als sich auf der 16. Straße die Schleusen des Himmels erneut öffnen, verschwinden wir im Starbucks. Aber kaum haben wir den ersten Schluck Kaffee genossen ertönt ein unüberhörberer Feueralarm. Das gesamte Gebäude wird geräumt. Gegenüber hat ein Geschäft eine Markise und wir stehen darunter. Der Regen hört heute wohl nicht mehr auf und so beschließen wir, das größte Einkaufzentrum in Denver zu finden. Cherry Creek Shopping Center, es war riesig und wir sind fast drei Stunden unterwegs. So geht ein Regentag auch vorbei.


    Ein, zwei oder drei Bierchen im HardRock und danach wären wir gerne noch eine Runde auf der 16ten gegangen, aber man wird alle paar Meter von den Pennern angehauen, das macht keinen Spaß. Vor allen Dingen sind sie dann auch noch frech, wenn man ihnen nichts gibt. Das Abendessen im Marlowe war mindestens genauso gut, wie gestern und kostete nur die Hälfte.


    Mittwoch
    Heading West! Früh morgens tauchen wir in die Rockies ein, die noch leicht verschlafen links und rechts der Interstate 70 gewaltig in die Höhe ragen. Noch ist es trocken und nur leicht bewölkt, aber als wir in Idaho Springs das Auto verlassen, scheinen die kurzen Hosen völlig unangebracht. Das Wildfire, nicht die Naturgewalt, sondern ein Restaurant, bringt die Eier trotzdem zum Kochen.


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    Es geht immer weiter hinauf, welch ein Gegensatz zu den Grasslands auf der anderen Seite von Denver. Am Loveland Pass, der immerhin über 11000 Fuß hat, schneit es. Icy Road und wir wollen gar nicht wisssen, wie kalt es draußen ist. Nach 108 Meilen sind wir am Eagles Eye Arch, der direkt neben der Straße auf dem Weg in eine Schlucht, der Eagle River Gorge, steht. Dieser kleine Arch ist nicht besonders schön, aber angeblich berühmt. Tucker Smith hat ihn in einem Gemälde verewigt, das kein Schwein kennt. Wir jedenfalls nicht. Und so ziehen wir weiter Richtung Westen.


    Die Felsenlandschaft vor Glenwood Springs wird immer schöner. Hier hat sich der Colorado durchgefressen und einen schmalen, faszinierenden Canyon geschaffen. Am Milemarker 118,5 entdecken wir einen großen Steinbogen. Leider gibt es keinerlei Möglichkeiten anzuhalten. Je weiter wir die hohen Berge hinter uns lassen, desto besser wird das Wetter. Und trotzdem werden uns die Regenfälle der letzten Tage eine fetten Strich durch die Rechnung machen. Wir wollen zur South Shale Ridge, aber bereits bei der Einfahrt in die Dirtroad bei De Beque sieht es nicht gut aus. Und nach knapp 2,5 Meilen stehen wir alles andere als in Fahrtrichtung. Die Reifen sind zu und wir ackern unverrichteter Dinge zurück. Es wir Zeit, dass Sand anstatt Dreck unter die Räder kommt.


    Vorbei an gewaltigen und schönen Hoodoos (MM 41 bis 39) erreichen nach Grand Junction die Westeinfahrt des Colorado National Monuments bei Fruita. Wir stellen erneut fest, wie schön es hier ist. Gewaltige rote Felsen, tiefe Canyon und massive Steinsäulen. Der Südwesten hat uns wieder.


    Freundlich, jung, aber ahnungslos sitzt das Mädl in ihrem Kassenhäuschen am Eingang des National Monuments. Gute Frau, wir wollen keinen Eintritt zahlen, da wir nur durch das Monument fahren, um uns die Dirtroads in der McInnis Wilderness anschauen. Zwei Gebiete, die McInnis Canyons Conservation Area und die Black Ridge Canyons Wilderness sind ohne Eintritt möglich. Ich weiß das verlässlich, da ich einen Einwohner von Glade Park kenne. Jetzt will sie telefonieren, die Gute. Komm, lass es sein. Ich spende die 10 Dollar und habe auch die nächsten zwei Tage keine Diskussionen darüber.


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    Die Straße windet sich durch die roten Schluchten nach oben und ungefähr in der Mitte der Scenic Road, also zwischen Fruita und Grand Junction, zweigt die Black Ridge Road ab. Sie führt nach Glade Park und hinauf zu den Ebenen, die in mehren tiefen Canyons hin zum Colorado ihr Ende finden. Vor Jahren waren wir im Rattlesnake Canyon, aber heuer wird der Mee Canyon zweimal unser Wanderrevier sein. Bereits morgen soll es gewaltig in die Tiefe gehen. Und das wird es auch, versprochen. Es bleibt die Erkenntnis, dass die Dirtroads einwandfrei zu befahren sind.


    Die neu gestaltete Main Street in Grand Junction ist für drei Nächte unsere Heimat. Was nicht zu erwarten war ist, dass viele tolle Restaurants das Hikerleben verschönern. Und so führt uns unser erste Weg mal in die Brewery, wo wir einen aus Indien stammenden Apotheker mit seiner südkoreanischen Angestellten an der Bar kennenlernen. Die Geschichten sind ganz interessant und sie empfehlen uns einen Italiener. Essen und Wein waren gut!



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  • Donnerstag
    Es gibt keine Fragen, sondern nur ein flinkes Auge auf den Kassenzettel, der hinter der Scheibe klebt. Und schon geht es die Rim Road entlang der roten Felsen und Canyons. Um die Zeit sind nur die Einheimischen unterwegs, so dass an die Einhaltung des Speed-Limits nicht zu denken ist. Es geht zügig voran. Das war so zügig, dass wir erst mal an der Abzweigung zur Black Ridge vorbeigeschossen sind.


    Als der feste Untergrund die Reifen verlässt, kommen wir trotzdem gut voran. Die Upper Road, die ja im Sommer gefahren wird, im Gegensatz zur Lower Road, die im Winter geöffnet ist, präsentiert sich in einwandfreiem Zustand. Und so dauert es nur 45 Minuten, bis wir nach gut 7,7 Meilen am Trailhead stehen. Die Sonne scheint und wir sind alleine. Spaßig ist, dass am Parkplatz ein grünes Rennrad eingesprerrt sein Dasein fristet. Die Kette ist bereit etwas angerostet und ich hoffe, dass der Besitzer nicht irgendwo unten im Canyon liegt. Schwarze Gedanken, ich weiß, aber irgendwie war es das Erste, an das ich denken musste.


    Der Trail führt auf einer alten Dirtroad die ersten Gefälle hinunter. Moderat und ohne Probleme geht es voran. Zwischen Sträuchern und durch Blumenwiesen erinnert das Ganze an einen gemütlichen Spaziergang in den bayerischen Alpen. Wenn die Blicke jedoch in die Ferne schweifen, sind die mächtigen Canyons der McInnis Wildernis erkennbar. Immer näher rückt die Kante des Mee Canyons. Und als wir just vor diesem Loch stehen, entscheidet Monika ihre Wanderstecken mal stecken zu lassen, um die Hände für die Kletterei frei zu haben. Eine gute Entscheidung.


    Abrupt ändert sich das Layout des Hikes. Aus dem gemütlichen Spaziergang wird Bungee-Jumping. Nein, ganz so schlimm ist es nicht, aber man hangelt sich von Absatz zu Absatz. Das erste Highlight droht. Der Trail verengt sich auf ein ungefähr Quadratmeter großes Loch. Ja, schon richtig gelesen, denn nun für der Weg durch den Mee Canyon Trail Arch nach unten. Wir setzen uns in die Höhle und staunen die ringsum senkrecht abfallenden Canyonwände an. Aber es scheint alles noch kalkulierbar. Unter dem Steinbogen ist eine Leiter angebracht, die hilft, einen 2,50-Meter Absatz zu überwinden. Interessante Variante!


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    Ein Schutthaufen garantiert, dass auch die nächsten 30 Höhenmeter an einer Wand entlang gut, jedoch etwas rutschend gemeistert werden. Die Käselöcher an der Wand sind zwar interessant, aber unsere ganze Aufmerksamkeit gehört dem Trail, der nun über Boulder hinweg nach unten führt. Bis zum Alcoven ist es jedoch noch weit. Nicht weit an Meilen, aber an Höhenmetern. Es wird nicht einfacher, denn ein Felsgebilde, praktisch zwei Hoodoos, deren Abstand zueinander nicht geeignet ist, um meinen Alabaster-Körper durchzulassen, versperrt den Weg. Stutzend schweifen unsere Blicke 360 Grad, denn momentan können wir es uns nicht vorstellen, dass der Weg über diese "Gipfel" führt. Doch, meine Freunde, hier geht es lang. Hoch oben hat ein führsorglicher Zeitgenosse Steinpyramiden platziert. Ok, let's try it! Schon etwas zitternd überwinden wir diese Hürde. Es mag ja sein, dass das Blut an den Knien echt ist, aber komm, sei tapfer!


    Nach eineinhalb Stunden sind wir ungefähr noch 50 Meter über dem Canyonboden. Leider wissen wir, dass uns noch etwas erwartet, nämlich ein kleiner Absatz, der in der einzigen Quelle im Internet als das schwierigste Stück des Hikes beschrieben ist. Wir sind da. Und eigentlich trauen wir unseren Augen nicht. Es sind ungefähr 30 Zentimeter, die der Weg breit ist und diese Stufe hängt auch noch dem Canyonboden entgegen. Und es sind nur vielleicht 50 Zentimeter einsehbar und dann geht es um eine Kurve, deren Ende nur erahnt werden kann. Zefix ist ein bayrischer Fluch, der zum Ausdruck bringt, dass etwas schief läuft bzw. schief gelaufen ist. Grenzerfahrung! Die linke handert mit der rechten Gehirnhälfte und man versucht die Dinge zu objektivieren. Das gelingt immer nur kurzzeitig und ein Anlauf zur Überwindung des Hindernisses endet dann, wenn sich der Verstand zu Wort meldet. Aber der Ehrgeiz will nicht aufhören anzuklopfen. Ich suche nach einer Möglichkeit, unser Seil anzubringen. Leider gibt es nichts, was anschließend das Risiko als kalkulierbar einstufen könnte. Zigarettenpause! Wir erkennen unsere Grenzen. Vor 20 Jahren wären wir einfach gegangen, so zumindest die theoretische Sicht der Dinge. Heute kommen wir selbst nach 20 Minuten der Überlegung zu dem Schluss: Wir lieben das Leben und so soll es noch möglichst lange bleiben. Es ist unfaßbar, denn ein Bild im Internet zeigt einen relativ erfahrenen und schwergewichtigen Mann, wie er da so lässig mit einem Stecken auf diesem Absatz steht. Ziemlich geknickt kehren wir zurück und als wir wieder am Durchstieg des Steinbogens sind, wird der kurzerhand als Highlight des Tages deklariert. Und alles ist gut, - fast. Es war eine schöne, abwechslungsreiche Wanderung und plötzlich spüre ich mein aufgeschürften Knie und Ellenbogen.


    Wir sind nun natürlich zu früh und beschließen neue Ziele zu definieren. Zurerst fahren wir mal durch die Ebene bei Glade Park. Ein paar sehr schöne Häuser gäbe es hier, viele stehen zum Verkauf. Selbst hier im Nirgendwo hat die Krise zugeschlagen.


    Durchfahrt verboten! Nicht an einer Straße prangt diese Schild. Nein, wir stehen vor dem Thoroughfare Canyon Trail. Das ungewöhnlich Wort trifft es nicht ganz, denn man könnte praktisch den kompletten Canyon 8,5 Meilen durchwandern. Und einen Ausgang gäbe es auch. Aber das ist zuviel für heute. Und so wandern wir den Canyon hinunter bis zu einem großen Brotzeitfelsen. Hier, wo man dem Buschwerk des Canyons entflohen ist, könnte man in der Abendstimmung ein herrliches Essen veranstalten. Ein Apfel tut's aber auch.


    Über die Little Park Road fahren wir zurück nach Grand Junction und wundern uns am Ausgang, dass es hier keine Zahlstation gibt. Man könnte also ins Monument ohne Kontrolle, müsste aber dort auch wieder hinaus fahren, um der Prüfung des Tickets bei der Ausfahrt zu entgehen. So was macht man nicht! Zum Abendessen versuchen wir es heute mit der Winery an der Main Street. Sehr empfehlenswert, - und als das zweite Glas Wein den Weg in den Körper findet, wäre der Absatz von heute ein Klacks.


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  • Fritz, ich komm mit Dein Tempo im Moment nicht mit :peace1: zuviel Streß, also hier, das was ich alles schon gelesen habe... :daumen:


    Nächste Woche hole ich Euch ein... :zungeraus:


    Dankeschön schonmal, einfach so mittendrin...


    Yes

    Genieße jeden Tag Deines Lebens...

    Einmal editiert, zuletzt von Yes ()

  • Freitag
    Auf ein Neues! Aber bevor wir uns auf den Weg zu einem Megahike machen, möchte ich einmal die Hampton Inns loben. Ich finde die Hotels sehr ok und vor allen Dingen das inkludierte Frühstück macht Spaß. Nix Continental, sondern Pfannkuchen und/oder Eier mit Bacon/Würstel, also alles, was ich so vor einer Wanderung brauche. Genügend Platz zum Sitzen, was ja oftmals bei diesen Frühstücksräumen ein Problem ist. Und wenn ich bedenke, was ein Frühstück im iHOP inzwischen kostet, dann kann man meines Erachtens auch den Zimmerpreis akzeptieren. Nein, ich habe keinen Werbevertrag, es war mir nur ein Bedürfnis.


    Wir nehmen erneut Anlauf auf die Black Ridge Road, fahren aber weiter nach Norden bis zum einem Parkplatz, der vor Begin der Elendsstrecke zum Rattlesnake Canyon ist. Eigentlich parke ich schon früher, ich Schisser, weil ich dachte, dass die "echte" 4WD-Strecke schon früher beginnt. Auch egal, wird der Hike halt eine Meile länger. Den Gesichtsausdruck von Monika möchte ich nicht schildern. Ich habe ihr verschwiegen, dass es mehr wie 1609 Meter waren.


    Wir folgen einer alten Dirt-Road, die parallel des Mee Canyons verläuft und nach Nordwesten führt. Fast dreieinhalb Meilen sind wir unterwegs, begleitet von Bobcat Spuren, die manchmal sehr nervöse Zuckungen in meinem Gesicht verursachten. Wir verabschieden uns vom Trail und schlagen uns nach links in die Prärie. Es geht Richtung Canyonrand und die Hoffnung stribt zuletzt, dass das GPS-Datum des Abstiegs stimmt. Als wir just an dieser Stelle stehen, ist nix mit runter. Ziemlich konsterniert, eigentlich sind wir innerlich fast zusammengebrochen, stehen wir nun da und uns bleibt nichts anderes übrig, als entweder zurück zu gehen oder den Canyonrand weiter abzusuchen. Wir entscheiden uns für die zweite Variante, bleibt nur noch die Frage, in welche Richtung? Vorwärtsstrategie, also weiter des Weges in die Richtung, in die wir gehen. Aber von gehen kann jetzt keine Rede mehr sein. Immer wieder müssen wir nach oben, um riesigen Felsbrocken auszuweichen. Es ist eine Quälerei! Und wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt - nicht immer - irgendwo ein Lichtlein her. Nach zwei Stunden finden wir einen, vermutlich den einzigen Abstieg über ein Geröllfeld.


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    Die ersten Steinbögen sieht man schon von oben, so dass die Navigation nun keinerlei Schwierigkeiten macht. Wir sind unten auf dem ersten Absatz des Mee Canyons und haben in unmittelbarer Nähe den Porthole und den Two Feathers Arch. Letztgenannter ist sogar ein doppelter Steinbogen, der sich seine Löcher durch den knallroten Felsen gebannt hat. Wir wandern querfeldein weiter, einen Weg gibt es hier nicht, was natürlich das Vorankommen etwas erschwert. Entweder Büsche oder Sand oder Felsen oder gleich alles auf einmal. Der Crown Arch ist mit Abstand der schönste Steinbogen des heutigen Tages. Hoch oben thront er majestätisch auf einem Felsen, der hier gelb ist. Wie Gold halt, das passt! Er sieht wirklich wie eine Krone aus und hat mehrere Öffnungen. Der nächste Arch, Tubloc, war ebenfalls sehr gewaltig und sehenswert.


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    Bis hierher sind wir nun sechs Meilen unterwegs, haben aber aufgrund der Suche und Bodenbeschaffenheit drei Stunden gebraucht. Die Pausen waren nicht üppig und der Rückweg droht. Klar, dank der Trackaufzeichnung werden wir sicher schneller zurück sein und uns einige Kraxlarbeit ersparen. Aber wir beschließen, dass es für heute reicht. Es wären noch weitere Steinbögen mit einigen Zusatzmeilen zu erreichen, nachdem aber die mitgebrachten Fotos von den Teilen nicht unbedingt zu einem "Must see" reichten, machen wir kehrt.


    Beim Aufstieg zu unserem Ausgangspunkt genießen wir die tolle Aussicht ins Tal und auf den Colorado River. Immer wieder drehen wir uns um, denn es ist einfach fantastisch. Nach insgesamt 12 Meilen und knapp 6 Stunden sind wir wieder am Auto. Für Gas und Bremse reicht es noch, aber momentan bin ich richtig fertig, denn es war zudem sehr warm heute.


    Beim Feierabendbier in der Brewery sind wir uns einig, das war perfekt: Einsam, herausfordernd, schön! Sehr gut ist auch das Abendessen in der "Wine and Bar", doch leider 20 % Service Charge, respektive Tourist Fee. Forget it, Buddy!


    Fortsetzung folgt ...
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  • Zitat

    Original von Kalle_WY
    was für eine Leistung, das Lesen ist schon anstrengend :daumen:


    Dem kann ich mich nur anschließen: Klasse! :daumen: :daumen: :daumen:



    Liebe Grüße


    Doris

  • Samstag
    Zwei einprägsame, vermutlich unvergessliche Tage an den Kanten und in den Tiefen des Mee Canyons gehen zu Ende. Wir sind auf dem Weg weiter nach Westen. Moab, die Hikerhochburg, wird die nächsten Tage unser Wanderrevier sein.


    Interstate 70, Exit 193, Blinker rechts und ab auf eine wunderbar zu befahrene Dirtroad. Die Wildcat- und die Highland Road steuern uns immer den La Sal Mountains entgegen. Ein tolles Panorama: rechts die roten Felsen und Steinbögen des Arches Nationalparks und die leuchtenden Schneeberge im Vordergrund. Salziges, dann sandiges Land. Wir sind am Trailhead, aber einen Weg gibt es nicht, so dass wir uns querfeldein durch die Büsche, über Sand und über felsigen Untergrund kämpfen. Wir kommen dem Schluchtenland rund um Moab immer näher. Und nach 45 Minuten stehen wir mitten in dieser gewaltigen Natur. Kein Strauch, kein Gras, versperren mehr die Sicht. Nur Felslandschaften und Canyons soweit das Auge reicht. Unsere Sinne erfassen den gewaltigen Steinbogen. Der Covert Arch steht im Norden, knapp 300 Metern Luftlinie auf der anderen Seite des Lost Spring Canyons, der hier über 100 Meter senkrecht unter uns liegt. Er sieht gewaltig aus, der Steinbogen.


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    Nach einer kleinen Pause nehmen wir den Arch in Angriff. Der mögliche Weg scheint erneut eine Herausforderung zu werden. Irgenwann stehen wir über dem Arch, aber an einen Abstieg ist hier nicht zu denken. Aber wir erkennen einen Abbruch, der möglicherweise auf den ersten Absatz führt. Und so umrunden wir den tiefen Einschnitt mit Respekt und als wir an dem gesichteten Abstieg stehen, ist es kein großes Problem. Auf den Hosenboden gesetzt, Füße nach vorne und hopp! Und rauf werden wir schon wieder kommen. Links die Schucht, 100 Meter unter uns der Canyonboden, das heißt immer möglichst im maximalen Abstand rechts halten. Das klappt wunderbar, aber nur, wenn man nicht den Mut hat, nach links zu schauen. Nach 0,2 Meilen sind wir wohlbehalten an diesem überdimensionalen Arch. Einsam sitzen zwei Menschen in einer Natur, die seinesgleichen sucht. Man kommt sich klein und unbedeutend vor, es ist einfach nur toll. Und es gibt momentan keinen Fleck auf der Erde, der besser für eine Brotzeit geeignet wäre. Ein riesiger Alkoven am südöstlichen Ende des Steinbogen bietet Unterschlupf.


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    Wir fahren die Dirtroad einige Meilen zurück und finden eine Offroad-Strecke, die uns direkt zum La Boca Arch führt. Auch ein schönes Exemplar, mittendrin ein Baum, der den Schatten dieser durchgebrochenen Höhle genießt. Von innen sitzt man vor einem Fenster, das den Blick auf die La Sal Mountains freigibt. Es sieht fast wie ein Gemälde aus. Ist es auch, der Künstler heißt Natur. Der Harolds Arch ist gleich in der Nähe, aber wir verlaufen uns in den sandigen Flußläufen, sind oft nur 200 Meter vom Steinbogen entfernt, nur erreichen wir ihn nicht. Nachdem es inzwischen prügelheiß ist, geben wir auf. Es genügt für heute.


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    Nach einer Stunde sind wir Moab und es ist immer wieder schön, entlang der roten Wände der Gold Bar in den quirligen Ort zu kommen. Dieses Wochenende ist auch noch Memorial Day. Das heißt, dass das immer volle Moab noch voller ist. Aber nachdem wir uns tagsüber in der Einsamkeit tummeln, tut Leben gut.


    Nach feinen Rippen im Zax führt uns ein kleiner Spaziergang zum ehemaligen Dreamkeeper Inn und Dave putzt gerade seine BMWs. Kim werkelt im Garten und wir haben uns dann sehr, sehr lange über dies und das unterhalten. Sie sagten, dass heute der wärmste Tag im Jahr war und das Wetter inzwischen verrückt spielt. Moab becomes Ireland, das war die zentrale Aussage und ja, es ist wirklich grüner als die Jahre zuvor.


    Fortsetzung folgt ...
    Nachdem die Bilder und etliche Hikes bereits online sind [siehe Updates] , werden sukzessiv und parallel zu diesem Bericht die restlichen Wanderungen erstellt. Den Fortschritt könnt Ihr gut über die "Updates" verfolgen! Vorhandene Tip-Fehler werden erst nach kompletter Fertigstellung beseitigt ...

  • Super Bericht Fritz.


    Bisher konnte man mich mit solchen Berichten überhaupt nicht hinterm Ofen vorlocken.
    Aber der hier hat es hin sich.
    Obelix hat es schon geschrieben da tun ein schon beim Lesen die Füsse weh. :D

  • "Wasserstandsmeldung" zur Fertigstellung der Wanderungen [Hikes]:


    Covert Arch
    Mee Canyon [Trail Arch / Alcove]
    Mee Canyon [Porthole-, Two Feathers-, Crown-, Tubloc Arch]
    No Thoroughfare Canyon
    Picketwire Canyon [Window Rock, Picture Window]
    Window Rock Lemitas
    De-na-zin Wilderness
    Snake Bridge
    Royal Arch [Arizona]
    Boundery Butte Arch
    Venus Needle und Cleopatra's Needle
    Hope Arch [update wegen neuer Streckenführung]
    Edmaiers Secret
    Willow Valley Arch
    Tonto Natural Bridge [Gowan Trail]
    Whitley Bridge
    Lost Horse Mine
    Pumpkin Patch
    Arrojo Burro Trail - San Roque Arch


    Schnell zu erreichen über Zehrer's Place und dann "Updates" im Menü


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  • Sonntag
    Der noch immer durchziehende Jetstream hat heute den Vorteil, dass das Wetter schön bleibt. Gleichwohl ist es eine sehr windige Angelegenheit, als wir auf der Interstate 70 nach Westen unterwegs sind. Es war aber nicht dem Wind geschuldet, dass wir am Ranch Exit 131 vorbeigeschossen sind. Obwohl wir wussten oder hätten wissen müssen, dass der im Internet meistens mit 129 bezeichnete Exit bei Milemarker 131 ist und auch so heißt, haben wir es in dem Moment verschlafen. Wäre ja kein Problem, wenn nicht der nächste Exit ewig weit weg wäre und ein Umweg von 25 Meilen das Ergebnis ist.


    Wir sind angekommen und fahren die Frontage Gravelroad 20 Meilen bis zum San Rafael River. Gleich hinterm Wasser geht es nach rechts etwas unruhige Meilen auf der Mexican Mountain Road voran. Genau gesagt waren es noch 14 lächerliche Meilen. Das satte Grün der Bäume vor den roten Felsen genießen wir trotzdem. Die Camps, die links und rechts neben der Straße aufgebaut sind, sind mit Zettel gekennzeichnet. Hier geht es zu John und Laura, Pfeil: Matterhorn Straße! Remember, es ist Memorial Weekend und die Familien und Freunde treffen sich selbst hier im Outback.


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    Bei angenehmen Temperaturen, eingerahmt von hohen Felswänden, wandern wir dem Spring Canyon entgegen. Hier, im San Rafael Swell, wechselt die Farbe der Felsen von rot nach gelb. Der breite, sichtbare Trail endet auf einem Landing Strip, also einem Flugplatz. Schilder sagen: Dreh' Dich auch mal um, Du kleiner Wanderer, denn es könnte ein Flugzeug kommen. Und in der Tat sind Spuren von Kleinflugzeugen auf der kiesigen Landebahn sichtbar, die so alt nicht sein können. Das wäre doch eine Gaudi, wenn der CB [Insider-Code] zur Landung ansetzt und wir mit einem Sprung zur Seite unser Leben retten. Aber soweit kommt es nicht. Die volle Windhose gibt das Zeichen, in den Spring Canyon abzubiegen und durch skelettartige Steinfelder zu wandern. Monster Rocks nennen wir sie, denn sie sehen aus wie überdimensionale Kreaturen, die sich uns mit Löchern und Armen entgegen stellen. Kraken, Haie, Bullen, Vögel, Frösche - alles ist möglich - man kann seiner Fantasie freien Lauf lassen.


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    Wir kommen in die anfangs breite Wash des Spring Canyons, es wird ekelhaft sandig und dann passiert, was so oft in solchen trockenen Flußläufen passiert. Dort, wo noch Wasser ist, türmen sich die Sträucher und Bäume auf und wollen pardu verhindern, dass du zügig vorwärts kommst. Macheten haben wir nicht dabei, aber die Hände tun es auch. Nach eineinhalb Stunden erblicken wir den Delicate Arch zum ersten Mal. Um ihn zum allseits bekannten, gleichnamigen Steinbogen im Arches Nationalpark zu unterscheiden, hat er den Zusatz II. 4,6 Meilen haben wir hinter uns, hier schlagen wir unser Lager auf. Hoch oben steht das riesige Teil und doch beugt sich sein Spann filigran auf den Felsen. Jetzt wäre es möglich, über ein Geröllfeld nach oben zu gehen, wobei vermutlich gehen der falsche Ausdruck ist. Krabbeln wäre schon richtiger, aber aus diesem Alter sind wir momentan mal raus. Zudem würde sich die Sicht kaum verbessern, denn ganz nach oben kommt man hier sowieso nicht. Aber wir haben ja einen Feldstecher dabei. Die schöne und abwechslungsreiche Wanderung durch phantastische Felsenlandschaften soll hier ihren Höhe- und Umkehrpunkt erfahren.


    Auf der Heimfahrt verwandelt der Jetstream die San Rafael Desert in eine Staubwand, - kein Wunder, dass das Bier in der Moab Brewery erst beim zweiten Glas so richtig ankommt.


    Montag
    Der Boulder, also der Felsblock, an sich, liegt in der Regel ziemlich faul in der Gegend rum und stört kein Schwein. Wenn dieses Teil jedoch in einem schmalen Canyon Platz gefunden hat und der Gipfelstürmer nach oben oder unten will, kann er ganz schön lästig sein. Er ist dann auch noch härter als der eigene Körper und das kann zu vielem führen. Heute wird wieder ein blutiger Tag!


    Fortsetzung folgt ...
    Nachdem die Bilder und etliche Hikes bereits online sind [siehe Updates] , werden sukzessiv und parallel zu diesem Bericht die restlichen Wanderungen erstellt. Den Fortschritt könnt Ihr gut über die "Updates" verfolgen! Vorhandene Tip-Fehler werden erst nach kompletter Fertigstellung beseitigt ...

  • Montag
    Der Boulder, also der gemeine Felsblock, an sich, liegt in der Regel ziemlich faul in der Gegend rum und stört kein Schwein. Wenn dieses Teil jedoch in einem schmalen Canyon Platz gefunden hat und der Gipfelstürmer oder der Canyon Hiker nach oben oder unten will, kann er ganz schön lästig sein. Er ist dann auch noch härter als der eigene Körper und das kann zu vielem führen. Heute wird wieder ein blutiger Tag!


    Der Respekt vor dem Hike ist uns anzumerken. Wir haben die GPS-Koordinaten von zwei tollen Steinbögen, Mystery und Camelhead Arch, aber die Planung der Wanderung dorthin, ist nur auf der Basis einer verbalen Beschreibung zustande gekommen. Das geht in der Regel schief, so meine Erfahrung, und insbesondere dann, wenn es keinen Trail gibt. Zudem liegen die Ziele mitten im San Rafael Reef und wer es kennt, kann sich kaum vorstellen, dass man dort als Otto Normalhiker überhaupt hoch kommt. Egal, wir verlassen die Interstate 70 bei Milemarker 147,2 direkt auf eine Dirtroad. Da musst Du schon sehr mit dem Rückspiegel fahren, damit dich der nachfolgende Verkehr nicht über den Haufen rennt, wenn ein Formel-1-gleiches Bremsmanöver notwendig wird, um eine Autobahn im rechten Winkel auf eine ungeteerte Straße zu verlassen.


    Der Ranch Bypass führt 3,6 Meilen entlang des wunderschönen Riffs, das wie ein Dinosaurierrücken schräg in den Himmel ragt. Gelbe und graue Felsen nehmen Anlauf und ganz oben sind die roten Kumpanen. Momentan kann ich mir nicht vorstellen, dass es eine für uns akzeptable Route auf und in diese Felsen gibt. Ich denke an die Huber Buam, die im Sprint diese Klippen erobern würden. Positiv denken!


    [Blockierte Grafik: http://www.zehrer-online.de/_bilder/san_rafael_reef_02.jpg]


    Wir suchen den Eingang, der damit beschrieben wurde, dass die Basis gelb wird. Nur, der erste Lappen dieser Felsenwand ist immer gelb. Aber zum Glück ist einer besonders gelb und wir hoffen mal, dass hier der Einstieg ist. Gemächlich quälen wir uns über ein Schotterfeld zum Riff. Eine kleine Ridge, die sich uns in den Weg stellt, kann nicht so einfach überquert werden. Da braucht es schon ein wenig suchen, um in den Slotcanyon zu kommen. Aber gut, wir sind am eigentlichen Einstieg und staunen nach oben. Es dauert nicht lange, bis die erste schwierige Stelle erkennbar ist. Ein riesiger Boulder stellt sich in den Weg. Aber siehe da, unsere Freunde von der NABS haben eine Leiter aufgestellt. Ohne wäre es nur mit Seil und Haken zu schaffen. Allso für uns schon vorbei, aber auch mit diesem Hilfmittel ist es nicht leicht. Das Aluteil wackelt und läßt sich nicht so platzieren, dass ein fester Stand für Trittsicherheit sorgt. Mein Seil wäre im Rucksack, aber irgenwie festbinden ist nicht. Try and error! Im dritten Anlauf schwinge ich mich auf den ungefähr drei Meter hohen Felsen und bin mir im Nachhinein nicht mehr sicher, wer mehr gezittert hat - die Leiter oder ich. Seil ausgepackt, Monika eingepackt und hochgezogen. Nein, nur gesichert, Späßle g'macht!. Das erste Blut klebt am Felsen, aber der Weg geht weiter. Auf allen Vieren schnaufen wir nach oben. Der teilweise nur ein Meter breite Slot weitet sich, aber das Geröll breitet sich aus. Drei weitere Stellen sind zu meistern, die über Steinquader hinweg nach oben führen. Das Problem der Schwerkraft zu enfliehen ist nicht nur die Anstrengung. Vielmehr liegen die Schwierigkeiten der Kletterei darin, dass es aufwärts immer leichter ist, als dann anschließend wieder gesund oder überhaupt runter zu kommen. Diese Gedanken schwingen - bei mir zumindest - immer mit, wenn wir solche Wanderungen machen. Aber nach mehr als einer Stunde stehen wir jetzt mal mitten im San Rafael Riff und planen die weitere Route. Blanker Fels löst die Schotterfelder ab, was für ein Segen! Aber es bleibt sehr steil, so dass das nächste Lager erst nach 1,5 Stunden erreicht wird. Wir sind schon ziemlich fertig und ein Blick in die Landschaft und auf die Karte verrät nichts Gutes. In einigen hundert Meter wartet das nächste Geröllfeld auf uns und wir haben noch nicht mal die Hälfte der Wanderung geschafft. Die Beschreibung läßt nicht zu, dass ein "jetzt wird es dann leichter" die Motivation hebt. Da steht so etwas komisches wie "über einen Kamin geht es hinauf zu nächsten Ebene". Die aufgeschürften Ellenbogen und Knie ruhen, das inzwischen dreckverschmierte Gesicht hat zwar noch saubere Stellen, nämlich dort, wo der Schweiß in Strömen herab rinnt, aber als sich unsere Blicke begegnen ist sofort alles klar. Fast telephatisch beschließen wir die Umkehr. Der Rückweg wird auch nicht einfach und hey, wir haben Urlaub und keinen Wettkampf! Der Abstieg ging dann besser als befürchtet, aber wir waren froh, als wir unbeschadet unten waren. Es ist zwar schade, nachdem wir schon so weit hochgeklettert sind, aber für heute wäre es zuviel geworden. Gibt es ein nächstes Jahr?


    Der Mexikaner Miguels läßt all die Anstrengung und Verletzungen vergessen.


    Dienstag
    Wir machen uns auf die Metropole Blanding.


    Fortsetzung folgt ...
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