Nachhilfe für deutsche Nationalspieler
Bei der deutschen Nationalelf muss ganz von vorn angefangen werden
Nicht nur dem chinesischen Kalender nach ist 2006 das "Jahr der WM"– spätestens jetzt sollte jeder, der von Fußball null Ahnung hat über die tollste Sportart der Welt aufgeklärt werden, vor allem die deutsche Nationalelf!
Das große Fußball-ABC für Anfänger und Fortgeschrittene! Bitte vor jedem Länderspiel gründlich durchlesen...
Abseits: Beliebte Stellung in deutschen Schlafzimmern: Er ist letzter Mann an der Theke, sie liegt entspannt im Ehebett auf dem Rücken und liest ein Buch, z. B. "Ich hab's dir ordentlich gezeigt" von Stefan Effenberg oder die Biografie von Heribert Faßbender.
Abwehr: Wichtiger Mannschaftsteil, den die deutsche Nationalelf im Hinblick auf die WM 2006 endlich mal einführen sollte. Abwehspieler fungieren als hinterlistige Spielverderber, die den gegnerischen Stürmern die Freude am Tore schießen nehmen sollen und setzen dabei nicht selten auf unfaire Mittel (Bein stellen, Trikot lupfen oder rücksichtslose Bestechung mit Panini-Sammelbildern).
Ball, der: Knallrundes Spielgerät mit schwarz-weißen Punkten, das ins Tor muss (90 Minuten lang). In der Halbzeit gibt es Kaffee und Kuchen, der nächste Vollrausch ist immer der schwerste und es gibt nur einen Johannes B. Kerner (zum Glück).
Ballack, Michael: Am Ball kann er alles, deswegen darf er ja auch mitmachen. "Bolzmichel" muss uns 2006 unbedingt zum WM-Titel schießen, weil die andern unfähig sind - wenn nicht, geht’s ablösefrei zurück in die Zone.
Bundestrainer: Wird alle 4 Jahre auf der SportBild-Redaktionskonferenz gewählt und muss Welt- oder zumindest Europameister werden, um seinen enormen Drogenverbrauch rechtfertigen zu können. Vorteile: Darf in der Talkrunde nach dem Spiel kostenlos ein paar Weißbier wegzischen, grob fluchen ohne rot zu werden und nennt internationale Fußball-Größen beim Vornamen (Pelé, Ronaldinho oder B. Kerner). Wirft zudem immer ein Auge auf "junge Talente", lässt in der Spielerkabine gern mal die Seife fallen und wer seine Chancen nicht nutzt, wird in der Halbzeitpause ordentlich rangenommen. Amtsinhaber seit 2005: Klinsi, Ungar Matthäus und Andy Merkel (Union Berlin).
Deutschland: Größte aller Fußballnationen, mit 80 Millionen Feldspielern (Fußball-)Gottes auserwähltes Volk. Aktuelle Probleme: Andy "Chancentod" Merkel ist Bundestrainer, die meisten deutschen Spieler haben einen Stammplatz nur an der Theke und laut NPD gibt’s in der Bundesliga "zu viele Ausländer". Nach Vize-Weltmeisterschaft 1945 (Endspielniederlage im Elfmeter-Erschießen in Stalingrad) muss spätestens 2006 die Weltherrschaft errungen werden ("Deutschlands Tor-Chancen nutzen" - "Wollt ihr den totalen Kick?")
Flugzeugabsturz der brasilianischen Nationalelf: Könnte unsere letzte Chance sein.
Fußball: Heiteres Gesellschaftsspiel für bis zu 22 Mitspieler. Der jüngste Spieler fängt an und wer die meisten Tore schießt, hat gewonnen. Rauer Männersport, der mit 5 Bier pro Halbzeit richtig Laune macht und bei dem Frauen nichts verloren haben. Fußball wurde im ersten Weltkrieg von deutschen und englischen Soldaten erfunden, denen die Munition ausgegangen war und ist heute ein erfolgreicher Proletensport mit Metro-Sexappeal und guten Verdienstmöglichkeiten. Fußballer kann in Deutschland so ziemlich jeder werden, der einen komischen Nachnamen hat, am Wochenende gern wild durch die Gegend kickt oder einfach keine Lust hat zu arbeiten.
Halbzeit: Große Pause, die man zum Rauchen, Beten, Penis-Wettmessen oder Hausaufgaben-Abschreiben nutzen kann.
Hattrick: Wünscht sich jede (Spieler-)Frau von ihrem (Stoß-)Stürmer (drei Volltreffer hintereinander in einer Halbzeit!)
Kopfball: Jeder zerstört soviel Gehirnzellen wie 2 Wochen Urlaub auf Malle oder eine halbe Folge "Spielerfrauen" auf RTL. Siehe Kopfballungeheuer Oliver Bierhoff (Manager der Nationalelf).
Manager der Nationalelf: Trendberuf für Wirtschaftsexperten, die Praktika beim AC Mailand und Shampooherstellern sowie einen BWL-Ferienkurs hinter sich haben. Muss ausländische Spieler (Kuranyi, Asamoah, Neuville, Podolski, Zonen-Ballack) mit deutschen Traumpässen ausstatten, hat ansonsten nicht viel zu tun und kann hemmungslos Bitburger saufen, bis er überall nur noch "Bolzplätze" sieht.
Matthäus, Lothar: Rechtmäßiger deutscher Nationaltrainer, kurz vor der Amtseinführung leider vom Ungarischen Fußballverband entführt, unter Gulasch gesetzt und seither Hauptdarsteller einer ungarischen Fußball-Schmierseifenoper ("Das Wunder vom Balaton").
Mittelfeld: Wo sich das deutsche Team im internationalen Vergleich befindet. Wenn überhaupt.
Stürmer: Brauchen Flanken, Zuspiele, Zuckerstangenpässe und werden für’s Schießen von Toren bezahlt. Machen sie keine Tore, gibt’s aber auch Kohle. Komisch, oder?
Stürmer, Christina: Lebt ("Ich lebe"). Leider.
Torwart: Launische Diva, steht meist gelangweilt zwischen den Pfosten rum und passt auf, dass keiner ins Tor scheißt. Ist die eigene Mannschaft im Angriff, kann man rumschreien, sich die Eier schaukeln oder laut furzen, ohne dass es jemand im Stadion hört. Torhüter schreiben in ihrer Freizeit gern Sachbücher über vorzeitige Ejakulationen ("Nummer Eins"), machen im Münchener Disco-Dschungel den Affen und feilen auf dem Golfplatz an der Gesangskarriere ("Dschingis Kahn").
Trikotnummern: Geben Aufschluss über die Penislänge der Spieler (z. B. Kuranyi 22, Kahn 1) und werden nach dem Spiel gerne ausgetauscht.
Weltmeisterschaft: Wochenlanges Zechgelage, bei dem trinkfeste Nationalteams aus aller Welt gegeneinander antreten. Austragungsorte 2006: Bremen (Beck’s Arena), Hamburg (Holstenstadion), Hannover (Herrenhäuser Biergärten), München (Erdinger Arena), Schalke (Veltins KomArena), Leverkusen (Aspirin Arena), Leipzig (Grenzquell Arena), Neuruppin (Aldi Arena), Köln (VIVA-Betriebsgelände) und Berlin (Alkoholympiastadion). Nach Gruppenzwangphase und K.O.-Saufrunde kommt es wie '45 in Berlin zum Endkampf um die Weltherrschaft und in der dritten Halbzeit machen Autonome Chaoten mit starkem linken Flügelspiel alles platt, was uns kaputt macht (ARD, ZDF, CDU und das kapitalistische 4-4-2-System). Der Weltmeister schläft dann 4 Jahre lang seinen Rausch aus und der Verlierer muss hinterher aufräumen. Zum Anpfiff, Kameraden!
Quelle: nerv