..... und sagen kein einziges Wort

  • Kennt Ihr das auch? Bei allen unseren USA - Reisen sind sie mir aufgefallen. Die Deutschen. Die, sobald sie erkennen das Du auch ihre Sprache sprichst kein einziges Wort mehr sagen, auch nicht untereinander. Damit nicht auffällt das sie Dich verstehen.
    Du begegnest ihnen überall: im Aufzug, beim Frühstück, im Pool - überall. Auch in diesem Jahr hatten wir wieder mehrere Begegnungen der besonderen Art.
    Da kommst Du eher mit 10 Amerikanern ins Gespräch als mit denen.
    Wie ist Eure Erfahrung in dieser Sache ?

  • Also ich quatsche immer alle an, die Deutsch reden - vielleicht verstecken sie sich deshalb vor mir???


    Mir persönlich ist das eigentlich noch nicht aufgefallen, ich habe sogar andere Erfahrungen gemacht. Wir haben im Bus zur Fahrt zum Riverrafting in Moab österreichische Landsleute getroffen - und gleich den ganzen Tag mit ihnen verbracht. Genauso erging es uns mit Niederösterreichern in Key West - aber naja, vielleicht ist das mit deutscher Staatsbürgerschaft ja anders :D

  • naja, das kommt drauf an, wie sich die anderen Deutschen, die man so trifft, benehmen - wenn zu viel "Fremdschämen" dabei ist (wenn die anderen z.B. laustark hoch drei durch nen Laden blöken, damit "Pappi mal sieht, wie die Hose von XX "am Asch" (!) sitzen tut") - dann wünschen wir uns einerseits gaaanz schnell weg und werden nen Teufel tun, uns als Landsleute zu erkennen zu geben - in Sprachlosigkeit verfallen wir allerdings nicht, sondern unterhalten und dann eben in Englisch weiter


    aber das ist wohl nicht gemeint?


    Natürlich grüßen wir freundlich im Hotelfahrstuhl und haben auch nichts dagegen, in Amerika Bekanntschaft mit anderen Deutschen zu machen - haben wir allerdings die Wahl, bevorzugen wir die Bekanntschaft von Amis


    und unbedingt mit allen Leuten am Pool muss ich auch nicht ins Gespräch kommen (manchmal reichen mir meine Mitreisenden :zwinker:)


    Usabima

  • das ist wieder so ein heikles Thema. Eigentlich bin ich ja auch recht offen und laber alles an, aber.....
    Ich mach mir gerne erst ein Bild, ich würde natürlich jeden mit Stammtisch Kappe ansprechen. :nicken: ( Demnächst gibt es sicher viele Fahnenhalter für ans Fenster umsonst, brauch man nur ne neue kleine Fahne drüberstreifen)


    Aber manche benehmen sich so auffällig und peinlich das selbst ich ins schweigen verfalle.
    Besonders diese Permanentnöler hab ich gefressen
    Manchmal bin ich auch fies, lausche ne Weile und wünsche noch nen schönen Tag.

  • Zitat

    Original von VoF Fan
    das ist wieder so ein heikles Thema. Eigentlich bin ich ja auch recht offen und
    Aber manche benehmen sich so auffällig und peinlich das selbst ich ins schweigen verfalle.
    Besonders diese Permanentnöler hab ich gefressen
    Manchmal bin ich auch fies, lausche ne Weile und wünsche noch nen schönen Tag.


    da kann ich nur zustimmen! :nicken:


    ob ich weiterjabbel oder ins schweigen verfalle hängt immer von der Situation ab! :D

  • Ich finde das Thema auch ein bischen heikel! :nicken:


    In unseren ersten USA-Urlauben haben wir meist die großen NPs besucht, und sind des öfteren in Busladungen von Germans geraten. Wie die sich z.T. aufgeführt haben, war wirklich mega-peinlich, da sind wir lieber auch in tiefstes Schweigen verfallen! :o9:


    Andererseits haben wir so nette Leute getroffen, z.B. in Page im Motel hatten wir rechts und links deutsche Nachbarn, und haben uns wunderbar verstanden.
    Haben abends so lange (und laut) gequatscht, daß die Amis sich beschwert haben.


    Und die ersten Eindrücke können natürlich auch völlig falsch sein.
    Wir haben mal vor Jahren ein deutsches Ehepaar beim Einchecken in Mexican Hat beobachtet, trugen etliche Kleidungsstücke auf Kleiderbügeln ins Zimmer.
    Wir haben die dann in die Schublade "Haubentaucher" gesteckt. :zwinker:


    Am nächsten Morgen trafen wir sie auf dem Muley Point und haben nicht schlecht gestaunt; sie waren schon 16 mal in der Ecke, waren total nett und natürlich, und wir waren die "Haubentaucher"! :cheesy:

  • Ich glaube ja, das ist nur Unsicherheit. Einerseits kennt man die Leute nicht, es ist aber klar, dass man auf jeden Fall etwas gemeinsam hat und ja miteinander reden könnte. Da in Deutschland unbefangener Smalltalk mit Fremdem aber nicht so verbreitet ist, sagt man dann nichts und tut so, als sei man gar nicht deutsch. Wenn die gemeinsame Herkunft nicht offensichtlich ist, entfällt der Anlass für ein Gespräch und man hat auf jeden Fall seine Ruhe.


    Ich habe mir da schon längst angewöhnt mich ganz normal zu verhalten. Wenn mir z.B. Wanderer entgegen kommen, die ich schon am Jack Wolfskin Wappen als Landsleute erkenne, grüße ich mit "Guten Tag" oder einem deutsch gesprochenen "Hallo". Meistens wird man freundlich auf deutsch zurückgegrüßt.


    Wir hatten das Thema hier schon mal irgendwo. Da fand ich es schon total absurd, dass einige Leute anscheinend anfangen englisch zu reden, wenn ihnen peinliche Deutsche begegnen (sorry, Usabima :99:). Würde ich gerne mal sehen: Deutsche, die sich in Amerika englisch unterhalten. Jede Wette, dass man trotzdem 95 von 100 identifizieren würde. :D

  • Ich gebe zu das ich auch erstmal die Klappe halte wenn ich merke das Deutsche in der Nähe sind, obwohl ich auch recht offen bin.
    Aber in Amerika ist das anders, weil ich nicht nur wegen dem Land sondern auch wegen Leute und Mentalität dort hinfahre.
    Und da mir ein Grossteil der deutschen Mentalität fürchterlich gegen den Strich geht (Unhöflich, nörgeln, nicht hilfsbereit (nicht alle, aber viele)), bin ich froh das ich im Urlaub damit nichts zu tun haben muss.
    Das ist übrigens auch ein Grund warum ich nicht nach Malle fahre, kann ich auch gleich in den bayrischen Wald oder an die Nordsee.
    Wenn ich mitkriege das die Menschen nett sind, dann habe ich auch in Amerika kein Problem mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

  • Deutsche reden nicht mehr wenn wir in der Nähe sind, das kommt oft vor. Da wir beide eigentlich ständig reden fallen wir als Deutsche überall auf, und damit wollen die meisten einfach nichts zu tun haben. Am Elephant Rock im VoF waren wir z.B. mit 8 Personen, alles Deutsche. Keiner hat etwas gesagt. Uli und ich sind den Felsen hochgeklettert, haben Fotos voneinander gemacht und Spaß gehabt. War den anderen bestimmt peinlich, die haben sich fremdgeschämt....


    Andererseits bin ich mal irgendwo an der Golden Gate beim Gespräch mit Kumpels und mit Amis vom deutschen ins amerikanische verfallen und wurde gleich von Deutschen nach irgendeinem Weg gefragt, weil ich so gut deutsch sprechen könne und sie kein englisch.
    Dachten ich wäre nen deutsch sprechender Ami - nen Deutschen hätten die nicht angesprochen....


    Wir haben auf dem Rückweg vom Delicate Arch JEDEN gegrüsst der uns entgegen kam. Deutsche mit einem Guten Tag - unterscheiden kann man die ja schon auf 300 Metern - alles andere mit einem netten Hi.
    Alle Hi's wurden beantwortet, die Deutschen haben meistens nichts gesagt sondern sind schweigend weiter gestampft....
    Bestes Erkennungszeichen, von Oli schon erwähnt: Jack Wolfskin, KSC-Hüte oder einfach nur dumme Gesichter....



    Zitat

    Original von calle
    Das ist übrigens auch ein Grund warum ich nicht nach Malle fahre, kann ich auch gleich in den bayrischen Wald oder an die Nordsee.


    Mich stören die da nicht. Die Insel ist einfach zu schön....


    Das reicht ....

  • Nun ja .....
    es ging mir auch nicht um die auffälligen Deutschen, denen man am besten sowieso aus dem Wege geht, auch hier, sondern um Normalos, zu denen ich mich eigentlich zähle.
    Ich gebe mal ein Beispiel ( eins von vielleicht 50 )
    Dieses Jahr in Blanding in einem kleinen, leider nicht so gutem Motel gibt es morgens Continental Breakfast. Wir kommen in den kleinen Raum, nehmen uns Kaffee und was zu Essen und setzen uns. Wir unterhalten uns nicht zu laut, und auch nicht ununterbrochen, sondern hin und wieder ein paar Worte ( wir sind ja auch schon etwas länger verheiratet :D ). Herein kommt leise sprechend ein junges Paar, bei denen ich auch draußen vorher zufällig einige deutsche Worte aufgefangen habe. Sie schauen uns an, hören uns deutsch sprechen und verfallen sofort in Schweigen. Wärend des ganzen Frühstücks sprechen sie kein einziges Wort - auch nicht miteinander.
    Wir haben uns weder auffällig benommen, noch stinken wir oder haben Ungeziefer. Wir trinken auch nicht lärmend Bier aus Eimern oder ähnliches.
    Sie müssen ja nicht mit uns sprechen, und uns auch nicht grüßen, das erwartet doch niemand, aber muss man sich verbergen? Das ist der Punkt den ich meine !!!!
    Kein Amerikaner, kein Italiener, kein Holländer etc. käme je auf diese Idee. Das ist typsich deutsch.
    Und Beispiele dieser Art könnte ich viele aufzählen.

  • das mit dem plötzlichen schweigen ist mir auch schon aufgefallen und habe dies nicht einordnen können. wir sind immer so wie überall und sprechen leute an, wenn wir es möchten-is egal ob in usa oder irgendwo-peinliche leute gibts halt auch immer und überall, die nationalität ist doch egal-
    haudooyuhdu?


    :brav:

  • Zitat

    Original von seppesser
    Wir trinken auch nicht lärmend Bier aus Eimern oder ähnliches.


    Sei vorsichtig, Du wurdest beim Einkaufen gesehen... :zwinker:


    Wir kommen bisher immer mit einem Haufen neuer Email-Adressen aus dem Urlaub zurück.
    Da wir keine Berührungsängste haben, kommen wir mit fast allen ins Gespräch.
    Oft endet das mit dem gegenseitigen Fotografieren vor irgendwelchen Locations und manchmal gemeinsamen Rückweg zum Parkplatz.
    Später werden online Fotos ausgetauscht.
    Mit vereinzelten haben wir noch jetzt Kontakt.
    Viele Amis haben uns auch üblicherweise zu sich eingeladen, einige sogar ernsthaft.
    Für uns gehört das "mit anderen ins Gespräch kommen" dazu.


    Wenn sich jedoch unsere Landsleute schon von weitem wie Vollidioten aufführen, halten wir uns zurück und haben kein Interesse, vollgequatscht zu werden.


    Viele Grüsse..............andie

  • Zitat

    Original von seppesser


    Wir haben uns weder auffällig benommen, noch stinken wir oder haben Ungeziefer. Wir trinken auch nicht lärmend Bier aus Eimern oder ähnliches


    Vielleicht ist genau das das Problem für junge Leute. :D

    Gruss Calle



    Bei Stammtischtreffen dabei

    2 Mal editiert, zuletzt von calle ()

  • Ich liebe diese heiklen Themen :D :D


    Mal andersrum gefragt, geht es euch eigentlich auch häufig so von Amerikanern angesprochen zu werden und danach deren Lebensgeschichte zu hören? Passiert uns eigentlich ständig. Sehr viele Amerikaner haben Vorfahren die mehr oder minder etwas mit deutsch oder Deutschland zu tun haben und sind ganz stolz darauf einem dies auch mitzuteilen. Diese Gespräche helfen ungemein seine eigene Fremdsprachenqualitäten zu verbessern. Während eines solchen Gespräches habe ich z.B. einmal erfahren, dass Kanab nicht einfach Kanab ausgesprochen wird, sondern KKaaaaaanab oder das Amerikaner am liebsten mit dem Auto noch aufs Restroom fahren würden usw. Macht immer viel Spaß.


    Mit Deutschen rede ich dagegen das ganze Jahr. Die Zeiten das man sich bereits am Gardasee wild gestikulierend freute, wenn man ein deutsches Nummerschild erblickte sind doch eigentlich vorbei. So überraschend ist es jetzt nicht Deutsche im Ausland zu treffen. Probleme habe ich allerdings damit auch keine. Fremdschämen gibts nicht.


    Eine kurze Anekdote habe ich noch. Passiert kurz hinter Hamburg Richtung Hannover. Wir kamen gerade aus dem Urlaub aus Schweder zurück. Da fuhr ein Audi an uns vorbei mit OA (Oberallgäu)-Nummer. Der freute sich wie wahnsinnig uns zu sehen. Wir waren mit OAL (Ostallgäu)-Nummer unterwegs und er scheinbar seit Wochen nicht mehr zuhause. Die Heimat hat ihm offensichtlich sehr gefehlt.


    so long
    alljogi

  • Zitat

    Original von alljogi
    Mal andersrum gefragt, geht es euch eigentlich auch häufig so von Amerikanern angesprochen zu werden und danach deren Lebensgeschichte zu hören?


    ab dem 10 pro Tag macht es aber keinen Spaß mehr ....


    KKaaaaaanab wird eigentlich Kennääpp ausgesprochen - im örtlichen Radio jedenfalls - kann aber auch sein dass die Amis selber nicht wissen wo die Betonung liegt .....


    Ist wie bei Tempe und Tämmpääii.....

  • Zitat

    Original von OliH


    Wir hatten das Thema hier schon mal irgendwo. Da fand ich es schon total absurd, dass einige Leute anscheinend anfangen englisch zu reden, wenn ihnen peinliche Deutsche begegnen (sorry, Usabima :99:). Würde ich gerne mal sehen: Deutsche, die sich in Amerika englisch unterhalten. Jede Wette, dass man trotzdem 95 von 100 identifizieren würde. :D


    da gibts nix zu entschuldigen, kann ich gut verstehen - und ich bin auch sicher, daß ich "identifiziert" würde, wenn ich denn lautstark meine Kommentare abgeben tät, doch darum ging es mir nicht,
    es ist eher n Reflex (ein paar Worte untereinander, um gemeinsames verschwinden zu bereden), um nicht mit den mega-peinlichen Menschen in einen Topf geworfen zu werden.


    Und es ist uns schön öfter passiert, daß wir uns alle in englisch weiter unterhielten, selbst wenn unsere amerikanischen Gesprächspartner/Gastgeber nicht mehr dabei waren - wenn man in einem Thema drin steckt, dann scheint mir das eher "normal"


    Wär jedenfalls schon, wenn sich alle Ausländer unauffällig verhielten, so daß das Fremdschämen nicht nötig wird. Wir versuchen es jedenfalls immer - ob es uns gelingt?


    wir hoffen....



    Usabima

  • Ich bin eigentlich ein sehr kommunikativer Mensch, aber bisher haben wir wohl immer die falschen Germans kennengelernt.
    Aufgeschnappt in einem Barnes & Noble Bookshop


    Wieso haben die hier keine deutschsprachigen Reiseführer und es ging nicht um die Frage, sondern die Art und Weise, wie es gesagt wurde.


    Am Dead Horse State Park stieg ein mittelaltes Ehepaar aus dem WOMO raus, sie schlurfte mit einer Kippe im Mundwinkel missmutig hinterher und schimpfte über das Wetter, dass er schon wieder angehalten hat und es war im Vorüberlaufen noch zu hören, alles Schei piep hier.


    Ein Reisebus in Seligmann voller Germans,sie überschwemmten Delgados Barbar Shop und im reinen Gelsenkirchener Barock wurde versucht die Preise
    von irgendwelchen Krimskrams runterzuhandeln, ich hatte das Gefühl die waren auf ihrer Rundreise auf dem falschen Kontinent gelandet.


    Es gibt noch eine Anzahl von weiteren kleinen Episoden und da habe ich mich auch nicht als Deutscher geoutet, allerdings gab es auch den einen oder anderen kleinen Plausch mit gleichgesinnten (was das auch immer heißen mag ;-)


    Mallorca.
    Malle ist nicht 500 Meter Ballermann und es gibt Ecken, da hört man sehr wenig Deutsch. :nicken:
    Für mich nach wie vor die schönste und schnellst erreichbare Mittelmeerinsel.

    Bei Stammtischtreffen dabei

    Zum Arbeiten zu alt,
    zum Sterben zu jung,
    zum Reisen topfitt ...

  • Zitat

    Original von calle
    Das ist übrigens auch ein Grund warum ich nicht nach Malle fahre, kann ich auch gleich in den bayrischen Wald oder an die Nordsee.


    Habe ich auch immer gedacht und wurde eines besseren belehrt. Die Insel ist viel zu schön, um sie den anderen Deutschen zu überlassen, und groß genug, um Ballermann und Schinkenstraße nicht mal in die Nähe kommen zu müssen. :nicken:

  • An euren Wortmeldungen kann man erkennen, warum es deutsche Touristen gibt, die kein Wort mehr sprechen, wenn sie Landsleute sehen/hören: Man schämt sich.


    Ich kann nach drei USA-Reisen nichts Gravierendes erzählen, wo ich mich wegen meiner Herkunft geschämt habe. Und wenn schon, lass uns das positive Beispiel für den "typischen "Deutschen sein. :D

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