Reisebericht: Monument Valley, was ist das eigentlich?

  • Monument Valley, was ist das eigentlich?


    Alle waren im Monument Valley - Sie auch? Nun ja, dann kennen Sie es ja und brauchen an sich nicht weiter zu lesen. Aber was haben Sie eigenlich gesehen? 8 Qudratmeilen von fast 750 - wenn es hoch kommt. Also mal gerade 1 Prozent. Nicht gerade viel, oder? Sentinel Mesa, die Mitten- und Merrick Buttes, Mitchell Mesa (Wussten Sie übrigens dass da on top ein Landing Strip ist?), natürlich Rain God- und Spearhead Mesa (auch mit den nachgebauten Hogans und dem Photo-Shooting?) Elephant-, Cly- und Camel Butte. Nicht zu vergessen Totem Pole, Three Sisters und Artists Point. Naja, mehr sehen nunmal die normalen Reiseführer nicht vor. Oder waren Sie sogar mit Navajo-Führer hinter die Thunderbird Mesa vorgedrungen? Dann haben Sie immerhin 2 Prozent! Natürlich gibts noch Eagle Mesa, Saddleback und Stagecoach, aber die sieht nur gut, wer auf der US 163 in Richtung Mexican Hat den Monument Pass überquert.


    Schade drum, denn da gibt es so viel mehr, das sich allerdings nicht für einen "if this is Tuesday, this must be Belgium" - Tourismus eignet.


    Was ist Monument Valley überhaupt?
    Zuerst einmal - es ist kein Tal! Ganz im Gegenteil, geologisch gesehen handelt es sich um den Monument Upwarp, eine langgestreckte Erhebung der Erdoberfläche, die sich - grob gesprochen - von Kayenta, AZ bis ins Needles von Canyonlands erstreckt. Da solche Aufwölbungen immer einer verstärkten Erosion ausgesetzt sind (siehe auch als Beispiel die San Rafael Swell) entstehen zumeist eindrucksvolle Landschaftsformen. Monument Valley ist nun ein aufgebrochener Teil dieser Aufwölbung aber eben ganz sicher kein Tal im herkömmlichen Sinn, da es auf dem ehemaligen Scheitel der Aufwölbung zu finden ist. Spricht man von einer Ebene zwischen noch höher gelegenen Gebieten, dann trifft es die Sache besser.


    Die Grenzen:
    Begrenzt wird es im Norden und Nordosten durch den San Juan River. Im Westen begrenzen Monitor Mesa, Hoskinnini Mesa und Tyende Mesa das Gebiet. Die Süd, Südost- und Ostflanke wird durch das Comb Ridge-Reef markiert, das zum Monument Uplift gehört wie das San Rafael Reff zur Swell oder die Waterpocket Fold zum Capitol Upwarp. Zur vollständigen Beschreibung gehört aber auch noch der Raplee Uplift (oder Ridge) östlich von Mexican Hat. Das Comb Ridge Reef hat auch schon gesehen, wer die US 163 östlich von Mexican Hat in Richtung Bluff befuhr oder auf der UT 95 zwischen Natural Bridges N.M. und Blanding unterwegs war. Beide Strassen kreuzen das Reef, das sich nach Norden bis zum Fuss der Abajo Mountains erstreckt. Das touristische Monument Valley gehört somit zu den südwestlichen Randbereichen.


    Vulkanische Features:
    Bekannt ist Agathla Peak (der El Capitan Kit Carsons) rund 7-8 Meilen nördlich von Kayenta. Ein freigelegter vulkanischer Schlot, dessen erkaltetes und härteres Lava der Erosion besser standhielt als der Kegel. Black Rock Standing östlich der Kläranlage von Kayenta ist ebenso vulkanisch. Weiter östlich und auf einer Dirtroad erreichbar, die genau am nördlichen Ende der Kurve, in der sich die US 163 nach Überqueren des Laguna Creeks ziemlich genau nach Norden wendet (12S 056915x, 406745x) nach Osten abgeht, erreicht man die Diatreme Lion Rock und Porras Dikes. Letztere sind ca 50 Meter hoch. Nimmt man die nörlichere Spur, kann man auf Dirtroads zum Aglatha Peak und weiter zur US 163 fahren und so ca. die halbe Distanz bis zur Einfahrt zur Tribal Park zurücklegen. Bestimmt eine interessante Strecke als die geteerte Strasse!


    Kommt man von Mexican Hat, sieht man nach dem Aufstieg von der San Juan-Brücke recht Alhambra Rock, ebenfalls ein Dike.


    Gypsum Creek:
    Biegt man SW von Mexican Hat von der US 163 nach Süden auf die Tribal Road ab, (ca. bei 12S =59885x, 411005x) gelangt man in die rote Ebene östlich des Tribal Parks die nach Westen von der Comb Ridge begrenzt wird. Es gibt ausgesprochen viele Wege und Spuren, mehr als die meisten Karten zeigen. Navigation erfolgt am besten durch GPS und Übertrag in die Karte. Wer es sich einfach machen will, kann direkt im Lauf des Gypsum Creek sein Glück versuchen. Das Gebiet erscheint auf den ersten Blick nicht sonderlich attraktiv, erschliesst sich erst beim Hineinfahren und wenn man von der anfänglich breiten Tribal Road herunter auf kleine Spuren gefahren ist. Im Westen liegen alle Buttes und Mesas des Tribal Parks, eine beeindruckende Ansicht! Besonders gegen Abend, aber dann photographisch anspruchsvoll, weil man Gegenlicht hat! Im Süden tut sich die Landmark Rooster Rock und Meridian Butte auf. Letztere hat ihren Namen von der Tatsache, dass ihre Spitze genau vom 110. westlichen Längengrad geschnitten wird. Hier heisst es sich entscheiden.


    Wendet man sich nach Westen kann man auf manchmal nicht sehr eindeutigen Spuren in Richtung Thunderbird Mesa fahren. Totem Pole steht gut sichtbar im Westen, Tse Biyi Yazzie und Hunts Mesa bilden die Kulisse nach SW, Spearhead Mesa nach NW. Ein grossartiges Bild, besonders in der Sonne des ganz frühen Morgens! Auf dem Weg nach Norden fährt man an Spearhead vorbei zur East Midden Butte um auf Stagecoach zuzuhalten. Hier leben übrigens auch eine ganze Anzahl Navajo-Familien, die in der Tourismus-Industrie tätig sind. Sie haben sich schöne Plätze ausgesucht - sozusagen die besten Blicke auf das, was landläufig Monument Valley genannt wird. Hierher kommt in aller Regel kein Tourist. Verbindung zur Loop gibt es - das ist aber nicht mein Thema! Es wäre nicht fair! Die Privatspäre dieser Menschen sollte natürlich geachtet werden - man fährt nicht ohne Not zu ihren Wohnstätten. Nordöstlich von Saddleback und Stagecoach gelangt man an den Flanken des Canyons des Eagle Rock Wash wieder hinauf zur US 163, nicht allzu weit entfernt von einem Viewpoint auf die rote Ebene. Aber was sieht man da schon im Vergleich zum Erlebnis, die Ebene besucht zu haben!


    Am Rooster Rock links vorbei und weiter nach Südwesten kommt man in einen grossartigen Talkessel, dessen Flanken durch Hunts Mesa, Meridian Butte und der Geländestufe zum Cane und Little Capitan Valley gebildet werden. Wildromantisch und weltabgeschieden. In der NW-Flanke Sanddünen. Sand, den der Wind im Windschatten der Mesas ablagert. Hier befindet sich eine Ranch, irgendwann geht es somit nicht mehr weiter. Frei laufende Pferdeherden vervollständigen das Bild wie aus dem alten Westen gelegentlich. Das Tal wird im Übrigen vom östlichsten Arm des Gypsum Creek entwässert.


    Hunts Mesa:
    Wer sehr gut navigieren kann, abenteuerlustig ist und weiss, was er tut, der kann sich auf Hunts Mesa, den südlichen Abschluss des Tribal Parks wagen. Gigantische Blicke von hier oben, alles das was andere auf der Loop durchfahren und gelegentlich viel Staub schlucken liegt einem zu Füssen ausgebreitet. Beste Zeit ist um Mittag mit der Sonne im Rücken, dramatisch der Anblick kurz vor Sonnenuntergang mit seiner Modellierung der Landschaft durch Schatten! Aber Vorsicht - ein Abstieg im Dunkeln ist nicht zu empfehlen.


    Hunts Mesa kann an einfachsten von Kayenta erreicht werden, so wie oben die Dirtroad zu Agathla Peak beschrieben ist. Nur wendet man sich ca. 5 Meilen nachdem man den Teer der US 163 verlassen hat nicht nach Norden, sondern fährt nach Osten weiter. Rechts beginnt sich die Comb Ridge immer deutlicher abzuzeichnen. Nahe der Power Line, aber noch vor dem Aufstieg auf die Ridge geht eine Spur nach links (Norden) und quert nach rund einer halben Meile einen Wash, wendet sich dann wieder nach Osten um nach eineinhalb Meilen nach Norden in ein tiefer werdendes Tal und letztendlich hinauf auf die Mesa zu führen. Einmalige Ausblicke belohnen die Mühe. Sollten Sie die Route nicht finden - Sie wären nicht der/die Erste.


    Das Sanddünenfeld des Cane -/ Little Capitan Valley:
    Südlich der Meridian Butte findet sich im Erosions-Längstal vor der Comb Ridge ein gewaltiges Sanddünenfeld. Fast 10 km lang und bis zu eineinhalb Kilometer breit füllt der Sand das gesamte Tal. Sicheldünen wie in der Sahara oder der Arabischen Halbinsel In dieser Form ziemlich einmalig im Südwesten. Wie gelangt man dort hin? Nicht ganz einfach und ohne GPS und Topomaps kaum zu bewerkstelligen Geländegängig sollte das Fahrzeug - wie auf fast allen vorgenannten Routen auch - natürlich sein.


    Erste Alternative:
    SW des San Juan Rivers von der US 163 abbiegen wie bei Gypsum Creek beschrieben. Der breiten Tribal Road mehr oder weniger nach Süden folgen. Bei 12S 05967xx, 41010xx links nach SO halten, am Übergang über den breiten Gypsum Creek (meist trocken) wiederum die linke Strecke wählen bis man zu 12S 0647xx 409685x gelant. Dort nach recht (S) abbiegen. Fährt man hier links und nach ca 2 Meilen über den Anstieg hinauf auf die Comb Ridge, dann bietet sich einem ein atemberaubender Ausblick auf die Ebene des Monument Valleys und die Buttes des Tribal Parks. Nach dem Abbiegen an beschriebener Kreuzung geht es duch das immer enger werdene Cane Valley erst ziemlich genau nach Süden, später dreht die Route nach und nach erst nach SW dann WSW. Von der Abzweigung sind es ca 18 Meilen bis zum Sand und nach spätestens 20 Meilen ist dann Schluss. Wie weit man in den Sand fährt ist Erfahrungs- und Ausrüstungssache. Aber die Fahrt lohnt sich! So ein Bild findet sich im ganzen Südwesten nicht noch einmal, wie es dieses Dünenfeld bietet. Cane Vally / Little Capitan Valley braucht den Vergleich mit Great Sand Dunes in Colorado nicht zu scheuen.


    Zweite Alternative:
    wie oben beschrieben zum Rooster Rock bzw. der Spitze der Meridian Butte. Von dort fast genau nach Osten bis an die Basis der Cliffs. Auch wenn es nicht so aussieht - hier geht ein steiler Weg hinauf. (ca.12S 04940xx, 40842xx) Folgen Sie Spuren bis an den Fuss des Cliffs. In einer zurückspringenden Mulde liegt der nicht ganz einfache Anstieg. Oben angelangt erreicht man nach ca. 2 Meilen die erste Route ca. 4 Meilen vor den Sanddünen. Fährt man an dieser Stelle nicht nach WSW in Richtung Dünen, sondern in die entgegengesetzte Richtung (also Alternative 1 umgekehrt), dann finden Kundige nach ca 1 Meile rechts einen Anstieg, der die hier ca. 150 Meter hohe Comb Ridge überwindet und direkt nach Dennehotso an der US 160 führen würde, wenn er noch passierbar wäre. In den westlichen Flanken des Cane Valleys liegen alte Uran-Minen, z.B. die berüchtigte Monument No. 2. Diese Minen sind grundsätzlich zu meiden, die Gefahren durch Sprengstoff und Radon viel zu gross!


    Goosenecks einmal anders:
    Nachdem man den San Juan bei Mexican Hat in Richtung Kayenta überquert hat und Alhambra Rock hinter einem liegt biegt man bei 12S 05967xx, 41095xx nach rechts von der US 163 ab. Erst geht es nach NW, nach knapp einer halben Meile dann fast nach N und nach einer Meile nach NO. Nach zwei Meilen liegt rechterhand Mendenhall Loop, eine der engsten Fluss-Schlingen des San Juan Rivers in seinem Durchbruch durch den Monument Uplift. Mendenhall Loop ist an seinem Gosseneck schon sehr niedrig. An der Engstelle liegen die beiden Teile der Fluss-Schleife nur noch gut 100 Meter voneinander entfernt - viel enger also als an den eigentlichen Gossenecks. Man kann noch ca eineinhalb Meilen am Canyon des San Juan entlangfahren und gelangt schliesslich zur Engstelle von The Tabernacle, einer weiteren extrem engen Fluss-Schleife. Ist Mendenhall noch gut 50 Meter flacher als die Goosenecks steht ihnen The Tabernacle kaum noch nach.


    Fährt man auf der US 163 noch eine weitere dreiviertel Meile in Richtung Kayenta, dann geht wieder ein Weg schräg nach rechts ab und nochmal eine dreiviertel Meile weiter ein Abzweig nach rechts bzw. ziemlich genau nach Norden. Hier gelangt man nach knapp 1,5 Meilen auf die den bekannten Goosenecks gegenüberliegende Seite. Alle Punkte bieten sich anstelle des bekannten Aussichtspunkts an, weil man sie garantiert für sich alleine hat und wenn man nachmittags unterwegs ist wegen des günstigeren Sonnenstandes zum Photographieren. Es gibt im Übrigen noch mehr solcher Trails zur Schlucht des San Juan, - von beiden Seiten! Aber das führt hier zu weit. Aber gehen Sie nicht davon aus, dass der bekannte Aussichtspunkt, den man über die UT 261 und 316 erreicht, unbedingt das Nonplusultra ist!


    Eines sei aber auch erwähnt: Wie so oft in Navajo Country gibt es auch in diesem Gebiet eine grosse Anzahl von Spuren. Viele enden im Nichts. Andere scheinen in die gewünschte Richtung zu gehen, knicken dann aber scharf ab und führen in ein anderes Gebiet. Auch kann es vorkommen, dass ein Weg in den letzten Jahren nicht benutzt wurde und damit auch unter niedriger Vegetation nahezu unsichtbar wird. Man orientiert sich am besten mittels 1:24.000 Topomaps und GPS. In jedem fall davon ausgehen, dass man auch eine gewisse Strecke laufen muss!


    Douglas Mesa:
    Ein unbekannter Ort! Einsam, weit und ungewöhnlich! Teilweise sogar richtig grün! Und mit weiten Blicken! Wie kommt man hin? US 163, Monument Pass! Keine halbe Meile NO von Saddleback geht eine breite Dirtroad nach links, also mehr oder minder nörlich ab. Auf der ersten halben Meile ist sie relativ kurvenreich, dann ein merkwürdiger Knick nach rechts und von nun an für die nächsten 5 Meilen straight ahead nach Norden. Douglas Mesa ist als nicht so stark ausgeprägte Erhebung voraus zu erkennen. Dann einige engere Kurven und man ist schon fast oben. Dort gehts weiter gerade, jetzt aber nach NO für fast 4 Meilen. Muley Point liegt in nordöstlicher Richtung jeseits der San Juan Schlucht. Man sieht/ahnt die Schlucht des San Juan vor einem - jenseits des Rivers ist der Anstieg von Cedar Mesa, - jene grosse Geländestufe, die die US 261 am Valley of the Gods mit dem bekannten Moqui Dugway erklimmt. Ist dort die Front der Mesa eher gleichförmig, erscheint sie jenseits des San Juan stark durch Canyons zerrissen, also wesentlich schroffer. Nach den genannten 4 Meilen dann wieder ein Knick nach links (NNO). Es geht noch fast 10 Meilen weiter, zumeist flach, gelegentlich im Wash. In der Flanke von Cedar Mesa öffnen sich die grossen Canyons Johns Canyon und Slickhorn Canyon. Ganz am Ende gibt es die Möglichkeit, die Mündung der Grand Gulch zu entdecken.


    Tseyi-hatsosi und andere Canyon-Kleinode:
    Die lange Gerade (mehr oder minder!) der US 163, die von der Zufahrt zum Tribal Park in Richtung Kayenta führt, endet an einer Linkskurve nicht allzuweit NW des Aglatha Peaks. An dieser Stelle gehen Dirtroads nach Westen ab. Ziemlich viel Washboard! Links die Cliffs der Tyende Mesa, schräg rechts vorn Boot Mesa als freistehender Klotz. Hat man diesen nach guten 4 Meilen erreicht, kann man nach links in den sich öffnenden Tseyi-hatsosi abbiegen. Erst relativ weit verengt er sich doch aufwärts deutlich. Hier leben einige Navajos in einer herrlichen Umgebung. Also bitte Rücksicht nehmen. An einer Stelle ein geschlossenes Gate mit einem Schild, das besagt, dass Individualreisende willkommen sind, geführte Touren jedoch nicht! Weiter den Canyon aufwärts entdeckt man immer mehr Halbhöhlen. Dann mündet von rechts Adahchijiyahi Canyon (kein Schreibfehler!) Ein wirkliches Kleinod, aber 4WD dringend nötig. Beide Canyons haben Wasser, sind entsprechend grün! Im Adahchijiyahi denkt man an einer Stelle "hier ist Schluss", dann geht es nach einem Stück Fahrt im Wasser des Bachs und um einen Felssporn herum doch weiter. Links dieses Punktes eine gigantisch grosse Halbhöhle. Adahchijiyahi Canyon befährt man für vielleicht 5 Meilen, dann gelangt man über einen Sattel in einen NW gelegenen Talkessel und hinauf auf die Todicheenie Bench. Der Blick zurüch auch Tyende Mesa zeigt Beeindruckendes! Aufgewölbte, verschobene Gesteinsschollen in grossen Dimensionen. Auch eine Auswirkung des Monument Uplifts.


    Links der Strecke ragt die gewaltige Skeleton Mesa steil auf, der nach N ziehende Teil endet an Big Point (nur für Backpacker - aber dafür unvergleichliche Ausblicke!) Nach knapp 5 Meilen ein steiler, quer verlaufender Canyon. Die Road schwingt nach links aus, um sein Ende zu umgehen. Dies ist ein magischer Punkt! Genau durch den Canyon hinunter sieht man die Mesas des Tribal Parks wie durch eine Schiessscharte!


    Wer viel Zeit hat, kann der Route nach Norden auf die Hoskinnini Mesa oder NNW auf die Nokai Mesa folgen. Von letzterer bestehen Möglichkeiten zum Queren des gigantischen Nokai Canyons um auf die Piute Mesa zu gelangen und von dort zur Ostflanke des Navajo Mountains. Diese Strecken sind sehr lang und führen doch zu weit vom Monument Valley weg.


    Raplee Ridge (Anticline):
    Mexican Hat als Ort und auch Landmark ist bekannt. Ist Ihnen auch aufgefallen, welches ungewöhnliche geologische Feature sich hinter Mexican Hat am Südostufer des San Juan Rivers befindet? Die Raplee Antcline - eine Aufwölbung kleinerer Ausdehnung, Sozusagen eine Mini-Swell. Gute 8 Meilen lang und maximal 5 Meilen breit. Nahezu bohnenförmig Die Westflanke baut sich direkt hinter dem Fluss auf. In der Flanke eine grosse Anzahl Canyons, ziemlich parallel - wie mit einer Klinge hineingeschlagen! Die Flanken dieser Canyons zeigen einen Querschnitt der aufgeworfenen Gesteinsschichten und ihrer Verbiegung. Dies besonders gut, weil sich hier graue und rote Schichten abwechseln und sozusagen farbige Höhenlinien bilden. Ist Ihnen nie aufgefallen? Na sowas!


    Raplee Anticline bildet nicht nur den dramatischen Hintergrund für den Mexican Hat, es ist auch ein bemerkenswerter Aussichtspunkt. Nur eben nicht für jeden, weil schwer zu finden und 4WD strongly recommended! Wie kommt man hin?
    Folgen Sie der Beschreibung für das Cane Valley Dünenfeld - Variante 1! Bis zur mit GPS-Koordinaten benannten letzten Abzweigung vor dem Aufstieg auf die Comb Ridge. Dort bogen Sie rechts ins Cane Valley ab. Links gehts Richtung Comb Ridge-Aufstieg und Raplee! Dorthin biegt man allerdings schon nach knapp einer Meile nach links (NO) ab und hält diese Richtung mehr oder minder geradeaus für 5 Meilen. Dann bei 12 S 061015x, 41044xx nach links und in NNW-Richtung. Immer dem steigenden Gelände folgen! Oben angelangt und am richtigen Punkt sehen Sie unten Mexican Hat (beide), nach NW den San Juan River und eine ungewöhnliche Persektive auf seine Goosenecks. Auch kann man erkennen, dass der Fluss die Raplee Anticline durchbricht, sie also jünger ist. Im Norden liegt Valley of the Gods, Moqui Dugway und Cedar Mesa, im Nordosten die Comb Ridge (im Osten aber schwach ausgeprägt), die man auch weit nach SW verfolgen kann. In NO- Richtung können sie dann auch ein altes Rincon des San Juan entdecken. Im Südwesten dann noch die Mesas und Buttes des Tribal Parks.


    Monument Valley, das ist ganz sicher nicht nur Goulding, die Barackenstadt und die Loop mit ihrem Touristengetümmel - es ist sehr viel mehr! Auch noch wesentlich mehr als hier beschrieben. Also noch viel zu entdecken! © RRS 2004



    Gruss


    Rolf

  • Zwar kann man sich nicht alles in Ruhe oder genau ansehen, aber wenn Ihr eine Piloten-Lizenz habt, leiht Euch eine Sportmaschine und seht Euch mal so die Schönheiten der USA von einer niedrigen Höhe an. Gerade auch im Südwesten der USA, wo die Wetterbedingung oft ideal sind.


    Ausserdem kann man über Gegenden fliegen, die man nicht mit einem Fahrzeug erreichen kann.


    Ich habe meine Lizenz 1968 gemacht und wurde damals Teilbesitzer einer 4 sitzigen Cessna und musste logischerweise damit alle Möglichkeiten ausprobieren. Ich kann Euch sagen, es waren schöne und interessante Jahre und heute trauere ich diesen Zeiten manchmal noch nach - aber heute bin ich wohl doch bischen zu alt dafür.

  • Zitat

    Original von Karl-Heinz
    Zwar kann man sich nicht alles in Ruhe oder genau ansehen, aber wenn Ihr eine Piloten-Lizenz habt, leiht Euch eine Sportmaschine und seht Euch mal so die Schönheiten der USA von einer niedrigen Höhe an. Gerade auch im Südwesten der USA, wo die Wetterbedingung oft ideal sind.


    Ausserdem kann man über Gegenden fliegen, die man nicht mit einem Fahrzeug erreichen kann.


    Karl-Heinz hat absolut Recht! Auch wenn Deutsche mit Lizenz wohl eher dünn gesät sind.


    Aber man kann auch Flugzeuge samt Pilot mieten und das ist noch nicht mal so sehr teuer. Wer auf dem lake Powell ein Powerboat mietet, kann auch leicht ein Flugzeug samt Pilot bezahlen!


    Wir haben das mehrfach vom Canyonlands Airfield, Moab gemacht. Da werden zwar auch feste Touren angeboten, aber wir wollten sowas individuell. Man kann das mit Sportpiloten, aber auch mit Firmen machen, die professionell Ranches und Minen anfliegen.


    So um die 300-400$ für 2 Stunden muss man rechnen, - Flugzeug, Gas und Pilot inbegriffen. Es macht im Übrigen keinen Sinn, das kleinste (meist billigste) Flugzeug zu mieten, wenn man eine vorgegebene Route abfliegen will. Die Maschine wird zwar billiger (auf Stundenbasis) sein, aber auch langsamer und damit ggf. doch wieder teurer.


    Wir hatten auch das Glück und die Ehre, mit Tim Martin zu fliegen. Der ist in Moab "weltberühmt". Man kennt ihn als "The Flying Cowboy". In Moab hängen überall Bilder von seinen legendären Arches-Unterflügen. Leben tut er unten in LaSal und soweit ich weiss hat er immer noch eine Landebahn hinterm Haus.


    Solche Piloten wissen viel über die Landschaft und günstige Anflugwinkel für bestimmte Features. Manche Landstriche zeigen ihre ganze Schönheit erst aus der Luft - wie z.B die Coal Bench bei Hanksville. Es gibt aber auch welche, die man besser vom Boden betrachtet. Der Dirty Devil River Canyon ist solch ein Beispiel. Und im Fall des Monument Valleys könnte es für den Südteil auch gelten.


    Man findet aus der Luft auch oft den Ansatz, um dann per 4WD etwas zu erreichen, was einem zuvor unzugänglich erschien.


    Gruss


    Rolf

  • Klasse Bericht (wie gewohnt von Dir) und sehr schöne Fotos.


    Vielen Dank, Rolf !!!!

    BeiStammtischtreffen dabei


    Jeden Glauben holt das Wissen mal ein!


    Gruß Klaudia

  • Zitat

    Original von Klaudia
    Klasse Bericht (wie gewohnt von Dir) und sehr schöne Fotos.


    Vielen Dank, Rolf !!!!


    Hallo Klaudia,


    Dank fürs Lob! Den Bericht gabs schon länger, ich hab jetzt nur mal ein paar von meinen Scanversuchen angehängt.


    Gruss


    Rolf

  • Hallo Rolf,


    schon vor länger Zeit habe ich ein Foto vom MV gesehen,
    dass ich als grandios bewerte. Ich dacht mir immer es
    wäre vom Flugzeug aus abgelichtet worden.


    Aber mittlerweile weiss ich, dass es vom Mesa Hunt, wie oben
    von Dir beschrieben, geschossen wurde.


    Meine Frage, darf man da ohne Genehmigung hin oder
    ist hier ein indianischer Reiseleister erforderlich, ich hab da
    was von Preisen um die 350 $/Person gelesen!


    Kannst Du mir weiterhelfen?


    Gruss
    Luxor

  • Zitat

    Original von luxor



    Meine Frage, darf man da ohne Genehmigung hin oder
    ist hier ein indianischer Reiseleister erforderlich, ich hab da
    was von Preisen um die 350 $/Person gelesen!


    Hi Luxor,


    bitte entschuldige die späte Antwort!


    Ich weiss, dass gerne gesagt wird, es braucht für dieses und jenes Gebiet einen Führer. Zum Beispiel für das Hinterland des Monument Valleys. Tatsächlich sind praktisch alle Gebiete frei zugänglich, nur der normale Tourist findet nicht hin. Und das - nimms mir bitte nicht übel - ist auch gut so. Erstens vertragen die Gegenden keinen Massentourismus, zweitens wollen auch die Natives Plätze, an denen sie ungestört leben können und drittens und vielleicht am Wichtigsten brauchen sie Einnahmequellen.


    Wenn Du den Reisebericht liest findest Du einige Hinweise. das sollte genügen um hinzufinden. Wenns nicht genügt, wirst Du ganz bestimmt einen Führer benötigen.


    Gruss


    Rolf

  • Hi Rolf,


    vielen Dank für die Antwort. :021[1]:


    Klar brauchen die Natives Einnahmen, ich denke mal, dass man
    vorort günstigere Angebote bekommt, denn 300$ wären schon
    heftig.


    Allerdings ist es mit einem Hauch an Abenteuer verbunden, es auf
    eigene Faust zu entdecken.


    Eine Frage hätte ich noch dazu, Du schreibst "nach Norden in ein
    tiefer werdendes Tal und letztendlich hinauf auf die Mesa"
    ist dies alles mit dem SUV fahrbar? ?(


    Mein Hauptproblem ist es aber diesen Part in meinem Urlaubsplan :006[1]:
    in 2005 mit unterzubringen :], wobei Pläne sich
    oft ändern.


    Wie auch immer, ich kann ja schon einen Ordner für 2006
    anlegen :P


    Gruss
    Luxor

  • Zitat

    Original von luxor


    Eine Frage hätte ich noch dazu, Du schreibst "nach Norden in ein
    tiefer werdendes Tal und letztendlich hinauf auf die Mesa"
    ist dies alles mit dem SUV fahrbar? ?(


    Hallo Luxor!


    Auch hierzu ein entschiedenes "vielleicht"! Es hängt


    - von Deinen Fahrkünsten (ohne Dir irgendwie zu nahe treten zu wollen)
    - vom Fahrzeug ab.


    Fahrer und Fahrzeug sind zusammen ein System, das besser oder schlechter funktioniert. Ein guter Fahrer kommt mit einem serienmässigen Ford Explorer an einer Stelle noch durch, wo ein schlechter mit einem Jeep Wrangler Rubicon hängen bleibt.


    Ganz trivial ist die Strecke nicht und Du musst sie erst mal finden. Schilder gibts natürlich nicht. Auch gut möglich, dass es nicht die einzige Möglichkeit ist. In jedem Fall - geländebedingt - gibts wohl nur Wege von Süden hinauf und alles was ich kenne ist eindeutig 4WD, auch wenn der Weg gleichzeitig Servicezwecken an einer Funkanlage auf Hunts Mesa dient.


    Gruss


    Rolf

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