So, nachdem nun reichlich Zeit ins Land gegangen ist, geht es endlich weiter mit dem Bericht. Ich hoffe, ich kann Euch auch nachträglich noch von unserer Tour begeistern.
@ die Admins: Kann man den Titel oben nachträglich noch ändern? Das "startet morgen" stimmt ja nun leider nicht mehr
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26.07.2011
Lake Tahoe – Lassen Volcanic
Heute sind wir schon 1 Tag verheiratet; Mann, wie die Zeit vergeht ;-)
Leider müssen wir heute von Lake Tahoe Abschied nehmen. Aber wir kommen wieder, das ist jetzt ja nun Ehrensache. Außerdem haben wir noch so viele Punkte auf unserer To-Do-Liste, dass wir allein hier einen kompletten Urlaub verbringen könnten. Und wenn der See nicht eh schon einen Platz in meinem Herzen hätte, dann jetzt allemal.
Das Wetter zeigt sich immer noch von seiner besten Seite. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und wir haben ungefähr 25 Grad.
Der 1. Teil der Fahrt führt uns noch ein wenig am Lake Tahoe vorbei , bevor wir in die Berge abbiegen und Richtung Carson City fahren. Zum einen ist das der schnellste Weg nach Lassen Volcanic und zum anderen fehlt mir noch ein Foto vom Capitol von Carson City. Hier ist es:
Vorbei an Reno geht es nun weiter nach Norden. Der erste Teil der Fahrt ist ziemlich langweilig, so dass ich ziemlich schnell weg döse. Bis auf die 1. Nacht habe ich nur wenig Schlaf gefunden; heute Morgen bin ich wieder um 4:00 Uhr raus und habe an meinem Bericht weiter gearbeitet. Echt, ich frage mich, wie Rainer das macht. Der hat Null-Komma-Null Probleme mit Jetlag. Er geht abends irgendwann ins Bett, schläft sofort ein und wacht morgens erst auf, wenn ich ihn wecke. Sollte ich das mal nicht tun, dann würde er garantiert bis mittags schlafen. Beneidenswert! Selbst mein Klimpern auf der Tastatur heute Morgen hat er nicht gehört. Vielleicht kann man das ja auf den Ehepartner übertragen?
Langsam wird es auch draußen interessanter.
Dieser Himmel, ist das nicht Wahnsinn?
Bei Susanville sind wir dann abgebogen auf den HW36W Richtung Lassen und hier wird es langsam interessanter. Die Straße ist rechts und links von Nadelwald gesäumt, in dem wir rechterhand irgendwann etwas Blitzen sehen. Da wir wie immer neugierig sind, biegen wir spontan ab und finden einen Friedhof vor, mitten im Wald. Wie üblich sind alle Gräber mit Plastikblumen geschmückt und wie üblich führt eine Straße mitten hindurch, auch wenn der Friedhof selbst ziemlich klein ist. Ist schon sehr surreal, einen Friedhof mitten im Wald habe ich auch noch nie gesehen.
Auf der linken Seite kommt zuerst Lake Alamanor in Sicht
kurz drauf haben wir eine sensationelle Aussicht auf Mount Shasta.
Wir sind überrascht, soviel Schnee ist noch zu sehen; damit haben wir nicht gerechnet. Aber es kommt noch dicker…
Viel Zeit bleibt uns für Lassen Volcanic nicht. Wir müssen morgen schon weiter, d.h. wir haben nur 1 Nacht. Also beschließen wir, zuerst in den Park zu fahren und erst später zu unserem Motel in Mineral.
Wir biegen dann bald links ab auf die 89 und erreichen schon bald den Parkeingang. Diesmal ist wieder ein neuer Parkpass fällig; obwohl so ziemlich vieles deutlich teurer geworden ist, kostet der immer noch 80 USD und ist auch weiterhin für 1 Jahr gültig.
Wir sind gleich vom ersten Augenblick an begeistert
Die Farben der Berge sind einfach atemberaubend
Viele Wanderwege locken, aber schweren Herzens müssen wir alle links liegen lassen, da uns ja nur wenig Zeit bleibt.
Es ist wunderschön hier – wir sind uns einig: Lassen kommt noch mal auf die To Do Liste. Von San Francisco ist es nicht so weit, das kann man gut mal wieder in eine Tour einbauen.
Wir schrauben uns den Scenic Drive langsam immer weiter nach oben.
Lassen Peak
Es ist relativ warm, so um die 20 Grad, dennoch liegt an vielen Stellen noch Schnee. Und je höher wir kommen, desto mehr Schnee finden wir vor. Häh? Wir haben Ende Juli und noch so viel Schnee? Sehr merkwürdig…
Brokeoff Volcano
Ich auch ;-)
Unser Ziel für heute ist Bumpass Hell.
Ein Balanced Rock darf natürlich in keinem guten Park fehlen.
Bumpass Mountain ist der Name eines Gipfels, der über einem hydrothermal aktiven Gebiet, genannt Bumpass Hell, thront. Die Wanderung ist ca.1,5 Meilen lang (one-way), müsste also easy zu schaffen sein. Vielleicht bleibt dann heute sogar noch Zeit für etwas anderes.
Denkste aber auch nur! Kurz vor dem Trailhead steht folgendes Schild:
und bei den Schneemassen, die den Trail verstecken, ist uns auch ziemlich klar, warum.
Wir sind verunsichert und überlegen, woanders hin zu fahren. Aber eigentlich steht da ja nur „not recommended“ und nicht „no trespassing“. Und während wir noch hin und her überlegen, ob wir es wirklich wagen sollen, beobachten wir die Leute, die zurück kehren bzw. los laufen. Es ist wie gesagt relativ warm, dh viele laufen in Shorts und T-Shirts. Aber mit Sandalen??? Durch diese Schneeberge??? Mir persönlich ist das unbegreiflich; breche ich mir doch schon oft genug fast den Hals in meinen Wanderstiefeln.
Aber nun gut, die Wanderstiefel sind griffbereit im
Auto und wenn die das in Sandalen laufen können, dann schaffe ich das ja wohl auch in meinen Stiefeln! Jawohl, und schon stiefeln wir los. Leichter gesagt als getan, denn den Trail findet man ja erst mal gar nicht. Aber wir sehen weiter hinten Leute bergauf laufen und – oh Wunder – dort ist kein Schnee. Das spornt uns an und wir suchen uns einfach irgendwie den Weg, so wie alle anderen das auch machen.
Zuerst kommt aber Lake Helen in Sicht, noch zugefroren!!! OK, nur teilweise, aber es wirkt trotzdem irgendwie unwirklich. Da fühle ich mich gleich an Yes´ und Ingrids Thermohosen-Bericht erinnert…
Es ist schon teilweise sehr beschwerlich und nicht wenige geben hier auf
weil sie sich in Sandalen den steilen Weg hinunter nicht trauen. Was auch sicherlich vernünftig ist. Aber wir laufen/rutschen weiter; jetzt will ich das Gebiet auch aus der Nähe sehen. Und jede Mühe hat sich wirklich gelohnt, wow!
Erst mal noch hier hinunter
Und dann sind wir endlich unten
Das Licht ist super, über dem Gebiet der blaue Himmel und ein paar wenige pittoreske Wolken geben der Situation ein ganz eigenes Flair. Nur wenige Laute laufen auf dem Boardwalk herum, so dass wir das Gebiet fast alleine für uns haben.
Wir sind absolut überwältigt, sowohl von dem tollen Anblick als auch auf andere Weise von dem Schwefelgestank, der mehr als aufdringlich unsere Nase umweht.
Aber trotzdem, Nase zu und durch.
Es gibt Mud Pots
Der Big Boiler
Es ist wunderschön hier, wir können uns gar nicht satt sehen.
Pool Fool of Gold
dazu diese kleinen Seen, dahinter die Berge, die in tausenden Farben leuchten; die grüne Umgebung, wenn mal gerade kein Schnee liegt. Wir sind schwer beeindruckt.
Aber nichtsdestotrotz müssen wir auch wieder zurück. Mist, wieder durch den Schnee…
Für den Hinweg haben wir 1h gebraucht (für 1,5 Meilen!!!), zurück sind es ca. 40 Minuten. Man läuft sich ein.
Einige Schneebretter, über die wir laufen, machen im Nachhinein keinen vertrauenswürdigen Eindruck.
Eine tolle Wanderung und ein absolutes Muss im Lassen NP! Wer hier hin kommt, sollte unbedingt diesen Trail laufen.
Wir machen uns auf den Rückweg, wieder zurück Richtung Parkausgang, halten aber noch bei Sulphur Works; ebenfalls ein geo-thermal aktives Gebiet, allerdings viel kleiner als Bumpass Hell. Und hier muss man keine Trail laufen, da das Gebiet direkt an der Straße liegt.
Es gibt insgesamt in Lassen Volcanic 5 hydrothermal aktive Gebiete: Bumpass Hell, Sulphur Works, Devils Kitchen, Boiling Springs Lake und Terminal Geyser. Die letzten 3 liegen im Warner Valley, d.h. in einer anderen Ecke des Parks, wo wir diesmal leider nicht hinkommen werden. Aber es muss ja immer noch was übrig bleiben fürs nächste Mal.
First View of Wildlife
Zeit für eine weitere Wanderung ist heute nicht mehr, so dass wir uns auf den Weg nach Mineral machen. In der Mineral Lodge haben wir ein Zimmer für heute Nacht gebucht; dem Motel, was dem Park am nächsten ist. Wie immer bei diesen Hütten ist auch diese nichts Besonderes, allerdings ist unser Zimmer relativ groß, hat eine kleine Kitchenette (nicht, dass wir diese brauchen) und das Abendessen ist ausgesprochen gut und preiswert.
Nach einem Bison-Barbecue-Burger (leider kein Foto, ich vergesse immer, das Essen zu knipsen) geht´s aufs Zimmer. Und da ich mich noch etwas wachhalten will, schreibe ich noch an meinem Bericht. Ins Internet können wir hier natürlich nicht, kein W-Lan verfügbar, so dass die Veröffentlichung warten muss.
Fahrzeit Lake Tahoe bis Lassen Volcanic NP: a. 5h
Entfernung: ca. 232 Meilen
Übernachtung: Lassen Mineral Lodge