Habe noch ein paar Fotos von unserer Wanderung auf den Canaan Mountain mitgebracht.
Die Water Canyon Road führt vom Örtchen Hildale zum Trailhead. Die beiden Autos parken hier am Straßenrand, weil kurz darauf die Straße so aussah:
Hier sind wir auch umgedreht und haben ein Stückchen weiter vorne auf einem größeren Parkplatz geparkt. Ich nehme an, dass das auch der Platz war, auf dem Alex das
Auto abgestellt hat bei seiner Rundwanderung. Der "offizielle" Parkplatz am Trailhead liegt an einem kleinen Reservoir. Sollte man aber wirklich nur bei trockener Straße oder mit 4WD ansteuern, denn wenn morgens schon tiefe Pfützen auf der Road stehen, ist der Matsch abends noch schlimmer, weil sich in der Ecke offenbar die Dorfjugend einen Spaß daraus macht, mit ihren ATV die Straße so richtig umzupflügen (Foto rechts).
Nach einer knappen halben Stunde auf einem schmalen Pfad durchs Dickicht erreicht man den Slot Canyon Bereich mit glatt polierten Kaskaden und kleinen Wasserfällen. Von unten kommt man in den Slot nicht weit rein. Canyoneers wandern auf dem Trail weiter bergauf und seilen sich dann ab. Im Canyon gibt es einige fixe Sicherungen.
Der Trail ist kaum ausgebaut, nutzt aber das Gelände an der Canyonwand perfekt, um sich in steilen Serpentinen nach oben zu schrauben. Einige knifflige Stellen sind kletternd zu überwinden. Trekkingstöcke sind hilfreich, stören aber, wenn der Pfad wieder durchs Gebüsch führt. Die Aussicht auf die Slickrock-Landschaft ist dafür spektakulär!
Etwa eine Stunde muss man für den Aufstieg veranschlagen, dann ist das Plateau des Canaan Mountain erreicht. Die Stelle sollte man sich gut merken bzw. im GPS als Wegmarke speichern, denn ab jetzt gibt es keinen erkennbaren Weg mehr.
Der Water Canyon verläuft auf dem Plateau als Wash in nordwestlicher Richtung, an ihm kann man sich orientieren. Man muss allerdings vorsichtig mit dem Quicksand sein! Ruckzuck steckt man wadentief im Schlamm, der eigentlich nach einer trockenen Sandbank aussah.
Wir steuern die White Domes an, auffällige glattgeschliffene Kegel auf dem Plateau. Die sind kaum zu verfehlen, man kann sie ohne vorgeschriebene Route querfeldein erreichen. Da die Domes ziemlich exponiert am Nordrand des Plateaus stehen, werden sie vom Wind regelmäßig gesandstrahlt. So sind Strukturen aus dem Sandstein gefräßt worden, die stark an "The Wave" erinnern.
Je nach Tageszeit und Licht werden Fotografen hier unendlich viele Motive finden.
Auch der Ausblick vor allem Richtung Zion begeistert uns. Weiter im Westen gibt es noch einige tolle Aussichtspunkte. Auch einige Ruinen sind zu entdecken. Haben wir aber aus Zeitgründen geknickt. Bei aller Begeisterung sollte man den Rückweg nicht vergessen. Es würde sich wahrscheinlich lohnen, hier oben zu campen. Eine Permit wird dafür nicht benötigt, das Land ist unter BLM Verwaltung und nicht weiter geschützt. Ein der weitgehend unberührten Wildnis angepasstes Verhalten sollte selbstverständlich sein - z.B. Schonen der kryptobiotischen Kruste, Mitnahme allen Mülls usw.
Moqui Marbles findet man hier jede Menge, allerdings meist nicht ganz so große Exemplare wie in der Nähe von Escalante.
Wir nehmen den selben Weg zurück in den Water Canyon wie beim Aufstieg. Auf dem von Alex oben beschriebenen Rundweg via Squirrel Canyon könnte man noch diese Slickrock-Landschaft im Osten des Canaan Mountain erkunden:
Den Water Canyon Arch auf der unserem Weg gegenüberliegenden Canyonwand kann man übrigens auch erwandern. Eine Beschreibung gibt es
hier.
Wir haben für diese Wanderung sieben Stunden gebraucht. Mindestens eine Stunde davon ging nur für das Klettern und Fotografieren an den White Domes drauf. Man könnte also auch deutlich mehr Weg hinter sich bringen, sollte den Zeitaufwand aber auf keinen Fall unterschätzen. Und auch wenn das Sandstein-Wunderland auf dem Canaan Mountain ein verlockendes Ziel ist, muss man sich darüber im Klaren sein, dass man es nicht ohne einige Klettereinlagen, ausgeprägten Orientierungssinn und einigermaßen sportliche Kondition erreichen kann.
Noch mehr Fotos von dieser Tour gibt es in meinem Reiseblog:
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